Anthranylamide und deren Verwendung als Arzneimittel
Die Erfindung betrifft substituierte Anthranylamide und deren Verwendung als Arzneimittel zur Behandlung von Erkrankungen, die durch persistente Angiogenese ausgelöst werden sowie deren Zwischenprodukte zur Herstellung der Anthranylamide.
Persistente Angiogenese kann die Ursache für verschiedene Erkrankungen wie Psoriasis, Arthritis, wie rheumatoide Arthritis, Hämangioma, Angiofribroma, Augenerkrankungen, wie diabetische Retinopathie, Neovaskulares Glaukom,
Nierenerkrankungen, wie Glomerulonephritis, diabetische Nephropathie, maligne Nephrosklerose, thrombische mikroangiopatische Syndrome, Transplantationsabstoßungen und Glomerulopathie, fibrotische Erkrankungen, wie Leberzirrhose, mesangialzellproliferative Erkrankungen und Artheriosklerose sein oder zu einer Verschlimmerung dieser Erkrankungen führen.
Eine direkte oder indirekte Inhibition des VEGF-Rezeptors (VEGF = vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor) kann zur Behandlung derartiger Erkrankungen und anderer VEGF-induzierter pathologischer Angiogenese und vaskulärer permeabiler Bedingungen, wie Tumor-Vaskularisierung, verwendet werden.
Beispielsweise ist bekannt, daß durch lösliche Rezeptoren und Antikörper gegen VEGF das Wachstum von Tumoren gehemmt werden kann.
Die persistente Angiogenese wird durch den Faktor VEGF über seinen Rezeptor induziert. Damit VEGF diese Wirkung entfalten kann ist es nötig, daß VEGF am Rezeptor bindet und eine Tyrosinphosphorylierung hervorgerufen wird.
Es wurde nun gefunden, daß Verbindungen der allgemeinen Formel I
R9
in der
A für die Gruppe =NR7 steht,
W für Sauerstoff, Schwefel, zwei Wasserstoffatome oder die
Gruppe =NR8 steht, für eine Bindung, die Gruppe =NR10 oder =N-, verzweigtes oder unverzweigtes Cι-12-Alkyl oder die
Gruppe
steht, m, n und o für 0 - 3 stehen,
Ra, Rb> Rc, Rd> Re, Rf unabhängig voneinander für Wasserstoff, Fluor,
C1-4 Alkyl oder die Gruppe =NR11 stehen und/ oder Ra und/ oder Rb mit Rc und/ oder Rd oder Rc mit Re und/ oder Rf eine Bindung bilden können, oder bis zu zwei der
Reste Ra-Rf eine Brücke mit je bis zu 3 C-Atomen zu R1 oder zu R7 schließen können,
R1 für gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Halogen,
Hydroxy, Cι-6-Alkyloxy, Aralkyloxy, Ci-β-Alkyl; und/ oder
NR12R13 substituiertes verzweigtes oder unverzweigtes
Cι-ι2-Alkyl oder C2-12-Alkenyl; oder gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Halogen, Hydroxy, Cι.6-Alkyloxy, Cι-6-
Alkyl und/ oder NR12R13 substituiertes C3-ιo-Cycloalkyl oder C3--ιo-Cycloalkenyl; oder gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Halogen, Hydroxy, Ci-e-Alkyloxy, Aralkyloxy, Cι.6-Alkyl und/ oder ein oder mehrfach mit
Halogen substituiertes C-i-β-Alkyl, substituiertes Aryl oder
Hetaryl steht, X für Ci-e-Alkyl steht,
R2 unsubstituiertes oder gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Halogen, Cι-6-Alkyl, Cι-6-Alkoxy, Cι.6-Acyl, Amino, Cι-
6-Carboxyalkylamino und/ oder Hydroxy substituierte C3-
10 Alicyclen, Alicyclische Ketone, oder nicht aromatische
Heterocyclen bedeutet und D N oder C-R3 , E N oder C-R4,
F N oder C-R5 und
G N oder C-R6 bedeuten, wobei
R3,R4 ,R5 und R6 für Wasserstoff, Halogen oder unsubstituiertes oder gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Halogen substituiertes Ci-β-Alkoxy, Cι.6-Alkyl, Ci-β-Carboxyalkyl stehen, R7 für Wasserstoff oder C^e-Alkyl steht oder mit Ra-Rf von Z oder zu R1 eine Brücke mit bis zu 3 Ringgliedern bildet, R8, R9 R10 und R11 für Wasserstoff oder d-e-Alkyl stehen, R12 und R13 für Wasserstoff, Cι-6-Alkyl stehen oder einen Ring bilden.der ein weiteres Heteroatom enthalten kann, sowie deren Isomeren und Salze, eine Tyrosinphosphorylierung bzw. die persistente Angiogenese stoppen und damit das Wachstum und ein Ausbreiten von Tumoren verhindern.
Falls R7 eine Brücke zu R1 bildet, entstehen Heterocyclen, an die R1 ankondensiert ist. Beispielsweise seien genannt:
Stellen Ra, Rb, Rc, Rd, Re, Rf unabhängig voneinander Wasserstoff oder Cι-4 Alkyl dar, so bildet Z eine Alkylkette.
Bilden Ra und/ oder R mit Rc und/ oder Rd oder Rcund/ oder Rd mit Re und/ oder Rf eine Bindung, so steht Z für eine Alkenyl- oder Alkinylkette.
Bilden Ra - Rf eine Brücke mit sich selbst, so stellt Z eine Cycloalkyl- oder Cycloalkenylgruppe dar.
Bilden bis zu zwei der Reste Ra-Rf eine Brücke mit bis zu 3 C-Atomen zu R1 aus, so ist Z zusammen mit R1 ein benzo- oder hetarylkondensiertes (Ar) Cycloalkyl. Beispielsweise seien genannt:
Schließt einer der Reste Ra - Rf zu R7 eine Brücke, so bildet sich ein Stickstoffheterozyklus, der durch eine Gruppe von R1 getrennt sein kann. Beispielsweise seien genannt:
Unter Alkyl ist jeweils ein geradkettiger oder verzweigter Alkylrest, wie beispielsweise Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, sek. Butyl, Pentyl, Isopentyl oder Hexyl, Heptyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl zu verstehen.
Unter Cycloalkyl sind monocyclische Alkylringe wie Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl oder Cycloheptyl, Cyclooctyl, Cyclononyl oder Cyclodecyl, aber auch bicyclische Ringe oder tricyclische Ringe wie zum Beispiel Adamantanyl zu verstehen.
Unter alicyclischen Ketonen sind monocyclische Ketone wie Cyclopropanon, Cyclobutanon, Cyclopentanon, Cyclohexanon, Cycloheptanon sowie deren Oxime zu verstehen, wobei der Anknüpfungspunkt nicht festgelegt ist.
