Die Erfindung betrifft ein Service-Verfahren für einen flüssigkeitsspülbaren Sanitär-Apparat
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, eine Steuereinrichtung zur Steuerung eines Service-Verfahrens
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 9 und eine Vorrichtung zur Aufrechterhaltung
eine Geruchssperre in einem Geruchsverschluss eines Sanitär-Apparates nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 19.
Spülvorgänge in flüssigkeitsspülbaren Sanitär-Apparaten haben im Wesentlichen drei Ziele:
erstens soll die mit Urin und/oder Fäkalien vermischte, in den Schüsseln der Sanitär-Apparate
vorhandene Spülflüssigkeit, im allgemeinen Wasser, mit weiterer Spülflüssigkeit
weggeschwemmt werden; zweitens soll die Bildung von Belägen aus Schmutz, Urinstein
und Kalk im Inneren der Schüsseln und im an die Schüsseln anschliessenden Leitungssystem
der Sanitär-Apparate verhindert werden, und drittens soll fehlende, zum Beispiel verdunstete
Spülflüssigkeit ersetzt werden, damit derjenige Grenz-Pegelstand erhalten oder
wieder erreicht wird, der zur Gewährleistung einer Geruchssperre im stromabwärts des
Sanitär-Apparates angeordneten Geruchsverschluss notwendig ist.
Um einen hohen Standard an Hygiene zu erreichen und Geruchsimmissionen zu vermeiden,
ist es allgemein üblich, nach jeder Benutzung eine Spülung durchzuführen. Hierbei
besteht einerseits das Bedürfnis, im Interesse der Hygiene Spülungen mit grossen Wassermengen
durchzuführen, und es bestehen in einigen Ländern sogar Vorschriften, gemäss
welchen mindestens ein Teil der Spülungen mit einer bestimmten Minimalmenge an
Spülflüssigkeit durchzuführen ist. Anderseits steht Spülflüssigkeit, insbesondere Wasser,
nicht in beliebigen Mengen oder nur zu hohen Preisen zur Verfügung. Es muss daher eine
optimale Lösung gefunden werden, bei welcher der Verbrauch an Spülflüssigkeit so gross
wie nötig aber, natürlich unter Einhaltung eventueller Vorschriften, so klein wie möglich ist.
Um diese Ziele bei Sanitär-Apparaten zu erreichen, die für den allgemeinen Gebrauch in
öffentlichen Sanitär-Anlagen, beispielsweise in Bahnhöfen, sowie in halb-öffentlichen Sanitär-Anlagen,
beispielsweise in Schulen oder Gaststätten, bestimmt sind, werden häufig
Service-Verfahren angewendet, bei deren Durchführung die Spülvorgänge automatisiert
beziehungsweise gesteuert erfolgen.
Einfache Service-Verfahren sind so konzipiert, dass nach jedem Gebrauch des Sanitär-Apparates
ein Spülvorgang abläuft. Zwischen diesen jeweils beim Gebrauch des Sanitär-Apparates
initialisierten Spülvorgängen liegen Spülpausen, deren Dauer je nach der Häufigkeit
des Gebrauchs der Sanitär-Anlagen verschieden ist. Während der Spülpausen verdunstet
ein Teil des in der Schüssel befindlichen Wassers. Lange Spülpausen können daher,
insbesondere bei hohen Umgebungstemperaturen, zur Folge haben, dass eine verhältnismässig
grosse Menge an Spülmittel verdunstet, mit der Folge, dass der Pegelstand
des Flüssigkeitsmittels in der Schüssel unter einen Grenz-Pegelstand sinkt, bei welchem
eine Geruchssperre zwischen der Schüssel und der von ihr wegführenden Kanalisation
besteht. Bei den einfachsten dieser Service-Verfahren ist die Dauer der Spülvorgänge konstant.
In Anbetracht des unterschiedlichen Gebrauchs der Sanitär-Apparate, der unterschiedlichen
Mengen an Spülflüssigkeit, die finanziell tragbar sind, der unterschiedlichen
Qualitäten der Spülflüssigkeiten und der unterschiedlichen Umgebungstemperaturen bei
verschieden stationierten Sanitäranlagen werden aber Service-Verfahren vorgezogen, bei
denen die Dauer der Spülvorgänge, das heisst die Spülzeit, in Abstimmung auf die jeweiligen
Verhältnisse einstellbar ist.
Die Einstellung der Dauer des Spülvorganges erfolgt im allgemeinen an einer Einrichtung
zur Steuerung der Spülvorrichtung, beispielsweise über ein Potentiometer oder eine Infrarot-Schnittstelle,
indem eine Drehung an einem Einstellglied, zum Beispiel mittels eines
Schraubendrehers, ausgeführt wird.
Die bekannten einfachen Service-Verfahren weisen zahlreiche Nachteile auf. So findet, mit
Ausnahme der Festsetzung der Dauer der Spülvorgänge, keine Anpassung an die tatsächlich
herrschenden Verhältnisse statt, Im weiteren ist es bei Einstellvorgängen über drehbare
Einstellglieder wie Drehknöpfe grundsätzlich schwierig, die Dauer der Spülvorgänge den
Verhältnissen entsprechend einzustellen; das Service-Personal beurteilt nämlich gefühismässig
vor allem die benötigte Menge an Spülflüssigkeit und kann die bestehende Korrelation
von Spüldauer und Spülflüssigkeitsmenge nur schwer nachvollziehen. Im speziellen
erfordert die oben beschriebene Einstellung eines Potentiometers oder einer Infrarot-Schnittstelle
bei der Inbetriebnahme zahlreiche Optimierungsversuche und ist daher zeitaufwendig
und auch kostspielig.
In neuester Zeit ist ein weiteres Service-Verfahren bekannt geworden, bei welchem die
Dauer des Spülvorganges über eine Infrarot-Fernsteuerung eingestellt werden kann. Auch
bei diesem Verfahren ist aber eine Anpassung an die tatsächlichen jeweiligen Gebrauchs-Verhältnisse
einzelner Sanitär-Anlagen nicht möglich, und die Benutzung einer Infrarot-Fernsteuerung
hat sich als problematisch erwiesen, da dafür ein Sichtkontakt zwischen
dem vom Reinigungspersonal betätigten Sender und dem fest installierten Empfänger vorhanden
sein muss, was zur Folge hat, dass der Empfänger nicht vandalensicher ausgebildet
und angeordnet werden kann, oder mindestens in seiner Funktion nicht vandalensicher
ist.
Unabhängig davon, ob die Spülzeit durch Drehen eines Einstellgliedes oder durch Infrarot-Fernsteuerung
erfolgt, haben die vorbekannten Service-Verfahren den Nachteil, Einsparungen
an Spülflüssigkeit nur in sehr begrenztem Masse zu erlauben. Wenn sich nämlich
bei Versuchen ergibt, dass die zur Einhaltung des geforderten Hygienestandards benötigte
Spülflüssigkeitsmenge unter einer, in den meisten Ländern amtlich vorgeschriebenen, Minimalmenge
liegt; so muss dennoch bei jedem Spülvorgang diese vorgeschriebene Minimalmenge
verbraucht werden, da ja die amtlichen Vorschriften nicht missachtet werden
dürfen. Die theoretisch mögliche Einsparung an Spülflüssigkeit kann also nicht realisiert
werden.
Die bisher bekannten Service-Verfahren sind im weiteren auch deshalb unbefriedigend,
weil mit ihnen nur die erwähnten Spülvorgänge durchgeführt werden können. Diese Spülvorgänge
reichen aber im allgemeinen nicht aus, um einen Sanitär-Apparat auf längere Zeit
in einwandfreiem Zustand zu halten. Um einen hygienisch und geruchlich einwandfreien
Zustand zu erreichen und beizubehalten, müssen zusätzlich periodisch oder nach Bedarf
Unterhaltsreinigungen durchgeführt werden.
