DEN0006284MA - - Google Patents

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DEN0006284MA
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 29. Oktober 1952 Bekanntgemacht am 8. März 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung bezieht sich auf aus anorganischem, isolierendem, wärmebeständigem Material bestehende Gegenstände mit einer elektrisch leitenden Schicht. Unter wärmebeständigem Material ist im vorliegenden Fall ein Material zu verstehen, das bei Temperaturen unterhalb 3000 C nicht schmilzt oder erweicht.
Bekanntlich können auf solchen Werkstoffen elektrisch leitende Schichten mit Hilfe von Zinnsalzen erhalten werden, indem letztere auf die erwärmten Gegenstände aufgebracht werden und Zinnoxydschichten bilden. Hierbei werden sowohl Lösungen in Wasser als auch in organischen Lösungsmitteln benutzt, und es werden manchmal auch Reduktionsmittel zugesetzt, um die für die Entstehung der Leitfähigkeit erforderliche teilweise Reduktion des Zinnoxyds zu fördern. Außer durch Bespritzen mit oder Eintauchen in die genannten Lösungen können, diese leitenden Schichten auch durch Aufdampfen flüchtiger hydrolysierbarer Zinnverbindungen erhalten werden.
509 696/351
N 6284 VIIId/21 c
Diese bekannten Verfahren haben den Nachteil, daß
die Leitfähigkeit dieser Schichten im wesentlichen , durch ihre Dicke bedingt wird. Deswegen konnten mit diesen bekannten Verfahren in den Fällen, wo das anorganische Material gleichzeitig auch lichtdurchlässig sein sollte, niedrige Widerstandswerte nur bei verringerter Lichtdurchlässigkeit infolge der größeren Schichtstärke erreicht werden. Ein Widerstand niedriger als einige Hundert Ohm für eine
ίο Quadratfläche kann in dieser Weise nicht erreicht werden, ohne daß die Lichtdurchlässigkeit so niedrig wird, daß sich dies bei der Verwendung solcher Schichten zur Erwärmung von Fensterscheiben, z. B. für Flugzeuge und Kraftwagen, störend auswirkt.
Gemäß einem anderen Vorschlag kann der genannte Nachteil durch Verwendung hydrolisierbarer Zinnsalze in Verbindung mit Antimonverbindungen beseitigt werden. Durch den Gehalt an Antimon ist der Widerstandswert der Schicht regelbar, und die Schichtstärke braucht zum Erreichen eines niedrigen Widerstandes nicht so groß bemessen zu werden, daß die Lichtdurchlässigkeit zu gering wird.
Gemäß der Erfindung sind jedoch die Gegenstände aus anorganischem, isolierendem, hitzebeständigem Material mit einer elektrisch leitenden Schicht bedeckt, die .Zinnoxyd und Phosphor enthält. Durch den Gehalt an Phosphor können hinsichtlich des Verhältnisses zwischen Widerstandswert und Lichtdurchlässigkeit und auch in bezug auf Reproduzierbarkeit des Widerstandes Ergebnisse erzielt werden, die den durch Antimonzüsatz erreichten gleichwertig sind.
Die leitende Schicht entsteht dadurch, daß auf den mindestens bis zu 3000 C erhitzten Gegenstand ein hydrolysierbares Zinnsalz aufgetragen wird, dem eine Phosphorverbindung zugesetzt ist. Dies kann z. B. durch Aufdampfen eines Gemisches eines flüchtigen Zinnsalzes und einer Phosphorverbindung aus einer Lösung erfolgen. Der Gegenstand kann auch in eine Lösung der genannten Verbindungen eingetaucht werden, aber vorzugsweise wird eine solche Lösung auf den erhitzten Gegenstand aufgespritzt. Die zu behandelnden Gegenstände können z. B. aus keramischem Material, Quarz oder Glas, vorzugsweise Hartglas oder gehärtetem Glas bestehen.
Ebensb wie bei den bekannten Verfahren kommen als. Zinnsalze insbesondere Zinnhalogenide und vorzugsweise Zinntetrachlorid in Betracht.
Gemäß der Erfindung können sehr verschiedene Phosphorverbindungen Anwendung finden. Neben PCl5, PCl3, POCl3 oder anderen Phosphorhalogeniden können auch Phosphate, wie z. B. Ammoniumphosphat, und organische phosphorsaure Ester, wie z. B. Tricresylphosphat, verwendet werden, sofern sie in der Zinnsalzlösung löslich sind. Die Konzentration ist etwas abhängig von der Art der gewählten Phosphorverbindung und liegt im allgemeinen zwischen 0,1 und 25 Gewichtsprozent, auf das Zinnsalz bezogen. Ein niedrigerer Gehalt hat keinen Einfluß auf die Leitfähigkeit, und bei einem höheren Gehalt wird der Widerstand immer höher; bei 30.% PCl3 z. B. erreicht er bereits einen Wert von io6 Ohm für eine Quadratfläche. Ein minimaler Widerstand und eine maximale Lichtdurchlässigkeit entstehen bei einem Gehalt an Phosphorverbindung zwischen 1 und 10%, auf das Zinnsalz bezogen. Für die Phosphorchloride zusammen mit Zinntetrachlorid wird das erwähnte bestmögliche Ergebnis bei einem Gehalt von 1 bis 3% erreicht.
Zur Herstellung der Schicht durch Eintauchen oder Bespritzen können wäßrige Lösungen verwendet werden. Bevorzugt wird aber die Verwendung organischer Lösungsmittel, wie z. B. Tetrachlorkohlenstoff und Benzol, besonders Äthylacetat. Um vorzeitige Hydrolyse bei wasserhaltigen Lösungen zu verhüten, werden die Verbindungen in einem salzsäurehaltigen Lösungsmittel zur Lösung gebracht.
In der geschilderten Weise können durch genaue Regelung des Phosphorgehaltes verschiedene Widerstandswerte reproduzierbar erhalten werden. Die Schichten sind wärmebeständig bei Temperaturen von etwa 5000 in Luft ohne merklichen Einfluß auf den Widerstands wert. Auch in mechanischer Beziehung sind die Schichten vorzüglich.
Mit Rücksicht hierauf eignen sich die Schichten nach der Erfindung für Heizkörper, wie z. B. Haushaltartikel und Laboratoriumsgefäße, und als elektrische Widerstände. Ein günstiger Umstand hierbei ist der, daß wenigstens bei den niedrigen Widerstandswerten der Temperaturkoeffizient gering ist. Weiter können die Schichten zum Abführen statischer Aufladungen, z. B. bei Elektronenstrahlröhren, und bei den Fenstern elektrischer Meßapparate benutzt werden.
Da es weiter möglich ist, ,Widerstandswerte von 100 Ohm und weniger für eine Quadratfläche zu erhalten, ohne daß es erforderlich ist, die Schichtstärke derart zu -steigern, daß die Lichtdurchlässigkeit bis unterhalb 75 % abfällt, ist die Erfindung wichtig für erwärmbare Glasplatten, insbesondere für Fensterscheiben von Kraftwagen und Flugzeugen. Unter Lichtdurchlässigkeit ist im vorliegenden Fall der Prozentsatz des auftretenden Lichtes zu verstehen, der nach Absorption und Reflektion von der Glasplatte und der leitenden Schicht durchgelassen wird.
Bei verschiedenen der genannten Anwendungen, namentlich bei Haushaltartikeln und erwärmbaren Fahrzeugglasscheiben, kann es wichtig sein, die leitende Schicht mit einer Isolierschicht, z.. B. einer Siliconlackschicht, zu bedecken. Weiter kann bei erwärmbaren Glasscheiben die leitende Schicht mit einer zweiten Glasplatte abgedeckt werden. Gegebenenfalls ist dann in der bei Sicherheitsglas üblichen Weise eine aus durchsichtigem plastischem Material bestehende Schicht zwischen zwei Glasplatten verwendbar.
Die leitenden Schichten nach der Erfindung können z. B. durch Aufdampfen oder Aufbrennen von Metall 115. mit Stromzuführungskontakten versehen werden.
In der folgenden Tabelle sind zur Erläuterung der Erfindung eine Anzahl Beispiele von phosphorhaltigen Zinnchloridlösungen angegeben, die auf bis zu 6500 erhitztes Hartglas gespritzt wurden. Der Spritzabstand betrug etwa 30 cm. Die Lösungen enthielten einen Gewichtsteil SnCl4 auf zwei Gewichtsteile Lösungsmittel.
Die Tabelle erwähnt weiter das benutzte Lösungsmittel, die benutzte Phosphorverbindung in Prozent auf SnCl4 bezogen, die auf eine Oberfläche von
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Claims (8)