Unter Cycloalkenyl ist jeweils Cyclobutenyl, Cyclopentenyl, Cyclohexenyl, Cycloheptenyl, Cyclooctenyl, Cyclononenyl oder Cyclodecenyl zu verstehen, wobei die Anknüpfung sowohl an der Doppelbindung wie auch an den Einfachbindungen erfolgen kann.
Die Alicyclischen Alkyl, Alkenylverbindungen sowie Ketone können jeweils ein oder mehrfach durch Halogen, Hydroxy , Cι-4-Alkoxy oder d-4-Alkyl substituiert sein.
Unter Halogen ist jeweils Fluor, Chlor, Brom oder Jod zu verstehen.
Die Alkenyl-Substituenten sind jeweils geradkettig oder verzweigt und enthalten 2 6, bevorzugt 2 - 4 C-Atome. Beispielsweise seien die folgenden Reste genannt: Vinyl, Propen-1 -yl, Propen-2-yl, But-1 -en-1 -yl, But-1 -en-2-yl, But-2-en-1 -yl, But-2- en-2-yl, 2-Methyl-prop-2-en-1-yl, 2-Methyl-prop-1 -en-1 -yl, But-1-en-3-yl, But-3-en- 1-yl, Allyl.
Der Arylrest hat jeweils 6 - 12 Kohlenstoffatome wie beispielsweise Naphthyl, Biphenyl und insbesondere Phenyl.
Der Heteroarylrest kann jeweils benzokondensiert sein. Beispielsweise seien als 5-Ringheteroaromaten genannt: Thiophen, Furan, Oxazol, Thiazol, Imidazol, Pyrazol und Benzoderivate davon und als 6-Ring-Heteroaromaten Pyridin, Pyrimidin, Triazin, Chinolin, Isochinolin und Benzoderivate.
Der Aryl- und der Heteroarylrest kann jeweils 1 -, 2- oder 3-fach gleich oder verschieden substitutiert sein mit Hydroxy, Halogen, C-|_4-Alkoxy, mit C-|_4-Alkyl, ein oder mehrfach mit Halogen substituiertes C-j-4-Alkyl.
Unter nicht aromatischen Heterocyclen sind 4-8 gliedrige Heterocyclen zu verstehen die ein oder mehrere Heteroatome wie Stickstoff, Sauerstoff oder Schwefel enthalten. Als 4-Ringe seien beispielsweise genannt: Oxetan, Azetidin. Als 5-Ringe seien beispielsweise genannt: Tetrahydrofuran, Tetrahydrothiophen, Pyrrolin, Pyrrolidin, Oxazolidin, Imidazolidin. Als 6-Ringe seien beispielsweise genannt: Tetrahydropyran, Dihydropyran, Tetrahydrothiopyran, Piperidin, Dihydropyridin, Hexahydropyrimidin. Als 7-Ringe seien beispielswesie genannt: Hexahydrooxepin, Hexahydroazepin, Hexahydrodiazepin, Hexahydrothiepin.
Die nicht aromatischen Heterocyclen können jeweils durch Hydroxy, Oxo, Halogen, Cf_4-Alkoxy, mit C-|^-Alkyl, ein oder mehrfach mit Halogen substituiertes Ci-4-Alkyl substituiert sein.
Ist eine saure Funktion enthalten, sind als Salze die physiologisch verträglichen Salze organischer und anorganischer Basen geeignet wie beispielsweise die gut löslichen Alkali- und Erdalkalisalze sowie N-Methyl-glukamin, Dimethyl-glukamin, Ethyl-glukamin, Lysin, 1 ,6-Hexadiamin, Ethanolamin, Glukosamin, Sarkosin, Serinol, Tris-hydroxy-methyl-amino-methan, Aminopropandiol, Sovak-Base, 1- Amino-2,3,4-butantriol.
Ist eine basische Funktion enthalten sind die physiologisch verträglichen Salze organischer und anorganischer Säuren geeignet wie Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Zitronensäure, Weinsäure, Fumarsäue u.a.
Bevorzugte Verbindungen sind solche Verbindungen der allgemeinen Formel I, in der
A für die Gruppe =NR7 steht, W für Sauerstoff, Schwefel, zwei Wasserstoffatome oder die
Gruppe =NR8 steht,
Z für eine Bindung steht,
R1 für gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Halogen,
Hydroxy, Cι-6-Alkyloxy, Aralkyloxy, Cι-6-Alkyl und/ oder NR12R13 substituiertes verzweigtes oder unverzweigtes
Cι-12-Alkyl oder C2-12-Alkenyl; oder gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Halogen Hydroxy, Cι-6-Alkyloxy, C-ι-6- Alkyl und/ oder NR12R13 substituiertes C3-ιo-Cycloalkyl oder C3-ι0-Cycloalkenyl; oder gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Halogen, Hydroxy, Cι-6-Alkyloxy,
Aralkyloxy, Cι-6-Alkyl und/ oder ein oder mehrfach mit Halogen substituiertes Ci-β-Alkyl, substituiertes Aryl oder, Hetaryl steht,
X für Ci-e-Alkyl steht,
R2 unsubstituiertes oder gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Halogen, Ci-β-Alkyl, Cι-6-Alkoxy, Cι.6-Acyl, Amino, Cι-6-CarboxyaIkylamino und/ oder Hydroxy substituierte C3-10 Alicyclen, AlicyclisGhe Ketone, oder nicht aromatische Heterocyclen bedeutet und
D N oder C-R3,
E N oder C-R4,
F N oder C-R5 und G N oder C-R6 bedeuten, wobei
R3,R4 ,R5 und R6 für Wasserstoff, Halogen oder unsubstituiertes oder gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Halogen substituiertes Ci-β-Alkoxy, Ci-e-Alkyl, C -6-Carboxyalkyl stehen, R7 für Wasserstoff oder Cι-6-Alkyl steht,
R8 und R9 für Wasserstoff oder Cι-6-Alkyl stehen und
R 2 und R13 für Wasserstoff, Cι-6-Alkyl stehen oder einen Ring bilden, der ein weiteres Heteroatom enthalten kann, sowie deren Isomeren und Salze.