Im weiteren sind die bekannten Service-Verfahren unbefriedigend, weil sie häufig vorkommende
Störungen, die auf Abnutzung von Bauteilen der Sanitär-Apparate oder auf unsachgemässer
Benutzung der Sanitär-Apparate nicht detektieren beziehungsweise nicht signalisieren
oder nicht diagnostizieren.
Ein allgemeines Problem, das sich bei der Reinigung und Wartung von Sanitär-Apparaten
wie Urinalen stellt, liegt darin, dass die erforderlichen Arbeiten unbeliebt sind und sich dafür
im allgemeinen nur unqualifiziertes Personal finden lässt. Die Durchführung von automatisierten
Service-Verfahren drängt sich somit auf, um die Inkompetenz von unqualifiziertem
Personal mindestens teilweise zu kompensieren. Allerdings können automatisierte Service-Verfahren
und die zu ihrer Durchführung verwendeten Steuereinrichtungen nur dann mit
Erfolg eingesetzt werden, wenn sie auch von unqualifiziertem und gegebenenfalls der üblichen
Landessprache nur beschränkt mächtigem Personal beherrscht werden können.
Zur Steuerung des neuen Service-Verfahrens könnten übliche Fernsteuereinrichtungen
eingesetzt werden, beispielsweise Femsteuereinrichtungen mit optischer Signalübertragung
wie Infrarot, ferner TV- beziehungsweise Videosysteme sowie Hochfrequenzssysteme
wie sie beispielsweise in Fernbedienungen für Tür- und Autoschlössern zur Anwendung
kommen. Alle diese Systeme weisen aber gewisse Nachteile auf. Steuereinrichtungen mit
Infrarot-Signalübertragung bedingen Sichtkontakt und eine Optik, welche nicht vandalensicher
ausgebildet werden kann. Steuereinrichtungen mit Hochfrequenzsignalübertragung
sind ungünstig, wenn die Empfänger nahe beieinander liegen, wie es beispielsweise bei
Urinalen in grösseren Sanitär-Anlagen der Fall ist. Damit ein Empfänger nicht von Signalen
beeinflusst wird, die für einen anderen Empfänger bestimmt sind, muss eine entsprechende
Codierung erfolgen; dies hat die nachteilige Folge, dass entweder für jeden Empfänger
eine eigene Steuereinrichtung vorgesehen werden muss oder dass die Codierung dem
jeweiligen Empfänger angepasst werden muss.
Zur Durchführung des weiter oben erwähnten, in letzter Zeit bekanntgewordenen Service-Verfahrens,
bei welchem nur die Dauer der Spülvorgänge, also die Spülzeit, durch Infrarot-Fernsteuerung
einstellbar ist, werden zur Steuerung der Steuereinrichtung zwei Bedienungseinheiten
benötigt. Eine erste Bedienungseinheit dient lediglich dazu, die Steuerung
auszuschalten und dadurch eine manuelle Reinigung der Schüssel zu erlauben, während
welcher keine unbeabsichtigten Spülvorgänge ablaufen; diese erste Bedienungseinheit ist
bezüglich ihrer Ausbildung und Handhabung einfach. Eine zweite Bedienungseinheit dient
zur Einstellung der Spülzeit, zur Durchführung von Entleerungen des Spülsystems bei bevorstehenden
tiefen Umgebungstemperaturen sowie zur Abfrage der Anzahl durchgeführter
Spülungen und zur Diagnose von Disfunktionen; diese zweite Bedienungseinheit hat
den Aspekt einer Televisions-Femsteuerung und ist somit weder in ihrer Ausbildung noch
in ihrer Handhabung einfach. Aus diesem Grund scheint für das tägliche Reinigung vornehmende
Personal nur die erste, einfache Bedienungseinheit bestimmt zu sein, während
die zweite, komplizierte Bedienungseinheit durch periodisch eingesetzte geschulte Spezialisten
betätigt wird. Dadurch entsteht aber der Nachteil, dass bei einer Disfunktion vor dem
Eintreffen der Spezialisten nur die Möglichkeit besteht, die Spülvorgänge zu unterbrechen
und damit praktisch den Gebrauch der betroffenen Schüssel zu blockieren. Zur Durchführung
dieses Service-Verfahrens werden also verhältnismässig aufwändige und nicht einfach
zu bedienende Bedienungseinheiten benötigt; dennoch ist dieses Service-Verfahren
unbefriedigend, weil die fix installierten Elemente der Steuerung nicht vandalensicher sind,
und weil, wie bei althergebrachten Service-Verfahren, nur die Dauer des Spülvorganges
eingestellt werden kann; das letztere hat insbesondere die unangenehme Folge, dass, wie
im folgenden dargelegt, die Aufrechterhaltung der Geruchssperre nicht gewährleistet ist.
Wie bereits erwähnt, erfolgt der Einlass von Spülflüssigkeit in die Schüsseln von Sanitär-Apparaten
wie beispielsweise von Urinalen nicht nur zum Zwecke des Wegschwemmens
von mit Urin vermischter, bereits in der Schüssel befindlicher Spülflüssigkeit sondern auch
zum Zwecke der Aufrechterhaltung der Geruchssperre zwischen der Schüssel und deren
Umgebung einerseits und der stromabwärts an sie anschliessenden Kanalisationseinrichtung
anderseits. Durch die Anordnung eines herkömmlichen sogenannten Geruchsverschlusses
beziehungsweise Siphons zwischen der Schüssel und dem Kanalisationssystem
wirkt die Spülflüssigkeit gewissermassen als Pfropfen, der eine Zirkulation von Luft zwischen
der Schüssel und ihrer Umgebung und dem Kanalisationssystem verhindert; diese
Pfropfenwirkung kommt natürlich nur unter der Bedingung zustande, dass der Pegelstand
der Spülflüssigkeit genügend hoch ist. Sobald der Pegelstand der Spülflüssigkeit unter einen
bestimmten Grenz-Pegelstand sinkt, verschwindet diese Propfenwirkung und die erwähnte
Zirkulation von Luft setzt ein, mit der Folge, dass im Raume des Sanitär-Apparates
unangenehme Geruchsimmissionen eintreten. Das Absinken des Pegelstandes der Spülflüssigkeit
kann verschiedene Ursachen haben, die natürlich auch in Kombination auftreten
können. Eine Ursache für das Sinken des Pegelstandes der Spülflüssigkeit kann das Verdunsten
eines geringen Teils der in der Schüssel vorhandenen Spülflüssigkeit sein; dies ist
dann der Fall, wenn der Sanitär-Apparat während längerer Zeit nicht gebraucht wird und
daher auch kein Spülvorgang stattfindet. Eine andere Ursache für das Sinken des Pegelstandes
der Spülflüssigkeit ist eine Absaugung von Spülflüssigkeit infolge eines Unterdruckes
im Kanalisationssystem, der bei der Spülung benachbarter Schüsseln eintreten kann.
Eine weitere Ursache für das Sinken des Pegelstandes der Spülflüssigkeit ist das Entstehen
eines Überdrucks im Raum, in welchem der Sanitär-Apparat stationiert ist, beispielsweise
wenn eine Türe zu einem benachbarten Raum mit höherem Druck geöffnet wird.
