EP0941959B1

EP0941959B1 - Kranhubwerk

Info

Publication number: EP0941959B1
Application number: EP98890071A
Authority: EP
Inventors: Andreas Dipl.-Ing. Lackner; Hubert Dipl.-Ing. Strasser
Original assignee: Voith Werke Ing A Fritz Voith GmbH and Co KG
Current assignee: Voith Werke Ing A Fritz Voith GmbH and Co KG
Priority date: 1998-03-13
Filing date: 1998-03-13
Publication date: 2004-05-19
Anticipated expiration: 2018-03-13
Also published as: ATE267138T1; EP0941959A1; DE59811423D1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Kranhubwerk wie im Oberbegriff des Anspruches 1 beschrieben.

Aus der DE-C 240 627 ist ein derartiges Kranhubwerk schon bekannt, das zwecks Vermeidung des Pendelns der Last beim Hebevorgang, bei diesem Kranhubwerk wird ein ein Lastorgan tragender Rahmen durch zumindest 3 nach oben auseinander laufende Seilstränge zur Durchführung einer Hubbwegung verfahren, wobei die Seilstränge über Umlenkrollen einer gemeinsam betriebenen Seilhaspel zugeführt werden oder jedem Seilstrang eine angetriebenen Haspel zugeordnet ist. Nachteilig ist bei dieser Ausführung ein hoher mechanischer Aufwand um jeden der Seilstränge über eine Umlenkrolle der Seilhaspel zuzuführen bzw eine aufwendige Antriebssteuerung.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Hubwerk der eingangs geschilderten Art zu schaffen, das eine verhältnismäßig aufwandsarme und doch funktionssichere Laststabilisierung gegen Pendelbewegungen mit sich bringt.

Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die im Kennzeichenteil des Anspruches 1 wiedergegebenen Merkmalen, wodurch es zu einer technisch sehr einfachen, in die eigentliche Hubeinrichtung integrierten Laststabilisierung kommt, wobei sich die dazu erforderlichen Seilablaufeinrichtungen bzw. Seiltriebeinrichtungen ohne Schwierigkeiten auf einer Laufkatze od. dgl. unterbringen lassen, und diese Laststabilisierung gewährleistet bis zu einer maximalen Beschleunigung die unmittelbare Folgebewegung der Last in Abhängigkeit von der Kran-Fahrbewegung. Bei Überschreiten des Beschleunigungsgrenzwertes reichen dann die Stabilisierungskräfte durch die Seilstränge zwar nicht mehr aus und die Last könnte durch eine Lokkerung zumindest eines Seilstranges zu pendeln beginnen, doch läßt sich der Beschleunigungsgrenzwert aus den Hubwerksdaten, wie der Seilstranganordnung und der maximal notwendigen Hubhöhe, ermitteln, so daß bei der Auslegung des Hubwerkes auf die jeweiligen Erfordernissen Rücksicht genommen und beispielsweise die Größe des Ablaufdreieckes entsprechend der gewünschten Hubhöhe und Beschleunigungsgrenzwerte gewählt werden kann.

Von Vorteil ist auch eine Weiterbildung nach Anspruch 2, wodurch auch auf die hängende Last selbst eine stabilisierende Wirkung ausgeübt und ein Pendeln der Last um das Lastaufnahmemittel erschwert wird.

Nach einer zusätzlichen Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 3, sind zwei Seiltriebe mit jeweils drei Seilsträngen vorgesehen , deren Lastaufnahmemittel eine gemeinsame Traverse od. dgl. aufweisen. Damit läßt sich die Seilstabilisierung auch beim Einsatz einer Traverse, wie sie beispielsweise bei Magnetkrananlagen vorkommt, einsetzen, wobei die Seilstabilisierungen, deren Abstand voneinander nach den Erfordernissen der Traverse gewählt wird, eine Pendelsicherung der Traverse ergeben, welche Sicherung unabhängig vom Lastschwerpunkt der Kombination aus Traverse und Last voll zur Wirkung kommt und auch ein Verdrehen der Traverse um eine Vertikalachse verhindert.

