DEG0015115MA - - Google Patents

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DEG0015115MA
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BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 13. August 1954 Bekanntgemacht am 19. April 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Rauchqualitäten von Tabaken, Tabakwaren oder minderwertigen Tabakteilen, wie Rippen, lassen sich bekanntlich durch verschiedenartige Behandlungsweisen verbessern. Außer durch Fermentation können z. B. zu hoher Nikotingehalt, zu große Schärfe, bitterer Beigeschmack, unangenehmes Aroma und andere Mängel durch Behandlung der Tabake mit Wasserdampf, Eintauchen in Wasser oder in organische Lösungsmittel mehr oder weniger beseitigt werden. Andererseits werden durch Zugabe sogenannter Saucen aus meistens tabakfremden Stoffen, die vielfach noch zusammen mit den Tabaken einem Röstprozeß unterworfen werden, sowie durch Zugabe von tabakfremden Aromastoffen gewisse Korrekturen der Geschmacks- und Geruchswirkungen auf den Raucher erreicht.
Es wurde auch schon vorgeschlagen, Tabakstoffe aus Tabak und Tabakabfällen zu gewinnen und zur Qualitätsverbesserung zu verwenden.
Es ist bekannt, Tabaksaft aus grünen Tabakblättern zur Gärung zu bringen und minderwertigen Tabaken zuzumischen oder die Dämpfe eines
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G15115IVa/79c
wäßrigen Auszuges aus feinerem Tabak über Tabak geringerer Qualität zu leiten. Man hat auch schon Tabak .zunächst mit organischen Lösungsmitteln extrahiert, den so gewonnenen Exrakt anschließend mit verdünnter Ammoniaklösung ausgeschüttelt, wobei der wertvolle Rückstand verworfen und neben Nikotin nur eine kleine Menge von Aromastoffen gewonnen wird, mit denen Tabak imprägniert wird. Es wurde auch bereits hochwertiger Tabakoder Bestandteile hochwertiger Tabakpflanzen mit Alkohol und Wasser ausgelaugt, die beiden Lösungen in geeigneten Verhältnissen gemischt und nach Hinzufügen des aus den zurückgebliebenen Tabakresten ausgepreßten Saftes mit der Mischung minderwertiger Tabak behandelt. Auch wurde schon vorge; schlagen, aus Tabakabfällen neben Nikotin ein wäßriges »Tabaklaugenkonzentrat« zu gewinnen. Dieses soll außer löslichen Zuckern Wachse, Harze und Duftstoffe enthalten, die jedoch in Wasser unlöslich sind. Ferner ist bekannt, Tabak mit Wasser bzw. Salzsäurelösung oder salpetriger Säurelösung auszulaugen und das «tabakeigne Laugenkonzentrat« gegebenenfalls zusammen mit Zucker auf'den gelaugten Tabak aufzusprühen.
Durch alle diese Maßnahmen, die zum Teil auf der Beseitigung von unerwünschten Tabakstoffen, zum Teil auf der Zugabe von tabakfremden und tabakeigenen Geschmacks- und Geruchskorrigentien beruhen, lassen sich die Qualitäten von Tabaken bis zu einem gewissen Grade verbessern. In vielen Fällen reichen aber die genannten Mittel nicht aus, um die Rauchqualitäten von minderen Tabaken oder gar von Rippen durchgreifend zu verbessern.
Es wurde nun gefunden, daß sich die am häufigsten auftretenden Mängel von Tabaken, Tabakwaren, insbesondere auch von Tabakrippen in systematischer Weise beheben lassen, wenn man die nach Patentanmeldung G 151141V a/79 c aus Tabakabfällen usw. zu gewinnenden Stoffgruppen der erstens Kohlenwasserstoffe, zweitens Aromastoffe, drittens Nikotinbasen, viertens Pektine und Pentosane benutzt, um mit ihnen die beim Rauchen auftretenden Empfindungen erstens der Schärfe, zweitens des Aromas, drittens der Stärke bzw. Schwere und viertens der Würze bzw. des Gewürztseins zu verstärken oder zu verringern sowie gegebenenfalls künstliche »Saucen« durch die im Wasserextrakt des Tabaks enthaltenen organischen Säuren, Zucker usw. ganz oder teilweise zu ersetzen, welche wie »natürliche Saucen« wirken.
