Die vorliegende Erfindung betrifft eine Backoffenmuffel mit einer aus Partikelmaterial
bestehenden Isolierschicht, die in einem zwischen zwei Isolierwandungen vorgesehenen
Zwischenraum enthalten ist.
Es soll im folgenden unter Backofenmuffel allgemein die Muffel eines Haushaltsgeräts
verstanden werden, die isoliert werden muß. Herkömmlich werden zur Wärmeisolierung
von Backofenmuffeln Glas- oder Mineralwollefasern eingesetzt, die jedoch aus Gesundheits- und Sicherheitsaspekten immer mehr ersetzt werden. Eingesetzte Granulate, wie
sie beispielsweise gemäß DE 40 28 743 A1 oder DE 195 29 040 A1 bei Backofenmuffeln
der eingangs genannten Art eingesetzt werden, haben bei Gebrauch die Tendenz, infolge
der durch die Temperaturschwankungen bedingten Bewegungen der Muffelwandung und
der sie begrenzenden Außenwandung die Tendenz, sich zusammenzudrücken bzw. zu
zerkleinern, wodurch es zu einem Volumenschwund kommt. Dies hat eine verschlechterte
Isolationswirkung zur Folge.
Als Alternative gilt der Einsatz von organischen Bindemitteln, der jedoch zu vermeiden ist,
ferner von Verbundmatten oder -platten, die Folien, Schaumstoff und dergleichen enthalten
können, beispielsweise gemäß DE 44 38 294 A1.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine thermische Isolierung für eine Backofenmuffel
vorzusehen, die faser- und bindemittelfrei ist und gute Isolationseigenschaften
aufweist.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einer Backofenmuffel mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Backofenmuffel
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Bei der erfindungsgemäßen Backofenmuffel besteht somit die Isolierschicht aus Partikelmaterial
und ist in einem zwischen zwei Isolierwandungen vorgesehenen Zwischenraum
enthalten. Eine oder beide Isolierwandungen sind jeweils zur anderen hin vorgespannt.
Diese erfindungsgemäße Maßnahme bewirkt, daß die Partikel der Isolierschicht auch bei
Temperaturwechseln infolge der Druckbeaufschlagung durch die innere und/oder äußere
Isolierwandung in ihrer Lage gehalten werden. Andererseits ist weiterhin ein ungehindertes
Ausdehnen der Muffelwände gewährleistet, so daß es zu keinen erhöhten mechanischen
Beanspruchungen des Gehäuses kommt. Auf diese Weise wird erreicht, daß das
Volumen der Isolierschicht beibehalten wird und die Isoliereigenschaften allseitig aufrechterhalten
werden.
Vorteilhaft ist die Vorspannung der äußeren Isolierwandung dadurch ausgeführt, daß sie
in ihren Flächen Formprägungen aufweist. Diese Formprägungen erlauben eine Mitbewegung
der Isolierwandung durch Temperaturänderungen, bewirken jedoch zugleich,
daß ein geringer Druck auf den im Inneren befindlichen Wärmedämmstoff ausgeübt wird.
Weiter kann die äußere Isolierwandung aus nach außen oder nach innen bombierten
Platten bestehen, was die Herstellung besonders vereinfacht.
Die innere Isolierwandung kann zweckmäßig gleichzeitig als Muffelwand vorgesehen
werden, so daß keinerlei Zusatzgehäuse, ausgenommen die äußere Isolierwandung vorgesehen
werden muß. Der Unterhitzeheizkörper mit der zugehörigen Außenwandung
bzw. seinem Gehäuseeinschub ist zweckmäßig direkt unterhalb des Muffelbodens, also
wiederum oberhalb der unteren Isolierschicht angeordnet.
Im Falle eines Pyrolysegerätes bilden die beiden Isolierwandungen gemäß der Erfindung
ein eigenes Innengehäuse derart, daß auch bei maximaler Temperaturausdehnung der
Muffelwand keinerlei Verspannung auftritt. Der Unterhitzeheizkörper mit zugehöriger
Außenwandung bzw. Gehäuse ist in diesem Fall zweckmäßig zwischen dem Muffelboden
und der inneren Isolierwandung eingefügt.
Selbstverständlich sind die erforderlichen Durchführungen für den Unterhitzeheizkörper,
Oberhitzeheizkörper, Beleuchtung, etc. vorgesehen.
Als Isoliermaterial verwendbar sind insbesondere Perlite, Diatomeenerde, Blähton, etc.,
wobei diese Aufzählung nicht abschließend ist. Besonders geeignet sind als Füllstoffformen
Kugeln, jedoch sind auch andere Granulatgestalten möglich, wie grobes Pulver.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen und der Zeichnung
weiter erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Längsschnittansicht einer Backofenmuffel mit thermischer
Isolierung für ein Pyrolysegerät gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung;
- Fig. 2
- eine Längsschnittansicht einer Backofenmuffel mit thermischer
Isolierung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- Fig. 3
- eine Längsschnittansicht einer Backofenmuffel mit thermischer
Isolierung für ein Pyrolysegerät gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel
der Erfindung und
- Fig. 4
- eine Längsschnittansicht einer Backofenmuffel mit thermischer
Isolierung gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Es wird im folgenden zunächst auf Figur 1 Bezug genommen, in der eine Backofenmuffel
2 mit einer Muffelwand 4 gezeigt ist, die auf der Vorderseite des Backofens zur Bildung
der Frontwand abgebogen ist (siehe Bezugszeichen 4a). Die Muffelwand 4 weist in üblicher
Weise Durchführungen auf, von denen in Fig. 1 eine Durchführung 6 für einen
Oberhitzeheizkörper 8 in der Muffelrückwand 4b dargestellt ist. Unterhalb des Muffelbodens
4c ist ein Unterhitzeheizkörper 10 mit zugehöriger Unterhitzeaußenwandung 12
eingefügt, die mit ihrer Vorderwand 12a am Muffelboden 4c anliegt.