Vorteilhaft sind auch Weiterbildungen gemäß den Ansprüchen 4 und 5, wodurch auf rationelle Weise ein zu sich paralleles Heben und Senken der Traverse erreicht wird, sind für die Seilstränge beider Seiltriebe hingegen jeweils eigene, für sich antreibbare Seiltrommeln vorgesehen, kann bei der Hubbewegung auch für eine Schrägstellung der Traverse oder eine ähnliche zusätzliche Hubbewegung gesorgt werden.

In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigen

Fig. 1: ein erfindungsgemäßes Kranhubwerk in einem Funktionsschema;
Fig. 2 bis 4: Ausführungsbeispiele eines Kranhubwerkes, gemäß dem Stand der Technik;
Fig. 5: eine andere Ausbildung des erfindungsgemäßen Kranhubwerkes in schematischer Darstellung;

Ein Seiltrieb eines in der Figur 1 nicht weiter dargestellten erfindungsgemäßen Kranhubwerkes umfaßt drei Seilstränge 2, 3, 4, die am lastseitigen Ende ein Lastaufnahmemittel 5, beispielsweise eine Kranhaken 6 tragen. Die drei Seilstränge 2, 3, 4 sind auf einer gemeinsamen Seiltrommel 7 gewickelt, wobei die beiden äußeren Seilstränge 3, 4 von der Seiltrommel über Umlenkrollen 8, 9 zum Lastaufnahmemittel 5 führen, der mittlere Seilstrang 2 hingegen direkt von der Seiltrommel 7 abwärts führt. Die Ablaufstellen 10, 11, 12 der Seilstränge 2, 3, 4 von der Seiltrommel 7 bzw. den Umlenkrollen 8, 9 bilden ein möglichst gleichseitiges Dreieck D und die Mittellinien der Seilstränge 2, 3, 4 bestimmen eine mit der Spitze abwärts gerichtete dreiseitige Pyramide P, deren Spitze S auf der vertikalen Schwerlinie L des Lastaufnahmemittels 5 und etwa in der Höhe dessen Schwerpunktes liegt.

Durch diese Dreistrangführung des Seiltriebes 1 ergibt sich auf besonders einfache Weise eine funktionssichere Laststabilisierung gegen unerwünschte Pendelbewegungen, so daß bei Förderbewegungen einer mit einem solchen Seiltrieb 1 ausgestatteten Krananlage in beliebiger Richtung die am Lastaufnahmemittel hängende Last den Fahrbewegungen unmittelbar nachfolgt, so lange bestimmte Beschleunigungsgrenzwerte nicht überschritten werden.

Bei der Hubbewegung des Seiltriebes 1 entstehen durch das Auf- bzw. Abwickeln der Seilstränge von der Seiltrommel 7 axial ausgerichtete Seilwanderungen w, die zu entsprechenden Ablenkungen der Seilstränge (strichpunktierte Lage) führen. Um dabei die Schräglaufwinkel α bezüglich den Umlenkrollen 8, 9 möglichst gering zu halten, sind die Umlenkrollen 8, 9 entsprechend weit von der Seiltrommel entfernt. Außerdem sind sie gelenkig gelagert, wobei die Lagerung 13, 14 eine Schwenkbewegung um eine zur Seiltrommelachse T normale Schwenkachse A ermöglichen, so daß es unabhängig von der Hubhöhe stets zu einem exakten Seilablauf über die Umlenkrollen kommt.

Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 sind alle drei Seilstränge 2, 3, 4 von der Seiltrommel 7 über Umlenkrollen 8, 9, 15 zum Lastaufnahmemittel 5 geführt, um größere Seilwanderungen bei geringen Schräglaufwinkeln zuzulassen. Hier wird das obere Ablaufdreieck D durch die Ablaufstellen 11, 12 und 16 der Seilstränge von den Umlenkrollen 8, 9, 15 bestimmt.