Als ganz besonders wertvoll haben sich solche Verbindungen der allgemeinen
Formel I erwiesen, in der
A für die Gruppe =NR7 steht,
W für Sauerstoff steht, Z für eine Bindung steht,
R1 für gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Halogen,
Hydroxy, Cι-6-Alkyloxy, Aralkyloxy, Ci-e-Alkyl und/ oder NR12R13 substituiertes verzweigtes oder unverzweigtes Cι-12-Alkyl oder C2-12-Alkenyl; oder gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Halogen Hydroxy, Cι-6-Alkyloxy, C1-6-
Alkyl und/ oder NR12R13 substituiertes C3-ιo-Cycloalkyl oder C3- o-Cycloalkenyl; oder gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Halogen, Hydroxy, Cι-6-Alkyloxy, Aralkyloxy, Cι-6-Alky! und/ oder ein oder mehrfach mit
Halogen substituiertes Cι-6-Alkyl, substituiertes Aryl oder
Hetaryl steht, X für Ci-β-Alkyl steht, R2 unsubstituiertes oder gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Halogen, C -6-Alkyl, Cι-6-Alkoxy, C .6-Acyl, Amino, Ci- β-Carboxyalkylamino und/ oder Hydroxy substituierte C3-
10 Alicyclen, Alicyclische Ketone, oder nicht aromatische
Heterocyclen bedeutet und D N oder C-R3,
E N oder C-R4,
F N oder C-R5 und
G N oder C-R6 bedeuten, wobei
R3,R4 ,R5 und R6 für Wasserstoff, Halogen oder unsubstituiertes oder gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Halogen substituiertes Ci-β-Alkoxy, Ci-e-Alkyl, C -β-Carboxyalkyl stehen, R7 für Wasserstoff oder Cι-6-Alkyl steht ,
R9 für Wasserstoff oder Ci-e-Alkyl steht und R12 und R13 für Wasserstoff, Cι-6-Alkyl stehen oder einen Ring bilden, der ein weiteres Heteroatom enthalten kann, sowie deren Isomeren und Salze.
Ebenfalls von besonderem Interesse sind solche Verbindungen der allgemeinen Formel I, in der
A für die Gruppe =NR7 steht,
W für Sauerstoff steht,
Z für eine Bindung steht,
R1 für gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Halogen, Hydroxy, Ci-β-Alkyloxy, Aralkyloxy, Cι-6-Alkyl und/ oder
NR12R13 substituiertes verzweigtes oder unverzweigtes Cι-12-Alkyl oder C2-12-Alkenyl; oder gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Halogen Hydroxy, Cι.6-Alkyloxy, Ci-β-
Alkyl und/ oder NR12R13 substituiertes C3-ιo-Cycloalkyl oder C3-ιo-Cycloalkenyl; oder gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Halogen, Hydroxy, Ci-β-Alkyloxy,
Aralkyloxy, Cι-6-Alkyl und/ oder ein oder mehrfach mit Halogen substituiertes C - β-Alkyl, substituiertes Aryl oder Hetaryl steht,
X für Ci-e-Alkyl steht, R2 unsubstituiertes oder gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Halogen, C -6-Alkyl, Ci-β-Alkoxy, Ci-β-Acyl, Amino, Cι-6-Carboxyalkylamino und/ oder Hydroxy substituierte C3-10 Alicyclen, Alicyclische Ketone, oder nicht aromatische Heterocyclen bedeutet und D C-R3,
E C-R4,
F C-R5 und
G C-R6 bedeuten, wobei
R3,R4 ,R5 und R6 für Wasserstoff, Halogen oder unsubstituiertes oder gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Halogen substituiertes Cι-6-Alkoxy, Ci-β-Alkyl, Cι.6-Carboxyalkyl stehen,
R7 für Wasserstoff oder Cι.6-Alkyl steht ,
R9 für Wasserstoff oder Cι-6-Alkyl steht und R12 und R13 für Wasserstoff, Ci-e-Alkyl stehen oder einen Ring bilden, der ein weiteres Heteroatom enthalten kann, sowie deren Isomeren und Salze.
Von ganz besonderem Interesse sind solche Verbindungen der allgemeinen Formel I, in der
A für die Gruppe =NR7 steht,
W für Sauerstoff steht,
Z für eine Bindung steht,
R1 für gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit Halogen und/ oder
Trifluormethyl substituiertes Phenyl oder Isochinolinyl steht,
X für Ci-e-Alkyl steht,
R2 unsubstituiertes oder gegebenenfalls ein- oder mehrfach mit
Halogen, Ci-e-Alkyl, Cι-6-Alkoxycarbonyl, Cι-6-Alkylendioxy oder Phenyl substituiertes Cyclohexyl, Piperidinyl oder Oxocyclohexyl bedeutet und D C-R3,
E C-R4,
F C-R5,
G C-R6 bedeuten, wobei
R3,R4 ,R5 und R6 für Wasserstoff stehen und R7 und R9 für Wasserstoff stehen, sowie deren Isomeren und Salze.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen verhindern eine Phosphorylierung, d. h. bestimmte Tyrosinkinasen können selektiv inhibiert werde, wobei die persistente Angiogenese gestoppt werden kann. Somit wird beispielsweise das Wachstum und die Ausbreitung von Tumoren unterbunden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel I beinhalten auch die möglichen tautomeren Formen und umfassen die E- oder Z-Isomeren oder, falls ein chirales Zentrum vorhanden ist, auch die Racemate und Enantiomeren.
Die Verbindungen der Formel I sowie deren physiologisch verträglichen Salze sind auf Grund ihrer inhibitorischen Aktivität in Bezug auf Phosphorylierung des VEGF- Rezeptors als Arzneimittel verwendbar. Auf Grund ihres Wirkprofils eignen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen zur Behandlung von Erkrankungen, die durch eine persistente Angiogenese hervorgerufen oder gefördert werden.
Da die Verbindungen der Formel I als Inhibitoren der Tyrosinkinase KDR und FLT identifiziert werden, eignen sie sich insbesondere zur Behandlung von solchen Krankheiten, die durch die über den VEGF-Rezeptor ausgelöste persistente Angiogenese oder eine Erhöhung der Gefäßpermeabilität hervorgerufen oder gefördert werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen als Inhibitoren der Tyrosinkinase KDR und FLT.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind somit auch Arzneimittel zur Behandlung von Tumoren bzw. deren Verwendung.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können entweder alleine oder in Formulierung als Arzneimittel zur Behandlung von Psoriasis, Arthritis, wie rheumatoide Arthritis, Hämangioma, Angiofribroma, Augenerkrankungen, wie diabetische Retinopathie, Neovaskulares Glaukom, Nierenerkrankungen, wie Glomerulonephritis, diabetische Nephropatie, maligne Nephrosklerose, thrombische mikroangiopatische Syndrome, Transplantationsabstoßungen und Glomerulopathie, fibrotische Erkrankungen, wie Leberzirrhose, mesangialzellproliferative Erkrankungen, Artheriosklerose und Verletzungen des Nervengewebes zum Einsatz kommen.
Bei der Behandlung von Verletzungen des Nervengewebes kann mit den erfindungsgemäßen Verbindungen eine schnelle Narbenbildung an den Verletzungsstellen verhindert werden, d. h. es wird verhindert, daß die Narbenbildung eintritt, bevor die Axone wieder Verbindung miteinander aufnehmen. Damit würde eine Rekonstruktion der Nervenverbindungen erleichtert.
