WO1999026579A1

WO1999026579A1 - Mobiles stehgerät für den rehabilitationsbereich

Info

Publication number: WO1999026579A1
Application number: PCT/EP1998/007453
Authority: WO
Inventors: Marec Hase
Original assignee: Marec Hase
Priority date: 1997-11-21
Filing date: 1998-11-20
Publication date: 1999-06-03
Also published as: ATE250915T1; AU1962799A; EP1032349A1; EP1032349B1; DE29720658U1; US6270101B1; DE59809823D1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein mobiles Stehgerät für den Rehabilitationsbereich, dessen Laufräder (5) über Ketten- oder Riementriebe (6) mit Antriebs-Handrädern (7) in Antriebsverbindung stehen. Um bei einem solchen Stehgerät die Verletzungs- und Unfallgefahr zu verringern, ist vorgesehen, dass die Ketten- oder Riementriebe (6) gekapselt angeordnet sind. Vorzugsweise sind die Ketten- oder Riementriebe (6) innerhalb des vorderen Rahmenrohres (1) des Stehgerätes gekapselt angeordnet.

Description

Mobiles Stehgerät für den Rehabilitationsbereich

Die Erfindung betrifft ein mobiles Stehgerät für den Rehabiiitationsbereich, mit einem Rahmen, mehreren Laufrädern, einem hochklappbaren Sitz, verstellbaren Kniepolstern, höhenverstellbarem Brustpolster, verstellbaren Fußhaltern und zwei Handrädern, die zum Zwecke der Fortbewegung über je einen Ketten- oder Riementrieb mit einem der Laufräder in Antriebsverbindung stehen.

Unter einem Stehgerät versteht man ein Gerät, welches nicht stehfähigen Menschen mit einer Behinderung (z. B. Querschnittslähmung, multipler Sklerose, Muskelerkrankungen, offenem Rücken, Schädel-Hirntrauma etc.) in eine aufrecht stehende Position verhilft. Sofern das Stehgerät mobil ausgebildet ist, bietet es dem Nutzer zusätzlich die Möglichkeit, sich stehend mit dem Gerät fortzubewegen. Mit Hilfe der Handräder und der Ketten- oder Riementriebe kann der Nutzer die Drehmomente für die Fortbewegung selbst erzeugen und auf die Laufräder übertragen.

Für die Benutzung des Stehgerätes setzt der Nutzer sich zunächst auf den Sitz, fixiert seine Füße an den Fußhaltern und stützt die Knie an den Kniepolstern ab. Sodann wird der Sitz - je nach Ausführungsform - durch Handkraft oder Motorkraft hochgeklappt, so daß der Nutzer in die stehende Position gedrückt wird. In dieser Position wird der Nutzer von hinten durch die Sitzfläche und von vorne durch die Kniepolster und das Brustpolster gestützt. Durch Verdrehen der Handräder kann er sich selbst zusammen mit dem Stehgerät über den Fußboden bewegen.

B^STATI Ein wesentliches Problem bei einem derartigen , mobilen Stehgerät besteht darin, daß sich der behinderte Nutzer oder dessen Helfer an den offenliegenden Ketten- oder Riementrieben verletzen können, zum Beispiel dadurch, daß Körperteile oder Kleidungsstücke sich in einem Ketten- oder Riementriebe verfangen.

Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, das mobile Stehgerät der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß die Unfallgefahr bei der Benutzung verringert wird.

Zu Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ausgehend von dem mobilen Stehgerät der eingangs genannten Art vor, daß die Ketten- oder Riementriebe gekapselt angeordnet sind.

Bei gekapselter Anordnung der Ketten- oder Riementriebe wird zuverlässig vermieden, daß Kleidungsstücke und/oder Körperteile des Nutzers oder dessen Helfer in die Ketten- oder Riementriebe gelangen.

Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Ketten- oder Riementriebe innerhalb des vorderen Rahmenrohres des Stehgerätes angeordnet sind. Dieses vordere Rahmenrohr wird bei einem derartigen Stehgerät ohnehin zur Verlagerung der Kniepolster, des Brustpolsters, der Handräder und ggf. eines vor dem Brustpolster angeordneten Therapietisches benötigt und erhält durch die Erfindung zusätzlich die Funktion der Einkapselung der Ketten- oder Riementriebe.

Die Ketten- oder Riementriebe sind zweckmäßig durch Exzenter spannbar, in denen jeweils die Handradwelle an dem vorderen Rahmenrohr gelagert ist. Solche Exzenter-Spannvorrichtungen sind besonders einfach im Aufbau und benötigen im Inneren des kapselnden vorderen Rahmenrohres keinen zusätzlichen Raum.

