DESC012243MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 9. April 1953 Bekanntgemacht am 29. März 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung betrifft eine Mehrfarben-Rotationsmaschine, insbesondere für Tiefdruck, bei der
die Einzelbogen mittels endloser Transportketten aus den Druckwerken herausgeführt und. einem
Zwischenförderer zum Anlegetisch, des nächsten Druckwerkes übergeben werden.
Bei einer in dieser Art: bekannten Bogentiefdruckmaschine
nach dem Baukastensystem, bei der mehrere gleichgerichtete Druckwerke in Reihenbauart
hintereinanderliegen, dient, als Zwischenförderer eine Greifertrommel oder endlose Greiferkette
zum stets gleichen Ablegen der Bogen auf den folgenden Ablegetisch, Diese Anordnung ermöglicht
eine kurze Baulänge der Maschine, weil der Abstand zwischen den. einzelnen Druckwerken
lediglich durch ihren Bedienungsraum bedingt ist. Jedoch läßt sich mit ähnlichen Maschinen nur eitih
seitiger Mehrfarbendruck, dagegen kein Schön,- und Widerdruck herstellen.
Es wurden auch schon unterschiedliche Druckmaschinen
für mehrfarbigen Druck auf beide Seiten der Bogen bekannt. So wurde vorgeschlagen,
in zwei Stockwerken jeweils mehrere gleichgerichtete Druckwerke anzuordnen, die Bogen lediglich
durch Überführungstrommeln; unmittelbar von einem Druckwerk zum anderen zu leiten und zwischen
den oberen und unteren Druckwerken eine zusätzliche Trommel als Wendetrommel anzuordnen.
Solche Maschinen haben aber den Nachteil, daß die einmal gewählte Maschinenkombination,
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ζ. B. zwei Farben Schöndruck und drei Farben Widerdruck (künftig z. B. 2/3 bezeichnet), festliegt.
Somit ist eine wahlweise Umschaltung wie bei Rollenmaschinen von 2/3- auf 4/1- oder 5/0-Druck
nichß möglich.
Andere bekannte Maschinen erreichen die gewünschte
Umschaltmöglichkeit dadurch, daß die Bogen durch wahlweise abschaltbare Wendevorrichtungen
umgestülpt werden, was auch beim Gegenstand der Erfindung geschieht.
Beispielsweise gab es eine Mehrfarbenmaschine mit drei Druckwerken übereinander in einem gemeinsamen
Seitengestell. Dort wird der Bogen nach dem obersten. Druckwerk durch eine endlose
Transportkette wahlweise unmittelbar zum nächsten Anlegetisch geführt oder erst einer abschaltbaren
Wendevorrichtung übergeben, die ihn vom nächsten Anlegetisch weg noch weiter nach außen
zieht und dabei auf gegenläufige Transportbänder
ao ausstreckt. Diese Anordnung ergab jedoch nur eine
geringe Stundenleistung. Außerdem entfällt eine spätere Ausbaumöglichkeit. Überdies war ihre
Größe aus räumlichen Gründen auf drei Druckwerke, also auf 3/0- und 1/2-Druck, beschränkt.
Schließlich kennt man noch Bogendruckmaschiinen mit Wendevorrichtungen für beliebigen mehrfarbigen
Schön- und Widerdruck, die aus mehreren in Tandemanordnung hintereinanderliegenden kompletten
Einfarbenmaschinen bestehen. Für diese
Maschinen bestand die Forderung, daß sie auch einzeln als Einfarbenmaschinen für einseitigen
Druck verwendbar sind. Dabei können die An- und Auslegestapel durch zu- und abschaltbare Bandleitungen
überbrückt werden, denen eine Wendevorrichtung zugefügt ist. Bei solchen Maschinen
wurde als abschaltbare Wendevorrichtung eine besondere
Greifertrommel mit Überleitmitteln vorgeschlagen, die eine Drehrichtungsumkehr der
nachfolgenden Druckwerke bedingt. Dieser Vorschlag ist jedoch schon deswegen praktisch undurchführbar,
weil man bei einer Bogenmaschine im Gegensatz zu den. leicht umkehrbaren Druckwerken,
einer Rollenmaschine sämtliche Bogenleitvorrichtungen,
wie Ketten und, Druckzylinder-
greifer, mit umkehren müßte. Deshalb ist bei einer ähnlichen, Ausführung in, der Verlängerung der aus
dem Druckwerk herausführenden endlosen Transportkette eine abschaltbare Wendekette vorgesehen,
die bei reinem Schöndruck unbenutzt bleibt und bei Widerdruck den Bogen über den zum nächsten
Anlegetisch führenden,, teils abschwenkbaren Transportbändern umstülpt. Auch hierbei wirkten
sich, die Bogeiiwendevorrichtungen im Verein mit
den teilweise aibschwenkbaren Bogenleitvorrichtungen in einfer erheblich gedrückten Maschinenn
geschwindigkeit aus. Außerdem erfordert die Tandemanordnung solcher Einzeldruckmaschinen
eine derart große Baulänge, daß sie für eine viele Druckwerke umfassende Mehrfarbenmaschine praktisch
nicht in Frage kommt.