Die Muffelwand 4 ist von einer doppelten Isolierwandung 14,16 umgeben. Eine innere
Isolierwandung 14 mit Durchführungen 18, 20, 22 für den Oberhitzeheizkörper, Unterhitzeheizkörper
und die Unterhitzeaußenwandung umgibt die Muffelwand 4 mit im wesentlichen
gleichbleibendem Abstand derart, daß sich diese temperaturbedingt ausdehnen
kann. Eine äußere Isolierwandung 16 ist im vorliegenden Ausführungbeispiel mehrteilig
aus verschiedenen Platten gebildet, von denen in Fig. 1 die Deckwandplatte 16a,
Rückwandplatte 16b und Bodenwandplatte 16c gezeigt sind. Die Außenplatten 16a, 16b
und 16c weisen sämtlich nach oben oder nach unten weisende Randflansche bzw. -
bereiche 16d für Montagezwecke auf. Die Außenplatten 16a, 16b und 16c sind im
gezeigten Ausführungsbeispiel einwärts, d.h. in Richtung der Backofenmuffel 2, vorgespannt,
und zwar bombiert. Die Platten üben somit aufgrund ihrer Formgestalt und
Spannung ständig einen nach innen gerichteten Druck aus, und zwar im wesentlichen
unabhängig von auftretenden Temperaturschwankungen. Zwischen der inneren und
äußeren Isolierwandung 14,16 befindet sich eine Isolierschicht 24, die im gezeigten
Ausführungsbeispiel aus Perlitkugeln besteht. Durch den Druck der Außenplatten 16a,
16b und 16c werden die Perlitkugeln auch bei den auftretenden Temperaturwechseln in
ihrer Lage gehalten, und zwar mit lediglich geringen, aber ständig ausgeübtem Druck.
Auch bei Alterung dieses Perlitkugelgefüges und eventuell auftretenden Zerkleinerungen,
d.h. somit beim Setzen der Perlitkugeln werden diese infolge der Druckbeaufschlagung
durch die äußere Isolierwandung 16 stets fixiert gehalten, so daß auch über längere
Standzeiten die Isoliereigenschaften allseitig beibehalten werden können.
In Fig. 1 ist die Schichtdicke der Isolierschicht im oberen Bereich dünner, was bei der vorliegenden
Konstruktion von Kühlluftkanälen in üblicher Weise oberhalb davon ermöglicht
ist. Selbstverständlich kann die Schichtdicke hier auch gleich der in den übrigen Bereichen
sein.
Fig. 2 zeigt eine zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Backofenmuffel,
jedoch für einen Backofen ohne Pyrolysebetrieb. Soweit die Teile dieselben wie beim
vorhergehend beschriebenen Ausführungsbeispiel sind, sind sie mit denselben Bezugszeichen
bezeichnet und werden nicht erneut beschrieben. Der Aufbau der Backofenmuffel
2 und ihrer Isolierung ist im wesentlichen wie vorhergehend beschrieben. Jedoch
stellen die beiden Isolierwandungen kein separates Gehäuse dar, sondern vielmehr bildet
die Muffelwand 4 zugleich die innere Isolierwandung. Die äußere Isolierwandung 16
besteht wieder aus einzelnen Platten 16a, 16b und 16c, die wiederum durch Bombierung
nach innen vorgespannt sind, um einen ständigen Ausgleich für Verdichtung und Volumenschwund
der Isolierschicht 24 vorzusehen.
Das in Fig. 3 dargestellte dritte Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Backofenmuffel
betrifft wieder ein Gerät mit Pyrolysebetrieb. Es unterscheidet sich im wesentlichen
von dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 in der Wölbung der Außenplatten 161a,
161b, 161c nach außen, wobei jedoch auch diese Bombierung nach außen einen nach
innen gerichteten Druck auf die Isolierschicht 24 bewirkt.
In Fig. 4 ist ein viertes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Backofenmuffel für
ein Gerät ohne Pyrolyse dargestellt. Sie weist wie das dritte Ausführungsbeispiel eine
äußere Isolierwandung 161 mit nach außen bombierten Platten 161a, 161b und 161c auf,
die einen nach innen gerichteten Druck auf die Isolierschicht 24 ausüben.
Statt dieser Bombierung, wie sie die vorstehend beschriebenen vier Ausführungsbeispiele
zeigen, kann die innere oder die äußere Isolierwandung auch oder zusätzlich Formprägungen
beliebiger Art aufweisen. Durch die entsprechenden Formgebungen wird dann
der erforderliche Druck auf die Isolierschicht bzw. deren Partikel ausgeübt.