Damit die unerwünschten Geruchsimmissionen vermieden werden, ist es, wie schon erwähnt,
notwendig, den Pegelstand der Spülflüssigkeit im Geruchsverschluss oberhalb eines
Grenz-Pegelstandes zu halten, um die erwähnte Pfropfenwirkung durch die Spülflüssigkeit
im Geruchsverschluss beziehungsweise Siphon zu erhalten. Obwohl hierzu jeweils
nur die Zufuhr einer geringen Spülflüssigkeitsmenge notwendig wäre, lässt sich der Geruchssperre
mit den bisher bekannten Service-Verfahren nicht gewährleisten, nämlich immer
dann, wenn einerseits der Pegelstand unter den erwähnten Grenz-Pegelstand absinkt
und anderseits nicht unmittelbar nach diesem Absinken eine Benutzung des Sanitär-Apparates
und die daran anschliessende Spülung der Schüssel stattfindet. Die Geruchssperre
kann also nur aufrechterhalten werden, wenn automatisch sofort nach dem Absinken
des Grenz-Pegelstandes auch bei Nichtgebrauch des Sanitär-Apparates eine wenn
auch nur geringe Menge an Spülflüssigkeit in die Schüssel und von dort in den Geruchsverschluss
beziehungsweise ins Siphon gelangen kann. Die automatische Zufuhr von
Spülflüssigkeit im Rahmen eines verbesserten Service-Verfahrens könnte zwar durch ein
Signal eines Geruchssensors initiiert werden, welcher im Raum des Sanitär-Apparates angeordnet
ist, doch ist eine solche Methode apparativ sehr aufwendig, unter anderem, weil
Geruchssensoren teuer und heikel sind und weil sie nur schwache Signale abgeben, die,
um für eine Steuerung verwertbar zu sein, kräftig verstärkt werden müssen. Demzufolge
scheint es vielversprechender, die Aufrechterhaltung der Geruchssperre in anderer Weise
in ein Service-Verfahren zu integrieren.
Es ist somit Aufgabe der Erfindung,
- ein Service-Verfahren der eingangs genannten Art aufzuzeigen, welches die genannten
Nachteile vermeidet und es erlaubt, Sanitärapparate mühelos unter Gewährleistung
der Geruchssperre in hygienisch einwandfreiem und gebrauchstüchtigem
Zustand zu halten;
- eine Steuereinrichtung zur Steuerung von Service-Verfahren zu schaffen, und
- eine Vorrichtung zur Aufrechterhaltung einer Geruchssperre in einem Geruchsverschluss
eines Sanitär-Apparates vorzuschlagen.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäss
- für das Service-Verfahren durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs
1;
- für die Steuereinrichtung durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs
9; und
- für die Vorrichtung zur Aufrechterhaltung der Geruchssperre durch die Merkmale
des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 19.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemässen Service-Verfahrens, der erfindungsgemässen
Steuereinrichtung und der erfindungsgemässen Vorrichtung zur Aufrechterhaltung
der Geruchssperre sind durch die jeweiligen abhängigen Patentansprüche 2 bis 8 beziehungsweise
10 bis 18 beziehungsweise 20 bis 22 definiert.
Beim neuen Service-Verfahren wird also nicht die Dauer eines Spülvorganges beziehungsweise
die Spülzeit eingestellt, sondern es werden verschiedenste Service-Sequenzen
voreingestellt, von welchen jeweils eine Service-Frequenz aufgerufen werden
kann.
Die Service-Sequenzen umfassen Spül-Sequenzen, die im Normalzustand, das heisst bei
üblichem Gebrauch des Sanitär-Apparates, ablaufen, wobei entsprechend den unterschiedlichen
Verhältnissen unterschiedlich initiierte und unterschiedlich ablaufende Spül-Sequenzen
voreinstellbar sind. Alle Spül-Sequenzen bestehen aus Spül-Vorgängen, die in
zeitlichen Abständen und/oder nach Gebrauch und/oder zur Einhaltung des die Geruchssperre
garantierenden Pegelstandes der Spülflüssigkeit erfolgen, wobei vorzugsweise die
zeitlichen Abstände der Spülungen und die jeweils benutzten Mengen an Spülflüssigkeit
eingestellt werden können. Zwischen den Spül-Sequenzen oder in diese integriert können
Additiv-Vorgänge vorgesehen sein, bei welchen ein Additiv in die Schüssel gebracht wird;
als Additive kommen Reinigungs-, Desinfektions- Entkalkungs- oder Duftmittel oder Kombinationen
solcher Mittel in Frage; die automatisierte Beigabe solcher Additive bietet Gewähr
dafür, dass sie tatsächlich und in richtiger Dosierung verwendet werden.
Im weiteren können Unterhaltsreinigungs-Sequenzen vorgesehen sein, welche zwischen
zwei Phasen des Normalzustandes ablaufen und für eine periodische gründliche Reinigung
sorgen. Die Unterhaltsreinigungs-Sequenzen können Spül-Pausen, Spül-Vorgänge und
Additiv-Vorgänge umfassen. Wie bei den Spül-Sequenzen stehen auch bei den Unterhaltsreinigungs-Sequenzen
verschiedene Varianten zur Verfügung; während aber bei Spül-Sequenzen
im allgemeinen dauernd oder während längerer Zeit dieselbe Variante durch-geführt
wird, kann bei der Durchführung jeder Unterhaltsreinigung die dann bevorzugte
beziehungsweise geeignete Unterhaltsreinigungs-Sequenz aus den voreingestellten Unterhaltsreinigungs-Sequenzen
ausgewählt werden.
Um nicht nur den normalen beziehungsweise alltäglichen Unterhalt durch die Unterhaltsreinigungs-Sequenzen
sicherzustellen sondern auch einen weitergehenden Unterhalt zu ermöglichen,
können die Service-Sequenzen auch Diagnose-Sequenzen umfassen, mit deren
Hilfe Störungen verschiedenster Art detektiert und angezeigt werden können. Bei den
Störungen kann es sich um abnutzungsbedingte oder durch fehlerhafte Manipulationen
hervorgerufenen oder auf Energie- oder Spülflüssigkeitsmangel beruhende Störungen
handeln.
Die Vorteile des neuen Service-Verfahrens sind offensichtlich. Es lassen sich unterschiedlichste
Service-Sequenzen einstellen, so dass mit dem Service-Verfahren nicht nur die übliche
Spülungsvorgänge sondern auch die Gewährleistung der Geruchssperre und die periodische
Unterhaltsreinigung durchgeführt und zusätzlich Störungen detektiert und angezeigt
werden können. Die Spül-Sequenzen, welche den üblicherweise durchzuführenden
Spülungen entsprechen, können ausserdem in einfacher Weise auf die jeweiligen Bedingungen
eingestellt werden; dadurch erreicht man nicht nur hygienisch und geruchsmässig
einwandfreie Zustände sondern kann auch den Spülmittel- beziehungsweise Wasserverbrauch
in Abstimmung auf die herrschenden Bedürfnisse minimieren.
Die Unterhaltsreinigungs-Sequenzen ermöglichen es, die zusätzlichen periodischen Unterhaltsreinigungen
auch dann einwandfrei durchzuführen, wenn kein qualifiziertes Personal
zur Verfügung steht; insbesondere kann hierbei auch die Zugabe von Additiven wie Reinigungs- oder Entkalkungsmitteln in der erforderlichen Dosierung stattfinden. Die Diagnose-Sequenzen
schliesslich erlauben es, den weitergehenden Unterhalt problemlos durchzuführen;
Störungen beziehungsweise Abnutzungserscheinungen werden angezeigt oder
lassen sich frühzeitig und auch von unqualifiziertem Personal detektieren; sie können in der
Folge durch Spezialisten während einer Phase geringerer Benutzung der Sanitär-Anlage
behoben werden, bevor die Sanitär-Anlage infolge eines grösseren Defektes gänzlich ausfällt;
besonders vorteilhaft ist es, dass den Spezialisten die Art der Störung mitgeteilt werden
kann, so dass die erforderlichen Ersatzteile und Werkzeuge ohne Vorbesichtigung des
Schadens zusammengestellt und mitgebracht werden können.