Von diesem Stand der Dinge ausgehend, erstrebt die Erfindung nunmehr für Bogenrotationsmaschdnen
in Reihenbauart den Vorteil ähnlicher Rolleoi-Tiefdruckmaschinen,,
die Druckwerke wahlweise kombinieren zu können, um beliebigen, Mehrfarbendruck
auf eine und beide Seiten der Bogen herzustellen.
Diese Möglichkeit wird in einer Mehrfarben-Rotationsmaschine
nach dem Baukastensystem, bei der die Bogen mittels endloser Transportketten aus den Druckwerken, herausgeführt und. einem
Zwischenförderer zum Anlegetisch des nächsten Druckwerkes übergeben werden, erfindungsgemäß
dadurch eröffnet; daß der Zwischenförderer jeweils nach Einschalten einer Übergabetrommel die Bogen
in entgegengesetzter Drehrichtung übernimmt und wendet. In weiterer Ausbildung der Erfindung
werden die Einzelbogen, durch die Wendevorrichtung selbst schu.ppenförmig übereinanderliegend
auf die Transportbänder des Anlegetisches abgelegt, so1 daß die Bogen sich untereinander besser
führen und langsam zur Vordermarke fließen. Bisher wanderten nur Einzelbogen von der Wendevorrichtung
ab, die auf der langen Bandleitung bis zu den Vordermarken Transportschwierigkeiten
bereiten. Schon, kleine Unregelmäßigkeiten, im Takt gaben zu Stoppern Anlaß. Diese Mangel beseitigt
die Wendevorrichtung mit selbsttätiger Staffelbildung auf dem Anlegetisch. Dabei erfolgt
eine Schuppenbildung umgekehrt, als bisher bei Bogenanlegern, üblich, Während nämlich beil diesen
Schuppenanlegern der nachfolgende Bogen stets unterschoben wird, so daß sich der an den Vordermairken
ausrichtende Bögen lose als erster auf dem Schuppenstrom befindet, legt die Wendevorrichtung
nach der Erfindung die nachfolgenden Bogen auf die vorhergehenden, so· daß der jeweils vorderste
Bogen ani den Vorder marken unten, liegt und
von ein oder zwei nachfolgenden Bogen teilweise überdeckt wird. Die Ausrichtung des jeweils vordersten
Bogens mit Vorder- und Seitenmarken wird dabei in keiner Weise durch die umgekehrte
Schuppenanlage beeinflußt und erfolgt haargenau.
Als besonders geeignet für die Wendevorrichtung erweist sich eine kurze Übergabekette mit
wahlweise umkehrbarer Drehrichtung, die jeden übernommenen Einzelbogen, stets auf dien Anlegetisch
des nächsteini Druckwerkes ablegt.
Die neue Anordnung gestattet es ohne weiteres, den. Bogenweg zwischen der Wendevorrichtung
und den, Voirdermarken des folgenden Anlegetisches zu verkürzen. Kurze Bogenwege mit zwangläufiger
Bogenführung sichern auch bei raschem Laufe eine registerhaltige Neuanlage, vor jedem nächsten
Druckwerke. Es können, also wesentliche Sehwie^ rigkeiten beim Wendebetriebe dadurch vermieden
werden, daß die Wendevorrichtung kurz vor den Vordermarken des Anlegetisches liegt und die
Bogen unmittelbar auf diesen ablegt. Zudem erbringt diese Einrichtung eine gedrängte Bauart.