Ferner kann mit den erfindungsgemäßen Verbindungen die Ascites-Bildung bei Patienten unterdrückt werden. Ebenso lassen sich VEGF bedingte Ödeme unterdrücken.
Derartige Arzneimittel, deren Formulierungen und Verwendungen sind ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung der Verbindungen der allgemeinen Formel I, zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Tumoren, Psoriasis, Arthritis, wie rheumatoide Arthritis, Hämangioma, Angiofribroma, Augenerkrankungen, wie diabetische Retinopathie, Neovaskulares Glaukom, Nierenerkrankungen, wie Glomerulonephritis, diabetische Nephropatie, maligne Nephrosklerose, thrombische mikroangiopatische Syndrome, Transplantationsabstoßungen und Glomerulopathie, fibrotische Erkrankungen, wie Leberzirrhose, mesangialzellproliferative Erkrankungen, Artheriosklerose und Verletzungen des Nervengewebes.
Ferner kann mit den erfindungsgemäßen Verbindungen die Ascites-Bildung bei Patienten unterdrückt werden. Ebenso lassen sich VEGF bedingte Ödeme unterdrücken.
Zur Verwendung der Verbindungen der Formel I als Arzneimittel werden diese in die Form eines pharmazeutischen Präparats gebracht, das neben dem Wirkstoff für die enterale oder parenterale Applikation geeignete pharmazeutische, organische oder anorganische inerte Trägermaterialien, wie zum Beispiel, Wasser, Gelatine, Gummi arabicum, Milchzucker, Stärke, Magnesiumstearat, Talk, pflanzliche Öle, Polyalkylenglykole usw. enthält. Die pharmazeutischen Präparate können in fester Form, zum Beispiel als Tabletten, Dragees, Suppositorien,
Kapseln oder in flüssiger Form, zum Beispiel als Lösungen, Suspensionen oder Emulsionen vorliegen. Gegebenenfalls enthalten sie darüber hinaus Hilfsstoffe wie Konservierungs-, Stabilisierungs-, Netzmittel oder Emulgatoren, Salze zur Veränderung des osmotischen Drucks oder Puffer.
Für die parenterale Anwendung sind insbesondere Injektionslösungen oder Suspensionen, insbesondere wäßrige Lösungen der aktiven Verbindungen in polyhydroxyethoxyliertem Rizinusöl, geeignet.
Als Trägersysteme können auch grenzflächenaktive Hilfsstoffe wie Salze der Gallensäuren oder tierische oder pflanzliche Phospholipide, aber auch Mischungen davon sowie Liposome oder deren Bestandteile verwendet werden.
Für die orale Anwendung sind insbesondere Tabletten, Dragees oder Kapseln mit Talkum und/oder Kohlenwasserstoffträger oder -binder, wie zum Beispiel Lactose, Mais- oder Kartoffelstärke, geeignet. Die Anwendung kann auch in flüssiger Form erfolgen, wie zum Beispiel als Saft, dem gegebenenfalls ein Süßstoff oder bei Bedarf ein oder mehrere Geschmacksstoffe beigefügt ist.
Die Dosierung der Wirkstoffe kann je nach Verabfolgungsweg, Alter und Gewicht des Patienten, Art und Schwere der zu behandelnden Erkrankung und ähnlichen Faktoren variieren. Die tägliche Dosis beträgt 0,5-1000 mg, vorzugsweise 50-200 mg, wobei die Dosis als einmal zu verabreichende Einzeldosis oder unterteilt in 2 oder mehreren Tagesdosen gegeben werden kann.
Die oben beschrieben Formulierungen und Darreichungsformen sind ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen erfolgt nach an sich bekannten Methoden. Beispielsweise gelangt man zu Verbindungen der Formel I dadurch, daß man a) eine Verbindung der Formel II
II worin D bis G die obige Bedeutung haben und A OR13 ist, wobei R13 Wasserstoff oder Cι-4-Alkyl oder Cι-4-Acyl ist, zuerst das Amin alkyliert und dann COA in ein Amid überführt, oder NH2 in Halogen überführt, A in ein Amid überführt und Halogen in das entsprechende Amin überführt sowie gegebenenfalls eine
Schutzgruppe abspaltet, ein Amin acyliert oder ein Keton reduziert, es in ein Oxim verwandelt oder unter Ringaufweitung in ein Amid oder Lakton überführt, oder b) eine Verbindung der Formel III
O r A
O' NO.
III worin D bis G die obige Bedeutung haben und A Halogen oder OR13 ist, wobei R 3 Wasserstoff, niedrig Alkyl oder Acyl sein kann, COA in ein Amid überführt, die Nitrogruppe zum Amin reduziert und dann alkyliert. oder c) eine Verbindung der Formel IV
IV worin D bis G die obige Bedeutung haben und K Hydroxy oder Halogen bedeutet und A Halogen oder OR13 ist, wobei R13 Wasserstoff, niedrig Alkyl oder Acyl sein kann, K in ein Amin überführt, COA in ein Amid überführt oder, wenn K Hydroxy bedeutet, es in Halogen überführt und dann wie oben weiterverfährt. oder d) eine Verbindung der Formel V zuerst alkyliert und dann das Anhydrid in das Amid überführt.
V Die Reihenfolge der Schritte kann in allen Fällen vertauscht werden.
Die Amidbildung erfolgt nach literaturbekannten Methoden.
Zur Amidbildung kann man von einem entsprechenden Ester ausgehen. Der Ester wird nach J. Org. Chem. 1995, 8414 mit Aluminiumtrimethyl und dem entsprechenden Amin in Lösungsmitteln wie Toluol bei Temperaturen von 0°C bis zum Siedepunkt des Lösungsmittels umgesetzt. Enthält das Molekül zwei Estergruppen, werden beide in das gleiche Amid überführt.
Beim Einsatz von Nitrilen statt des Esters erhält man unter analogen Bedingungen Amidine.
Zur Amidbildung stehen aber auch alle aus der Peptidchemie bekannten Verfahren zur Verfügung. Beispielsweise kann die entsprechende Säure in aprotischen polaren Lösungsmitteln wie zum Beispiel Dimethylformamid über eine aktiviertes Säurederivat, zum Beispiel erhältlich mit Hydroxybenzotriazol und einem Carbodiimid wie zum Beispiel Diisopropylcarbodiimid oder auch mit vorgebildeten Reagenzien wie zum Beispiel HATU (Chem. Comm. 1994, 201) oder BTU, bei Temperaturen zwischen 0°C und dem Siedepunkt des Lösungsmittels mit dem Amin umgesetzt werden. Für die Amidbildung kann auch das Verfahren über das gemischte Säureanhydrid, das Säurechlorid, das Imidazolid oder das Azid eingesetzt werden. Bei Umsetzungen des Säurechlorids ist als Lösungsmittel Dimethylacetamid bei Temperaturen von Raumtemperatur bis zum Siedepunkt des Lösungsmittels vorzugsweise bei 80-100°C bevorzugt.
