Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Auftragen eines
Beschichtungsmittels auf ein taktförmig bewegtes Substrat, insbesondere
zum Auftragen eines Gleitmittels auf einer Presse zuführbares, in einem
an den Arbeitstakt der Presse angepassten Takt bewegbares Blech.
Die in der Blechverarbeitung zur Durchführung von Umformvorgängen,
wie Tiefziehvorgängen, vorgesehenen Pressen arbeiten in einem
bestimmten Arbeitstakt. Die Zufuhr des Blechs zu einer derartigen Presse
muss daher in einem zeitlich hieran angepassten Takt erfolgen. Die
Vorschubbewegung des Blechs beginnt mit einer Beschleunigungsphase
und endet mit einer Verzögerungsphase. Dazwischen kann ein Bereich mit
gleichbleibender Geschwindigkeit liegen. Die Vorschubgeschwindigkeit ist
daher innerhalb eines Vorschubschritts nicht konstant.
Es ist bekannt, bei der Herstellung von Tiefziehformlingen das Blech vor
dem Tiefziehvorgang mit einem Gleitmittel zu beschichten, um eine hohe
Oberflächenqualität zu erreichen. Hierzu finden bisher Sprühventile
beispielsweise der aus der DE 94 08 445 U1 der Anmelderin entnehmbaren
Art Verwendung. Bei den bekannten Sprühventilen ist die
Ausflussrate des Gleitmittels über der Zeit des Sprühvorgangs konstant.
Nur bei konstanter Vorschubgeschwindigkeit kann daher ein Gleitmittelauftrag
mit konstanter Schichtdicke erreicht werden. In den
Beschleunigungs- und Verzögerungsphasen ergeben sich jedoch ab- bzw.
zunehmende Schichtdicken, was unerwünscht ist. Eine zu große
Schichtdicke ergibt nicht nur einen unnötigen Verbrauch an Gleitmittel,
sondern kann auch zu einer unerwünschten Ansammlung von Gleitmittel
im Bereich der Tiefziehvorrichtungen führen.
Bei dem aus der oben genannten DE 94 08 445 U1 entnehmbaren
Sprühventil ist zwar der Hub der Düsennadel und damit der hierdurch
bewirkte Austrittsquerschnitt einstellbar. Die jeweilige Einstellung bleibt
jedoch während der Durchführung eines Auftragvorgangs gleich. Die
Einstellbarkeit des Austrittquerschnitts dient hier nur zur Anpassung an
unterschiedliche Viskositäten von für unterschiedliche Aufträge zur
Anwendung kommenden, unterschiedlichen Gleitmitteln. Auch hierbei
sind daher Nachteile oben genannter Art zu befüchten.
Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung,
eine Vorrichtung zum Auftragen eines Beschichtungsmittels auf ein
taktförmig bewegtes Substrat zu schaffen, mit der auch bei nicht
konstanter Vorschubbewegung des Substrats eine gleichmäßige
Schichtdicke des Beschichtungsmittelauftrags erzielbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die dem Anspruch 1 zugrundeliegende
Kombination gelöst. Hierdurch kommt eine Vorrichtung oben genannter
Art in Vorschlag, die mit wenigstens einem Sprühventil versehen ist, an
dem das Beschichtungsmittel permanent ansteht und zumindest dessen
Düsenöffnung hinsichtlich der Größe ihrer wirksamen Austrittsfläche bei
einer Änderung der Vorschubgeschwindigkeit des Substrats entsprechend
der für eine konstante Schichtdicke bestehenden Abhängigkeit der
Ausflussrate des Beschichtungsmittels aus dem Sprühventil von der
Vorschubgeschwindigkeit des Substrats veränderbar ist.
Die Fläche der Düsenöffnung gehört zu den Parametern, die die
Ausflussrate des Beschichtungsmittels aus dem Sprühventil beeinflussen,
wobei durch eine Änderung der Fläche der Düsenöffnung die Ausflussrate
am meisten beeinflussbar ist. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen
ergeben dementsprechend in vorteilhafter Weise eine dynamische
Anpassung der Ausflussrate an die Vorschubgeschwindigkeit des
Substrats. Durch die erfindungsgemäße Veränderung der Größe der
wirksamen Austrittsfläche der Düsenöffnung lässt sich die pro Zeiteinheit
auf das Substrat auftreffende Beschichtungsmittelmenge stufenlos so
verändern, dass eine konstante Dicke des Beschichtungsmittelauftrags
erreicht wird. Die Ausflussrate hängt zwar, wie bereits angedeutet, auch
von anderen Parametern, wie der Viskosität des Beschichtungsmittels und
dem Druck des am Sprühventil anstehenden Beschichtungsmittels ab.
