Die Erfindung bezieht sich auf eine Fensterbank,
insbesondere für die Innenseite eines Fensters, mit
einer horizontalen Platte.
Fensterbänke an der Innenseite von Fenstern werden
von horizontalen Platten gebildet, deren Stirnseite
an den Fensterrahmen angrenzt oder sich unmittelbar
darunter befindet. Sie sind am Mauerwerk oder dem
Fensterrahmen befestigt, indem sie unmittelbar darauf
aufliegen oder durch unterstützende Träger mit
ihnen verbunden sind. Unter der Fensterbank, welche
im allgemeinen als Ablage für eine Vielzahl von Gegenständen
genutzt wird oder als Stellfläche für
Blumen dient, ist meist eine Heizung angeordnet.
Bei niedrigen Außentemperaturen und in Betrieb befindlicher
Heizung befindet sich die Fensterbank
somit in einem Raumbereich mit erheblichen Temperaturunterschieden,
da die oberhalb befindlichen Fenster- und Rahmenflächen sowie das stirnseitige Mauerwerk
aufgrund der geringen Dicke eine vergleichsweise
schlechte Isolationswirkung aufweisen.
Im Stande der Technik sind unterschiedliche Bauformen
von Fensterbänken gebräuchlich. Vielfach werden
vollmassive Steinfensterbänke verwendet, die zur
Erreichung eines attraktiven Aussehens vorzugsweise
aus einem polierten, gemusterten Naturstein oder
Mineral bestehen, beispielsweise Granit oder Marmor.
Als nachteilig erweist sich in diesem Fall jedoch
das hohe Gewicht, welches die Handhabung erschwert
und eine tragfähige Unterstützung erfordert,
sowie der Preis, weil die Platten aufgrund
der an der Oberfläche und Vorderkante notwendigen
Polierarbeiten in der Herstellung aufwendig sind
und eine vergleichsweise große Menge hochwertigen
Werkstoffes benötigen. Zudem erweist sich die gute
Wärmeleitfähigkeit von Stein als ungünstig, da auf
ihr befindliche Gegenstände durch die darunter befindliche
Heizung erwärmt werden. Insbesondere leiden
darunter wärmeempfindliche Pflanzen, die während
der Heizperiode bereits nach kurzer Zeit verkümmern
oder absterben. Ferner leitet die durch die
Heizung erwärmte Fensterbank einen Teil der Wärme
über ihre Stirnseite an die Außenwand des Gebäudes
weiter, so daß Energieverluste die nachteilige
Folge sind.
Eine andere gebräuchliche Bauform von Fensterbänken
besteht in einer hölzernen Spanplatte, die mit einer
Kunststoffbeschichtung überzogen ist. Sie zeigt
im Hinblick auf Preis, Gewicht und Wärmeleitfähigkeit
vorteilhaftere Eigenschaften als eine steinerne
Ausführung, wird jedoch infolge des minderwertig
erscheinenden und speziell gegen Kratzer
empfindlichen Materials meist abgelehnt. Ein weiterer
Nachteil hölzerner Fensterbänke besteht darin,
daß sich die Raumluft im Bereich der fenstersseitigen
Stirnfläche unter den Taupunkt abkühlt und damit
Feuchtigkeit niederschlägt, welche in das Material
eindringt. Entsprechend dem Luftfeuchtigkeits- und
Temperaturgang ist häufiges Aufguellen und
Schrumpfen der Fensterbank im stirnseitigen Bereich
die Folge, was mit der Zeit zu Materialschäden,
beispielsweise Rißbildung, führt und ihren Austausch
erfordert.
Davon ausgehend hat sich die Erfindung die Schaffung
einer Fensterbank zur Aufgabe gestellt, welche
die Vorteile geringen Gewichtes, niedriger Wärmeleitung,
einer gegen Feuchtigkeit und Kratzer unempfindlichen
Oberfläche sowie eines niedrigen
Preises vereint.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Fensterbank aus einer Verbundplatte mit
mindestens zwei horizontalen Schichten besteht, die
permanent verbunden sind, die obere Schicht die
Platte ist und die untere Schicht aus einem Schaumstoff
und/oder Holzfaserwerkstoff und/oder geschäumten
Glas besteht, deren Dicke größer/gleich
der Dicke der Platte ist.
Die Erfindung geht von dem Gedanken aus, daß sich
die meisten Materialien als Oberflächen von Fensterbänken
aufgrund ihrer Unempfindlichkeit bewährt
haben und von der Mehrzahl der Benutzer auch aus
optischen Gründen geschätzt sind. Im Gegensatz zu
im Stande der Technik gebräuchlichen Ausführungen
handelt es sich jedoch um eine Verbundplatte, die
mindestens zwei horizontale Schichten umfaßt. Die
untere Schicht, deren Dicke der Platte zumindest
entspricht, sie vorzugsweise jedoch übersteigt, besteht
aus einem Schaumstoff und/oder Holzfaserwerkstoff
und/oder geschäumtem Glas. Diese Schicht hat
dabei eine tragende Funktion, so daß die geringe
Dicke der Platte nicht zu einer verminderten Tragfähigkeit
der Fensterbank führt. Zu diesem Zweck
ist insbesondere die Übertragbarkeit von Druck- und
Zugbelastungen erforderlich, so daß die Schichten
permanent miteinander, so z. B. mit Hilfe einer
Kleberschicht verbunden sind. Eine belastbare Verbindung
läßt sich z. B. in der Weise erzeugen, daß
der Schaumstoff und/oder Holzfaserwerkstoff
und/oder geschäumtem Glas unmittelbar auf die
Platte aufgeschäumt bzw. aufgetragen wird.
