EP0311558B1

EP0311558B1 - Bewegungsgeraet

Info

Publication number: EP0311558B1
Application number: EP88810639A
Authority: EP
Inventors: Ulrich Weidmann
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1987-10-07
Filing date: 1988-09-20
Publication date: 1992-11-11
Anticipated expiration: 2008-09-20
Also published as: JPH01121051A; US4921243A; DE8811462U1; EP0311558A3; DE3875903D1; EP0311558A2; ATE82146T1; CH673587A5; CA1304102C

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Bewegungsgeräte zur Kreislaufanregung und zur Therapie von Gefässerkrankungen der Beine.
Insbesondere bei Personen, die einen sitzenden Beruf ausüben oder während der Ausübung ihres Berufes langzeitig stehen, ist oft die Blutzirkulation in den Beinen ungenügend. Es hat sich gezeigt, dass in solchen Fällen mit einer therapeutischen Bewegung der Fussgelenke die Blutzirkulation angeregt werden kann. Es sind daher Geräte geschaffen worden, mit deren Hilfe eine rhythmische Kippbewegung des Fusses bezüglich des Unterschenkels ausgeübt werden kann. Es ist dabei von Vorteil, wenn das Gerät eine Kippbewegung im Gegentakt erzwingt.
Derartige Bewegungsgeräte in Fussschemel-Grösse sind bekannt.
Die US-A-4'159'111 beschreibt beispielsweise ein Bewegungsgerät in Fussschemel-Grösse mit zwei Pedalen, die durch einen Kipphebel miteinander verbunden sind,dessen Schkenkachse senkrecht zur Schwenkachse der Pedale verläuft. Der Kraftaufwand für die Betätigung lässt sich durch eine Reibungsbremse an der Schwenkachse des Kipphebels einstellen. Der Nachteil dieses Gerätes besteht darin, dass infolge der Bewegungsumkehrung des Kipphebels bei jeder Trittbewegung eine grössere Totpunkt-artige Anfangskraft ausgeübt werden muss.
Dies trifft auch zu für das fussschemel-grosse Bewegungsgerät nach der GB-A-2'031'742, bei dem die Pedale je mit einem Blasbalg verbunden sind. Diese beiden Blasbälge sind durch eine Verbindungsleitung miteinander verbunden und ein einstellbares Ventil in dieser Leitung ermöglicht den benötigten Kraftaufwand zu verstellen.
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ein fussschemel-grosses Bewegungsgerät zu schaffen, mit dessen Hilfe man eine derartige Therapie im Sitzen, beispielsweise beim sitzenden Arbeiten an einem Tisch betreiben kann. Die Betätigung muss daher leichtgängig sein und doch einen geringen aktiven Kraftaufwand bedingen. Das Gerät soll einen möglichst ausgeglichenen Kraftaufwand ohne ausgesprochenen Totpunkt-Effekt aufweisen.
Dies lässt sich erreichen mit Hilfe eines Schwungrades, welches die Bewegungsenergie speichert und bei jeder Trittbewegung nur ein Wenig nachgeladen zu werden braucht.
Aus der US-A-3'917'261 ist ein kompliziertes Bewegungsgerät für bettlägerige Patienten bekannt, welches sowohl eine passive, wie eine aktive Bewegung ermöglicht. Bei einer passiven Therapie treibt ein Elektromotor die Pedale, während bei einer aktiven Betätigung der Motor abgeschaltet ist und eine Elektrokupplung eine regulierbare Bremswirkung ausübt. Da kein Schwungrad vorhanden ist, muss bei jeder Trittbewegung eine grössere Anfangskraft ausgeübt werden. Die Trittfläche der Pedale verläuft annähernd vertikal, weil der Patient ja im Bett liegt.
Das Gerät nach der US-A-4'470'597 dient dazu, die Biegebewegung eines Knies zu trainieren. Der Benützer steht auf einem Bein, während er mit dem anderen Bein eine Plattform jeweils herunterdrückt, wobei er das Knie dieses Beines biegen muss. Damit die Plattform nach dem Herunterdrücken wieder nach oben gelangt, ist ein Uebersetzungsmechanismus mit einem Schwungrad vorgesehen. Das Gerät ist gross und mit einem Ständer mit Handgriffen versehen, an denen sich der Benützer halten kann.
Das aus der US-A-4'647'036 bekannt gewordene Gerät ist eine Art Home-Trainer. Es dient dazu, die physische Kondition einer Person festzustellen. Das umfangreiche Gerät weist einen, einem Fahrrad nachempfundenen stationären Rahmen mit einem Sattel auf. Die Testperson übt mit den Beinen eine Tretbewegung, wie beim Radfahren aus und treibt mittels einer Uebersetzung ein Schwungrad an. Ein Elektromotor kann das Schwungrad zuerst auf Touren bringen und später durch Umschalten als regulierbare Bremse wirken.
Keines dieser letztgenannten Bewegungsgeräte erfüllt auch nur annähernd die Aufgabe, welche sich die Erfindung zum Ziel gesetzt hat, nämlich ein fussschemel-grosses Gerät zu schaffen, das unter einen Tisch gestellt und im Sitzen, während der Arbeit betätigt werden kann. Die Geräte sind viel zu gross, um als Fussschemel dienen zu können und deren Getriebe ist seiner Grösse und Kompliziertheit wegen nicht zwischen, sondern vor den Pedalen oder Trittplatten angeordnet.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe mit einem Gerät, welches die Merkmale des Patentanspruches 1 aufweist. Dadurch, dass die Kurbelzapfen direkt mittels in den Trittplatten angebrachte Schlitze eingreifen, kann das Getriebe niedrig gebaut werden.
Vorzugsweise umfasst das Getriebe eine doppelte Zahnriemenrad-Uebersetzung, damit es beim Betrieb wenig Geräusch verursacht.
Die Trittplatten können zusätzlich mit Fuss-Reflexzonen-Massageplatten versehen sein, damit beim Betrieb zugleich die Fuss-Reflexzonen angeregt werden.
Das Schwungrad kann mit einer einstellbaren Bremse versehen sein.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes vereinfacht dargestellt.
Die Zeichnung zeigt in:

Fig. 1: ein linkes Pedal in Seitenansicht gemäss dem Schnitt I-I in Figur 4;
Fig. 2: den Mechanismus in Seitenansicht;
Fig. 3: den Mechanismus in Ansicht von oben;
Fig. 4: das komplette Gerät in Ansicht von oben und
Fig. 5: einen Schnitt durch einen Teil eines Pedals mit einer Fuss-Reflexzonen-Matte und einem Massageelement.

Die Figuren 2 und 3 zeigen den Mechanismus. Die drehbaren Teile sind in einem Rahmen 1 gelagert. Sie umfassen ein Kurbelsystem 2 mit einer Welle 21, die an beiden Enden eine Scheibe 22 trägt, die mit einem Kurbelzapfen 23 versehen ist. Auf der Welle 21 ist ein grosses verzahntes Rad 24 befestigt, das mittels eines Zahnriemens 25 ein verzahntes Ritzel 31 treibt, welches auf einer Zwischenwelle 30 befestigt ist. Auf dieser Zwischenwelle 30 ist ein weiteres grosses, verzahntes Rad 32 befestigt, das mittels eines Zahnriemens 33 wiederum ein verzahntes Ritzel 41 an der Schwungradwelle 40 treibt, auf der das Schwungrad 42 befestigt ist. Das so aufgebaute Uebersetzungsgetriebe bewirkt eine Uebersetzung von etwa 1 zu 30 zwischen der Kurbelwelle 21 und der Schwungradwelle 40.
An einer Seite des Rahmens 1 ist ein Lagerbock 43 angebaut, an dem oben bei 44 ein Bremshebel 45 angelenkt ist.
Da die Bremskraft wegen der grossen Uebersetzung nur sehr gering zu sein braucht, um damit eine erhebliche Wirkung zu erzielen, ist der Bremshebel durch ein Gewicht 46 ausbalanciert. Die Verstellung der Bremskraft erfolgt durch ein Verschieben des Gewichtes 47 entlang dem Hebel 45. Auf der Unterseite ist der Hebel mit einem Bremsbelag 48 versehen.
Der Mechanismus ist auf einer Grundplatte 5 befestigt und durch eine Haube 51 abgedeckt. Durch einen Schlitz 58 (siehe Figur 4) ragt lediglich der Griff des verschiebbaren Belastungsgewichtes 47 aus der Haube 51.
Die Figur 1 zeigt die linke Trittplatte 50 in Ansicht von der Innenseite her. Deutlich erkennbar ist der in einer Seitenwand 52 angebrachte Schlitz 53, in den ein mit dem Kurbelzapfen 23 verbundenen Gleitstein (26) spielfrei eingreift. Der Gleitstein (26) ist vorzugsweise aus Teflon (WZ) hergestellt, so dass keine Schmierung erforderlich ist. Anstelle der Gleitsteine könnten auch Kugellager eingesetzt werden. Die Trittplatte 50 umfasst eine Platte 54, die mittels des Scharniers 55 schwenkbar mit der Grundplatte 5 verbunden ist. Vorne und hinten sind an der Platte Schürzen 56, 57 angebracht, die für eine Abdeckung nach aussen sorgen. Auch an der nach aussen gerichteten Seite der Trittplatte ist eine in der Zeichnung nicht sichtbare Schürze angebracht.
Auf der Trittplatte kann eine der Fusssohle nachgeformte Reflexzonen-Massagematte angebracht sein, die Zapfen verschiedener Höhe aufweist. In Figur 4 oben ist eine solche Matte 60 dargestellt, deren Zapfen durch eine punktierte Fläche angedeutet sind.