Wie in Fig. 3 und 4 gemäß dem Stand der Technik veranschaulicht, können die Seilstränge 2, 3, 4 auch jeweils über zwei hintereinandergereihte Umlenkrollen geführt sein, wobei beispielsweise nur der mittlere Seilstrang über zwei hintereinandergereihte Umlenkrollen 17, 18 führt (Fig. 3) oder alle drei Seilstränge über jeweils hintereinandergereihte Umlenkrollen 17, 18; 8, 19; 9, 20 abwärts zum Lastaufnahmemittel 5 führen und dabei jeweils die Ablaufstellen der letzten Umlenkrollen das Ablaufdreieck definieren.

Bei dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 sind zwei Seiltriebe 1, 21 mit jeweils drei Seilsträngen 2, 3, 4; 22, 23, 24 vorgesehen, deren Lastaufnahmemittel 5, 25 eine gemeinsame Traverse 26 aufweisen, wie das beispielsweise bei Magnetkränen der Fall ist, um auch für solche Traversen eine Pendelsicherung zu erreichen. Die beiden Seiltriebe 1, 21 sind auf einer gemeinsamen Seiltrommel 7 gewickelt, womit ein Parallelbetrieb der beiden Seiltriebe 1, 21 erfolgt und die Traverse zu sich parallel gehoben und gesenkt wird. Es ist aber auch möglich, die Seiltrommel 7 in zwei Teiltrommeln zu teilen und diese mit jeweils einem eigenen Antrieb auszustatten, so daß die Seiltriebe 1, 21 unterschiedlich betätigt werden können und auch eine Schrägstellung der Traverse zu erreichen ist.

Claims

Kranhubwerk mit wenigstens einem Seiltrieb (1) und einem am Seiltrieb befestigbaren Lastaufnahmemittel (5), welcher Seiltrieb (1) drei Seilstränge (2, 3, 4) umfaßt, die über voneinander beabstandete Seilablaufeinrichtungen, vorzugsweise Seiltrommeln (7), Umlenkrollen (8,9) od. dgl., abwärts zum Lastaufnahmemittel (5) geführt sind, wobei die Ablaufstellen (10, 11, 12) der Seilstränge (2, 3, 4) von den Seilablaufeinrichtungen ein im Wesentlichen gleichseitiges Dreieck (D) bilden und die Mittellinien der abwärts geführten Seilstränge (2, 3, 4) eine mit der Spitze (S) abwärts gerichtete dreiseitige im Wesentlichen regelmäßige Pyramide (P) bestimmen, und wobei die drei Seilstränge (2, 3, 4) auf einer gemeinsamen Seiltrommel (7) oder auf drei koaxialen, miteinander im Sinne gleicher Seilgeschwindigkeiten antriebsverbundenen Einzelseiltrommeln gewickelt sind und die beiden äußeren Seilstränge (3, 4) von der Seiltrommeln (7) über gelenkig gelagerte Umlenkrollen (8, 9) zum Lastaufnahmemittel (5) führen, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Seilstrang (2) direkt von der Seiltrommel (7) abwärts zum Lastaufnahmemittel (5) führt.
Kranhubwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spitze (S) der Pyramide (P) auf der vertikalen Schwerlinie (L) des Lastaufnahmemittels (6) und vorzugsweise im Höhenbereich dessen Schwerpunktes liegt.
Kranhubwerk nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Seiltriebe (1, 21) mit jeweils drei Seilsträngen (2, 3, 4; 22, 23, 24) vorgesehen sind, deren Lastaufnahmemittel (5, 25) eine gemeinsame Traverse (26) od. dgl. aufweisen.
Kranhubwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Seilstränge (2, 3, 4; 22, 23, 24) der beiden Seiltriebe (1, 21) auf einer gemeinsamen Seiltrommel (7) gewikkelt sind.
Kranhubwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß für die Seilstränge (2, 3, 4; 22, 23, 24) beider Seiltriebe (1, 21) jeweils eigene, für sich antreibbare Seiltrommeln vorgesehen sind.