EP0053277B1

EP0053277B1 - Zylinder für Druckwerke von Rotationsdruckmaschinen

Info

Publication number: EP0053277B1
Application number: EP81108967A
Authority: EP
Inventors: Willi Jeschke; Lothar Stadler
Original assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Current assignee: Heidelberger Druckmaschinen AG
Priority date: 1980-12-02
Filing date: 1981-10-27
Publication date: 1984-09-12
Also published as: NO814091L; JPS647584B2; DK148790C; NO151695C; JPS57117957A; AU547711B2; AU7739981A; ZA817614B; AR228882A1; CA1180225A; ES8300288A1; DE3166070D1; EP0053277A1; ATE9296T1; ES507203A0; NO151695B; DK148790B; DE3045384A1; DK521581A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Zylinder für Druckwerke von Rotationsdruckmaschinen mit beiderseits an den Zylinderstirnflächen anliegenden Schmitzringen, die am Zylinder zu dessen Drehachse mittels einer konischen Zentrierringfläche zentriert befestigt sind.
Eine bekannte Ausführung dieser Art (DE-OS 2 847 880) verwendet zur Lagerung der Schmitzringe auf beiden Seiten des Zylinders konische Sitzflächen auf den Achsschenkeln und dazu passend konische Gegensitzflächen im Schmitzring. Die Steigung der Konen ist so gewählt, dass die Schmitzringe nach ihrem Auflegen selbsthemmend sind und somit nicht weiter befestigt werden müssen.
Bei dieser bekannten Ausführung ist zum Austausch der Schmitzringe eine aufwendige Hydraulikeinrichtung erforderlich, mit der sie von ihrer Sitzfläche gelöst werden. Ein weiterer wesentlicher Nachteil der bekannten Ausführung ist, dass die konischen Sitzflächen auf den Achsschenkeln und in den Schmitzringen mit hoher Genauigkeit hergestellt werden müssen, was den Preis der Schmitzringe ungünstig beeinflusst.
Die DE-A 2 701 637 zeigt ebenfalls z.T. axial an die Zylinderstirnfläche angeschraubte Schmitzringe, die auf konischen oder zylindrischen Passflächen zentriert sind und nur mit grösserem Aufwand hergestellt werden können. Auch bei dieser Ausführung ist nach kurzer Zeit mit Passrost zu rechnen, so dass neben den hohen Kosten Ungenauigkeiten im Rundlauf der Schmitzringe zu erwarten sind.
Die französische Schrift FR-A 426 673 zeigt im Gegensatz zur vorliegenden Anmeldung keine Schmitzringe, die seitlich an den Zylinderstirnseiten befestigt sind. Zwar wird hier eine Zentrierung des Zylindermantels auf einer Achse gezeigt, dessen Befestigung mittels Konen erzielt aber keine für Schmitzringe hoher Laufruhe brauchbaren Zentrierwirkung, so dass diese Schrift keine Anregung für die Zentrierung eines Schmitzringes gibt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lagerung und Befestigung des Schmitzringes an einem Druckwerkszylinder zu schaffen, die eine präzise Zentrierung gewährleistet, bei der der Schmitzring leicht zu montieren bzw. demontieren ist und bei der der Schmitzring unbeeinflusst durch elastische Verformungen seiner Umgebung gelagert ist, so dass auch Passrost verhindert wird.
Die Aufgabe wird durch die Erfindungsmerkmale der Ansprüche 1 und 2 gelöst. Mit dieser einfach herstellbaren und präzisen Zentrierung des Schmitzringes wird ein schnelles Auswechseln eines abgenutzten Schmitzringes und ein genaues Zentrieren gewährleistet. Ausserdem verändert der unmittelbar an der Zylinderstirnfläche befestigte Schmitzring seine Stellung am Zylinderkörper nicht, wenn eine elastische Durchbiegung der Achszapfen auftritt. Auch ist die Gefahr beseitigt, dass der Schmitzring durch Passungsrost auf den Sitzflächen zerstört wird.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes ist durch die Unteransprüche gekennzeichnet.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Es zeigt:

Fig. 1 einen Teillängsschnitt durch einen Zylinder mit Schmitzring,
Fig. 2 einen Teillängsschnitt durch einen Zylinder mit Schmitzring und anderer Zentrierung,
Fig. 3 eine Stirnansicht auf den Schmitzring mit Zylinder,
Fig. 4 einen vergrösserten Teilausschnitt der Zentrierung des Schmitzringes.