In Figur 4 unten ist eine flache Reflexzonen-Massageplatte 61 dargestellt, die nahezu die ganze Trittplatte 54 bedeckt. Durch an verschiedenen Stellen der Trittplatte anbringbare pilzförmige Massageelemente 62 kann jede gewünschte Reflexzone des Fusses eines Benützers individuell angeregt werden, wie dies in Figur 5 dargestellt ist. Damit diese Massageelemente 62 bequem angebracht werden können, ist die Matte selber ablösbar mittels Zapfen 63 auf der Trittplatte 54 befestigt.
Dadurch, dass die Kurbelzapfen 23 einander nicht diametral gegenüberliegen, wird erreicht, dass das Bewegungsgerät, immer vom Stillstand aus in Bewegung gesetzt werden kann.
Beim Uebersetzungsgetriebe werden bevorzugt Zahnriemen und entsprechend gezahnte Räder verwendet. Dabei sind jedoch andere Transmissionselemente ebenfalls einsetzbar.

Claims

Bewegungsgerät in der Grösse eines Fussschemels zur Kreislaufanregung und zur Therapie von Gefässerkrankungen der Beine, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer Grundplatte (5) zwei Trittplatten (50) schwenkbar befestigt sind, zwischen denen ein Rahmen (1) angeordnet ist, der ein Getriebe mit einer Uebersetzung und einem Schwungrad (42) enthält, wobei seitlich aus dem Rahmen zwei um mindestens annähernd 180° gegeneinander versetzte Kurbeln (22, 23) herausragen, deren Zapfen (23) mit Gleitsteinen (26) versehen sind, dass die Trittplatten je eine senkrecht zur Trittplatten-Fläche verlaufende Seitenwand (52) aufweisen, die mit einer mindestens annähernd parallel zur Trittplatten-Fläche verlaufenden Nut oder mit einem Schlitz (53) versehen sind, in welchem ein Gleitstein (26) gleitend geführt ist.
Bewegungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwungrad (42) mit einer einstellbaren Bremse (44-48) versehen ist.
Bewegungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Getriebe eine doppelte Zahnriemenrad-Uebersetzung aufweist, die eine Zwischenwelle (30) und zwei Zahnriemenräder (24,32), sowie zwei Zahnriemen-Ritzel (31,41) und zwei Zahnriemen (25,33) umfasst.
Bewegungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungslinien zwischen der Mittenlinie der Welle (21) und den Mittenlinien der Kurbelzapfen (23) einen Winkel kleiner als 180° einschliessen.
Bewegungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Trittplatten (50) eine mit zapfenförmigen Erhebungen versehene Fuss-Reflexzonen-Massageplatte (60,61) anbringbar ist.
Bewegungsgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Massagematte (61) abnehmbar auf der Trittplatte angebracht ist, und dass an wählbaren Stellen unter der Matte Massageelemente (62) einlegbar sind.