Infolge der zusätzlichen Funktion des vorderen Rahmenrohres als Einkapselungselement für die Ketten- oder Riementriebe ist im Inneren dieses Rahmenrohres natürlich verhältnismäßig .wenig Raum für die höhenverstellbare Befestigung des Brustpolsters und des Therapietisches. Aus diesem Grunde sind nach einer zweckmäßigen Weiterbildung der Erfindung im Inneren des vorderen Rahmenrohres für die höhenverstellbare Festlegung des Brustpolsters und des Therapietisches Halter aus Flachmaterial angeordnet, die mittels einer einzigen Klemmschraube gleichzeitig gegen die einander gegenüberliegenden Innenseiten des vorderen Rahmenrohres festklemmbar sind.

Weiterhin sind zweckmäßig die Fußhalter jeweils mittels einer Langloch- Klemmverbindung am unteren Rahmenteil des Stehgerätes höhenverstellbar befestigt. Zusätzlich sind die Fußhalter jeweils mittels einer Langloch- Klemmvorrichtung winkelverstellbar. Hierdurch ist es möglich, die Füße in der jeweils richtigen Höhe und Winkelstellung zu fixieren.

Schließlich ist vorgesehen, daß der untere Teil des Rahmens aus zwei mit Abstand zu einander angeordneten Blechzuschnitten besteht, an denen die Vorderradverlagerung, die Hinterradverlagerung, die Fußhalter, ein Sitzhalter und die Hubvorrichtung befestigt sind. Aufgrund der Verwendung der mit Abstand zueinander angeordneten Blechzuschnitte für den unteren Teil des Rahmens kann man diesen Bereich des Rahmens besonders gut den Gegebenheiten anpassen, weil keine Rahmenteile gebogen zu werden brauchen. Dennoch ergibt sich eine ausreichend verwindungssteife und für den Anschluß der verschiedenen Halterungen günstige Struktur dieses Rahmenteils.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert:

Fig. 1 ein Stehgerät gemäß der Erfindung in

Seitenansicht;

Fig. 2 eine Draufsicht auf das Stehgerät mit abgenommenem Sitz und abgenommenem Therapietisch; Fig. 3 schematisch einen Schnitt durch das vordere Rahmenrohr (ohne den Kettenoder Riementrieb).

Das in der Zeichnung dargestellte Stehgerät weist ein etwa vertikal verlaufendes, vorderes Rahmenrohr 1 mit rechteckigem Querschnitt auf. Das untere Ende des Rahmenrohres 1 ist mit einem unteren Rahmenteil 2 verbunden, der aus zwei mit Abstand zu einander angeordneten Blechzuschnitten 2a und 2b besteht, die vorne einen hochgezogenen Bereich aufweisen, der mit dem vorderen Rahmenrohr 1 verbunden ist. An diesem vorderen, hochgezogenen Bereich des unteren Rahmenteiles 2 sind mittels zweier Lagerrohre 4 zwei vordere Laufräder 5 gelagert, die jeweils über einen in dem vorderen Rahmenrohr 1 gekapselt angeordneten Ketten- oder Riementrieb 6 durch ein am oberen Ende des vorderen Rahmenrohres 1 gelagertes Antriebs-Handrad 7 angetrieben werden. Die Antriebs- Handräder 7 befinden sich jeweils an den Enden von Handradwellen 8, die jeweils unter Zwischenschaltung eines verdrehbaren Exzenters 9 am oberen Ende des vorderen Rahmenrohres 1 abgestützt und gelagert sind. Durch Verdrehen der Exzenter 9 sind die Ketten- oder Riementriebe 6 spannbar.

Am oberen Ende des vorderen Rahmenrohres 1 befinden sich weiterhin ein höhenverstellbares Brustpolster 1 0 und vor dem Brustpolster 1 0 ein ebenfalls höhenverstellbarer Therapietisch 1 1 . Zur höhenverstellbaren Festlegung des Brustpolsters 1 0 und des Therapietisches 1 1 sind diese mit Haltern 1 2 und 1 3 aus Flachmaterial versehen, die von oben in das vordere Rahmenrohr 1 eingesteckt sind und mittels einer Klemmschraube 1 4 von innen gegen die einander gegenüberliegenden Seitenwände des vorderen Rahmenrohres 1 anpreßbar sind (vergl. Fig. 3) . Die Klemmschraube 1 4 greift durch eine Bohrung 1 5 in der Wand des vorderen Rahmenrohres 1 in das Innere des Rahmenrohres 1 ein, erstreckt sich durch ein Langloch 1 6 im Halter 1 3 und ist in eine Klemmplatte 1 7 eingeschraubt, die in Längsrichtung der Klemmschraube 1 4 beweglich, im übrigen aber unverdrehbar in dem vorderen Rahmenrohr 1 gelagert ist. Das freie Ende der Klemmschraube 1 4 drückt auf den gegenüberliegenden Halter 1 2. Beim Verdrehen der Klemmschraube 14 mittels eines außen liegenden Knebels 1 8 preßt das freie Ende der Klemmschraube 1 4 den Halter 1 2 gegen die gegenüberliegende Wand des vorderen Rahmenrohres 1 an, während gleichzeitig die Klemmplatte 1 7 den Halter 1 3 gegen die gegenüberliegende Wand des vorderen Rahmenrohres 1 anpreßt. Man kann also in vorteilhafter Weise mit einem einzigen Handgriff die vorher eingestellte Höhe des Brustpolsters 1 0 und des Therapietisches 1 1 durch Betätigen der Klemmschraube 1 4 fixieren. Dabei benötigen die Halter 1 2 und 1 3 aus Flachmaterial im Inneren des vorderen Rahmenrohres 1 nur wenig Platz, so daß der Durchtritt der Ketten bzw. der Riemen der Ketten- oder Riementriebe 6 durch die Halter 1 2 und 1 3 nicht behindert wird.

