EP0560025B1

EP0560025B1 - Verfahren zum Reinigen von Geschirr in mehrstufigen Spülmaschinen

Info

Publication number: EP0560025B1
Application number: EP93100973A
Authority: EP
Inventors: Ulrich Dipl.-Ing. Bachon
Original assignee: Passavant Werke AG and Co KG
Current assignee: Aqseptence Group GmbH
Priority date: 1992-03-13
Filing date: 1993-01-22
Publication date: 1996-12-27
Anticipated expiration: 2013-01-22
Also published as: DE4208030A1; DE59304846D1; EP0560025A1; ATE146662T1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein neues Verfahren zum Reinigen von Geschirr in den bekannten mehrstufigen Spülanlagen. Diese Geschirrspülanlagen enthalten mindestens eine Vorspülstufe ("Vorabräumzone"), eine Hauptspülstufe und eine abschließende Klarspülstufe.
Das Spülwasser wird mittels Pumpen in den einzelnen Spülstufen umgewälzt. In der Klarspülstufe wird mit Klarspülmittel versetztes Frischwasser eingesetzt. Das um Ausschleppverluste des Geschirrs verringerte Frischwasser durchläuft die Spülanlage im Gegenstrom zur Transporteinrichtung des Geschirrs. Es wird unter der Vorspülstufe aufgefangen und in der vorgeschriebenen Weise mechanisch (Leichtflüssigkeitsabscheider mit Schlammfang) oder physiko-chemisch (Emulsionsspaltanlage) von, die Einleitbedingungen beeinflussenden, Schmutzstoffen befreit.
Die Abwasserbehandlungsanlage ist in der Regel örtlich weit weg von der Spülanlage installiert und wird demnach häufig vemachlässigt. Bei den viel zu langen Entsorgungsintervallen ist der dann entsorgte Abfall nur noch als Sonderabfall zu beseitigen, weil er sich durch saure Gärung in nicht wiederverwertbare Stoffe zersetzt hat.
Die Aufgabe, die Entsorgungsintervalle zu verkürzen, ist bei einer anderen bekannten Geschirrspülanlage (CH-A-262228) dadurch gelöst, daß das in der Vorspülstufe anfallende Abwasser in einer als Filter ausgebildeten, integrierten Reinigungsanlage mechanisch gereinigt und danach der Vorspülstufe als Spülwasser wieder zugeführt wird. Die Anordnung der Spülwasserreinigungsanlage in der Geschirrspülmaschine eröffnet zwar die Möglichkeit, die abgetrennten Abwasser-Inhaltsstoffe in kurzen Zeitabständen in frischem und damit wiederverwertbarem Zustand zu entsorgen.
Die als Filter ausgebildete mechanische Reinigungsanlage ist nicht praxisgerecht handhabbar. Die Filter setzen sich schnell zu und müssen deshalb zur Reinigung sehr häufig entnommen werden. Diese Reinigung ist unhygienisch und wird deshalb oft unterlassen oder unzulässig lange aufgeschoben. Außerdem werden flüssige Speisefette und -öle von dem Filter nicht zurückgehalten und gelangen mit dem Filtrat in die Kanalisation.
Die Aufgabe, diese Nachteile und Fehlfunktionen dieser bekannten Reinigungsanlage zu vermeiden, wird, ausgehend von einer in die Geschirrspülanlage integrierten mechanischen Abwasserbehandlungsstufe, erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die mechanische Abwasserbehandlungsstufe als Schwerkraft-Abscheidestufe ausgebildet ist. Abscheider dieser Gattung sind zwar als Reinigungseinrichtung für mit Leichtstoffen verschmutzte Abwässer bekannt. Nicht bekannt ist jedoch ihr Einsatz als integrierte Reinigungsstufe für die in der Vorspülstufe einer Geschirrspülmaschine anfallenden Abwässer, die Sink- und Schwimmstoffe enthalten können. Mit dem Einsatz einer solchen integrierten Reinigungsstufe sind die Vorteile verbunden, daß jetzt alle in dem Abwasser enthaltenen Inhaltsstoffe zurückgehalten werden und eine hygienische Entnahmemöglichkeit gegeben ist. Da sich die Abscheidestufe innerhalb der Geschirrspülanlage befindet, wird die Entsorgung der (als Wertstoffe anzusehenden) Inhaltsstoffe regelmäßig vorgenommen. Die gesammelten Inhaltsstoffe können jetzt frisch zur Wederaufbereitung gebracht werden.
Verwendet wird vorzugsweise ein Schwerkraftabscheider, der ohne Luftzutritt arbeitet. Wenn die dort abgetrennten Inhaltsstoffe erfindungsgemäß in Sammelbehälter überführt werden, die ebenfalls kein Luftvolumen enthalten, dann können die Inhaltsstoffe in frischem Zustand zur Wiederverwertung gebracht werden.
Was das bei der Schwerkraft-Abscheidung der Inhaltsstoffe anfallende gereinigte Wasser angeht, so ist dieses durchaus geeignet, in der Vorspülstufe als Spülwasser wiederverwendet zu werden. Dies hat gegenüber der bisherigen Praxis der Verwendung von Abwasser aus der Hauptspülstufe den Vorteil, daß die Schmutzstoffe aus der Hauptspülstufe schon eliminiert sind und die Vorspülstufe nicht mehr belasten. Wenn erfindungsgemäß die Abwässer auch chemisch gereinigt, also z. B. die in emulgierten Form vorhandenen Inhaltsstoffe abgetrennt sind, dann kann dieses so gereinigte Wasser durchaus in der Klarspülzone wiederverwendet und damit im Kreislauf geführt werden. Der Frischwasserverbrauch wird dadurch drastisch verringert. Das so gereinigte Abwasser erfüllt des weiteren die Einleitbedingungen und kann in die Kanalisation geleitet werden.
Es ist ferner sehr vorteilhaft, zwei Abwasserkreisläufe einzurichten:

