EP0686109B1

EP0686109B1 - Schaltung zur funktionsprüfung von freimelderelais

Info

Publication number: EP0686109B1
Application number: EP94906865A
Authority: EP
Inventors: Norbert Brandes
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1993-02-23
Filing date: 1994-02-14
Publication date: 1997-01-15
Anticipated expiration: 2014-02-14
Also published as: ATE147689T1; DE59401606D1; WO1994019223A1; DE9302965U1; DK0686109T3; EP0686109A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1. Eine solche Schaltung ist im Zusammenhang mit einer Einrichtung zur Meldung des Belegungszustandes von Gleisabschnitten im Bereich eines Stellwerkes aus der DE 35 22 418 C2 bekannt worden.
In dieser DE-PS wird eine Gleisfreimeldeeinrichtung beschrieben, bei der die Gleisfreimeldungen von bis zu acht Gleisstromkreisanordnungen von einem Zwei-Rechnersystem verarbeitet werden, das entsprechende Frei- und Besetztmeldungen an ein entferntes Stellwerk weitergibt. Als Freimeldeeinrichtungen für die einzelnen Gleisabschnitte sind dort Gleisstromkreise vorgesehen. Die zugehörigen Gleisabschnitte sind meist nur kurzzeitig während einer Zugfahrt belegt, überwiegend jedoch freigemeldet; insbesondere bei schwach befahrenen Strecken kann es vorkommen, daß über Stunden oder Tage hinaus keine Zugfahrt über diese Strecken stattfindet. Während bei häufiger befahrenen Strecken der Schaltzustand der verwendeten Gleisfreimeldeeinrichtungen häufiger wechselt und damit etwaige Fehlreaktionen der Freimeldeeinrichtungen durch bekannte signaltechnisch sichere Verarbeitungsmethoden erkannt werden können, ist dies bei den Freimeldeeinrichtungen an schwach befahrenen Strecken nicht ohne weiteres gegeben. Dennoch muß aber auch dort sichergestellt sein, daß ein Freimelderelais beim Besetzen eines zugehörigen Gleisabschnittes auch tatsächlich abgeworfen werden kann und nicht etwa durch irgendwelche Störpegel in der Wirkstellung gehalten wird. Um nun die Funktionsfähigkeit solcher Gleisstromkreise insgesamt zu überwachen, sieht die vorgenannte DE-PS vor, die Gleisstromkreissender der einzelnen Gleisstromkreise bei freigemeldeten zugehörigen Gleisabschnitten vorübergehend abzuschalten oder aber einen definierten Widerstand an den Eingang der Gleisstromkreisempfänger anzuschalten. Das Rechnersystem prüft dabei, ob während dieser Abschaltphase die zugehörigen Gleisstromkreisempfänger eine Besetztmeldung abgeben.
Durch dieses Prüfverfahren läßt sich erkennen, ob die Gleisstromkreisempfänger der in den Prüfvorgang jeweils einbezogenen Gleisstromkreise abgeworfen werden können; die Ausgabe von Besetztmeldungen, die durch das Abwerfen der Gleisstromkreisempfänger während des Prüfbetriebes entstehen, an das zugehörige Stellwerk muß dabei in geeigneter Weise unterbunden werden, damit dort nicht Belegungsmeldungen zur Auswirkung kommen, die den tatsächlichen Belegungszuständen der Gleisabschnitte nicht entsprechen. Hierzu ist es nicht nur erforderlich, die während des Prüfbetriebes entstehenden Besetztmeldungen dem Stellwerk vorzuenthalten, sondern gleichzeitig müssen die entsprechenden Freimeldesignale generiert und an das Stellwerk übermittelt werden, damit das Stellwerk die betroffenen Gleisabschnitte nach wie vor als freigemeldet ansieht. Wie dies bei der bekannten Einrichtung im einzelnen geschieht, ist in der DE-PS nicht offenbart.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schaltung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 anzugeben, die es gestattet, mit möglich wenig Aufwand und in signaltechnisch sicherer Weise die Freimelderelais von Freimeldeeinrichtungen einer Abfallprüfung zu unterziehen, ohne daß das Stellwerk dabei von dieser Funktionsprüfung und damit vom Abwerfen der Freimelderelais Kenntnis erhält, solange diese Abfallprüfung zu einem positiven Ergebnis führt.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die Anwendung der kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1. Fehlfunktionen der in den Prüfbetrieb einbezogenen Freimelderelais werden durch die Überwachung des Betriebszustandes der Freimelderelais während des Prüfbetriebes detektiert; für das Stellwerk werden die Betriebszustandsmeldungen der in den Prüfbetrieb einbezogenen Freimelderelais durch Kontakte von Prüfrelais unwirksam gemacht; das Funktionsverhalten der Prüf- und Freimelderelais wird zweikanalig überwacht.
Vorteilhafte Ausbildungen der erfindungsgemäßen Schaltung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Erfindung ist nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt in ausschnittsweiser Darstellung die beiden Freimeldeschaltungsteile FMS1 und FMS2 einer zweikanaligen Gleisfreimeldeeinrichtung, die durch ein sicheres Rechnersystem überwachbar ist. Der nicht weiter dargestellte Gleisabschnitt ist auf beliebige Art und Weise, vorzugsweise durch Achszähler oder durch einen Gleisstromkreis, auf seinen Belegungszustand überwachbar. Von den Achszählern oder dem Gleisstromkreis werden Freimelderelais FM1 und FM2 gesteuert, über deren in Reihe geschaltete Kontakte FM1/1 und FM2/1 eine etwaige Freimeldung des zugehörigen Gleisabschnittes an ein nicht dargestelltes Stellwerk weitergemeldet wird. Die beiden Freimelderelais sind als Signalrelais ausgeführt; ihre Kontakte sind zwangsgeführt. Der jeweilige Betriebszustand der beiden Freimelderelais wird über Kontakte FM1/2 bzw. FM2/2 in die beiden Rechnerkanäle eingelesen und dort auf Übereinstimmung geprüft. Etwaige Fehlreaktionen eines der beiden Freimelderelais lassen sich so signaltechnisch sicher erfassen, solange davon ausgegangen werden kann, daß nicht das Freimelderelais im jeweils anderen Freimeldekanal in gleicher Weise fehlerhaft reagiert. Um dies ausschließen zu können, sind die beiden Freimelderelais in vorgegebenen maximalen Zeitabständen einer Funktionsprüfung (Abfallprüfung) zu unterziehen. Die maximal zulässige Zeitspanne zwischen solchen Funktionsprüfungen entspricht der Fehlerausfalloffenbarungszeit (MTBF) der Schaltmittel zur Gleisüberwachung der für ihre Funktionsprüfung vorgesehenen Schaltmittel und läßt sich rechnerisch bestimmen. Für die Funktionsprüfung steuern die beiden Rechnerkanäle zeitlich versetzt und im Wechsel zugeordnete Prüfrelais P1 und P2 an. Diese Prüfrelais sind ebenfalls als Signalrelais ausgeführt; auch ihr jeweiliger Schaltzustand wird über Kontakte P1/2 und P2/2 zu Uberwachungszwecken zurückgelesen. Nach dem Anschalten der Prüfrelais werden die zugehörigen Freimelderelais vorübergehend abgeworfen. Die Schaltzeiten der Prüfrelais sind so bemessen, daß sie die Abschaltzeiten der zugehörigen Freimelderelais nach beiden Seiten hin deutlich überdecken. Das Schalten der Prüfrelais und der Freimelderelais geschieht rechnergesteuert. Während der Anschaltung der Prüfrelais verhindern deren in Reihe geschalteten Kontakte P1/1 und P2/1 im Meldekreis an das Stellwerk, daß die sich bei ordnungsgerechtem Funktionsverhalten der Freimelderelais öffnenden Kontakte FM1/1 oder FM2/1 das Abfallen der Freimelderelais an das Stellwerk weitermelden können. Die Kontakte P1/1 und P2/1 der beiden Prüfrelais sind als Arbeitskontakte auszubilden, wenn die Prüfrelais nur während des Prüfbetriebes angeschaltet werden; sind die Prüfrelais außerhalb des Prüfbetriebes ständig angeschaltet, so sind die beiden Kontakte als Ruhekontakte auszuführen.
In einem zweiten Meldekreis mit den Kontakten FM1/3 und FM2/3 wird eine antivalente Freimeldeaussage für den überwachten Gleisabschnitt zur Verfügung gestellt. Durch das zeitlich versetzte Abschalten der beiden Freimelderelais während des Prüfbetriebes bleibt dieser Meldekreis im Prüfbetrieb auch beim Abfallen der Freimelderelais unterbrochen.