Die Größe der Düsenöffnung übt jedoch den größten Einfluss aus, so dass
in vorteilhafter Weise bereits kleine Änderungen genügen, um eine
Anpassung der Ausflussrate an eine sich ändernde Vorschubgeschwindigkeit
zu bewerkstelligen, was sich vorteilhaft auf die Vermeidung
unerwünschter Totzeiten etc. auswirkt und eine einfache Bauweise
ermöglicht. Mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen werden erstmals bei
sich ändernder Vorschubgeschwindigkeit des Substrats eine konstante
Dicke des Beschichtungsmittelauftrags erreicht und damit die eingangs
geschilderten Nachteile vermieden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der
übergeordneten Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben. So
kann bei Verwendung von Sprühventilen, die eine mit einem zugeordneten
Sitz zusammenwirkende Ventilnadel aufweisen, die unter der Wirkung
eines Steuermediums entgegen der Kraft einer Schließfeder vom Sitz
abhebbar und an einen Anschlag anstellbar ist, dieser zweckmäßig als
drehbare Nocke ausgebildet sein, die zumindest bei sich ändernder
Vorschubgeschwindigkeit des Substrats antreibbar ist und eine aus der
für eine konstante Schichtdicke des Beschichtungsmittels bestehenden
Abhängigkeit der Ausflussrate des Beschichtungsmittels aus der
Sprühventil von der Vorschubgeschwindigkeit des Substrats abgeleitete
Kontur aufweist. Die Ausbildung des der Ventilnadel zugeordneten
Anschlags als drehbare Nocke ermöglicht in vorteilhafter Weise eine
höchst einfache und kostengünstige Bauweise einer dynamisch an die
sich ändernde Vorschubgeschwindigkeit angepassten Nadelhubverstellung
und damit einer entsprechend angepassten Ausflussrate. Die Drehbewegung
der Nocke kann auf einfache Weise bewerkstelligt und gesteuert
werden.
Sofern mehrere, in einer Reihe nebeneinander angeordnete Sprühventile
benötigt werden, können die diesen zugeordneten Nocken vorteilhaft auf
einer über alle Sprühventile durchgehenden Nockenwelle aufgenommen
sein, die mittels einer von einer Steuerung ansteuerbaren Antriebseinrichtung
antreibbar ist. Hierdurch ist sichergestellt, dass für alle
Sprühventile einer Reihe nur eine Nocken-Antriebseinrichtung benötigt
wird.
Sofern mehrere, einander gegenüberliegende Sprühventile bzw.
Sprühventil-Reihen benötigt werden, denen Antriebseinrichtungen
zugeordnet sind, können diese mittels derselben Steuereinrichtung
ansteuerbar sein. Auch hierdurch lassen sich der bauliche Aufwand
reduzieren und die Genauigkeit erhöhen.
Die der Nocken-Antriebseinrichtung zugeordnete Steuereinrichtung ist
zweckmäßig so ausgebildet, dass in ihr für wenigstens eine Schichtdicke
eine dem Zusammenhang zwischen Vorschubgeschwindigkeit des
Substrats und der Nocke zugeordnete Information abgelegt werden kann.
Die Abhängigkeit zwischen Vorschubgeschwindigkeit und Winkelstellung
der Nocke kann dabei einfach in Form einer Tabelle in der
Steuereinrichtung abgelegt sein. Dasselbe gilt für den Verlauf der
Vorschubbewegung. Dies erleichtert die Datenermittlung und
Bereitstellung.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der
übergeordneten Maßnahmen sind in den restlichen Unteransprüchen
angegeben und aus der nachstehenden Beispielsbeschreibung anhand der
Zeichnung näher entnehmbar.
In der nachstehend beschriebenen Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Auftragvorrichtung in
schematischer Darstellung,
- Figur 2
- das Geschwindigkeitsprofil der Vorschubeinrichtung der
Anordnung gemäß Figur 1 und
- Figur 3
- einen Schnitt durch ein Sprühventil der Anordnung gemäß
Figur 1.