Der Vorteil der erfindungsgemäßen Fensterbank besteht
darin, daß sie infolge des geringeren spezifischen
Gewichtes des Schaumstoffes erheblich
leichter als Platten gleicher Belastbarkeit ist,
während ihre Oberfläche die gleichen, vorteilhaften
Eigenschaften aufweist. Die Wärmeleitfähigkeit ist
aufgrund der guten Isolationswirkung der unteren
Schicht erheblich reduziert. Eine Erwärmung auf der
Fensterbank stehender Gegenstände und Blumen wird
somit auch bei darunter befindlicher Heizung vermieden.
Aus dem gleichen Grund sind Wärmeableitungen
durch die Fensterbank zur Außenwand reduziert,
da die geringere Temperatur der gut wärmeleitfähigen
Platte einen verminderten Wärmefluß zur Folge
hat. Schließlich sind die Werkstoffe der Fensterbank
feuchtigkeitsresistent, so daß Taubildung an
der Oberfläche nicht zu Schädigungen führt.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
ist auch die dem Fenster zugewandte Stirnseite der
Platte von einer Schaumstoffschicht bedeckt. Dabei
ist denkbar, daß stirnseitige Schaumstoffschicht
und die untere Schaumstoffschicht der Fensterbank
als einheitliches Element ineinander übergehen und
im gleichen Schäumprozeß gefertigt werden. Die
stirnseitige Schaumstoffschicht stellt eine Isolierung
der Platte zur Außenwand des Gebäudes hin dar,
so daß Energieverluste durch Wärmeleitung weiter
reduziert werden. Weiterhin wird auf diese Weise
vermieden, daß sich der fensterseitige Rand der
Platte unter den Taupunkt abkühlt und sich Feuchtigkeit
auf ihrer Oberfläche niederschlägt.
Ein erheblicher Anteil des Wärmeaustausches der
Fensterbank mit der Umgebung erfolgt durch Wärmestrahlung.
Zur Reduzierung dieser Beiträge wird
vorgeschlagen, die äußeren Oberflächen der Stirnseite
und der unteren Schicht der Fensterbank mit
einer Oberfläche aus einem Material hoher Reflektivität
zu versehen. Technisch bewährt haben sich zu
dem Zweck insbesondere Aluminiumschichten, die eine
preiswert erzeugbare, reflektierende Oberfläche
darstellen.
In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung
ist die raumseitige Stirnfläche der Fensterbank mit
einer Leiste versehen, welche sie überdeckt. Als
Material der Leiste bietet sich insbesondere ein
Hartkunststoff und/oder Metall und/oder Holz an.
Auf diese Weise ist es möglich, lediglich die Oberseite
der Platte zu polieren, während ein kostenaufwendiger,
weiterer Poliervorgang zur Bearbeitung
ihrer Stirnfläche entfallen kann. Die Anbringung
der Kunststoffleiste ist zum Beispiel durch Verklebung
mit Platte und unteren Schicht möglich.
Um zu vermeiden, daß Flüssigkeit von der Oberfläche
der Fensterbank herabläuft, beispielsweise verschüttetes
Gießwasser für Blumen, steht die Leiste
zweckmäßig über die Oberseite der Steinplatte hervor.
Möglich ist dabei auch, daß die Kunststoffleiste
die Kante der Steinplatte zum Schutz vor Beschädigungen
umgreift.
Als besonders bevorzugt ist die Anbringung der Leiste
durch Angießen anzusehen.
Als Material für die Schaumstoffschichten sowie
eine Kunststoffleiste bieten sich eine Vielzahl gebräuchlicher
Kunststoffe an. Für die Schaumstoffschichten
der Verbundplatte haben sich insbesondere
Polyurethane bewährt, während die Kunststoffleiste
zweckmäßig aus einem Polyurethan, Polyester oder
Epoxidkunststoff besteht.
Im Hinblick auf Material und Dicke von Platte und
unterer Schicht relativ zueinander ist die Wahl in
aller Regel derart zu treffen, daß die Platte die
tragende Funktion der Fensterbank übernimmt. Die
Platte hat deshalb aus tragfähigem, starken Material
hinreichender Dicke zu bestehen.
Als Material für die Platte kommen die an sich gängigen
Fensterbankmaterialien wie Stein und/oder Metall
und/oder Holz und/oder Holzwerkstoffen, wie z.
B. beschichtete Spanplatten oder Laminate und/oder
Kunststoff und/oder Glas und/oder Kunststein bevorzugt
in Betracht.