Sollen verschiedene Amidgruppen in das Molekül eingeführt werden, muss beispielsweise die zweite Estergruppe nach der Erzeugung der ersten
Amidgruppe in das Molekül eingeführt und dann amidiert werden oder man hat ein Molekül in dem eine Gruppe als Ester, die andere als Säure vorliegt und amidiert die beiden Gruppen nacheinander nach verschiedenen Methoden.
Thioamide sind aus den Anthranilamiden durch Umsetzung mit Diphosphadithianen nach Bull Soc.Chim.Belg. 87, 229,1978 oder durch Umsetzung mit Phosphorpentasulfid in Lösungsmitteln wie Pyridin oder auch ganz ohne Lösungsmittel bei Temperaturen von 0°C bis 200°C zu erhalten.
Die Reduktion der Nitrogruppe wird in polaren Lösungsmitteln bei Raumtemperatur oder erhöhter Temperatur durchgeführt. Als Katalysatoren für die Reduktion sind Metalle wie Raney-Nickel oder Edelmetallkatalysatoren wie Palladium oder Platin oder auch Palladiumhydroxid gegebenenfalls auf Trägern geeignet. Statt Wasserstoff können auch zum Beispiel Ammoniumformiat,
Cyclohexen oder Hydrazin in bekannter Weise benutzt werden. Reduktionsmittel wie Zinn-ll-chlorid oder Titan-(lll)-chlorid können ebenso verwendet werden wie komplexe Metallhydride eventuell in Gegenwart von Schwermetallsalzen. Als Reduktionsmittel ist auch Eisen nutzbar. Die Reaktion wird dann in Gegenwart einer Säure wie z.B. Essigsäure oder Ammoniumchlorid gegebenenfalls unter Zusatz eines Lösungsmittels wie zum Beispiel Wasser, Methanol, Eisen/ Ammoniak etc. durchgeführt. Bei verlängerter Reaktionszeit kann bei dieser Variante eine Acylierung der Aminogruppe eintreten.
Wird eine Alkylierung einer Aminogruppe gewünscht, so kann man das Amin einer reduktiven Alkylierung mit Aldehyden oder Ketonen unterwerfen, wobei man in Gegenwart eines Reduktionsmittels wie beispielsweise Natriumcyanoborhydrid in einem geeigneten inerten Lösungsmittel wie zum Beispiel Ethanol bei Temperaturen von 0°C bis zum Siedepunkt des Lösungsmittels umsetzt. Wenn man von einer primären Aminogruppe ausgeht, so kann man gegebenenfalls nacheinander mit zwei verschiedenen Carbonylverbindungen umsetzen, wobei man gemischte Derivate erhält [Literatur z.B. Verardo et al. Synthesis (1993), 121 ; Synthesis (1991), 447; Kawaguchi, Synthesis (1985), 701 ; Micovic et al. Synthesis (1991), 1043].
Es kann vorteilhaft sein, zunächst die Schiffsche Base durch Umsetzung des Aldehyds mit dem Amin in Lösungsmitteln wie Ethanol oder Methanol, gegebenenfalls unter Zugabe von Hilfsstoffen wie Eisessig zu bilden und dann erst Reduktionsmittel wie z. B. Natriumcyanoborhydrid zuzusetzen.
Eine Alkylierung kann man auch dadurch erreichen, daß man nach der Mitsonubo Variante mit einem Alkohol in Gegenwart von beispielsweise Triphenylphosphin und Azodicarbonsäureester umsetzt. Eine Alkylierung der Aminogruppe kann aber auch durch Alkylierungsmittel wie Halogenide, Tosylate, Mesylate oder Triflate erfolgen. Als Lösungsmittel eignen sich beispielsweise polare Lösungsmittel wie Ethanol, Tetrahydrofuran, Acetonitril oder Dimethylformamid. Der Zusatz einer Hilfsbase wie Triethylamin, DABCO Pyridin oder Kaliumcarbonat kann vorteilhaft sein. Da bei einer freien Aminogruppe die Gefahr einer Doppelalkylierung besteht, kann vorteilhaft Isatosäureanhydrid eingesetzt werden. Mit Basen wie Natriumhydrid aber auch Cäsiumkarbonat in Lösungsmitteln wie Tetrahydrofuran oder Dimethylformamid bei Temperaturen zwischen Raumtemperatur und dem Siedepunkt des Lösungsmittels, vorzugsweise bei 60°C, lässt es sich in das Anion überführen, das dann mit dem Alkylierungsmittel weiter umgesetzt wird.
Etherspaltungen werden nach literaturüblichen Verfahren durchgeführt. Dabei kann auch bei mehreren im Molekül vorhandenen Gruppen eine selektive Spaltung erreicht werden. Dabei wird der Ether beispielsweise mit Bortribromid in Lösungsmitteln wie Dichlormethan bei Temperaturen zwischen -100 °C bis zum Siedepunkt des Lösungsmittels vorzugsweise bei -78 °C behandelt. Es ist aber auch möglich, den Ether durch Natriumthiomethylat in Lösungsmitteln wie Dimethylformamid zu spalten. Die Temperatur kann zwischen Raumtemperatur und dem Siedepunkt des Lösungsmittels vorzugsweise bei 150°C liegen. Bei Benzyläthem gelingt die Spaltung auch mit starken Säuren wie zum Beispiel
Trifluoressigsäure bei Temperaturen von Raumtemperatur bis zum Siedepunkt.
Die Umwandlung einer Hydroxygruppe, die ortho- oder paraständig zu einem Stickstoff eines 6-Ringhetaryls steht, in Halogen, kann beispielsweise durch
Umsetzen mit anorganischen Säurehalogeniden wie zum Beispiel Phosphoroxychlorid, gegebnenfalls in einem inerten Lösungsmittel, bei Temperaturen bis zum Siedepunkt des Lösungsmittels oder des Säurehalogenids durchgeführt werden.
Die Substitution eines Halogens, Tosylates, Triflates oder Nonaflates , die ortho oder para zu einem Stickstoff in einem 6-gliedrigen Heteroaromaten stehen, gelingt durch Umsetzung mit einem entsprechenden Amin in inerten Lösungsmitteln wie beispielsweise Xylol oder in polaren Lösungsmitteln wie N- Methylpyrrolidon oder Dimethylacetamid bei Temperaturen von 60-170°C. Es ist aber auch Erhitzen ohne Lösungsmittel möglich. Der Zusatz einer Hilfsbase wie Kaliumcarbonat oder Cäsiumcarbonat oder der Zusatz von Kupfer und/oder Kupferoxid kann vorteilhaft sein. Bei nicht aktivierten Halogenen oder Triflaten ist nach J.org.Chem. 2000,1158 eine Palladium-katalysierte Einführung des Aminteils möglich. Als Base dient vorzugsweise Natrium-t-butylat, als Hilfsligang ein Biphenylphosphin.
