DE2019252C3 - Mit Alkylpyridindenvaten aro matisiertes Tabakerzeugnis - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung befaßt sich mit Jer Verbesserung des Geschmacks, des Duftes, der Würze und/oder des Aromas von Tabak und Tabakrauch.

In der Tabakindus:rie ist es gut bekannt, daß der Geschmack, der Duft, die Würze und das Aroma von Tabak oder Tabakrauch zumindest, wj- die Endverbraucher betrifft, groBe Berücksichtigung \erdienen. Die Hersteller von Tabakerzeugnissen haben beachtliche Forschungen getrieben und Versuche unternommen, um Tabakprodukte herzustellen, die von dem Verbraucher angenommen werden, besonders was die Geschmacks-, Duft- und Aromaeigenschaften betrifft. Es ist in der Tabakindustrie allgemein üblich. Mischungen von ausgewählten Tabaken aus den Vereinigten Staaten und aus dem Orient herzustellen, um Rauchtabak zu liefern, der einen angenehmen Geschmack, Duft und ein angenehmes Aroma \or und während des Rauchens besitzt. Jedoch ist ein solches Verfahren oft kostspielig und es kann zu Zeiten so unökonomisch werden, daß es sich von selbst verbietet, wenn bestimmte Anen von Tabak, die in den Mischungen verwendet werden, rieht voirät ig sind.

Fs wurde nun gefunden, daß der Geschmack, der Duft, die Würze und das Aroma von Tabakprodukten vor und während des Rauchens vorteilt! ift erhöht und verbessert werden kann, wenn man e ne bestimmte Klasse von alkylsubstituierten Pyridim η als Zusatzstoffe für den Tabak verwendet.

Aus der schweizerischen Patentschrift 482 416 ist der Zusatz von 2-Methyl-5-isopropylpyridin zu Tabak bekannt. Danach besitzt dieser Zusatzstoff einen an süße Kartoffeln erinnernden Geruch. Die Verwendung von alkylsubstituierten Pyridinen zur Erzielung eines echten Tabakaromas von süßlich fruchtiger Natur war durch diese Literatui stelle daher nicht nahegelegt. Darüber hinaus ist die Synthese des 2-Methyl-5-isopropylpyridins relativ schwierig durchzuführen und die Substanz ist daher kostspieliger und weniger leicht zugänglich, als die nachstehend definierten, in dem erfindungsgemäßen Tabakerzeugnis enthaltenen alkylsubstituierten Pyridine.

Aus der britischen Patentschrift 963 387 ist die Verwenduni» von Pyridin als Tabak-Aromamittel bekannt. Zwar wird durch Pyridin ein gewisser süßlicher Geschmack erzeugt, dabei ist jedoch ein leichter aber deutlicher Amingeschmack des so behandelten Materials nicht zu vermeiden, da bekanntlich Pyridine sowie andere Amine, selbst in sehr geringen Mengen, einen unangenehmen Geruch besitzen. Es war daher um so überraschender, daß mit den erfindungsgemäß eingesetzten substituierten Pyridinen eine hervorragende Aromaverbesserung von Tabak erzielt werden kann, ohne daß dabei gleichzeitig auch nur ein leichter Aminbeigeschmack auftritt.

Die vorliegende Erfindung betrifft ein mn Alkylpyridinderivaten aromatisiertes Tabakerzeugnis, das dadurch gekennzeichnet ist, daß als geschmacksverbessender Zusatzstoff mindestens ein Mono-, Dioder Trialkvlpyridin in einer Menge von 0,00001 bis 0 05 vorzugsweise 0,0001 bis 0,001 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Tabaks enthalten ist, dessen Alkylgruppe oder Gruppen Methyl- und oder Äthvlgruppen sind.