Die Steuereinrichtung zur Steuerung von Service-Verfahren umfasst lediglich eine Steuereinheit
pro Sanitär-Apparat und eine einzige Bedienungseinheit für eine Vielzahl von Sanitär-Apparaten,
wobei eine Umcodierung entsprechend der jeweiligen Steuereinheit nicht
notwendig ist. Die Steuereinheit kann vandalensicher montiert werden, da die Signalübertragung
nicht durch Infrarot stattfindet und daher keiner Sichtverbindung bedarf. Die Bedienungseinheit
ist einfach in ihrem Aufbau und ihrer Handhabung.
Die Vorrichtung zur Aufrechterhaltung der Geruchssperre umfasst einen Sensor, der an
einer geeigneten Stelle stromabwärts der Schüssel im Geruchsverschluss beziehungsweise
Siphons eines Sanitär-Apparates montiert ist und der beim Absinken des Pegelstandes
des Spülmittels unter einen Grenz-Pegelstand ein Signal emittiert, das die Spülvorrichtung
zur Durchführung einer Spülung oder zur Abgabe einer kleinen Wassermenge veranlasst,
welche genügt, um die Geruchssperre wieder herzustellen. Der Sensor kann derselbe sein,
der auch zur Initierung gebrauchsinduzierter Spülvorgänge benutzt wird. Diese Vorrichtung
ist einfach im Aufbau, erlaubt aber dennoch in effizienter und wassersparender Weise die
nahezu permanente Aufrechterhaltung der Geruchssperre.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen
und mit Bezug auf die Zeichnung ausführlich beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Übersicht über die zur Verfügung stehenden Service-Sequenzen
des Service-Verfahrens nach der Erfindung, in
schematischer Darstellung;
- Fig. 2A
- das Vorgehen bei der Anwahl einer Spül-Sequenz aus
mehreren voreingestellten Spül-Sequenzen, in einem
Flussdiagramm;
- Fig. 2B
- eine erste Spül-Sequenz des Service-Verfahrens nach der
Erfindung, in einem Flussdiagramm;
- Fig. 2C
- eine zweite Spül-Sequenz des Service-Verfahrens nach der
Erfindung, in einem Flussdiagramm;
- Fig. 2D
- eine dritte Spül-Sequenz des Service-Verfahrens nach der
Erfindung, in einem Flussdiagramm;
- Fig. 2E
- eine vierte Spül-Sequenz des Service-Verfahrens nach der
Erfindung, in einem Flussdiagramm;
- Fig. 2F
- eine fünfte Spül-Sequenz des Service-Verfahrens nach der
Erfindung, in einem Flussdiagramm;
- Fig. 3
- Das Vorgehen bei der Anwahl einer Unterhaltsreinigungs-Sequenz
aus mehreren zur Verfügung stehenden Unterhaltsreinigungs-Sequenzen
und die Schritte der Unterhaltsreiniguns-Sequenzen,
in einem Flussdiagramm;
- Fig. 4
- das Vorgehen bei der Anwahl einer Diagnose-Sequenz und
die Diagnose-Schritte der Diagnose-Sequenz, in einem
Flussdiagramm;
- Fig. 5A
- ein flüssigkeitsspülbarer Sanitär-Apparat in Form eines
Urinals, mit einer in einer ersten Position montierten Steuereinheit;
vereinfacht, in einer seitlichen Ansicht;
- Fig. 5B
- den in Fig. 5A dargestellten Sanitär-Apparat mit einer in
einer zweiten Position montierten Steuereinheit; in gleicher
Darstellung wie Fig. 5A;
- Fig. 6A
- eine Steuereinrichtung nach der Erfindung, in vereinfachter
Darstellung;
- Fig. 6B
- die Bedienungseinheit der in Fig. 6A dargestellten Steuereinrichtung
beim Emittieren eines Kommandosignals, in vereinfachter
Darstellung;
- Fig. 6C
- eine Steuereinrichtung einer Sanitär-Anlage mit drei Steuereinheiten
und einer Bedienungseinheit, in vereinfachter Darstellung;
- Fig. 6D
- drei durch einen Bus verbundene Steuereinheiten einer
Steuereinrichtung, in vereinfachter Darstellung;
- Fig. 7A
- ein erstes Ausführungsbeispiels eines Geruchsverschlusses
beziehungsweise Siphons eines Sanitär-Apparates, in einem
Schnitt senkrecht zur Symmetrieachse des Sanitär-Apparates;
- Fig. 7B
- ein zweites Ausführungsbeispiels eines Geruchsverschlusses
beziehungsweise Siphons eines Sanitär-Apparates, in
gleicher Darstellung wie Fig. 7A; und
- Fig. 7C
- den in Fig. 7B dargestellten Geruchsverschluss beziehungsweise
Siphon, von vorn;
Das in Fig. 1 schematisch dargestellte Service-Verfahren umfasst insgesamt neun Service-Sequenzen
SS, nämlich fünf Spül-Sequenzen S1, S2, S3, S4, S5, drei Unterhaltsreinigungs-Sequenzen
U1, U2, U3 und eine Diagnose-Sequenz D1 mit fünf Diagnose-Schritten
d1, d2, d3, d4, d5, die im folgenden näher beschrieben werden; die dabei angegebenen
Zeiten und Mengen an Spülflüssigkeit sowie die Anzahl und Art der Spülvorgänge der verschiedenen
Service-Sequenzen sind lediglich als Beispiele angegeben und können in weiten
Grenzen variieren.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind, wie erwähnt, die fünf Spül-Sequenzen S1 bis S5
vorgesehen, die voreingestellt sind. Für den Normalbetrieb wird eine der Spül-Sequenzen
entweder bei der Montage durch einen Spezialisten oder später durch eine Bedienungsperson
1 mittels einer Bedienungseinheit 10.1 über eine in Fig. 1 nicht dargestellte Steuereinheit
einer Steuereinrichtung aufgerufen beziehungsweise angewählt. Hierzu weist die in
Fig. 1 dargestellte Bedienungseinheit 10.1 drei Tasten S, U und D auf. Die Anwahl einer
der voreingestellten Spül-Sequenzen S1, S2, S3, S4 oder S5 erfolgt über die Taste S der
Bedienungseinheit 10.1, die Anwahl einer der Unterhaltsreinigungs-Sequenzen U1 bis U3
erfolgt über die Taste U des Kommandogerätes 10.1 und die Anwahl der Diagnose-Sequenz
D1 erfolgt über die Taste D des Kommandogerätes 10.1.
Von den verschiedenen voreingestellten Spül-Sequenzen S1 bis S5 wird für den Normalbetrieb
mittels der Taste S gemäss Fig. 1 eine Spül-Sequenz angewählt und dann dauernd
oder während längerer Zeit beibehalten. Die bei dieser Wahl durchzuführenden Schritte
sind im Blockdiagramm der Fig. 2A dargestellt; es bedeuten
- +
- eine JA-Antwort
- -
- eine NEIN-Antwort
- sa
- Taste S wird gedrückt, nach 5 Sekunden ertönt während 0.5 Sekunden ein Signal
- sb
- 1 Sekunde Wartezeit
- sc
- Frage 0 (Testfrage): beträgt die Zeitspanne seit Stromzufuhr weniger als
30 Minuten?
- sd
- wenn Anwort auf Frage 0 nein' ist: es erfolgt keine Funktion, die Voreinstellung der
Spül-Sequenzen kann nicht geändert werden
- se
- wenn Antwort auf Frage 1 ja' ist: die Voreinstellung der Spülsequenzen S1 bis S5
kann geändert werden; 1 Sekunde Wartezeit
- sf
- Frage 1: wird Taste S immer noch gedrückt?
