EP0235491A1

EP0235491A1 - Vorrichtung zum Suchen und Räumen von Fremdkörpern und Hindernissen im Sohlenbereich von schiffbaren Gewässern

Info

Publication number: EP0235491A1
Application number: EP86730035A
Authority: EP
Inventors: Ruth Gamradt
Original assignee: Domke & Co KG GmbH
Current assignee: Domke & Co KG GmbH
Priority date: 1986-02-27
Filing date: 1986-02-27
Publication date: 1987-09-09

Abstract

Es wird eine Vorrichtung zum Suchen und Räumen von Fremdkörpern und Hindernissen im Sohlenbereich von schiffbaren Gewässern vorgeschlagen, bei der an einem langgestreckten Schwimmkörper (1) ein in der Höhe verstellbarer Gelenkrahmen (2) zum Suchen der Fremdkörper angeordnet ist, der sich über eine gesamte Längsseite erstreckt. Beim Absuchen fährt der Schwimmkörper in Querfahrt, das heißt über die Längsseite, wobei der Gelendrahmen in kurzem Abstand über die Gewässersohle gleitet. Die Antriebe (6) sind in der Weise ausgebildet, daß sie sowohl eine Längsfahrt als auch eine Querfahrt zulassen. Auf dem Schwimmkörper ist eine Lade- und Greifereinrichtung (13) befestigt, die die georteten Fremdkörper aus der Fahrrinne entfernt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Suchen und Räumen von Fremdkörpern und Hindernissen im Sohlenbereich von schiffbaren Gewässern.
Um einen einwandfreien Schiffsverkehr zu gewährleisten, müssen schiffbare Gewässer frei von Fremdkörpern und Hindernissen gehalten werden. Es ist bekannt, die Fremdkörper und Hindernisse von einem Schiff aus mit Stangen aufzuspüren und deren Positionen mit Bojen oder dergleichen zu bezeichnen. Besonders ausgebildete Räumschuten fahren dann jeweils zu den bezeichneten Stellen und entfernen das Hindernis oder den Fremdkörper. Diese Vorgehensweise ist sehr umständlich und zeitaufwendig und die Effektivität der Suche ist gering.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Suchen und Räumen von Fremdkörpern und Hindernissen im Sohlenbereich von schiffbaren Gewässern zur Verfügung zu stellen, mit der ein systematisches Absuchen der Gewässer mit guter Genauigkeit bei relativ geringem Zeitaufwand und sofortiges Wegräumen der Fremdkörper möglich ist, wobei eine gute Manövrierfähigkeit der Vorrichtung gewährleistet sein soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Hauptanspruchs in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs gelöst.
Dadurch, daß die Vorrichtung einen langgestrecken Schwimmkörper aufweist, über dessen Längsseite sich ein in der Höhe verstellbarer Gelenkrahmen zum Suchen der Fremdkörper erstreckt, und daß der Schwimmkörper mit Antrieben versehen ist, die eine Querfahrt gestatten, kann das Gewässer systematisch in nur wenigen Spuren abgesucht werden. Auf dem Schwimmkörper ist eine Lade- und Greifereinrichtung befestigt, so daß von dem Gelenkrahmen aufgespürte Gegenstände sofort aus der Fahrrinne entfernt werden können.
Durch die in den Unteransprüchen angegebenen Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen möglich. Durch Vorsehen einer Schleppkette, die an der anderen Längsseite befestigt ist und in die Gewässersohle eingreifende Anker aufweist, können auch in den Gewässergrund eingeschwemmte Fremdkörper gefunden werden. Die Anordnung der Antriebe im Bug- und Heckbereich des langgestreckten Schiffskörpers erlaubt eine gute und schnelle Manövrierbarkeit, so daß eine schnelle Veränderung von Querfahrt in Längsfahrt möglich wird.
Vorteilhaft ist, daß die Vorrichtung mit einer Ölsperre ausgerüstet ist, die an den Ecken des Schwimmkörpers befestigt werden kann, da auf diese Weise bei Bergungsmaßnahmen der Fremdkörper auslaufendes oder freiwerdendes Öl oder Treibstoff in Grenzen gehalten wird und abgebaut werden kann.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Aufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
Fig. 3 eine Ansicht auf den an der Längsseite des Schwimmkörpers befestigten Gelenkrahmen.