Abwässer der Vorspülstufe werden getrennt aufgefangen, gereinigt und nach der Reinigung in diese Stufe rezykliert.
Abwässer der Haupt- und Klarspülstufe werden ebenfalls getrennt aufgefangen, können aber, da sie nur gering verschmutzt sind, im Überschuß in die Kanalisation abgeleitet werden.

In der Vorspülstufe werden die festen Schmutzstoffe in der Regel durch ein Grobsieb zurückgehalten. Dieses Sieb muß in regelmäßigen Abständen gesäubert werden. Um diesen Vorgang zu mechanisieren, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die abgesiebten festen Schmutzstoffe in einem s. g. Naßzerkleinerer zu zerkleinern und mit dem der Vorspülstufe entnommenen ungereinigten Abwasser zu einer Preßentwässerung zu transportieren.
Das bei der Preßentwässerung anfallende Preßwasser wird in der anlageneigenen Reinigungsanlage gereinigt und dann in die Vorspülstufe rezykliert. Der Naßzerkleinerer kann sogar für an anderen Stellen des Küchen- bzw. Kantinenbetriebes anfallende feste Schmutzstoffe verwendet werden, die somit ebenfalls einer geregelten Wederverwertung zugeführt werden. Die preßentwässerten Schmutzstoffe werden in dem Sammelbehälter bis zur Entsorgung gestapelt.
An anderen Stellen anfallende Abwässer mit abscheidbaren Inhaltsstoffen können in der Abscheideranlage des Geschirrspülautomaten mitbehandelt und die gereinigten Abwässer in der Geschirrspülanlage mitverwendet werden. Dadurch ergibt sich eine Zweitnutzung dieser Wässer.
Dem Sammelbehälter können schließlich verbrauchte Speiseöle und -fette, wie z. B. Friteusenfett, zugeführt werden, so daß auch deren Entsorgung und Rückführung zur Wederverwertung gesichert ist.

Claims

Verfahren zum Reinigen von Geschirr in mehrstufigen Spülanlagen mit frischwasserbetriebener Klarspülstufe und im Gegenlauf zur Geschirrtransportrichtung erfolgendem Spülwasserdurchlauf bis zur Vorspülstufe, bei dem das in der Vorspülstufe anfallende Abwasser in einer in die Spülanlage integrierten Behandlungsstufe mechanisch gereinigt und bei dem das mechanisch gereinigte Abwasser in die Vorspülstufe als Spülwasser rezykliert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die mechanische Abwasser-Behandlungsstufe als Schwerkraft-Abscheidestufe ausgebildet ist.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwerkraft-Abscheidestufe eine Entnahmemöglichkeit für die abgetrennten Schwimm- und/oder Sinkstoffe aufweist.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Abwasser nach der Schwerkraft-Abscheidung auch chemisch gereinigt und dann in die Klarspülzone als Spülwasser rezykliert wird.
Verfahren nach Ansspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abwässer der Haupt- und Klarspülzone getrennt aufgefangen und in die Kanalisation abgeleitet werden und daß die Abwässer der Vorspülstufe getrennt aufgefangen, gereinigt und nach der Reinigung in die Vorspülstufe rezykliert werden.
Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die nicht rezyklierten Abwasseranteile nach der Reinigung der Kanalisation zugeführt werden.
Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abscheidung in der Schwerkraft-Abscheidestufe unter Luftabschluß vorgenommen wird.
Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die in der Schwerkraft-Abscheidestufe abgetrennten Inhaltsstoffe in kurzen Zeitabständen in Sammelbehälter überführt werden.
Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelbehälter ebenfalls unter Luftabschluß stehen.
Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß feste Schmutzstoffe in der Vorspülstufe durch Sieben abgetrennt und dann zerkleinert werden.
Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die zerkleinerten Feststoffe zusammen mit dem der Vorspülstufe entnommenen ungereinigten Abwasser zu einer Preßentwässerung transportiert werden, und daß das bei der Preßentwässerung anfallende Preßwasser gereinigt und dann wieder in die Vorspülstufe rezykliert wird.
Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß dem Zerkleinerer aus anderen Anfallstellen stammende Abfälle zugeführt werden.
Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der integrierten Abwasser-Behandlungsstufe der Spülanlage auch aus anderen Abwasseranfallstellen stammende Abwässer gereinigt werden.
Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Schwerkraft-Abscheidestufe auch an anderen Stellen anfallende verschmutzte Abwässer behandelt und die dabei abgetrennten Inhaltsstoffe in kurzen Zeitabständen in Sammelbehälter überführt werden.