- sg
- wenn Antwort auf Frage 1 nein' ist: Spül-Sequenz S1 ist vorgewählt
- sh
- wenn Antwort auf Frage 1 ja' ist: es ertönt während 0.5 Sekunden ein Signal
- si
- 1 Sekunde Wartezeit
etc. bis - sk
- Frage 5: wird Taste S immer noch gedrückt?
- sl
- wenn Antwort auf Frage 5 nein' ist: Spül-Sequenz S5 ist vorgewählt
- sm
- wenn Antwort auf Frage 5 ja' ist: es erfolgt keine Funktion
Der Ablauf der fünf voreingestellten Spül-Sequenzen S1 bis S5 ist in den Fig. 2B bis 2F
dargestellt; dabei bedeuten T eine Zeit , Tstop das Anhalten der Zeit, Treset das Zurücksetzen
der Zeit auf Null, START den Beginn einer Benützung, END den Abschluss einer
Benutzung, ODOR STOP das Vorhandensein einer Geruchssperre.
Wird die erste Spül-Sequenz S1 angewählt, so werden die folgenden Spülvorgänge durchgeführt:
- eine Kurzspülung Sk mit geringer Spülflüssigkeitsmenge, beispielsweise mit einem Liter,
die nach jeder Benutzung stattfindet,
- eine Hauptspülung Sh mit grosser Spülflüssigkeitsmenge, beispielsweise vier Litern beziehungsweise
mit der gegebenenfalls amtlich vorgeschriebene Minimalmenge, die fünfzehn
Minuten nach der letzten Benutzung stattfindet, und
- eine Minimalspülung Sm beziehungsweise eine Zugabe einer Minimalmenge an Spülflüssigkeit,
beispielsweise mit einem Deziliter, die bei Unterschreitung des minimalen, die Geruchssperre
garantierenden Grenz-Pegelstandes der Spülflüssigkeit stattfindet.
Wird die zweite Spül-Sequenz S2 angewählt, so werden die folgenden Spülvorgänge
durchgeführt:
- eine Vorspülung Sv mit einer Kleinstmenge Spülflüssigkeit, wenn zu Beginn des Gebrauchs
die letzte durchgeführte Spülung mehr als zehn Minuten zurückliegt,
- eine Kurzspülung Sk mit geringer Spülflüssigkeitsmenge, die nach jeder Benutzung stattfindet,
- eine Hauptspülung Sh mit grosser Spülflüssigkeitsmenge, die fünfzehn Minuten nach der
letzten Benutzung stattfindet, und
- eine Minimalspülung Sm beziehungsweise die Zugabe einer Minimalmenge an Spülflüssigkeit,
die bei Unterschreitung des minimalen, die Geruchssperre garantierenden Pegelstandes
der Spülflüssigkeit stattfindet.
Die zusätzliche Vorspülung
Sv dient dazu, mindestens einen Teil einer Schüssel eines Sanitär-Apparates
zu befeuchten, um Rückprall-Spritzer zu vermeiden.
Die erste Spül-Sequenz S1 und die zweite Spül-Sequenz S2 eignen sich besonders für
Sanitär-Apparate, die während kurzer Zeit sehr häufig und dann während längerer Zeit
nicht mehr benutzt werden, also beispielsweise für Schulen, Kinos und ähnliche Bereiche,
wo jeweils während Pausen eine gehäufte Benutzung der Sanitär-Anlagen stattfindet. Der
Verbrauch an Spülflüssigkeit kann bei diesen Spül-Sequenzen S1 und S2 stark vermindert
werden.
Wird die dritte Spül-Sequenz S3 angewählt, so werden die folgenden Spülvorgänge durchgeführt:
- eine Vorspülung Sv mit einer Kleinstmenge an Spülflüssigkeit, wenn zu Beginn des Gebrauchs
die letzte durchgeführte Spülung mehr als zehn Minuten zurückliegt,
- eine Hauptspülung Sh mit grosser Spülflüssigkeitsmenge, die nach jeder Benutzung stattfindet,
- eine Minimalspülung Sm beziehungsweise die Zugabe einer Minimalmenge an Spülflüssigkeit,
die bei Unterschreitung des minimalen, die Geruchssperre garantierenden Grenz-Pegelstandes
der Spülflüssigkeit stattfindet.
Diese dritte Spül-Sequenz
S3 unterschiedet sich von der zweiten Spül-Sequenz
S2 dadurch,
dass nach jedem Gebrauch nicht nur eine Kurzspülung
Sk sondern eine Hauptspülung
Sh stattfindet; dafür entfällt die Hauptspülung
Sh, die bei der zweiten Spül-Sequenz
S2 jeweils fünfzehn Minuten nach dem jeweils letzten Gebrauch stattfindet.
Wird die vierte Spül-Sequenz S4 angewählt, so werden die folgenden Spülvorgänge durchgeführt:
- eine Vorspülung Sv zu Beginn jeden Gebrauchs,
- eine Hauptspülung Sh mit grosser Menge an Spülflüssigkeit, die nach jeder Benutzung
stattfindet,
- eine Minimalspülung Sm beziehungsweise die Zugabe einer Minimalmenge an Spülflüssigkeit,
die bei Unterschreitung des minimalen, die Geruchssperre garantierenden Grenz-Pegelstandes
der Spülflüssigkeit stattfindet.
Diese vierte Spül-Sequenz
S4 unterscheidet sich von der dritten Spül Sequenz
S3 dadurch,
dass die Vorspülung
Sv in jedem Falle stattfindet.
Wird die fünfte Spül-Sequenz S5 angewählt, so erfolgt, im Gegensatz zu den Spülsequenzen
S1 bis S4, nicht nach jeder Benutzung eine Spülvorgang. Es werden die folgenden
Spülvorgänge durchgeführt:
- eine Hauptspülung Sh mit grosser Spülflüssigkeitsmenge nach 20 Benutzungen oder 10
Minuten nach der letzten Benutzung,,
- eine Minimalspülung Sm beziehungsweise die Zugabe einer Minimalmenge an Spülflüssigkeit,
die bei Unterschreitung des minimalen, die Geruchssperre garantierenden Grenz-Pegelstandes
der Spülflüssigkeit stattfindet.
Diese fünfte Spül-Sequenz
S5 ist gedacht für Fälle, bei denen eine sehr grosse Anzahl von
Benutzungen in einer minimalen Zeit stattfindet und wo kein Höchststandard erwartet wird.
Geringe Spülflüssigkeitsmengen sind dann vorteilhaft, wenn wenig Spülflüssigkeit zur Verfügung
steht oder diese sehr kostspielig ist. Steht hingegen eine grosse Spülflüssigkeitsmenge
zu einem verschwindenden Preis zur Verfügung, beispielsweise weil generell keine
Wasserknappheit herrscht und als Spülflüssigkeit nicht Trinkwasser sondern weniger oder
gar nicht aufbereitetes Brauchwasser benutzt wird, so kann die Verwendung von grösseren
Mengen Spülflüssigkeit vorteilhafter sein, einerseits wegen der hygienischen Verhältnisse
und anderseits wegen der geringeren Konzentration des Urins im Abwasser, wodurch die
Gewässer und gegebenenfalls auch die Kläranlagen zwar mit grösseren Mengen aber mit
geringerer Intensität belastet werden.