N 6284 VHId/21c ioo cm2 aufgespritzte Menge Flüssigkeit und als Mittelwert wenigstens dreier Messungen den Widerstandswert für eine Quadratfläche und den Lichtdurchlässigkeitswert . Nr.LösungsmittelPhosphorverbindung m ·/,cm3 FlüssigkeitWiderstand in Ω pro QuadratLichtdurch lässigkeit in O/fläche"f /0IÄthylacetat0,1 PCl3Ui1500852Äthylacetatι PCl3.5IOO803Äthylacetat3 PCl35225814Äthylacetat6 PCl3Ul45082UiÄthylacetat10 PCl3Ul1650856.Äthylacetat0,1 PCl6Ui300827Äthylacetatι PCl5UiIOO808Äthylacetat3 PCl5Ui60809Äthylacetat6 PCl5512080IOÄthylacetatι PCl6IO5080IIÄthylacetat3 PCL5°12.7612Tetrachlorι PCl3520081kohlenstoff13Benzol6 POCl3Ui3508214i,9 Gewichts-ι (NH4J3PO45I2581teile Wasser+ 0,3 Gewichts-^teile 36% HCl15Äthylacetatι Tricresyl-54OO82phosphat äPATENTANSPRÜCHE:
1. Aus anorganischem, isolierendem, wärmebeständigem Material bestehende Gegenstände, die mit einer Zinnoxyd und Phosphor enthaltenden elektrisch leitenden Schicht bedeckt sind.
2. Elektrisch erwärmbare plattenförmige Glasgegenstände, die mit einer durchsichtigen leitenden Schicht nach Anspruch 1 von einer solchen Dicke bedeckt sind, daß deren Lichtdurchlässigkeit größer als 75% und deren Widerstandswert für eine Quadratfläche weniger als 100 0hm beträgt.
3. Gegenstand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Trägermaterial für die elektrisch leitende Schicht Hartglas oder gehärtetes Glas dient.
4. Verfahren zum Bedecken von Gegenständen mit einer elektrisch leitenden Schicht nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf die auf mindestens 3000 C erhitzten Gegenstände, zweckmäßig durch Bespritzen mit einer Lösung, ein hydrolysierbares Zinnsalz, dem eine Phosphorverbindung zugesetzt ist, aufgetragen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung ein Zinnhalogenid, vorzugsweise Zinntetrachlorid enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung ein Phosphorhalogenid enthält. .
7. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung, auf Zinnchlorid bezogen, 0,1 bis 25%, vorzugsweise 1 bis io°/0 einer Phosphorverbindung enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Lösung in einem organischen Lösungsmittel verwendet wird.
Angezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 604 644; USA.-Patentschrift Nr. 2 497 507.
© 509 696/351 2. 56

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