Die Einführung der Halogene Chlor, Brom oder Jod über eine Aminogruppe kann beispielsweise auch nach Sandmeyer erfolgen, indem man die mit Nitriten intermediär gebildeten Diazoniumsalze mit Kupfer(l)chlorid oder Kupfer(l)bromid in Gegenwart der entsprechenden Säure wie Salzsäure oder Bromwasserstoffsäure oder mit Kaliumjodid umsetzt.
Wenn ein organischer Salpetrigsäureester benutzt wird, kann man die Halogene z.B. durch Zusatz von Methylenjodid oder Tetrabrommethan einführen in einem Lösungsmittel wie zum Beispiel Dimethylformamid. Die Entfernung der Aminogruppe kann entweder durch Umsetzung mit einem organischen Salpetrigsäureester in Tetrahydrofuran oder durch Diazotierung und reduktive Verkochung des Diazoniumsalzes beispielsweise mit phosphoriger Säure gegebenenfalls unter Zugabe von Kupfer (I) oxid bewerkstelligt werden.
Die Einführung von Fluor gelingt beispielsweise durch Balz-Schiemann-Reaktion des Diazoniumtetrafluorborates oder nach J. Fluor. Chem. 76,1996,59-62 durch
Diazotierung i.G. von HFxPyridin und anschliessende Verkochung gegebenenfalls i.G. einer Fluoridionenquelle wie z.B. Tetrabutylammoniumfluorid.
Die Abspaltung von Ketalschutzgruppen erfolgt in bekannter Weise beispielsweise, indem man in einem Lösungsmittel wie Ethanol oder Aceton mit einer wässrigen Säure, vorzugsweise 4N-Salzsäure bei Temperaturen zwischen Raumtemperatur und dem Siedepunkt des Lösungsmittels umsetzt.
Die Abspaltung der t-Butoxycarbonylgruppe erfolgt bekanntermassen dadurch, dass man in einem Lösungsmittel wie Tetrahydrofuran, Dioxan oder Ethanol mit einer Säure wie zB 1 N-Salzsäure bei Temperaturen zwischen Raumtemperatur und dem Siedepunkt des Lösungsmittels umsetzt. Es ist auch möglich, die t-BOC- Gruppe mit starken Säuren wie Trifluoressigsäure bei Temperaturen zwischen - 20°C bis zum Siedepunkt, vorzugsweise bei Raumtemperatur abzuspalten. Ein Lösungsmittel wie Methylenchlorid ist nicht unbedingt erforderlich, kann aber vorteilhaft sein.
Die Reduktion eines Ketons geschieht in bekannter Weise durch ein komplexes Metallhydrid wie beispielsweise Natriumborhydrid oder Lithiumborhydrid in Lösungsmitteln wie Ethanol, Tetrahydrofuran oder Diethylether bei Temperaturen von 0°C bis zum Siedepunkt des Lösungsmittels.
Die Acylierung eines Amins erfolgt in bekannter Weise entweder nach den unter Amidbildung beschriebenen Verfahren oder durch Umsetzung mit aktivierten Säurederivaten wie beispielsweise Säurechlorid oder Säureanhydrid in Lösungsmiteln wie Methylenchlorid, Acetonitril oder Tetrahydrofuran, gegebenenfalls in Gegenwart von Basen wie Triethylamin. Ein Zusaz von katalytischen Mengen Dimethylaminopyridin kann vorteilhaft sein.
Eine Ringaufweitung eines Ketons zum nächsthöheren Lakton kann durch die Bayer Villiger Oxydation, für die eine Reihe von Varianten beschrieben ist, erreicht werden. Das Keton kann zum Beispiel mit einer Persäure wie
m-Chlorperbenzoesäure oder Magnesiummonoperoxyphthalat in Lösungsmitteln wie beispielsweise Methylenchlorid umgesetzt werden. Möglich ist aber auch eine Reaktion mit Wasserstoffperoxid in Ameisensäure oder Natriumperborat in Trifluoressigsäure.
Eine Ringaufweitung des Ketons zum nächsthöheren Laktam kann in bekannter Weise durch eine Schmidt-Reaktion des Ketons oder durch die Beckmann Umiagerung des Oxims erfolgen. Für beide Reaktionen sind eine ganze Reihe von Variationen beschrieben. Bei der Schmidt-Reaktion wird das Keton beispielsweise mit Natriumazid in starken Säuren wie konzentrierter Salzsäure, Schwefelsäure, Trifluoressigsäure oder Methansulfonsäure ohne Lösungsmittel oder in Lösungsmitteln wie Acetonitril, Chloroform oder Methylenchlorid umgesetzt.
Bei der Beckmann-Umlagerung wird das Oxim einer Carbonylverbindung mit Säuren wie Polyphosphorsäure oder deren Trimethylsilylester oder mit Lewis- Säuren wie Aluminiumtrijodid oder Eisen(lll)chlorid imprägniertem Montmorillonit ohne Lösungsmittel oder in Lösungsmitteln wie Acetonitril bei erhöhter Temperatur umgesetzt. Man kann aber auch das Mesylat oder Tosylat des Oxims herstellen und anschliessend mit Basen wie wässriger Natronlauge oder mit Lewis-Säuren wie Diethylaluminiumchlorid behandeln.
Die Oximbildung erfolgt in bekannter Weise durch Umsetzung mit Hydroxylaminhydrochlorid in Lösungsmitteln wie Ethanol, gegebenenfalls unter Zusatz von Basen, wie Pyridin, Natriumacetat oder wässriger Natronlauge, bei Temperaturen bis zum Siedepunkt des Lösungsmittels.
Die Isomerengemische können nach üblichen Methoden wie beispielsweise Kristallisation, jede Form von Chromatographie oder Salzbildung in die Enantiomeren bzw. E/Z-Isomeren aufgetrennt werden.
Die Herstellung der Salze erfolgt in üblicher Weise, indem man eine Lösung der Verbindung der Formel I mit der äquivalenten Menge oder einem Überschuß einer Base oder Säure, die gegebenenfalls in Lösung ist, versetzt und den Niederschlag abtrennt oder in üblicher Weise die Lösung aufarbeitet.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen, ohne den Umfang der beanspruchten Verbindungen auf diese Beispiele zu beschränken.