Im weiteren umfasst das neue Service-Verfahren wie erwähnt die drei voreinstellbaren
Unterhaltsreinigungs-Sequenzen U1, U2, U3. Bei der Unterhaltsreinigung stehen stets alle
Varianten der Unterhaltsreinigungs-Sequenzen U1, U2, U3 zur Auswahl, wie dies in Fig. 1
dargestellt ist. Wären mehrere Diagnose-Sequenzen vorgesehen, so würden jeweils auch
alle Diagnose-Sequenzen zur Auswahl zur Verfügung stehen. Auswahl und Ablauf der Unterhaltsreinigung
sind im Flussdiagramm gemäss Fig. 3 dargestellt ist. Die Felder des
Flussdiadramms haben folgende Bedeutung:
- ua
- Taste U wird gedrückt
- ub
- 1 Sekunde Wartezeit
- uc
- Frage 10: wird Taste U immer noch gedrückt?
- ud
- Wenn Antwort auf Frage 10 nein' ist: es erfolgt nichts
- ue
- Wenn Antwort auf Frage 10 ja' ist: es ertönt während 0.5 Sekunden ein Signal
- uf
- 1 Sekunde Wartezeit
- ug
- Frage 11: wird Taste U immer noch gedrückt?
- uh
- Wenn Antwort auf Frage 11 nein' ist: es erfolgt die erste Unterhaltsreinigungs-Sequenz
U1,
- ui
- Wenn Antwort auf Frage 11 ja' ist: es ertönt während 0.5 Sekunden ein Signal
- uk
- 1 Sekunde Wartezeit
- ul
- Frage 12: wird Taste U immer noch gedrückt?
- um
- Wenn Antwort auf Frage 12 nein' ist: es erfolgt die zweite Unterhaltsreinigungs-Sequenz
U2, nämlich eine Hauptspülung Sh
- un
- Wenn Antwort auf Frage 12 ja' ist: es ertönt während 0.5 Sekunden ein Signal
- uo
- 1 Sekunde Wartezeit
- up
- Frage 13: wird Taste U immer noch gedrückt?
- uq
- Wenn Antwort auf Frage 13 nein' ist: es erfolgt die dritte Unterhaltsreinigungs-Sequenz
U3.
- ur
- Wenn Antwort auf Frage 13 ja' ist: es erfolgt keine Funktion
Die erste Unterhaltsreinigungs-Sequenz U1 umfasst die folgenden Vorgänge:
- eine Spül-Pause von zehn Minuten;
- eine Hauptspülung mit grosser Wassermenge; und
- ein Umschalten auf die angewählte oder anzuwählende Spül-Sequenz des Normalbetriebs.
Diese erste Unterhaltsreinigungs-Sequenz
U1 ist angezeigt, wenn die Schüssel ziemlich
verschmutzt und eine manuelle Reinigung notwendig ist, wobei die Spülpause die ungestörte
Durchführung der manuellen Reinigung erlaubt.
Die zweite Unterhaltsreinigungs-Sequenz U2 umfasst die folgenden Vorgänge:
- eine Hauptspülung Sh; und
- ein Umschalten auf die angewählte oder anzuwählende Spül-Sequenz S1 bis S5 des
Normalbetriebs.
Diese zweite Unterhaltsreinigungs-Sequenz
U2 eignet sich für nur leicht verschmutzte
Schüsseln.
Die dritte Unterhaltsreinigungs-Sequenz U3 umfasst die folgenden Vorgänge:
- eine Inaktivierung der Steuerung für eine begrenzte Zeit, zum Beispiel zwei Minuten;
- eine anschliessende Folge mehrerer Spülvorgänge mit kleinen Spülflüssigkeitsmengen,
wodurch insbesondere der Geruchsverschluss beziehungsweise Siphon gereinigt wird;
- eine Hauptspülung mit grosser Spülmittelmenge; und
- ein Umschalten auf die angewählte oder anzuwählende Spül-Sequenz des Normalbetriebs.
Diese dritte Unterhaltsreinigungs-Sequenz
U3 dient vor allem der Reinigung des stromabwärts
an die Schüssel anschliessenden Siphonsystems.
Sowohl während der Spül-Sequenzen S1 bis S5 wie auch während der Unterhaltsreinigungs-Sequenzen
U1 bis U3 können gemäss Fig. 2B und 2F Additive wie Reinigungsittel,
Desinfektionsmittel, Entkalkungsmittel oder Duftstoffe in die Schüssel abgegeben werden,
entweder in einem separaten Schritt des Service-Verfahrens oder gleichzeitig mit einströmender
Spülflüssigkeit.
Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel ist, wie weiter oben erwähnt, nur eine Diagnose-Sequenz
D1 vorgesehen. Sie weist fünf Diagnose-Schritte d1, d2, d3, d4, d5 auf, die bei
der Anwahl der Diagnose-Sequenz D1 konsekutiv ablaufen. Es wäre aber auch möglich,
mehrere Diagnose-Sequenzen vorzusehen beziehungsweise die notwendigen Diagnose-Schritte
zu mehreren Diagnose-Sequenzen zu gruppieren, die dann selektiv angewählt
werden könnten.
Fig. 4 zeigt die Anwahl der Diagnose-Sequenz D1 in einem Flussdiagramm. Es bedeuten:
- da
- drücken der Taste D
- db
- 0.5 Sekunden Wartezeit
- dc
- Frage 20: wird Taste D immer noch gedrückt?
- dd
- wenn Antwort auf Frage 20 nein' ist: es erfolgt keine Funktion
- de
- wenn Antwort auf Frage 20 ja' ist: 1 Sekunde Wartezeit
- df
- Frage 21: wird Taste D immer noch gedrückt?
- dg
- wenn Antwort auf Frage 21 nein' ist: es läuft die Diagnose-Sequenz D1 ab
- dh
- wenn Antwort auf Frage 21 ja' ist: es erfolgt keine Funktion
Die Diagnose-Schritte d1 bis d5 werden im folgenden mit Bezug auf Fig. 4 beschrieben.
Auf die dabei erwähnten Bauteile wird weiter unten mit Bezug auf Fig. 5A bis Fig.7C näher
eingegangen. Bei der Durchführung der Diagnose-Sequenz D1 wird bei jedem Diagnose-Schrift
d1 bis d4 ein positives Diagnose-Ergebnis durch ein entsprechendes spezifisches
Diagnose-Signal beziehungsweise ein negatives Diagnose-Ergebnis durch das Ausbleiben
dieses Diagnose-Signals angekündigt oder umgekehrt.
- Der erste Diagnose-Schritt d1 liefert als Diagnose-Signal einen Ton. Er betrifft eine Steuereinheit
10.2 einer Steuereinrichtung 10, welche im wesentlichen aus der Bedienungseinheit
10.1 und der Steuereinheit 10.2 besteht, ferner ein Ventil 18 in einer Zufuhr-Leitung
16 der Spülflüssigkeit und einen Sensor 52, 54, welcher den Gebrauch einer
Schüssel 13 und das Absinken des Pegelstandes P der Spülflüssigkeit unter den weiter
oben erwähnten Grenz-Pegelstand P min ermittelt. Sind die Steuereinrichtung 10, das genannte
Ventil 18 und der Sensor 52, 54 in Ordnung, so ertönt das Diagnose-Signal.
- Der zweite Diagnose-Schritt d2 liefert als Diagnose-Signal zwei Töne. Diese ertönen,
wenn die Steuereinheit 10.2 keinen Spülvorgang beziehungsweise keine Zugabe von
Spülflüssigkeit zur Schüssel 13 auslösen kann. Die Ursache dieser Störung liegt darin,
dass keine Spülflüssigkeit erhältlich ist beziehungsweise im Netz kein Wasserdruck vorhanden
ist oder das Ventil 18 verschmutzt oder defekt ist. Die zu ergreifenden Massnahmen
sind die Prüfung der Spülflüssigkeitszufuhr, das Reinigen oder Ersetzen des Ventils
18 sowie die Prüfung der Verbindung von Steuereinheit 10.2 und Ventil 18.