Außen am vorderen Rahmenrohr 1 ist in dessen Längenbereich ein ebenfalls höhenverstellbares Kniepolster 1 9 befestigt.

Der hintere Bereich des unteren Rahmenteiles 2 ist ebenfalls hochgezogen, wobei am hochgezogenen Ende weitere Laufräder 20 befestigt sind, deren Aufhängung durch eine Hinterradverstrebung 21 verstärkt ist. Diese weiteren Laufräder 20 sind allerdings nicht angetrieben und sind jeweils um vertikale Achsen 22 verschwenkbar gelagert, so daß sie jeder beliebigen Bewegungsrichtung des Stehgerätes folgen können.

Im mittleren, tiefliegenden Bereich des unteren Rahmenteiles 2 sind zwei Fußhalter 23 befestigt, die jeweils mittels einer vertikalen Langloch- Klemmverschraubung 24 höhenverstellbar und mittels einer horizontalen Langloch-Klemmverschraubung 25 winkelverstellbar sind.

Weiterhin ist am mittleren, tieferliegenden Bereich des unteren Rahmenteiles 2 eine sich vertikal nach oben erstreckende Sitzhalterung 26 befestigt, an deren Ende ein hochklappbarer Sitz 27 befestigt ist. Für das Hochklappen des Sitzes 27 und das gleichzeitige Aufrichten des Benutzers in die stehende Stellung ist unterhalb des hochklappbaren Sitzes 27 eine Hubvorrichtung 28 angeordnet, die ebenfalls an dem unteren Rahmenteil 2 abgestützt ist. Diese Hubvorrichtung kann entweder von Hand oder motorisch betätigt werden.

Claims

Patentansprüche

1. Mobiles Stehgerät für den Rehabilitationsbereich, mit einem Rahmen (1,2), mehreren Laufrädern (5, 20), einem hochklappbaren Sitz (27), verstellbaren Kniepolstern (19), höhenverstellbarem Brustpolster (10), verstellbaren Fußhaltern (23) und zwei Handrädern (7), die zum Zwecke der Fortbewegung je über einen Ketten- oder Riementrieb (6) mit einem der Laufrädern (5) in Abtriebsverbindung stehen, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Ketten- oder Riementriebe (6) gekapselt angeordnet sind.

2. Stehgerät nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die Ketten- oder Riementriebe (6) innerhalb des vorderen Rahmenrohres (1) des Stehgeräre angeordnet sind.

3. Stehgerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ketten- oder Riementriebe (6) durch Exzenter (9) spannbar sind, in denen die Handradwellen (8) an dem vorderen Rahmenrohr (1) gelagert sind.

4. Stehgerät nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Inneren des vorderen Rahmenrohres (1) für die höhenverstellbare Verlagerung des Brustpolsters (10) und eines Therapietisches (11) Halter (12, 13) aus Flachmaterial angeordnet sind, die mittels eines einzigen Klemmelementes (14) gleichzeitig gegen die Innenseiten des vorderen Rahmenrohres (1) festklemmbar sind.

5. Stehgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußhalter (23) mittels einer Langloch- Klemmverbindung (24) an dem unteren Rahmenteil (2) des Stehgerätes höhenverstellbar befestigt sind.

6. Stehgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußhalter (23) jeweils mittels einer Langloch-Klemm- verschraubung (25) winkelverstellbar sind.

7. Stehgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Teil (2) des Rahmens aus zwei mit Abstand zu einander angeordneten Blechzuschnitten (2a, 2b) besteht, an denen die

Vorderradverlagerung (4), die Hinterradverlagerung (21 ), die Fußhalter (23), ein Sitzhalter (26) und die Hubvorrichtung (28) befestigt sind.