Die vorliegende Erfindung betrifft einen Deckel für ein
Behältnis, vorzugsweise ein becherartiges Einwegbehältnis,
der lösbar an dem Behältnis anbringbar ist, um eine Seite
desselben zu verschließen.
Derartige Deckel sind als Einwegartikel zum Verschließen
von Einwegbehältnissen wie Schachteln oder Trinkbechern
zumeist für Lebensmittel bzw. Getränke, die zum Mitnehmen
beispielsweise aus einem Schenllimbiss oder -restaurant
verpackt werden, bekannt. Die Deckel sind in Form und Größe
dem zu verschließenden Behältnis angepaßt, für Becher
normalerweise rund, und in der Regel aus einem Material auf
Papier- oder Kunststoffbasis, ggf. in Verbund mit anderen
Materialien gefertigt und besitzten entsprechend geformte
Dichteinrichtungen, die lösbar, meistens rastend, mit einem
Wulst des jeweiligen Behältnisses zusammenwirken.
Üblicherweise sind diese Einwegdeckel je nach Material
matt transparent oder undurchsichtig und/oder einfarbig
ausgestaltet. Gelegentlich werden Aufrucke, beispielsweise
zur Werbung vorgesehen. Doch sind derartige Maßnahmen teuer
und wirtschaftlich erst bei extrem hohen Stückzahlen gleicher
Ausgestaltung zu vertreten. Andererseits reduziert eine hohe
Stückzahl die Flexibilität und führt u.U. zu hohen
Restbeständen nach Auslaufen einer Werbeaktion. Schließlich
sind bisherige Maßnahmen fast ausschließlich auf Druckmedien
beschränkt oder das Deckelmaterial muß entsprechend verstärkt
und komplizierte Zusatz- und Umverpackungen müssen vorgesehen
werden, um andere Beipack-Gegenstände mit Einwegbehältnissen
zu verbinden.
Aus der DE 299 01 604 U1 ist ein Schraubverschlussdeckel
für eine Dose oder Flasche bekannt, bei dem im Bereich des
Deckelkopfes ein scheibenförmiger Datenträger eingesetzt und
durch eine als Sollbruchstelle ausgebildete Verbindung mit
dem Deckelrand verbunden ist. Der Datenträger bildet entweder
den Deckelkopf oder ein separater Deckelboden ist unterhalb
des Datenträgers vorgesehen. Diese Lösung eignet sich nur für
ziemlich steife Deckel, insbesondere Schraubdeckel, die als
solche für Einwegbecher oder dgl. zu teuer und aufwendig
sind. Außerdem muß der Datenträger aufgrund der als
Sollbruchstelle ausgebildeten Verbindung mit dem Rand bereits
bei der Fertigung in den Deckel eingearbeitet werden.
Aus der DE 296 11 665 U1 ist schließlich ein weiterer
Schraubverschluß für Getränkeflaschen bekannt, bei dem an der
Oberseite ein münzähnlicher Chip mittel drei Vorsprüngen
lösbar befestigt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Deckel
für ein Behältnis, vorzugsweise ein becherartiges
Einwegbehältnis, dahingehend zu verbessern, daß er einfacher
und kostengünstiger herstellbar und universell verwendbar ist
und die zuvor genannten Nachteile vermieden werden können.
Gegenstand der Erfindung ist ein Deckel für ein
Behältnis, wie er im Schutzanspruch 1 oder im Schutzanspruch
3 angegeben ist. Bevorzugte Ausführungsformen des Deckels
sind in den Unteransprüchen angegeben.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsformen der
Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung genauer
beschrieben. Darin zeigen:
Fig. 1 einen Deckel für einen Einweg-Becher gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform und einen daran zu
befestigenden Datenträger jeweils vor und nach dem Anbringen
dieser Teile aneinander, Fig. 2 einen Deckel gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform im Querschnitt und Fig. 3 einen Deckel gemäß einer anderen bevorzugten
Ausführungsform im Querschnitt.
Fig. 1 zeigt einen Deckel 1 in einer Grundform zur
Erläuterung bestimmter erfindungsgemäßer Merkmale. Der Deckel
1 ist mit Mitteln versehen, mit denen ein scheibenförmiger
Datenträger 4, beispielsweise eine CD, DVD, MD oder dgl., an
einer oberen Flachseite 5 des Deckels lösbar befestigt werden
kann.
Bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform werden die
Mittel zum lösbaren Befestigen des Datenträgers durch am
Deckelrand 6 angeformte Rastvorsprünge 3 gebildet. Der
Deckelrand ist an seiner Unterseite in an sich bekannter
Weise so ausgebildet, daß er an einem Randabschnitt (in der
Figur ein verdickter Wulst 9) des jeweiligen Behältnisses 2
lösbar und abdichtend angreift. Die Rastwirkung bezüglich
einem Rand des Datenträgers und das Festhalten desselben wird
durch die eigene Elastizität der Vorsprünge 3, d.h. aufgrund
des Materials oder aufgrund der Formgebung der Vorsprünge,
oder durch die Elastizität der Deckelfläche als Ganzes
gewährleistet. In letzterem Fall könnten die Vorsprünge sogar
relativ starr sein.
Im gezeigten Beispiel sind 4 derartige Vorsprünge
gleichmäßig um den Umfang verteilt im Bereich des Außenrandes
6 des Deckels 1 angeformt. Der Außenrand 6 ist gegenüber der
Fläche 5 des Deckels 1 flanschartig erhöht, so daß sich wie
dargestellt eine kreisrunde Vertiefung an der Oberseite des
Deckels ergibt. Abgerundete Vorsprünge 3 erstrecken sich am
oberen Bereich des Außenrandes 6 geringfügig radial zum
Zentrum des Deckels und zwar unter Bildung eines etwa der
Dicke des zu befestigenden scheibenförmigen Datenträgers
entsprechenden axialen Abstands 7 zur Deckelfläche 5.
Allerdings ist es auch möglich, den Außenrand des
Deckels nicht um den gesamten Umfang herum zu erhöhen sondern
lediglich im Bereich der Vorsprünge, so daß diese eine
hakenartige Form besitzen. Des weiteren sind zum Befestigen
des Datenträgers mindestens 2, vorzugsweise mindestens 3
solche Vorsprünge erforderlich um ein Herausrutschen des
eingerasteten Datenträgers hinreichend zuverlässig zu
verhindern. Die geeignete Anzahl hängt von der Ausgestaltung
der Vorsprünge ab.
Die erfindungsgemäßen Ausführungsformen des Deckels
gemäß Fig. 2 und 3 unterscheiden sich von der Ausführungsform
in Fig. 1 dadurch, dass im Mittelbereich des Deckels ein
Vorsprung 9,14 vorgesehen ist, auf den der Datenträger 4 mit
einer zentralen Bohrung 8 aufsetzbar ist, derart, dass sich
der Vorsprung 9,14 durch die Mittelbohrung des Datenträgers 4
erstreckt. Der Vorsprung 9,14 greift hier an einem
Innenumfangsrand der Mittelbohrung an. Der Vorsprung 9 kann
gemäß Fig. 3 etwa kegelstumpfförmig sein, so dass das
Mittelloch des Datenträgers wie in der rechten Hälfte von
Fig. 3 gezeigt auf dem Kegelstumpf festklemmt. Zusätzlich
können am Außenumfang des Kegelstumpfs wie in der linken
Hälfte von Fig. 3 gezeigt kleine Vorsprünge 15 vorgesehen
werden, die sich radial nach Außen erstrecken und so die
Fixierung des Datenträgers durch ein Einrasten verbessern.
Bei der Ausführungsform in Fig. 2 ist der Vorsprung 14 im
Mittelbereich des Deckels umgekehrt kegelstumpfförmig.
Dadurch ergibt sich ein zumindest geringfügig nach Außen
stehender radialer Vorsprung an der Oberseite, der die
Fixierung des Datenträgers durch ein Einrasten ebenfalls
verbessert.
In einer nicht mit allen Einzelheiten und Ansichten
dargestellten Ausführungsform, die im Querschnitt durch den
Deckel etwa der Fig. 2 entspricht, wird der Vorsprung 14 im
Mittelbereich des Deckels durch eine Anzahl stufenförmiger
Zungen 13 gebildet, die von der Deckelfläche 5 zunächst nach
oben und geringfügig radial nach Außen und sodann gemäß der
Darstellung in der Figur horizontal und radial zum Zentrum
des Deckels verlaufen. Diese Anordnung orientiert sich im
wesentlichen an den an sich bereits bekannten
Rastbefestigungen zur Fixierung derartiger Datenträger über
deren Mittelloch in den dafür normalerweise vorgesehenen
Transportschachteln (CD-Schachteln) oder Abspielgeräten. Auch
bei dieser Variante können die Befestigungsmittel mit dem
Deckel verbunden oder integral an dem Deckel angeformt sein.
Die zuvor anhand der Figur 1 beschriebenen Vorsprünge 3
am Außenrand des Deckels, die am Außenrand des Datenträgers
angreifen, können zusätzlich zu dem bzw. den Vorsprüngen 9,14
im Mittelbereich des Deckels, die am Mittelloch des
Datenträgers angreifen, vorgesehen werden.