- Der dritte Diagnose-Schritt d3 liefert als Diagnose-Signal drei Töne. Diese ertönen, wenn
Probleme mit dem Sensor 52, 54 auftreten. Die Ursache dieser Probleme bestehen darin,
dass der Sensor 52, 54 verschmutzt oder defekt ist oder dass die Verbindung zwischen
Sensor 52, 54 und Steuereinheit 10.2 gestört ist. Die zu ergreifenden Massnahmen sind
die Reinigung oder der Ersatz von Sensor 52, 54 und/oder des Geruchsverschlusses beziehungsweise
Siphons und die Prüfung der Verbindung der Steuereinheit 10.2 mit dem
Sensor 52, 54.
- Der vierte Diagnose-Schrift d4 liefert als Diagnose-Signal vier Signaltöne. Diese ertönen,
wenn die Steuereinrichtung 10.2 keinen Spülvorgang auslösen kann, obwohl Spülflüssigkeit
zur Verfügung stehen würde und das Ventil 18 in Ordnung ist. Die Ursache dieser
Störung liegt darin, dass die Steuereinheit 10.2 defekt ist. Die Massnahme zur Behebung
dieser Störung ist der Ersatz der Steuereinheit 10.2.
- Der fünfte Diagnose-Schritt d5 liefert kein Diagnose-Signal. Er informiert darüber, dass
die Steuereinrichtung 10 ausser Betrieb ist. Dies beruht entweder auf einer Störung in der
Stromzufuhr oder auf einem totalen Ausfall der Steuereinrichtung 10. Die zu treffenden
Massnahmen sind die Überprüfung der Stromzufuhr, gegebenenfalls der Hauptsicherung,
und eventuell der Ersatz der Steuereinrichtung 10.
Die Bedienungseinheit 10.1 kann auch so ausgebildet sein, dass sie nur eine oder zwei
Tasten enthält; die Mehrfachfunktionen ausüben. Bewährt hat sich eine Ausbildung der
Bedienungseinheit mit zwei Tasten, nämlich einer Taste S/D für die Anwahl der Spül-Sequenzen
S1 bis S5 und für die Initiierung der Diagnose-Sequenzen D1, sowie einer Taste
U für die Initiierung beziehungsweise Anwahl der Unterhaltsreinigungs-Sequenzen U1
bis U3. Die Taste S/D muss bei einer solchen Anordnung für die Diagnose-Sequenz D1
kurz und für die Vorwahl der Spül-Sequenzen S1 bis S5 lang gedrückt werden. Dem Ablauf
der Funktionen würde im wesentlichen ein nicht dargestelltes Flussdiagramm entsprechen,
bei welchem der Eingang des Flussdiagramms der Fig. 2A an den Ausgang des Flussdiagramms
der Fig. 4 angeschlossen wäre.
Nach der obigen Darlegung der durchführbaren Schritte des neuen Service-Verfahrens
werden im folgenden die verschiedenen Elemente der Steuereinrichtung 10 zur Durchführung
des Verfahrens, einschliesslich der möglichen Montagepositionen der Steuereinheit
10.2 näher beschrieben.
Fig. 5A und Fig. 5B zeigen jeweils eine Steuereinheit 10.2 einer Steuereinrichtung 10, welche
im weiteren auch die schon in Fig. 1 dargestellte Bedienungseinheit 10.1 umfasst. Die
Steuervorrichtung 10 dient zur Steuerung eines Service-Verfahrens, das auf einen Sanitär-Apparat
12 in Form eines Urinals mit der Schüssel 13 angewendet wird. Die Steuereinheit
10.2 der Steuereinrichtung 10 umfasst mehrere Elektronik-Elemente und eine Montagedose,
in welcher diese Elektronik-Elemente untergebracht sind. Fig. 5A zeigt die in einer ersten
Position, nämlich oberhalb der Schüssel 13, montierte Steuereinheit 10.2. Die Steuereinheit
10.2 kann hinter einer Wandung beziehungsweise hinter einem Wandbelag oder
hinter einer Abdeckplatte 14 in einer Ausnehmung der Wandung angeordnet sein. Eine
Montage auf der Wandung wäre auch möglich aber weniger empfehlenswert, da die Steuereinheit
10.2 hierbei dem Vandalismus mehr ausgesetzt wäre. Fig. 5B zeigt die Steuereinheit
10.2 in einer zweiten Position, nämlich direkt hinter der Schüssel 13. In dieser Position
ist die Steuereinheit 10.2 einwandfrei gegen Vandalismus geschützt, aber ein Austausch
einer defekten Steuereinheit 10.2 ist verhältnismässig aufwendig, da er nur bei demontierter
Schüssel 13 vorgenommen werden kann.
Anhand der Fig. 5A und 5B wird im weiteren eine Einzelheit des Sanitär-Apparates 12 dargestellt,
nämlich die Einrichtung zur Beigabe eines Additivs wie beispielsweise eines Reinigungs- Desinfektions-, Entkalkungs- oder Duftmittels zur Spülflüssigkeit, welche vorzugsweise
mit einzelnen oder allen Spülvorgängen des neuen Service-Verfahrens kombiniert
werden kann. Die Zufuhr von Spülflüssigkeit zur Schüssel 13 erfolgt in üblicher Weise
durch eine Spülflüssigkeits-Zufuhrleitung 16, in welcher ein Magnetventil 18 angeordnet ist.
In die Spülflüssigkeits-Zufuhrleitung 16, vorzugsweise in deren schüsselnahem Bereich,
oder, wie nicht dargestellt, in die Schüssel 13 mündet eine Additiv-Zufuhrleitung 20. Bei der
Anordnung gemäss Fig. 5A enthält auch die Additiv-Zufuhrleitung 20 ein steuerbares Ventil
22, welches so gesteuert ist, dass bei gewissen oder allen Spülvorgängen oder ggfs. auch
ausserhalb eines Spülvorganges eine bestimmte Menge des Additivs in die Schüssel 13
gelangt. Bei der Anordnung gemäss Fig. 5B enthält die Additiv-Zufuhrleitung 20 kein Ventil;
das Additiv wird bei jedem Spülvorgang nach dem Prinzip einer Wasserstrahlpumpe durch
die Spülflüssigkeit aus einem nicht dargestellten Additiv-Behälter angesaugt und gelangt so
in den schüsselnahen Bereich der Spülflüssigkeits-Zufuhrleitung 16. Es wird noch darauf
hingewiesen, dass Anordnung und Ausbildung einerseits der Steuereinheit und anderseits
der Einrichtung für die Additiv-Zugabe unabhängig voneinander und nicht auf die in den
Fig. 5A und 5B dargestellten Ausbildungsformen beschränkt sind.
Zur Steuerung des neuen Service-Verfahrens können herkömmliche Steuereinrichtungen
verschiedenster Art verwendet werden. Besonders geeignet ist aber die Steuereinrichtung
10 nach der Erfindung, deren Einzelheiten in den Fig. 6A bis 6D dargestellt sind und im
folgenden beschrieben werden. Fig. 6A zeigt die Steuereinheit 10.1 und die Bedienungseinheit
10.2 der Steuereinichtung 10, wobei die hier dargestellte Bedienungseinheit 10.1
nur zwei Tasten, nämlich eine erste, kombinierte Taste S/D für die Spül-Sequenzen S1 bis
S4 und die Diagnose-Sequenz D1 sowie eine zweite Taste U für die Unterhaltsreinigungs-Sequenzen
U1 bis U3 aufweist. Diese Bedienungseinheit 10.1 wurde so konzipiert, dass
sie dank der geringen Anzahl von nur zwei Tasten S/D und U einfach zu betätigen ist; hierzu
ist es im weiteren vorteilhaft, wenn die Tasten S/D und U unterschiedliche Farben
und/oder Formen aufweisen und/oder mit Symbolen beziehungsweise Piktogrammen bezeichnet
sind. Kommandosignale K gehen von der Bedienungseinheit 10.1 zur Steuereinheit
10.2 und Quittierungssignale Q gehen von der Steuereinheit 10.2 zur Bedienungseinheit
10.1; diese Signale könnten elektronisch, elektromagnetisch, optisch oder akustisch
sein; allerdings sind Einrichtungen mit optischen Signalen nicht vandalensicher herstellbar.