Somit lassen sich nunmehr Mehrfarbenmaschinen für Schön- und Widerdruck als Reihen- und Baukastenmascbinen
mit beliebig vielen Druckwerken und kürzesten Abmessungen herstellen. Ebenso' ist
ein stufeiiweiser oder nachträglicher Ausbau zur ias
Mehrfarbenmaschine erleichtert. Insbesondere er-
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möglicht der Wendebetrieb im Sinne der Erfindung auch überraschend hohe Maschinengeschwindigkeiten
und sogar eine Steigerung der seither ohne Wendebetrieb erreichten Stundenleistungen. Zudem
läßt sich die Umschaltung von einer Kombination der Druckwerke auf eine beliebige andere leicht
und schnell betätigen.
Die Zeichnungen veranschaulichen als Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Rotations-Bogentiefdruckmaschine
mit fünf. Druckwerken. Es zeigt Abb. ι eine Ansicht der Maschine,
Abb. 2 bis 4 den. Bogenweg bei einseitigem Fünffarbendruck, bei 1/4-Farbendruck und bei 2/3-Farbendruck und schließlich
Abb. 2 bis 4 den. Bogenweg bei einseitigem Fünffarbendruck, bei 1/4-Farbendruck und bei 2/3-Farbendruck und schließlich
Abb1. 5 die Übergabekette.
Für eine Fünfdruckwerkemaschine genügen praktisch zwei Wendevorrichtungen, Bei einseitigem
Fünffarbendruck findet keine Wandung statt, und alle Übergabeketten laufen gleichsinnig. Für
1/4-Druck wird nach dem ersten Druck die Wendung vollzogen und danach der Bogen rückseitig
und vierfarbig fertig bedruckt. Bei 2/3-Druck erfolgt nur die Wendung nach dem zweiten Druck.
Eine Wendevorrichtung nach dem drittein oder vierten Druckwerk würde 3/2- oder 4/1-Druck ergeben,
der dem 2/3- bzw. 1/4-Druck entspricht; sie ist somit nicht erforderlich.
Vom Bogenanleger 1 werden Bogen 2 auf dem
Anlegetisch 13 den Vorder- und Seitenmarken schuppenförmig zugeführt. Eine Anlegetrommel 14
übernimmt die ruhenden. Bogen, zieht sie in bekannter
Weise beschleunigt vom Anlegetisch ab und übergibt sie dem ständig umlaufenden Druckzylinder
15. Mit dem Bilderzylinder 16 erfolgt pro Umdrehung ein Drudk. Anschließend führen langsamer
laufende Trarasportketten 17 die Bogen durch
einen langen Trockenraum oberhalb des Bilderzylinders und geben sie, an der stillstehenden:
Greifertrommel 3 vorbeilaufend, an kurze Übergabeketten 18. Diese legen die Bogen schuppenförmig
auf den Anlegetisch. 23 des zweiten Druckwerkes. Hier wiederholen sich die Arbeitsgänge
mit der Anlegetrommel 24, dem Druckzylinder 25, dem Formzylinder 26 und der Transportkette 27,
bis die zweifarbig bedruckten Bogen, an der Greih
f ertrommel 4 vorbeilaufend, auf die Übergabeketten
28 des zweiten Druckes gelangen, die sie auf den Anlegetisch 33 des dritten Druckwerkes ablegen.
Übliche Bänder und, Rollen fördern die Bogen jeweils
an die Marken. Nach dem fünften Druckwerk werden die Bogen zweckmäßig auf zwei
Stapelbretter abgelegt (vgl. auch Abb. 2).