Hauptanwendungsgebiet der vorliegenden Erfindung ist die Tiefziehumformung
von Blechen. Diese werden dabei in Form von
aufeinanderfolgenden, tafelförmigen Zuschnitten oder eines endlosen
Bandes einer nicht näher dargestellten Tiefziehpresse zugeführt. Dem in
Figur 1 dargestellten Beispiel liegt die Verarbeitung von Blechtafeln
zugrunde.
Die Blechtafeln 1 sind dabei mit gleichmäßigem Abstand
aufeinanderfolgend auf einer hier als Förderband ausgebildeten, der nicht
näher dargestellten Tiefziehpresse zugeordneten Vorschubeinrichtung 2
aufgenommen, die mittels einer zugeordneten Antriebseinrichtung 3
antreibbar ist. Bei jedem Arbeitstakt der Tiefziehpresse wird eine
Blechtafel 1 umgeformt. Die Blechtafeln 1 müssen daher der
Tiefziehpresse mit einem auf deren Arbeitstakt abgestimmten Takt
zugeführt werden. Dasselbe gilt natürlich auch für den Vorschub eines
endlosen Bands bei Verarbeitung eines solchen.
Die der Vorschubeinrichtung 2 zugeordnete Antriebseinrichtung 3 wird
daher im gewünschten Takt aktiviert bzw. passiviert, wobei die
Vorschubeinrichtung 2 zunächst aus dem Stillstand auf eine maximale
Vorschubgeschwindigkeit beschleunigt und dann wieder bis zum
Stillstand verzögert wird. Die Geschwindigkeit der Vorschubbewegung
während eines Vorschubschritts ist dementsprechend nicht konstant,
sondern verläuft über der Zeit gemäß dem der Figur 2 zugrundeliegenden
Profil, das eine Beschleunigungsphase a, eine Konstantphase b und eine
Verzögerungsphase c aufweist. Zwischen zwei Vorschubschritten mit
derart verlaufender Vorschubgeschwindigkeit kann eine Stillstandsphase
d vorgesehen sein.
Das einem Tiefziehvorgang zu unterwerfende Material wird in der Regel an
den einander gegenüberliegenden Oberflächen mit einem Gleitmittel
beschichtet, das einen in Figur 1 durch eine unterbrochene Linie
angedeuteten Auftrag 4 bildet. Im dargestellten Beispiel wird zur
Vereinfachtung der Darstellung lediglich die Oberseite der Blechtafeln 1
mit einem Gleitmittel-Auftrag 4 versehen. In der Praxis ist dies in der
Regel oben und unten der Fall.
Die den Gleitmittel-Auftrag 4 bildende Beschichtung wird mittels einer
Auftragvorrichtung 5 aufgesprüht. Die Auftragvorrichtung 5 enthält
wenigstens ein Sprühventil 6. Da mit einem Sprühventil 6 meistens nicht
die ganze Blechbreite beaufschlagbar ist, sind in der Regel mehrere, in
Form einer über die Blechbreite durchgehenden Reihe angeordnete
Sprühventile 6 vorgesehen, von denen in Figur 1 lediglich das vordere
sichtbar ist. Die nebeneinander angeordneten Sprühventile 6 sind auf
einer über die Breite der Vorschubeinrichtung 2 durchgehenden Traverse
7 eines ansonsten nicht näher dargestellten Maschinengestells
aufgenommen.
Die Sprühventile 6 enthalten, wie am besten aus Figur 3 erkennbar ist,
eine über eine Versorgungsleitung 8 mit unter Druck stehendem
Gleitmittel beaufschlagbare Kammer 9, die einen als konischer Ventilsitz
10 ausgebildeten Ausgang aufweist. Dem Ventilsitz 10 ist eine Ventilnadel
11 zugeordnet, die zum Verschließen des Ausgangs an die zugeordnete
Sitzfläche anpressbar und zum Öffnen des Ausgangs hiervon abhebbar
ist. Das der Kammer 9 zugeführte Gleitmittel steht in der Kammer 9 unter
konstantem Druck an. Sobald die Ventilnadel 11 vom zugeordneten Sitz
abgehoben und dementsprechend eine Düsenöffnung mit bestimmter
Austrittsfläche freigegeben wird, wird ein aus der Kammer 9 austretender
Gleitmittelstrahl erzeugt. Dieser wird durch Luftstrahlen 12 zerstäubt, so
dass sich ein durch feine Gleitmittelpartikel gebildeter Sprühstrahl 13
ergibt. Zur Bewerkstelligung der genannten Zerstäubung ist ein den
Ausgang der mit Gleitmittel beaufschlagbaren Kammer 9 umfassender
Ringraum 14 vorgesehen, der über eine Versorgungsleitung 15 mit
Druckluft beaufschlagbar ist und mehrere, hier schräg nach unten
gerichtete Ausströmdüsen 16 zur Erzeugung der Luftstrahlen 12 enthält.