In einer wiederum anderen, nicht dargestellten
Ausführungsform kann als Mittel zum lösbaren Befestigen des
scheibenförmigen Datenträgers in Verbindung mit den anhand
der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele erläuterten
Maßnahmen ein an der Fläche des Deckels angebrachtes
flächiges, ein oder mehrteiliges Klebemittel dienen. Die
Haftwirkung und Fläche dieses Klebemittels ist so zu wählen,
daß ein gewolltes Ablösen des Datenträgers einfach möglich
ist ohne denselben zu beschädigen und ohne daß Rückstände des
Klebemittels am Datenträger anhaften bleiben.
Besonders vorteilhaft ist bei allen Ausführungsformen
das Vorsehen einer vorgeformten Öffnung oder eines zur
Bildung einer Öffnung durchstoßbaren Bereichs, etwa einer
Sollbruchstelle, im Mittelbereich der Deckelfläche, durch die
beispielsweise ein Trinkhalm hindurchsteckbar ist. Die
üblichen Mittelbohrungen gängiger Datenträger wie CD, DVD
oder MD sind so groß, daß die Öffnung im Deckel oder der
durchstoßbare Bereich durch das Mittelloch des Datenträgers
zugänglich ist, also ein Trinkhalm auch dann noch durch den
Deckel hindurchsteckbar ist, wenn der Datenträger am Deckel
befestigt ist. Diese Variante ist besonders vorteilhaft, wenn
die Rastvorsprünge für den Datenträger wie oben beschrieben
im Mittelbereich des Deckels ausgebildet sind und zwischen
den zungenförmigen radialen Rastvorsprüngen 13 bei der
Ausführungsform von Fig. 2 oder in einer Vertiefung 10 des
Mittelvorsprungs 9 bei der Ausführungsform von Fig. 3
Sollbruchstellen ausgebildet sind, die mit einem Trinkhalm
oder dgl. durchstoßen werden können. In letzterem Fall
verleiht der kegelstumpfförmige Vorsprung einem ansonsten
relativ dünnwandig ausgeführten Deckel eine größere
Steifigkeit, so dass einerseits der Datenträger zuverlässig
gehalten wird und andererseits ein ausreichender Widerstand
gegenüber der beim Durchstoßen auftretenden Kraft erreicht
wird, so dass keine zu starke Verformung des Deckels
auftritt. Die Anordnung der durchstoßbaren Öffnung für den
Trinkhalm in der Vertiefung des zentralen Vorsprungs wie in
Fig. 3 gezeigt hat darüber hinaus den Vorteil, dass beim
Durchstoßen, beim Trinken oder beim Herausziehen des
Trinkhalms austretende Flüssigkeit in der Vertiefung
aufgefangen wird und den Datenträger nicht verschmutzt.
In zwei in Fig. 2 angedeuteten Varianten kann eine
Sollbruchstelle oder eine vorgeformte Öffnung für einen
Trinkhalm im Mittelbereich des Deckels durch eine separate
dünne durchstoßbare Folie gebildet oder alternativ durch eine
einfach abziehbare Folie 12 verdeckt sein, die entweder an
der Oberseite des Vorsprungs im Zentrum des Deckels oder an
der Unterseite des Deckels im Mittelbereich angebracht ist.
Erfindungsgemäß können die Mittel zum lösbaren
Befestigen des scheibenförmigen Datenträgers und dieser
selbst an der oberen oder der unteren Flachseite des Deckels
vorgesehen sein, wobei letztere Variante besonders
vorteilhaft ist, wenn der Deckel selbst transparent ist.
Die Erfindung bietet außer den bereits geschilderten
Vorteilen eine Reihe von weiteren Vorteilen:
Es ist erstmals möglich, die immer weiter verbreiteten
Datenträger wie CD, DVD, MD usw. auf sehr einfache Weise und
ohne zusätzliche Umverpackung, beispielsweise als Werbe- oder
Promotionmaßnahme an einem Behältnis, vorzugweise an einem
Einwegbecher der eingangs beschriebenen Art anzubringen. Die
bekannten Deckel müßen nur sehr geringfügig geändert werden
und bleiben universell verwendbar, können also bei Bedarf
auch erst kurz vor der Verteilung an einen Endkunden mit dem
Datenträger versehen werden. Dieser Datenträger ist in der
Regel bereits bedruckt und ermöglicht so eine flexible
farbliche Ausgestaltung des Deckels. Der scheibenförmige
Datenträger verleiht dem Deckel eine zusätzliche Festigkeit,
so daß der Deckel selbst nicht besonders verstärkt werden
muß. Dies ist insbesondere im Hinblick auf die Variante von
Vorteil, bei der die Öffnung im Deckel zum Durchstoßen mit
einem Trinkhalm oder dgl. konzentrisch zu der Mittelbohrung
des Datenträgers angeordnet ist.