Die Vorrichtung zum Suchen und Räumen von Fremdkörpern und Hindernissen im Sohlenbereich von schiffbaren Gewässern besteht entsprechend den Fig. 1 und 2 aus einem langgestreckten Schwimmkörper mit möglichst geringem Tiefgang in Rechteckform, wobei der Bug und das Heck des Schwimmkörpers 1 etwas abgeschrägt sind. An der Längsseite des im wesentlichen quaderförmigen langgestreckten Schwimmkörpers 1 ist ein Gelenkrahmen 2 angeordnet, der näher in Figur 3 dargestellt ist. An dem Schwimmkörper 1 sind über seine Länge parallelliegende Gelenkführungen 3 befestigt, in denen höhenverstellbar vertikal angeordnete Stangen oder Balken 4 geführt sind. Die Stangen 4 sind an ihren der Gewässersohle 5 zugewandten Enden über in Gelenkverbindungen 6 gehaltene Balken 7 miteinander verbunden. Der Gelenkrahmen 2 wird in den Gelenkführungen 3 in seiner Tiefe derart eingestellt, daß die horizontalen Balken 7 mit geringem Abstand über die Gewässersohle 5 hinweggleiten.
In Bug- und Heckbereich des langgestreckten Schwimmkörpers 1 sind jeweils ein Antrieb 8 vorgesehen, die nicht über den Schwimmkörper 1 herausragen, um Beschädigungen im Flachwasser zu vermeiden. Vorzugsweise schließt die Unterkante des Antriebs mit dem Boden des Schwimmkörpers 1 ab. Die Antriebe sind als Wasserstrahlantriebe ausgebildet, bei dem über ein Laufrad im Boden Wasser eingesaugt, beschleunigt und aus einem um 360° um die Vertikalachse drehbaren Krümmer als Schubstrahl wieder ausgestoßen wird. Für jeden Antrieb 8 steht ein getrenntes Antriebsaggregat 9, über das die von einem Dieselmotor gelieferte Leistung einem den Wasserstrahlantrieb 8 antreibenden Hydraulikmotor zugeführt wird. Die Bedienung der Wasserstrahlantriebe 8 erfolgt über einen zentralen Steuerstand 10 an Deck des Schwimmkörpers 1, von dem aus die Ruderanlage und Drehzahl der Wasserstrahlantriebe gesteuert werden. Durch die Bauart und die Anordnung der Wasserstrahlantriebe 8 wird eine optimale Manövrierfähigkeit und ebenso eine konstante Querfahrt ermöglicht.
An der dem Gelenkrahmen 2 gegenüberliegenden Längsseite ist eine Schleppketten-Suchvorrichtung 11 befestigt, die sich über ihre gesamte Länge erstreckt. An der Schleppketten-Suchvorrichtung 11 sind in Abstand zueinander Schleppanker 12 angeordnet, die über den Gewässergrund geschleppt werden.
Auf dem Schwimmkörper 1 ist eine Lade- und Greifereinrichtung 13 fest installiert, die als hydraulischer Ladekran mit einer relativ großen Ausladung und mit Lasthaken und Greifer ausgebildet ist. Der Antrieb erfolgt hydraulisch mittels einer Verstellpumpe von einem Wasserstrahlantriebsaggregat. Der Schwimmkörper 1 ist im Ladekranbereich durch zusätzliche Rahmenspanten verstärkt. Im Wirkungsbereich des Ladekrans 13 ist an Deck ein nicht dargestellter Container zur Aufnahme von Bergungsgut vorgesehen.
An den Ecken des Schwimmkörpers 1 sind balkenförmige Permanentmagnete 14 befestigt, die teilweise oberhalb und teilweise unterhalb der Wasserlinie liegen. Diese Haftmagnete dienen zum Anschließen einer flexiblen Ölsperre 15, die aus einem Kunststoffband besteht. Die Enden der Ölsperre 15 sind mit Metallstäben 16 versteift, die mit den Haftmagneten 14 in magnetischen Kontakt treten.
Die Befeuerung der Schwimmeinheit erfolgt in vorgeschriebener Weise jeweils abhängig von der Längs- oder Querfahrt, wobei im zentralen Steuerstand 10 die Umschaltung der Befeuerung zwischen Längs- und Querfahrt vorgenommen wird. Selbstverständlich ist auch ein Unterkunftsraum 17 auf dem Schwimmkörper 1 vorgesehen.
Bei der Suche nach Fremdkörpern oder Hindernissen fährt der Schwimmkörper 1 in Querfahrt, das heißt über seine Längsseite, die zu untersuchende Fahrrinne in nebeneinandergelegten Spuren ab. Gleitet der Gelenkrahmen über ein auf der Gewässersohle liegendes Hindernis 18, so verschiebt sich die entsprechende Stange 4 in der Gelenkführung nach oben, so daß das Vorhandensein des Fremdkörpers 18 geortet werden kann. In entsprechender Weise kann ein Fremdkörper mittels der Schleppkette 11 entdeckt werden, wenn ein oder mehrere Schleppanker 12 sich in das Hindernis verkrallen und die Fahrt stark beeinträchtigen. Über die Wasserstrahlantriebe 8 wird der Schwimmkörper 1 anschließend in die Position gebracht, in der der Ladekran 13 mit seinem Ausleger das Hindernis greifen kann. Falls zu befürchten ist, daß der Fremdkörper Öl oder Treibstoff enthält, wird die Ölsperre 15 ausgelegt und an den Haftmagneten 14 befestigt, so daß das möglicherweise austretende Öl in vorgegebenen Grenzen bleibt und mittels Chemikalien oder dergleichen neutralisiert werden kann.