Mit Hilfe der genannten Stoffgruppen des Tabaks kann man nun folgende Qualitätsverbesserungen von Tabaken, Tabakwaren u. dgl. durchführen, bei denen Rauchproben die Kontrolle der Wirkungen übernehmen müssen.
a) Tabake usw., die beim Rauchen als zu scharf, zu beißend, eventuell auch als zu bitter erscheinen, werden durch Zugabe der Stoffgruippe der Kohlenwasserstoffe des Tabaks in einer Menge von 0,3 bis 2% des Tabakgewichtes milder -gemacht. Tabake usw., deren Aroma beim Rauchen als zu stark oder als unangenehm empfunden wird, können ebenfalls durch Zugabe bestimmter, relativ kleiner Mengen von Kohlenwasserstoffen verbessert werden. Gegebenenfalls können hier auch die Fraktionen des ' Wasserextraktes verwendet werden, welche wie »natürliche Saucen« wirken.
b) Tabake usw., deren Aroma beim Rauchen als zu schwach, als unzureichend empfunden wird, können durch Zugabe von beispielsweise 0,1 bis 2°/o des Tabakgewichts der Gruppe der Aromastoffe oder bestimmter durch Hochvakuumdestillation zu gewinnender Fraktionen dieser Stoffe verbessert werden.
c) Tabake, welche beim Rauchen als zu leicht, zu wenig »tabakig·« empfunden werden, können durch Zufuhr der Stoffgruppe der Nikotinbasen stärker bzw. schwerer und gehaltvoller gemacht werden.
d) Tabake usw., deren Würze beim Rauchen als unzureichend . empfunden, wird, können durch Zugäbe bestimmter Mengen des Gemisches von Pektinen und Pentosanen stärker gewürzt werden.
e) Bei Tabaken, welche gleichzeitig mehrere Mängel aufweisen, kann man diese durch systematisch ausprobierte Gemische, welche z. B. Kohlenwasserstoffe, Aromastoffe und Nikotinbasen in bestimmten Mengenverhältnissen enthalten, beheben. Gegebenenfalls ist der in der Patentanmeldung G15114IV a/79c genannte Methanolextrakt aus geeigneten Tabakabfällen direkt zu verwenden, go
Die Aufbringung der Tabakstoffe auf die zu verbessernden Tabake, Tabakwaren usw. kann durch Auf düsen bzw. Aufsprühen von wäßrigen Lösungen erfolgen, in welche etwa einzubringende wasserunlösliche Stoffe unter Zugabe bekannter Emulgatoren wie z. B. Alkylsulfonaten hmeinemulgiert sind. Die Rezepte, insbesondere die Mengenverhältnisse der aufzubringenden Tabakstoffe werden zweckmäßigerweise durch Rauchproben der behandelten Tabake so lange geändert, bis das mögliche Optimum der Rauchqualitäten erreicht ist.
f) Die Qualitätsverbesserung von Tabakrippen stellt insofern ein besonderes Problem dar, weil es hier darauf ankommt, die schlechten Rauchqualitäten der Rippen den viel besseren Qualitäten der Blattspreiten anzugleichen. Durch vergleichende Analysen wurde festgestellt, daß die Rippen der Tabakblätter die in der Patentanmeldung G15114IVa/79c beschriebenen Stoffgruppen zwar in gleicher Qualität, aber in viel kleineren Quantitäten als die Tabakblätter .enthalten, z.B. nur 20 bis 30%. Wenn man nun die Rippen in bezug auf die chemische Zusammensetzung der der Blattspreiten durch Zufuhr der fehlenden Stoffgruppen gemäß Patentanmeldung G15114IV a/79 c angleicht, erhält man, wobei zweckmäßigerweise eine mechanische Verformung der Rippen zu Blättern erfolgt, Produkte, welche als Einlagegut für Zigarren oder wie bisher als Beimischung zu Zigaretten viel wertvoller sind als die unbehandel ten oder nur »gesoßten« Rippen.