Die Ventilnadel 11 wird durch eine zugeordnete Schließfeder 17 an den
zugeordneten Ventilsitz 10 angepresst. Zum Abheben der Ventilnadel 11
vom zugeordneten Ventilsitz 10 ist die Ventilnadel 11 mit einem in einem
Zylinder 18 angeordneten Kolben 19 versehen, der den Innenraum des
Zylinders 18 in zwei Kammern 20, 21 unterteilt. Die Schließfeder 17
befindet sich in der vom Ventilsitz 10 abgewandten Kammer 20 und ist
einerseits am Kolben 19 und andererseits an der diesem
gegenüberliegenden Zylinderstirnwand abgestützt. Die ventilsitznahe
Kammer 21 bildet einen über eine Versorgungsleitung 22 mit einem
Steuer-Druckmittel, vorzugsweise Druckluft, beaufschlagbaren
Arbeitsraum. Sobald das Steuer-Druckmittel in der Kammer 21 ansteht,
wird die Ventilnadel 11 durch die hierdurch erzeugte, auf den Kolben 19
wirkende Kraft entgegen der Kraft der Schließfeder 17 vom Ventilsitz 10
abgehoben, wodurch eine Düsenöffnung entsteht, deren Austrittsfläche
der Fläche des Ringraums zwischen Ventilsitz 10 und Ventilnadel 11
entspricht. Die vorstehend erwähnten Versorgungsleitungen 8 bzw. 15
bzw. 22 können vorteilhaft von in der Traverse 7 verlegten, zugeordneten
Hauptleitungen abzweigen, die mit geeigneten Anschlüssen versehen sind.
Zur Begrenzung des Hubs der Ventilnadel 11 ist eine Hubbegrenzungseinrichtung
23 vorgesehen. Hierzu ist die Ventilnadel 11 mit einem
rückwärtigen, von der Schließfeder 17 umfassten Stift 24 versehen,
dessen aus dem Zylinder 18 herausgeführtes Ende von einem Anschlag
übergriffen und durch die auf den Kolben 19 wirkende Kraft an diesen
anstellbar ist. Zur Bildung des genannten Anschlags ist eine drehbare
Nocke 25 vorgesehen, deren Antrieb mit dem Antrieb der Vorschubeinrichtung
2 in bestimmter Weise verknüpft ist und die eine spezielle,
weiter unten noch näher zu beschreibende Kontur aufweist. Die Nocke 25
ermöglicht eine stufenlose Hubverstellung während des Betriebs.
Die nebeneinander angeordneten Nocken 25 der in Form einer Reihe
nebeneinander angeordneten Sprühventile 6 sind auf einer über die Breite
der Vorschubeinrichtung 2 durchgehenden Nockenwelle 26 aufgenommen.
Diese kann, wie aus Figur 1 ersichtlich ist, auf von der Traverse 7
abstehenden Konsolen 27 gelagert sein, wodurch sich eine kompakte
Bauweise ergibt. Die Nockenwelle 26 ist, wie Figur 1 weiter erkennen
lässt, mittels einer zugeordneten Antriebseinrichtung 28 antreibbar, die
mittels einer zugeordneten Steuereinrichtung 29 steuerbar ist. Die
Antriebseinrichtung 28 kann als Servomotor mit nachgeordnetem,
spielfreiem bzw. spielarmem Getriebe, vorzugsweise Planetengetriebe,
ausgebildet sein. Die Steuereinrichtung 29 kann als frei programmierbare,
einen Rechner und zugeordnete Speicher enthaltende Steuereinrichtung
ausgebildet sein.
Sofern das hier durch die Blechtafeln 1 gebildete Substrat, wie oben
erwähnt, von oben und unten beschichtet wird, sind eine obere und eine
untere Auftragvorrichtung 5 vorgesehen, wobei der oberen und unteren
Nockenwelle eigene Antriebseinrichtungen 28 zugeordnet sein können.