Claims

1. Vorrichtung zum Suchen und Räumen von Fremdkörpern und Hindernissen im Sohlenbereich von schiffbaren Gewässern, dadurch gekennzeichnet, daß an einem langgestreckten Schwimmkörper (1) ein in der Höhe verstellbarer Gelenkrahmen (2) zum Suchen der Fremdkörper angeordnet ist, der sich über eine gesamte Längsseite erstreckt, daß auf dem Schwimmkörper (1) eine Lade- und Greifereinrichtung (13) befestigt ist und daß Antriebe (8) vorgesehen sind, die sowohl eine Längsfahrt als auch eine Querfahrt zulassen.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkrahmen (2) aus gelenkig an der Längsseite des Schwimmkörpers (5) gelagerten Stangen (4) besteht, die an ihren einen Enden durch gelenkig angeordnete, horizontale Balken (7) verbunden sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der anderen Längsseite eine Schleppkettensuchvorrichtung (3) befestigt ist, die wenigstens teilweise in die Gewässersohle eingreift.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleppkettensuchvorrichtung (11) eine Vielzahl von Ankern (12) aufweist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebe als Wasserstrahlantriebe (8) ausgebildet sind, wobei mindestens ein Antrieb im Bug- und ein Antrieb im Heckbereich des Schwimmkörpers (1) angeordnet sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebe (8) mit dem Schwimmkörperboden abschließen.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine als schwimmendes Band ausgebildete Ölsperre (15) vorgesehen ist, die an dem Schwimmkörper (1) befestigt ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an den Ecken des Schwimmkörpers (1) Befestigungselemente (14) in Form von Haftmagneten vorgesehen sind und daß die Enden der als Band ausgebildeten Ölsperre (15) Metallstücke (16) tragen, die mit den Haftmagneten (14) zusammenarbeiten.

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Beleuchtung der Schwimmeinheit von Längsfahrtbeleuchtung auf Querfahrtbeleuchtung und umgekehrt umschaltbar ist.