Aus dem bereits in der Patentanmeldung G 15114IV a/79 c nachgewiesenen engen Zusammenhang, welcher die wichtigsten Empfindungen der Raucher mit den genannten Stoffgrüppen des Tabaks, d.h. mit natürlichen Gemischen von Stoffen
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G15115 IVa/'79c
verwandter chemischer Konstitution und physikalischer Eigenschaften verknüpft, ergibt sich zwangläufig, daß die praktische Durchführung der Qualitätsverbesserung von Tabaken, Tabakwaren usw. durch Tabakstoffe in jedem Fall von systematisch durchgeführten Rauchproben abhängig ist. In Fällen, bei denen es sich um die Qualitätsverbesserung großer Tabakmemgen einer bestimmten Provenienz handelt, kann es außerdem zweckmäßig
ίο sein, durch Analysen die Mengen der für die Rauchqualitäten bestimmenden Gruppen von Tabakstoffen zu bestimmen, diese mit den entsprechenden Mengen in besseren Klassen der gleichen Provenienz zu vergleichen und dem zu verbessernden Tabak die fehlenden Stoffmengen zuzuführen, um eine Angleichung an die Rauchqualitäten des besseren Tabaks zu erreichen.
Beispiel
ι. Durch erschöpfende Extraktion von Zigarettentabakabfällen mit Perchloräthyleii gewonnener Tabakrohextrakt wird mit Alkohol in einen in kaltem Alkohol löslichen und in einen in kaltem Alkohol unlöslichen Teil getrennt. 70 g des in kaltem Alkohol unlöslichen Anteils werden mit 20 g käuflichen, durch Wasserdampf desodorisierten höheren Kohlenwasserstoffen (Schmelzgrenzen 48 bis 53°) und iog Alkylsulfonaten zusammengeschmolzen. Die erkaltete Masse ist in Wasser sowie den üblichen Tabaksaucen emulgierbar. Anschließend werden 100 g nach bekannten Verfahren mechanisch aufbereitete zerfaserte oder geschnittene Virginiatabakrippen mit 16 ecm einer 20°/oigen wäßrigen Emulsion dieser Tabakstoffmischung gleichmäßig bediüst und anschließend wie Virginiatabäk in üblicher Weise weiterverarbeitet.· Die so behandelten Virginiatabakrippen sind beim Rauchen von rippenfreiem Virginiatabak kaum mehr zu unterscheiden.
2. Der nach bekanntem Verfahren durch erschöpfende Extraktion von Zigarrentabakmehl mit hydrophoben organischen Lösungsmitteln gewonnene Tabakrohextrakt wird mit Alkohol in einen
.45 in kaltem Alkohol unlöslichen und in einen in kaltem Alkohol löslichen Anteil zerlegt. Der letztere wird unter vermindertem Druck (io~3 bis io~6 Torr) fraktioniert. 3 g der zwischen 90 und 1200 übergehenden Aromafraktion werden mit 7 g der zwischen 150 und 175° überdestillierenden Aromafraktion vermischt und das Gemisch mit Alkohol auf 40 ecm aufgefüllt. 3 ecm dieser alkoholischen Lösung werden gleichmäßig auf 100 g Zigarreneinlagetabak (Konsumqualität) aufgebracht. Der
'55 Einlagetabak erhält durch diese Behandlung einen angenehmen Zigarrengeruch, und der Geschmack des Tabakrauchs wird zugunsten eines kräftigen Zigarrentabakgeschmackes verstärkt.