Beispiel 1
N-(lsochinolin-3-yl)-2-(4,4-Ethylendioxy)cyclohexylmethyl)aminobenzoesäureamid
144mg (ImMol) 3-Aminoisochinolin werden in 10ml absolutem Toluol unter Argon und Feuchtigkeitsausschluss bei 4°C mit 0,5ml einer 2molaren Lösung von Trimethylaluminium in Toluol versetzt und 15 min bei dieser Temperatur gerührt. Anschliessend fügt man 240mg (0,92mMol) 2-(4,4- Ethylendioxy)cyclohexylmethyl)-aminobenzoesäuremethylester dazu und erwärmt für 2h auf 120°C Badtemperatur. Der Ansatz wird mit 30ml einer verdünnten Natriumhydrogencarbonatlösung versetzt und dreimal mit ca 30ml Essigester ausgeschüttelt. Die vereinigte organische Phase wird mit Wasser gewaschen, getrocknet, filtriert und eingeengt. Der Rückstand wird über Kieselgel mit Hexan:Essigester=1:1 als Elutionsmittel chromatographiert. Man erhält 151mg (39,3% d.Th.) an 2-(4,4- N-(lsochinolin-3-yl)-2-(4,4-Ethylendioxy)cyclo- hexylmethyl)aminobenzoesäureamid vom Schmelzpunkt 176,7°C.
In analoger Verfahrenseise zu Beispiel 1 werden hergestellt:
BOC= tert.-Butoxycarbonyl
Beispiel 2
2-(4,4- N-(lsochinolin-3.-yl)-2-(4-oxocyclohexylmethyl)aminobenzoesäureamid
100mg (0,24mMol) 2-(4,4- N-(lsochinolin-3-yl)-2-(4,4-
Ethylendioxy)cyclohexylmethyl)-aminobenzoesäureamid werden in 15ml Aceton vorgelegt und mit 1ml 4-N Salzsäure versetzt. Es wird 3h bei Raumtemperatur gerührt. Anschliessend wird der Niederschlag abgesaugt. Der Rückstand wird in Essigester aufgenommen und mit
1 -N Natronlauge ausgeschüttelt. Der unlösliche Rückstand wird abgesaugt. Die Essigesterphase wird getrocknet, filtriert und eingeengt. Aus dem abgesaugten Rückstand und dem Eindampfrückstand der Essigesterphase erhält man 66mg (73%d.Th.) 2-(4,4- N-(lsochinolin-3-yl)-2-(4- oxocyclohexylmethyl)aminobenzoesäure-amid vom Schmelzpunkt 147,7°C.
Beispiel 3
N-(lndazoI-5-yl)-2-(tetrahydropyran-4-yl)methylaminoben2oesäureami
235 mg (ImMol) 2-(Tetrahydropyran-4-yl)methylaminobenzoesäure werden in
10ml Dimethylformamid mit 266mg (2mMol) 5-Aminoindazol versetzt. Zu dieser
Lösung werden unter Argon und Feuchtigkeitsausschluß 253mg (2,5mMol) N-
Methylmorpholin und 456mg (1 ,2mMol) 0-(7-Azabenzotriazol-1-yl)-1 ,1 ,3,3- tetramethyluroniumhexafluorophosphat hinzugefügt. Diese Mischung wird 3h bei Raumtemperatur gerührt. Man engt am Vakuum ein, nimmt in verdünnter Natriumhydrogenkarbonatlösung auf und extrahiert dreimal mit je 30ml Essigester. Die vereinigte organische Phase wird mit Wasser gewaschen, getrocknet, filtriert und eingeengt. Der Rückstand wird in Essigester ausgerührt und abgesaugt. Das Filtrat wird eingeengt und der Rückstand wird über Kieselgel mit Methylenchlorid:Ethanol=10:1 als Elutionsmittel chromatographiert. Man erhält 124mg (35% d.Th.) an N-(lndazol-5-yl)-2-(tetrahydropyran-4- yl)methylaminobenzoe-säureamid vom Schmelzpunkt 173,6°C.
Beispiel 4
N-Trifluormethyl 2-(cyclohexylmethylamino)benzoesäureamid
259mg (1 mMol) -Cyclohexylmethylaminonicotinsäuerethylester werden in 5ml N- Methylpyrrolidon mit 161mg (ImMol) 3-Trifluormethylanilin versetzt und 3h auf 150 °C Badtemperatur erwärmt. Das Lösungsmittel wird dann am Vakuum abgezogen und der Rückstanf über Kieselgel mit Cyclohexan:Essigester=1 :1 als Elutionsmittel chromatographiert. Man erhält 100mg N-Trifluormethyl 2- (cyclohexylmethylamino)benzoesäureamid.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Herstellung der Zwischenprodukte, die bevorzugt zur Herstellung der erfindungsgemässen Verbindungen verwendet werden können.
Herstellung der Zwischenprodukte
Ethyl-4,4-(ethylendioxy)cyclohexancarboxylat wird nach J.org.Chem., 62, 5288, 1997, hergestellt.
A. 4,4-(Ethylendioxy)cyclohexancarbaldehyd
214mg ( ImMol) Ethyl-4,4-(ethylendioxy)cyclohexancarboxylat werden in 15ml Toluol unter Argon und Feuchtigkeitsausschluss auf -78°C gekühlt und tropfenweise mit 0,85ml einer 1 ,2molaren Lösung von Diisobutylaluminiumhydrid (DIBAH) in Toluol versetzt. Nach 15min Rühren bei dieser Temperatur wird mit ca 10ml einer gesättigten Ammoniumchloridlösung versetzt. Die organische Phase wird abgetrennt, mit gesättigter Kochsalzlösung gewaschen, getrocknet, filtriert und eingeengt. Man erhält 148mg (85%d.Th.) an 4,4- (Ethylendioxy)cyclohexancarbaldehyd.
In analoger Verfahrensweiseeise werden hergestellt:
Tetrahydropyranyl-4-carbaldehyd N-Benzylpiperidin-4-carbaldehyd N-BOC-4-formylpiperidin
(Nach Org.Prep.Proc.Int. 32, 96,2000 hergestellt)
B. 2-(4,4-Ethylendioxy)cyclohexylmethyl)aminobenzoesäuremethylester
334mg (2,21 mMol) Anthranilsäuremethylester werden in 18,4ml absolutem Methanol gelöst und mit 600mg (3,53mMol) 4,4- (Ethylendioxy)cyclohexancarbaldehyd sowie 0,18ml Eisessig versetzt. Der Ansatz
wird 24 h bei raumtemperatur gerührt, mit 22mg (3,53mMol) Natriumcyanoborhydrid versetzt und nochmals 24h bei Raumtemperatur gerührt. Es wird dann mit verdünnter Natriumhydrogencarbonatlösung versetzt und dreimal mit je 30ml Essigester ausgeschüttet. Die vereinigte organische Phase wird mit Wasser gewaschen, getrocknet, filtriert und eingeengt. Der Rückstand wird über Kieselgel mit Hexan:Essigester=8:2 als Elutionsmittel chromatographiert. Man erhält 251mg (27,2% d.Th.) an 2-(4,4- Ethylendioxy)cyclohexylmethyl)aminobenzoesäure-methylester.