Die erfindungsgemäßen aromatisierten Tabakerzeugnisse können mit besonderem Vorteil durch Zusatz der zuvor angegebenen Alkylpyridine m Tabak oder tabakähnhehe Produkte, beispielsweise Pfcif-ni.'bak oder bei der Herstellung von Zigaretten, Stumpen oder Zigarren und weiterhin gewünschten-HIs in andere Tabakerzeugnisse die sich von Tubakersat/stoffen natürlichen oder synthetischen Irsprunas ableiten, erhalten werden.

Alternativ können die oben definierten AUvI-pwiduic 'HT Herstellung der erfindungsgemäß .inwtalisierien Tabakerzeugnisse beispielsweise in / iurcl'en. Stumpen oder Zigarren anders eingeark ;ct werden, als in den Tabak oder den Tabakersat/s; :";. der in dem fertigen Rauchwarenprodukt enthalte· .st. So kann man beispielsweise im Falle von Zigar. ton die Alkylpyridine in das Papier der Zigarette in cn Klebstoff, der das Zigarettenpapier in dem fen ;αι Artikel zusammenhält oder im Falle von ZigaiWu n. die 1 ilterspit/en enthalten, in das Material, da- ie F'lterspitzen darstellt, einarbeiten. Weiterhin körwn die Alkylpyridine im Falle von Stumpen und Zig.tr .η in die Umwicklung der Stumpen oder Zigarrer, eingearbeitet werden.

Die Alkylpyridine können gewünschtenfalls in einen oder mehrere der Bestandteile der Tabakerzeugnisse vor der Herstellung eingearbeitet weru.'i. Beispielsweise können die Alkylpyridine in .is Ziaarettenpa.-ier vor der Verwendung dieses Papieres für die Herstellung von Zigaretten eingearbeitet werden. Ähnlich können die Alkylpyridine in das Unwicklungsmaterial für Zigarren oder Stumpen vor der Herstellung der Zigarren oder Stumpen eingeaibestet werden.

Beispiele von bevorzugten Alkylpyridinen, die in den erfindungsgemäßen Tabakerzeugnissen enthalten sein können, schließen ein: 3-Methylpyridin, 3,4-Dimethylpyridin, 3,5-Dimelhylpyridin, 2,4-Dimethylpyridin, 2,5-Dimelhylpyridin, 2,6-DimethyIpyridm, 2-Äthylpyridin, 4-Methylpyridin, 3-Äthylpyridin, 4-Äthylpyridin, 4-Äthyl-2-methylpyridin, 3-Äthyl-4-methylpyridin und 2,4,6-Trimethylpyridin. Sie können leicht durch übliche Verfahren dargestellt werden.

Die Alkylpyridine können allein oder zusammen in Mischung miteinander in dem Tabakerzeugnis enthalten sein. Die eingesetzte Menge hängt im allgemeinen von dem gewünschten Geschmack, Duft und/ oder Aroma und von den jeweiligen Verbindungen ab. Die Alkylpyridine können bei jeder Stufe eingearbeitet werden, bei der Behandlung des Tabaks oder des Tabakersatzstoffes, aber vorzugsweise nach dem Altern, Räuchern bzw. Trocknen und Zerkleinern und bevor der Tabak oder der Tabakersatzstoff in Zigaretten und andere Produkte geformt wird. Es soll bemerkt werden, daß nur ein Teil des Tabaks behandelt werden muß, da der behandelte Tabak zusammen mit anderen Tabaken, bevor Zigaretten oder andere Rauchartikel hergestellt werden, vermischt werden kann. In solchen Fällen kann der behandelte

Tabak gewünschten!alls den Zusatzstoff in Mengen enthalten, die über den Mengen liegen, die ober, angegeben sind, so daß, wenn er mit den anderen nicht behandelten Tabaken vermischt ist, das Endprodukt eine Menge des Zusatzstoffes enthält, die innerhalb des angegebenen Bereiches liegt.