Alternativ zu einem Verkleben der Kunststoffleiste
mit der Verbundplatte der Fensterbank wird vorgeschlagen,
sie anzugießen. Zu diesem Zweck wird
zunächst die Verbundplatte hergestellt, beispielsweise
durch Verkleben der Schichten oder Anschäumen
der Kunststoffschicht an die Platte. Anschließend
wird die Verbundplatte kantenseitig in den Hohlraum
eines Gußwerkzeuges eingebracht. Die Innenwand des
Gußwerkzeuges wird in der Weise dichtend an die
Oberfläche der Platte angeschlossen, daß ein freies
Volumen im Werkzeuginneren verbleibt. Anschließend
wird die Leiste durch Ausgießen des Hohlraumes im
Werkzeug mit dein Kunststoff erzeugt. Verläuft die
Dichtungslinie zwischen Platte und Werkzeug auf der
Oberseite der Platte, wird dabei eine Leiste hergestellt,
welche die Platte kantenseitig umgreift.
Abschließend erfolgt die Entformung. Die entstehende
Leiste zeichnet sich nicht nur durch geringe
Herstellungskosten aus sondern zeigt auch eine gute
Haftung an der Oberfläche der Verbundplatte.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung
lassen sich dem nachfolgenden Beschreibungsteil
entnehmen, in dem ein Ausführungsbeispiel
anhand der Zeichnung erläutert ist. Sie zeigt in
prinzipienhafter Darstellung
- Figur 1:
- Querschnitt durch eine erfindungsgemäße
Fensterbank,
- Figur 2:
- Querschnitt durch ein Werkzeug zur Herstellung
der Kunststoffleiste.
Figur 1 gibt eine Fensterbank (1) wieder, die in
bekannter Weise unterhalb eines Fensterrahmens (2)
mit Scheibe (3) am Mauerwerk (4) befestigt ist. Die
Fensterbank (1) wird von einer Verbundplatte
gebildet, die aus einer Schaumstoffschicht (5) besteht,
welche an ihrer Oberseite mit einer Platte
(6) versehen ist. Zweckmäßig ist auch die fensterseitige
Stirnseite (7) der Platte (6) mit einer
Schaumstoffschicht (8) versehen, welche in die
Schaumstoffschicht (5) übergeht oder aufgesetzt
ist.
Die Schaumstoffschicht (5) hat nicht nur ein geringes
Gesamtgewicht der Fensterbank (1) zur Folge,
sondern vermindert auch die Wärmeleitung in vertikaler
Richtung erheblich, so daß auf ihr befindliche
Gegenstände durch eine darunter befindliche
Heizung (9) allenfalls in geringem Maße eine Erwärmung
erfahren. Die stirnseitige Schaumstoffschicht
(8) verhindert sowohl Wärmeabflüsse aus dem Innenraum
(10) in das Mauerwerk (4) als auch in der Umkehrung
eine übermäßige Abkühlung der Platte (6) im
Bereich des Fensterrahmens (2), welche zu einer
Taubildung auf ihrer Oberfläche führen kann. Um
auch radiative Wärmeflüsse einzudämmen, sind die
äußeren Oberflächen der Schaumstoffschichten (5, 8)
mit einer Beschichtung aus reflektierendem Material
(11) versehen, vorzugsweise Aluminium.
Die zum Innenraum (10) gerichtete Stirnseite (12)
der Verbundplatte ist mit einer Leiste (13) aus einem
Hartkunststoff versehen, die einen einheitlichen
Abschluß erzeugt. Auf diese Weise kann insbesondere
auf die kostenintensive Feinbearbeitung der
Stirnseite (12) der Platte (6) verzichtet werden.
Zum Schutz vor Beschädigungen umgreift die Leiste
(13) die Kante (14) der Platte (6) und steht über
ihre Oberseite (15) über. Damit wird verhindert,
daß auf der Platte (6) verschüttetes Gießwasser von
der Oberseite (15) herabläuft.
Figur 2 zeigt ein mehrteiliges Werkzeug (16), mit
dem sich die Kunststoffleiste (13) auf einfache
Weise durch Angießen an die verbundplatte herstellen
läßt. Das Werkzeug (16) ist in seinem Inneren
mit einem Hohlraum (17) versehen, der durch die
Stirnseite (12) der Verbundplatte begrenzt ist, wobei
Dichtungen (18) einen dichten Abschluß gewährleisten.
Nach Ausgießen des Hohlraumes (17) mit einem
Kunststoff, welcher durch nicht dargestellte
Kanäle einbringbar ist, erfolgt die Entformung der
hergestellten Kunststoffleiste (13), beispielsweise
durch Aufschwenken des Werkzeuges (16) im Scharnier
(19), welches sein Ober- und Unterteil miteinander
verbindet.
Im Ergebnis entsteht auf diese Weise eine Fensterbank,
die sich bei attraktiver, verschleißfester
Oberflächer durch ein geringes Gewicht, einen niedrigen
Preis sowie eine hervorragende Wärmedämmung
auszeichnet.