Nach Abb. 3 und 1 gehen die,Bogen beim 1/4-Druck
nach dem ersten Druckwerk über die Greifertrommel 3 auf die Übergabekette 18. Der Umlaufsinn,
der Kette ist geändert, da nunmehr der ■ Antrieb des Kettenrades 5 nicht mehr von, der
Welle der Kettenräder 6, sondern, von der Greifertromrael
3 erfolgt. Die Kette, trägt einen zweiten Satz Greifer 7 (Abb, 5) für die entgegengesetzte
Umlaufrichtung sowie umlaufende Tragstäbe oder Drähte, um die Bogen zu, stützen. Mit der Kette
umlaufende, gefederte und in der Höhe einstellbare Rollen 9 walzen sich auf den Bogen ab, sobald die
Greifer 8 geöffnet sind, und halten den Bogen zwangläufig auf dem Transportbändern 10, bis die
Bogenkante die ersten Führungsrollen. 11 dies Deckrechens
erreicht haben. Das mit den umlaufenden Rollen 9 zusammenarbeitende Blech 35 unterhalb
der Bänder 10 ist zweckmäßig nach dem jeweiligen Papierformat einstellbar. Die Greiferöffnungskurve
12 ist verstellbar, um die verschiedenen Formate bei der Wendung im richtigen Moment von der
Übergabekette loszulassen. Nach, der Bogenlänge einstellbare Anschläge 34, die nur bei Wendebetrieb
benutzt werden, begrenzen den Weg der Bogen an ihrer Vorderkante, so daß trotz Ungenauigkeiten
in der Wendung der Arbeitstakt zum folgenden Druckwerk genau eingehalten, werden kann. In
zweckmäßiger Weise laufen, die Wendeketten mit veränderlicher Geschwindigkeit derart um, daß sie
die Bogen mit Troekenkettengeschwindigkeit empfangen und mit verlangsamter Bewegung auf den
Anlegetisch ablegen. Dabei können sie, Um Zeit zu gewinnen, gegebenenfalls vor der Bogenablage mit
erhöhter Geschwindigkeit laufen. Das sichere Arbeiten der Transport- und Wendeeiinichtung kann
auch durch zweckmäßige Anwendung von Blasoder Saugluft unterstützt werden.
Nach dier Wendung wird die Hinterkante des Bogens zur Vorderkante. Sie muß also* auch, beschnitten,
sein. Formatänderungen werden, wie oben erwähnt, durch Verschieben der Greiferöffnungskurve
oder auch durch entsprechendes Verhängen der vor der Wendung befindlichen
Druckwerke gegen den Hauptantrieb' berücksichtigt.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Mehrfarben-Rotationsmaschine, insbesondere für Tiefdruck, nach dem Baukastensystem, bei der die Einzelbogen mittels endloser Transportketten aus dien Druckwerken, herausgeführt und einem Zwischenförderer zum Anlegetisch des nächsten Druckwerkes übergeben, werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenförderer (18) nach Einschalten einer Übergabetrommel (3) die Bogen in entgegengesetzter Drehrichtuinig überniimmt und wendet. no
- 2.. Bogendruckmaschine nach Anspruch 1, da,-durch gekennzeichnet, daß die Einzelbogen durch den Zwischenförderer (18, 28) stets derart auf den Transportbändern (10) des nächsten Anlegetisches abgelegt werden, daß die Bogen schuppenförmig übereinanderliegend ,zu den Vordermarken, fließen.
- 3. Bogendruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischeinförderer (18, 28) für jede seiner beiden Laufriebtungen getrennte Bogenhaltemiittel (7 bzw. 8) trägt.
- 4. Bogendruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der durch Übergabeketten (18, 28) gebildete Zwischenförderer federnde Rollen (9) trägt, die in der Höhe, und: Federkraft verstellbar sind und die Bogen auf509 699/8Sch 12243 XH/15 ddie Transportbänder (ίο) des Anlegetisches (23, 33) drücken.
- 5. Bogendruckmaschine nach Anspruch 4, däidurch gekennzeichnet, daß die Führungsrollen (9) der Übergabeketten (18, 28) mit einem unter den Tischbändern (10) befindlichen Auflaufblech (35) zusammenarbeiten, welches nach der Bogenlänge so einstellbar ist, daß die Führungsrollen (9) den Bogen erst im Bereich der Greiferöffnung (7, 8) bremsen,
- 6. Bogendruckmaschine nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet!, daß ein nach . dem Bogenformat einstellbarer Anschlag (34) den Bogenweg bei der Wendung begrenzt und so für einen gleichmäßigen und taktrichtigen Weiiterfluß der auf dem Anlegetisch, (22, 23) schuppenförmig übereinanderliegenden Bogen sorgt.Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 558 570, 560 775, 618260;britische Patentschriften Nr. 393992, 649155.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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