Bei dem Zylinder 1 kann es sich z.B. um einen Plattenzylinder, um einen Gummizylinder, um einen Gegendruckzylinder oder dgl. handeln, wie sie in Druckwerken von Rotationsdruckmaschinen zur Anwendung gelangen. Derartige Zylinder stehen unter gegenseitigem Anpressdruck, der eine elastische Durchbiegung der Achszapfen 2 bewirkt. Um den Abstand zwischen den einzelnen Zylindern und damit das Mass der Anpressung genau fixieren zu können, sind beiderseits an den Stirnflächen Schmitzringe 3 vorgesehen, die aufeinander abrollen, d.h. der Anpressdruck zwischen den Zylindern muss so gross sein, dass bei Betrieb der Maschine die Schmitzringe nicht voneinander abheben können.
Für die Schmitzringe 3 ist es wesentlich, dass sie genau zur Drehachse des Zylinders zentriert sind. Hierzu ist gemäss der Erfindung unmittelbar neben der Zylinderstirnfläche 4 eine Zentrierung vorgesehen, die gemäss Fig. 1 als ein zylindrischer, an diese angrenzender Zentrierring 5 ausgebildet ist. Der Zentrierring 5 wiederum weist eine Zentrierkante 6 auf, die mit einer konischen Zentrierringfläche 7 derart zusammenwirkt, dass sie nach dem Zentrier- und Befestigungsvorgang elastisch-plastisch verformt ist.
Als Spannmittel für die Pressverbindung zwischen Schmitzring 3 und Zylinderstirnfläche 4 sind eine grosse Anzahl langer Dehnschrauben 8 vorgesehen, die im Bereich der Achszapfen 2 angeordnet sind. Somit dient die Zentrierkante 6 lediglich zum exakten Zentrieren des Schmitzringes 3, während die Dehnschrauben 8 eine so hohe Anpresskraft des Schmitzringes 3 an die Zentrierstirnfläche 4 aufbringen, dass sich die radial einwirkenden Anstellkräfte der Zylinder nicht in einer Lageveränderung auswirken können. Wird der Zylinder z.B. zum Auswechseln der Schmitzringe ausgebaut, so ist das Abziehen derselben von den Zentrierkanten völlig unproblematisch und die neuen Schmitzringe werden ebenso präzise wie die zuvor verwendeten zentriert und danach mit dem Zylinderkörper zu einer Einheit verschraubt.
Das Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 2 unterscheidet sich gegenüber dem zuvor beschriebenen dadurch, dass an der Zylinderstirnfläche 4 unmittelbar angrenzend eine konische Zentrierringfläche 9 vorgesehen ist. Zur Zentrierung weist der Schmitzring 10 auf der dem Zylinder 1 zugekehrten Seite in seiner zentrischen Bohrung 11 eine Zentrierkante 12 auf. Gegenüber Fig. 1 unterscheidet sich somit diese Ausführung dadurch, dass die Zentrierkante 12 am Schmitzring 10 vorgesehen ist, wobei die Wirkungsweise, d.h. die Zentrierung des Schmitzringes genau gleich mit der in Fig. 1 beschriebenen Ausführung ist.
In Fig. 2 ist durch einen Drehpfeil 13 dargestellt, wie sich die Achszapfen bei angestellten und rotierenden Zylindern elastisch verbiegen, ohne dass die Zentrierung des Schmitzringes beeinflusst wird. Die Durchbiegung der Achszapfen ist in dem Zeichnungsbeispiel wesentlich verstärkt dargestellt; in der Praxis beträgt sie lediglich wenige um.
Fig. 3 zeigt den Schmitzring 3,10 von der Stirnseite und die im Bereich der Achszapfen 2 vorgesehenen Dehnschrauben 8. Die beiden Bohrungen 14sind für die an sich bekannten, nicht dargestellten Spannspindeln im Zylinder 1 vorgesehen.
Die in Fig. 4 vergrössert dargestellte Zentrierung gemäss Fig. 1 zeigt stark übertrieben die elastischplastische Verformung der Zentrierkante 6. In der Praxis wird das Zusammenwirken der Zentrierkante 6 mit der konischen Zentrierringfläche 7 so ausgelegt, dass die Kante nur so weit bleibend verformt wird, dass sie als hoch präzise Zentrierung erhalten bleibt. Sowohl die Zentrierkante 6 als auch die Zentrierkante 12 können scharfkantig ausgebildet sein. In der Praxis hat sich aber eine geringe Rundung oder eine sehr schmale Phase an der Zentrierkante bewährt. Der verwendete Radius oder die Breite der Phasen betragen lediglich Bruchteile eines Millimeters.
Mit dieser neuen Lagerung und Befestigung des Schmitzringes 3, 10 an einem Druckwerkszylinder ist eine präzise Zentrierung mit hoher Rundlaufgenauigkeit des Schmitzringes gewährleistet, wobei dieser leicht zu montieren bzw. demontieren ist und elastische Verformungen seiner Umgebung durch die Pressverbindung mit der Zylinderstirnfläche 4 nicht mitmacht, wobei auch weitgehend Passungsrost verhindert ist.

Claims

1. Zylinder für Druckwerke von Rotationsdruckmaschinen mit beiderseits an den Zylinderstirnflächen (4) anliegenden Schmitzringen (3, 10), die am Zylinder (1) zu dessen Drehachse mittels einer konischen Zentrierringfläche (7) zentriert befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmitzring (3) auf der dem Zylinder (1) zugekehrten Seite ausgehend von seiner zylindrischen Bohrung (11) die konische Zentrierringfläche (7) aufweist, mit der er auf einer Zentrierkante (6) eines zylindrischen, an die Zylinderstirnfläche (4) angrenzenden Zentrierringes (5) durch axiale Pressung zentriert ist.

2. Zylinder für Druckwerke von Rotationsdruckmaschinen mit beiderseits an den Zylinderstirnflächen (4) anliegenden Schmitzringen (3, 10), die am Zylinder (1) zu dessen Drehachse mittels einer konischen Zentrierringfläche (9) zentriert befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Schmitzring (10) auf der dem Zylinder (1) zugekehrten Seite in seiner Bohrung (11) eine von der Stirnfläche des Schmitzringes abgesetzte Zentrierkante (12) aufweist, mit der er auf der konischen an die Zylinderstirnfläche (4) angrenzenden Zentrierringfläche (9) durch axiale Pressung zentriert ist.

3. Zylinder nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Spannmittel für die axiale Pressverbindung zwischen Schmitzring (3, 10) und Zylinderstirnfläche (4) eine grosse Anzahl an sich bekannter langer Dehnschrauben (8) im Bereich des Achszapfens (2) vorgesehen sind.