Zur optischen Anzeige von empfangenen elektronischen Signalen kann die Bedienungseinheit
10.1 einen Display 24 aufweisen. Anstelle einer bidirektionalen Signalübertragung
kann auch nur eine unidirektionale Signalübertragung von der Bedienungseinheit 10.1 zur
Steuereinheit 10.2 vorgesehen sein; aus diesem Grunde ist in Fig. 6A die die Kommandosignale
K darstellende Linie ausgezogen, während die die Quittungssignale Q darstellende
Linie nur gestrichelt ist. Die Steuereinrichtung 10 arbeitet so, dass die pulsbreitenmodulierten
elektromagnetischen Wellen des Niederfrequenz.Bereichs mittel eines Ferritstabes
durch den Sender, also die Bedienungseinheit 10.1, ausgesendet und empfängerseitig, das
heisst in der Steuereinheit, mittels eines weiteren Ferritstabes empfangen und ausgewertet
werden. Die Form dieser gerichteten Kommandosignale K ist die einer Keule 30, wie sie in
den Fig. 6B und 6C dargestellt ist. Die Länge dieser natürlich nicht materiellen Keule 30
liegt vorzugsweise im Bereich von etwa einem Meter, und ihre Breite liegt im Bereich von
etwa einem halben Meter. Die Dimensionen der Keule 30 sind also derart, dass mit der
Bedienungseinheit 10.1 jeweils nur eine Steuereinheit 10.2 angesprochen wird, wie dies
aus Fig. 6C ersichtlich ist, wo die hinter einer Wandung 40 montierten Steuereinheiten 20.2
vollständig vandalensicher angeordnet und dennoch durch die von der Bedienungseinheit
10.1 emittierten Kommandosignale K individuell erreichbar sind.
Wie schon erwähnt, dient diese einzige Bedienungseinheit 10.1 nicht nur dem Reinigungspersonal
zur Steuerung der Unterhaltsreinigungs-Sequenzen U1 bis U3 und der Diagnose-Sequenz
D1, sondern auch den Spezialisten zur Voreinstellung beziehungsweise Programmierung
aller Service-Sequenzen und insbesondere zur Anwahl der geeigneten Spül-Sequenz
S1, S2, S3, S4 oder S5.
Um zu verhindern, dass die getroffene Wahl der Spül-Sequenz versehentlich oder böswillig
verändert wird, ist die Steuereinheit 10.2 so ausgebildet, dass sie sich nur innerhalb einer
gewissen Programmier-Zeitspanne von beispielsweise 30 Minuten nach Beginn der Stromzufuhr
umprogrammieren lässt. Dies hat zwar zur Folge, dass vor einer beabsichtigten
Umprogrammierung die Stromzufuhr unterbrochen werden muss, was aber nur einen minimalen
Nachteil bedeutet, da Umprogrammierungen im allgemeinen nicht vorgenommen
werden.
Die Steuereinheit 10.2 weist vorzugsweise auch eine im Normalfall nicht benutzte digitale
Schnittstelle auf. Diese dient dazu, auf spezielle Bedürfnisse zugeschnittene Service-Sequenzen
voreinzustellen beziehungsweise zu überladen. Via dieselbe Schnittstelle lassen
sich auch von der Steuereinheit 10.2 ermittelte Grössen wie beispielsweise die Anzahl
der durchgeführten Spülungen auf eine Computereinheit übertragen, wo sie dann statistisch
ausgewertet werden können. Zu diesem Zwecke und auch zu Programmierzwecken
können die Steuergeräte 10.2 auch an einen Bus 26 angeschlossen sein, wie dies in Fig.
6D dargestellt ist; dies hätte den Vorteil, dass Spülungen mehrerer trotz gleichzeitiger Benutzung
zeitlich versetzt durchgeführt werden, können, beispielsweise wenn der Druck der
Spülflüssigkeit und/oder der Querschnitt der Spülflüssigkeits-Zufuhrleitung klein ist.
Die Fig. 7A, 7B und 7C zeigen einen Geruchsverschluss beziehungsweise Siphon 50, der
stromabwärts einer nicht dargestellten Schüssel eines Sanitär-Apparates angeordnet ist.
Dieser Geruchsverschluss bzw. Siphon 50 dient dazu, eine Geruchssperre zwischen der
nicht dargestellten Schüssel und dem Raum, in welchem sie montiert ist einerseits und der
Kanalisation anderseits herzustellen. Die Geruchssperre kommt dadurch zustande, dass
der Geruchsverschluss beziehungsweise Siphon 50 in mindestens einem Querschnitt 51
vollkommen mit Spülflüssigkeit gefüllt ist, welche gewissermassen einen Pfropfen bildet.
Damit dieser Propfen erhalten bleibt, darf der Pegelstand P der Spülflüssigkeit nicht unter
einen Grenz-Pegelstand P min absinken. Um dies zu verhindern, ist im Geruchsverschluss
beziehungsweise Siphon 50 ein Sensor 52 oder 54 angeordnet, der den Pegelstand P
überwacht, das Absinken des Pegelstandes P unter den Grenz-Pegelstand P min ermittelt
und daraufhin ein Signal emittiert, um zu veranlassen, dass Spülflüssigkeit in die Schüssel
nachgefüllt wird. Der Sensor 52 beziehungsweise 54 kann vor oder nach dem Querschnitt
51 der Geruchssperre angeordnet sein. Bei einfachen Sanitär-Apparaten kann in gewissen
Zeitabständen eine Zwangsspülung initiiert werden. Allerdings bedeutet dies einen unnötigen
Spülflüssigkeitsverbrauch; zur Aufrechterhaltung beziehungsweise Wiedererlangung
der Geruchssperre ist nämlich nur eine minimale Menge an Spülflüssigkeit erforderlich. Aus
diesem Grunde ist die Anordnung eines solchen Geruchsverschlusses 50 mit einem Sensor
52 beziehungsweise 54 besonders vorteilhaft für Sanitär-Apparate, bei welchen im
Rahmen eines Service-Verfahrens die Abgabe einer minimalen Menge an Spülflüssigkeit
vorgesehen ist, die gerade ausreicht, um eine zeitlich und örtlich nahezu ununterbrochene
Geruchssperre zu gewährleisten. Als Sensoren kommen sowohl Medien-Sensoren 52, zum
Beispiel optische Sensoren, kapazitive Sensoren, induktive Sensoren, Ultraschall-Sensoren,
Leitwert-Sensoren oder mechanisch-hydraulische Sensoren wie Schwimmer, als
auch Abstands-Sensoren 54 in Frage, die gemäss den Fig. 3A, 3B und 3C montiert werden.
Vorzugsweise werden handelt es sich bei den Sensoren 52 beziehungsweise 54, welche
zur Gewährleistung der Aufrechterhaltung der Geruchssperre dienen, um dieselben
Sensoren, die auch die gebrauchsinduzierten Spülvorgänge initiieren.