3- 53 g des in kaltem Methylalkohol unlöslichen Anteils von mit organischen Lösungsmitteln gewonnenem Zigarettentabakrohextrakt wird mit 7 g der zwischen 125 bis 1450 bei einem Druck von io~5 Torr abdestillierenden Aromafraktion mit g durch Wasserdampf desodorisierten Kohlenwasserstoffen (Schmelzintervall 51 bis 55°) und g Alkylsulfonaten oder einem anderen geeigneten bekannten Emulgator zusammengeschmolzen
1,25 g dieser Masse werden nun in 20 ecm einer üblichen Tabaksauce emulgiert und diese Emulsion in bekannter Weise gleichmäßig auf. 100 g eines scharfen, wenig aromatischen Inland-Virginiatabakes schlechter Klasse aufgebracht Nach der üblichen Weiterverarbeitung erhält man einen angenehm mild und aromatisch schmeckenden Schnkttabak mit den Rauchqualitäten einer guten Inlandvirginiaklasse.

Claims (4)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur Qualitätsverbesserung von Rohtabak, Schnittabak, Tabakwaren, Einlagetabak, Tabakrippen sowie von Tabakhilfsstoffen, wie Feuchtpudern, Hüllfolien, Verpackungsmaterial für Tabakwaren od. dgl., durch Behandlung mit gemäß Patentanmeldung G ι S114IV a/79 c erhaltenen Tabakextraktsfraktionen, die vornehmlich Geruch und Geschmack der Tabakwaren beim Rauchen bestimmen, dadurch gekennzeichnet, daß a) bei zu scharfen Tabaken od. dgl. 0,3 bis 2% des Tabakgewichts derjenigen Stoff gruppe, welche mit niederen Alkoholen, insbesondere Methanol, aus der mit hydrophoben Lösungsmitteln gewonnenen Extraktlösung abgeschieden wird und vornehmlich die Kohlenwasserstoffe des Tabaks enthält, die erforderlichenfalls teilweise durch Gemische von" gereinigten höheren Kohlenwasserstoffen mit Schmelzgrenzen von etwa 48 bis 53° ersetzt werden, b) bei zu schwachem oder unbefriedigendem Aroma 0,1 bis 2°/o des Tabakgewichts der Stoffgruppe der Aromastoffe, welche nach Abscheidung der Stoffgruppe der Kohlenwasserstoffe in Lösung bleibt und gegebenenfalls durch Destillation im Vakuum bis zu io~6 Torr in eine Reihe von Fraktionen mit sehr verschiedenen Geruchsqualitäten zerlegt wird, c) bei zu geringer Stärke oder Schwere der Tabake od. dgl., die zum Teil aus dem Extrakt mit hydrophoben Lösungsmitteln, zum Teil aus dem Wasserextrakt gewonnenen Nikotinbasen, d) bei unzureichender Würze die Stoffgruppe der Pektine und Pentosane, die aus dem Rückstand der Extraktionen mit hydrophoben Lösungsmitteln und Wasser durch Behandlung mit Mineralsäure gewonnen und gegebenenfalls getrennt werden, zur Anwendung gelangt.
2. Verfahren nach Anspruch r, gekennzeichnet durch die Verwendung von Gemischen der einzelnen Behandlungsstoffe.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß bis zu 5 % eines Gemisches der Behandlungsstoffe verwendet wird, das durch Extraktion von Tabakabfällen mit hydro-
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philen, organischen Lösungsmitteln, ■ insbesondere mit Methanol, gewonnen wurde.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die in den Ansprüchen ι und 2 genannten Stoffgruppen auf die Tabake od. dgl. aufsprüht, aufdüst usw. und dabei gegebenenfalls wäßrige Emulsionen verwendet, die mit Hilfe an sich bekannter Emulgatoren hergestellt werden. '-.
Angezogene Druckschriften: Schweizerische Patentschrift Nr. 276709; französische Patentschrift Nr. 653 069.

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