In analoger Verfahrensweisweise werden hergestellt:
6-Fluor-2-(tetrahydropyran-4-yl)methylaminobenzoesäuremethylester 2-(Tetrahydropyran-4-yl)methylaminobenzoesäuremethylester 2-(1 -Benzylpiperidin-4-yl)methylaminobenzoesäuremethylester
C. N-Benzylpiperidin-4-carbonsäureethylester
1g (6,4mMol) Piperidin-4-carbonsäureethylester werden in 10ml absolutem
Ethanol mit 0,75ml (6,4mMol) Benzylchlorid und 1 ,52g (11 mMol) Kaliumcarbonat versetzt. Der Ansatz wird 30h bei Raumtemperatur gerührt. Es wird dann in Essigester/ wasser verteilt. Die vereinigte organische Phase wird mit Wasser gewaschen, getrocknet, filtriert und eingeengt. Der Rückstand wird über Kieselgel mit Hexan:Essigester=1 :1 als Elutionsmittel chromatographiert Man erhält 991 mg (64%d.Th.) an N-Benzylpiperidin-4-carbonsäureethylester.
D. 2-Cyclohexy.methylaminonicotinsäureethylester
391mg (2mMol) 2-Carboxyethyliminoessigsäureethylesterhydrochlorid (hergestellt nach Het. 1996, 43 (9), 1981) werden in 5ml Ethanol mit 226mg (2mMol) Cyclohexylmethylamin versetzt. Nach 10min setzt eine Trübung ein. Anschliessend werden 0,48ml (2mMol) Malonaldehyddiethylacetal zugesetzt und der Ansatz 4h zum Rückfluss erhitzt. Der Ansatz wird eingeengt. Der Rückstand
wird über Kieselgel mit Hexan:Essigester=1 :1 als Elutionsmittel chromatographiert Man erhält 150mg 2-Cyclohexylmethylaminonicotinsäureethylester.
E. N-Cyclohexylmethylisatosäureanhydrid
815mg (5mMol) Isatosäureanhydrid werden in 15ml N,N-Dimethylacetamid gelöst und unter Schutzgas und Feuchtigkeitsausschluß mit 220mg (5,5mMol) Natruiumhydrid (60%ige Dispersion in Mineralöl) versetzt. Es wird 1 h auf 60°C erwärmt. Nach Abkühlen werden 885mg (5mMol) Cyclohexylmethylbromid hinzugefügt und der Ansatz 4h auf 60°C erwärmt. Es wird dann mit Wasser auf 60ml verdünnt und dreimal mit Essigester ausgeschüttelt. Die vereinigte organische Phase wird mit Wasser gewaschen, getrocknet, filtriert und eingeengt. Der Rückstand wird über Kieselgel mit Hexan:Essigester=1 :1 als Elutionsmittel chromatographiert Man erhält 300mg N-Cyclohexylmethylisatosäureanhydrid.
Soweit die Herstellung der Zwischenverbindungen nicht beschrieben wird, sind diese bekannt oder analog zu bekannten Verbindungen oder hier beschriebenen Verfahren herstellbar.
Die beschriebenen Zwischenverbindungen sind besonders zur Herstellung der erfindungsgemäßen Anthranylamide geeignet.
Die Zwischenverbindungen sind somit ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung.
Die Zwischenverbindungen sind teilweise selbst aktiv und können somit ebenfalls zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung von Tumoren, Psoriasis, Arthritis, wie rheumatoide Arthritis, Hämangioma, Angiofribroma,
Augenerkrankungen, wie diabetische Retinopathie, Neovaskulares Glaukom, Nierenerkrankungen, wie Glomerulonephritis, diabetische Nephropatie, maligne Nephrosklerose, thrombische mikroangiopatische Syndrome, Transplantationsabstoßungen und Glomerulopathie, fibrotische Erkrankungen, wie Leberzirrhose,
mesangialzellproliferative Erkrankungen, Artheriosklerose und Verletzungen des Nervengewebes zum Einsatz kommen.
Ferner kann mit den erfindungsgemäßen Zwischenverbindungen ebenfalls die Ascites-Bildung bei Patienten unterdrückt werden. Ebenso lassen sich VEGF bedingte Ödeme unterdrücken.
Die nachfolgenden Anwendungsbeispiele erläutern die biologische Wirkung und Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen ohne diese auf die Beispiele zu beschränken.
Für die Versuche benötigte Lösungen Stammlösungen
Stammlösung A: 3mM ATP in Wasser pH 7,0 (-70°C) Stammlösung B: g-33P-ATP 1mCi/ 100μl Stammlösung C: poly-(Glu4Tyr) 10mg/ ml in Wasser
Lösung für Verdünnungen
Substratlösemittel: 10mM DTT, 10 mM Manganchlorid, 100 mM Magnesiumchlorid Enzymiösung: 120 mM Tris/ HCI, pH 7,5, 10 μM Natriumvanadiumoxid
Anwendungsbeispiel 1
Hemmung der KDR- und FLT-1 Kinaseaktivität in Gegenwart der erfindungsgemäßen Verbindungen
In einer spitz zulaufenden Mikrotiterplatte (ohne Proteinbindung) werden 10 μl Substratmix (10μl Vol ATP Stammlösung A + 25μCi g-33P-ATP (ca. 2,5 μl der Stammlösung B) + 30μl poly-(Glu4Tyr) Stammlösung C + 1 ,21 ml
Substratlösemittel), 10 μl Hemmstoff lösung (Substanzen entsprechend den Verdünnungen, als Kontrolle 3% DMSO in Substratlösemittel) und 10 μl Enzymiösung (11 ,25μg Enzymstammlösung (KDR oder FLT-1 Kinase) werden bei 4°C in 1 ,25ml Enzymiösung verdünnt) gegeben. Es wird gründlich durchgemischt und bei 10 Minuten Raumtemperatur inkubiert. Anschließend gibt man 10μl Stop- Lösung (250mM EDTA, pH 7,0) zu, mischt und überträgt 10 μl der Lösung auf einen P 81 Phosphozellulosefilter. Anschließend wird mehrfach in 0,1 M Phosphorsäure gewaschen. Das Filterpapier wird getrocknet, mit Meltilex beschichtet und im Microbetazähler gemessen.
Die IC50-Werte bestimmen sich aus der Inhibitorkonzentration, die notwendig ist, um den Phosphateinbau auf 50% des ungehemmten Einbaus nach Abzug des Leerwertes (EDTA gestoppte Reaktion) zu hemmen.
ie Ergebnisse der Kinase-Inhibition IC50 in μM sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt:
KH= keine Hemmmung