Diese werden zweckmäßig mittels einer gemeinsamen Steuereinrichtung
29 angesteuert. Durch die Steuereinrichtung 29 wird zweckmäßig auch
die der Vorschubeinrichtung 2 zugeordnete Antriebseinrichtung 3 angesteuert.
Die Steuereinrichtung 29 kann hierzu einen der Antriebseinrichtung
3 zugeordneten Regelkreis enthalten, wobei die Geschwindigkeitssollwerte
als Tabelle vorliegen können. Die Taktung erfolgt durch ein von
der nicht dargestellten Tiefziehpresse kommendes Auslösesignal, wie
durch einen zugeordneten Signaleingang 30 der Steuereinrichtung 29
angedeutet ist. Selbstverständlich wäre es auch denkbar, der Antriebseinrichtung
3 eine eigene Steuereinrichtung zuzuordnen.
Die Dicke des mittels der Auftrageinrichtung 5 erzeugten Auftrags 4 hängt
von der Vorschubgeschwindigkeit der Vorschubeinrichtung 2 und der
Ausflussrate des Gleitmittels aus dem Sprühventil 6, das heißt dem
Gleitmitteldurchsatz pro Zeiteinheit durch die geöffnete Düsenöffnung ab.
Die Ausflussrate hängt ihrerseits wiederum von der Viskosität des
Gleitmittels, dem in der Kammer 9 anstehenden Druck des Gleitmittels
und der Größe der Austrittsfläche der Düsenöffnung ab, die mittels der
Hubbegrenzungseinrichtung 23 stufenlos beeinflussbar ist. Der Druck
und die Viskosität sollen im dargestellten Beispiel konstant sein. Nur die
Größe der Austrittsfläche wird verändert. Je nach Stellung der Nocke 25
ergibt sich eine größere oder kleinere Austrittsfläche der Düsenöffnung.
Der Auftrag 4 soll überall die gleiche Dicke aufweisen. Um dies auch in
den während der Beschleunigungsphase a und Verzögerungsphase c
unter der Auftrageinrichtung 5 durchlaufenden Bereichen der Blechtafeln
1 zu gewährleisten, ist die Kontur der Nocke 25 so ausgebildet, dass sich
während der Beschleunigungsphase a ein mit dem dortigen Anstieg der
Geschwindigkeit korrespondierender Anstieg der wirksamen Austrittsfläche
der Düsenöffnung und während der Verzögerungsphase c eine mit
dem dortigen Abfall der Geschwindigkeit korrespondierende Verkleinerung
der wirksamen Austrittsfläche der Düsenöffnung ergeben. Mit der
Vergrößerung bzw. Verkleinerung der wirksamen Austrittsfläche wird
auch die Ausflussrate entsprechend vergrößert bzw. verkleinert. Es ergibt
sich somit praktisch eine dynamische Anpassung der Ausflussrate an die
Vorschubgeschwindigkeit derart, dass die Ausflussrate während der
Beschleunigungsphase a entsprechend der Geschwindigkeitssteigerung so
zunimmt und in der Verzögerungsphase c entsprechend der Reduzierung
der Geschwindigkeit so abnimmt, dass ein Auftrag 4 mit konstanter
Dicke erreicht wird. Die Antriebsgeschwindigkeit der Nocke 25 ist dabei so
auf die Nockenkontur abgestimmt, dass in jedem Zeitpunkt der
gewünschte Umfangsbereich der Nocke 25 mit dem Stift 24 der
Ventilnadel 11 zusammenwirkt.
Der der Grundstellung der Nocke 25 in den Stillstandsphasen d
zugeordnete Nocken-Radius ist so, dass die Ventilnadel 11 an den
zugeordneten Ventilsitz 10 angepresst und damit der Ausgang der
Kammer 9 geschlossen gehalten werden. Sobald die der
Vorschubeinrichtung 2 zugeordnete Antriebseinrichtung 3 gestartet wird,
wird auch die der Nocke 25 zugeordnete Antriebseinrichtung 28 gestartet,
wobei die Nocke 25 so gedreht wird, dass die Austrittsfläche der
Düsenöffnung zunimmt. Beim Erreichen der maximalen
Vorschubgeschwindigkeit, das heißt der Konstantphase b, kann die
Antriebseinrichtung 28 gestoppt werden. Sobald die Verzögerungsphase c
beginnt, wird die Antriebseinrichtung 28 in umgekehrter Richtung
aktiviert, so dass die Nocke 25 so gedreht wird, dass die Größe der
wirksamen Austrittsfläche der Düsenöffnung mit der Vorschubgeschwindigkeit
abnimmt. Am Ende der Verzögerungsphase d, das heißt am Ende
der Vorschubbewegung, ist die Ausgangsstellung der Nocke 25 wieder
erreicht, bei der das Sprühventil 6 geschlossen ist.