Claims

Schaltung zur Funktionsprüfung paarweise vorhandener Freimelderelais von Gleisfreimeldeeinrichtungen im Eisenbahnwesen durch vorübergehendes Abschalten bei freigemeldetem zugehörigen Gleisabschnitt im Rahmen eines Prüfbetriebes und Überwachen der Schaltreaktionen der einzelnen Freimelderelais,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Freimelderelais (FM1, FM2) ein Prüfrelais (P1, P2) zugeordnet ist und daß die Prüfrelais während des Prüfbetriebes zeitlich versetzt und im Wechsel ansteuerbar sind,

daß für die Freimeldung eines Gleisabschnittes zwei getrennte Meldeschleifen vorgesehen sind, von denen die eine zur Freimeldung des Abschnittes geschlossen sein muß und in Reihe geschaltete Arbeitskontakte (FM1/1, FM2/1) der Freimelderelais und diesen parallelgeschaltete, während des Prüfbetriebes vorübergehend schließende Kontakte (P1/1, P2/1) der zugehörigen Prüfrelais enthält, während der andere zur Freimeldung des Abschnittes unterbrochen sein muß und in Reihe geschaltete Ruhekontakte (FM1/3, FM2/3) der Freimelderelais enthält und

daß die Freimelderelais als Signalrelais ausgebildet sind, deren jeweilige Betriebszustände über Rückmeldekontakte (FM1/2, FM2/2) der Signalrelais zum Vergleich mit ihren jeweiligen Soll-Betriebszuständen detektierbar sind und daß die Freimelderelais nach dem Ansteuern des jeweils zugehörigen Prüfrelais abschaltbar und vor Beendigung der Ansteuerphase wieder anschaltbar sind.
Schaltung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch das Prüfrelais als Signalrelais mit Rückmeldekontakten (P1/2, P2/2) zur Überwachung seines Betriebszustandes ausgebildet ist.
Schaltung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Prüfbetrieb nur bei betriebsmäßig angezogenen Freimelderelais zyklisch oder spontan durchführbar ist.
Schaltung nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zeitliche Abstand zwischen den Funktionsprüfungen der Freimelderelais durch die zulässige Ausfalloffenbarungszeit von Einzelfehlern der Schaltung bestimmt ist.