Der erforderliche Nockenanstieg bzw. -abfall ist zweckmäßig auf einen
Umfang von 90° - 210° verteilt. Hierdurch ist sichergestellt, dass einerseits
der Nockenanstieg nicht zu steil und andererseits nicht zu schwach wird,
wodurch einerseits unerwünschte Beschleunigungen der Ventilnadel 11
und andererseits eine unerwünscht hohe Antriebsgeschwindigkeit der
Nocke 25 vermieden werden können sowie eine sanfte stufenlose
Nadelhubverstellung und damit eine hohe Genauigkeit erreicht werden.
Der Nockenstillstand in der Konstantphase stellt sicher, dass hierfür kein
Nockenumfang benötigt wird und so die der Beschleunigungs- bzw.
Verzögerungsphase zugeordnete Kontur auf einem vergleichsweise großen
Umfangsbereich angeordnet sein kann.
Die Abhängigkeit zwischen der aus Figur 2 sich ergebenden
Vorschubgeschwindigkeit und der hierzu gehörenden Winkelstellung der
Nocke 25, das heißt die Abhängigkeit zwischen Vorschubgeschwindigkeit
und Ausflussrate, kann in Form einer Tabelle in der Steuereinrichtung 29
abgelegt sein, wie in Figur 1 durch einen hierfür geeigneten Eingang 31
angedeutet ist. Ebenso kann einfach das Geschwindigkeitsprofil der
Vorschubbewegung in der Steuereinrichtung 29 abgelegt sein und zur
Berechnung der gewünschten Winkelstellung der Nocke 25 verwendet
werden. Dies kann vorgesehen sein, wenn die Vorschubbewegung stets
dasselbe Profil durchläuft. Zur Erzielung einer besonders hohen
Genauigkeit ist es aber vorteilhaft, den Ist-Wert der Vorschubgeschwindigkeit
zu erfassen, wie durch einen entsprechenden Istwert-Eingang 32 der
Steuereinrichtung 29 angedeutet ist, und aus diesem tatsächlichen Wert
der Geschwindigkeit anhand der abgelegten Winkeltabelle die zugeordnete
Nockenposition zu bestimmen.
Mittels der Steuereinrichtung 29 können neben den Antriebseinrichtungen
28 und 3 auch noch weitere am Beschichtungsvorgang
beteiligte Aggregate, vorzugsweise die Druckluftversorgung des die
Luftstrahlen 12 speisenden Ringraums 14 gesteuert werden. Zur Senkung
des Druckluftverbrauchs kann die Druckluftbeaufschlagung des
Ringraums 14 während der Stillstandsphasen d abgeschaltet werden.
Ebenso kann die Steuer-Druckmittelbeaufschlagung des dem Kolben 19
zugeordneten Arbeitsraums 21 während der Stillstandsphasen d
abgeschaltet werden. Diese Maßnahmen kommen vorteilhaft dann zur
Anwendung, wenn die Stillstandsphase d länger als ein bestimmter
Mindestwert ist. Zur Erzielung einer hohen Genauigkeit muss die
Beaufschlagung des Arbeitsraums 21 bzw. Ringsraums 14 dabei mit
Vorlauf, vorzugsweise 100 Millisekunden Vorlauf, vor Beginn der nächsten
Vorschubbewegung wieder aktiviert werden. Die Steuereinrichtung 29
enthält dementsprechend geeignete Speicher zur Aufnahme der hierfür
nötigen Informationen und Zusammenhänge.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel wird lediglich die Größe der
wirksamen Austrittsfläche der Düsenöffnung in dynamischer Anpassung
an die Vorschubgeschwindigkeit stufenlos verändert. Es wäre aber auch
denkbar, auch einen oder mehrere der weiteren, die Ausflussrate
beeinflussenden Parameter in dynamischer Anpassung an die
Vorschubgeschwindigkeit zu verändern. Den größten Einfluss hat jedoch
eine Änderung der Größe der wirksamen Austrittsfläche der
Düsenöffnung, so dass mit einer Vorrichtung oben beschriebener Art auf
einfache Weise gute Ergebnisse erzielbar sind.