Wie zuvor angegeben, dienen die hierin beschriebenen TabakersatzstofFe dazu, den Geschmack, den Duft, die Würze und/oder das Aroma von Tabak oder Tabakrauch zu verbessern. Es soll jedoch erwähnt werden, daß die Definition oder Charakterisierung von Duft, Geschmack, Würze oder Aroma in der Tabakindustrie fast rein subjektiv ist und daß verschiedene Raucher den gleichen Duft und das gleiche Aroma, die gleiche Würze oder die Wirkung ganz verschieden beurteilen. Unter Hinweis hierauf wird fm folgenden eine Charakterisierung der Wirkung repräsentativer erfindungsgemäßer Tabakzusatzstoffe, die durch Versuche bestimmt worden waren, gegeben.

Additiv:
3-MethyIpyridin

3.4-Dimethylpyridin

3,5-Dimethylpyridin

2,6-Dimethylpyridin

2-Äthylpyridin

4-Methylpyridin

Wirkung:

Verleiht dem Raucharoma einen Charakter, der Tabaken ähnelt, die in Kentucky und Süd-Ohio gezogen werden, (burley-like character to taste and smoke aroma) erhöht den Körper bzw. den Gehalt (body) des Tabakrauches fügt Burley-Charakter hinzu. Erhöht das Aroma von geschnittenem Tabak --- vergrößert den Taoakgeschmack im Rauch erhöht den

»Körper« des Tabakrauches fügt Burley-Charakter hinzu. Modifiziert den Tabakgcsehmackduft und erhöht geräucherten Rauchcharakter (flue-cured character). Verleiht geschnittenem Tabak ein bestimmtes Tabakaroma und dem Rauch einen Burley-Charakter.

Verbessert sowohl das Aroma der verpackten Ware als auch des Rauchs auf Burley-Charakter.

Verleiht dem Geschmack und dem Raucharoma einen Burley-ähnlichen Charakter erhöht den Körper des Tabakrauches — verleiht Burley-Charakter.

Additiv: Wirkung:

3-Äthylpyridin Verbessert das Aroma der

verpackten P.auchwars und des Rauches — verleiht dem Rauch Aromacharakter.

4-Äthylpyridin Verbessert das Aroma der

verpackten Rauchware und des Rauches— verleiht Tabakgeschmack bzw. Duft.

ίο 2,4,6-Trimethylpyridin Verbessert das Aroma des

verpackten Tabakerzeugnisses, verleiht dem Tabakrauch
»Körper« und erhöht gleichzeitig den Burley-Charakter.

(Burley-Charakter bedeutet, daß der Rauchartikel Eigenschaften besitzt, wie Tabak, der in Kentucky oder Süd-Ohio gepflanzt wird.)

Die oben diigegebcnen Alkylpyridine können in die Rauchprodukte, -bestandteile oder -zusammensetzungen auf jede gewünschte Weise eingearbeitet werden. Beispielsweise kann ein gealterter, im Rauch geräucherter und geschnittener Tabak mit einer 1° „igen Lösung von 3-Methylpyndin in Äthylalkohol in einer Menge besprüh! werden, daß man Tabak erhält, der 0,001 Gewichtsprozent des Zusatzstoffes. berechnet auf Trockenbasis, enthält. Der Alkohol wird dann durch Verdampfen enifernt und der Tabak wird zur Herstellung von Zigaretten durch übliche Verfahren verwendet. Man hat gefunden, daß Zigaretten, die auf diese Art hergestellt wurden, einen verbesserten Burley-Charakter aufweisen.

Im allgemeinen können die erfindungsgemäßen Zusatzstoffe bei den Rauchartikeln, -bestandteilen oder Rauchartikelzusammensetzungcn beispielsweise durch Versprühen, Eintauchen usw. verwendet werden, wobei man geeignete Suspensionen oder Lösungen der Zusatzstoffe verwerdet. So können Wasser oder flüchtige organische Lösungsmittel, wie Äthanol. Äther, Aceton, flüchtige Kohlenwasserstoffe und ähnliche als Trägerstoffc für die Zusatzstoffe verwendet werden, während sie auf das betreffende Material angebracht werden. Andere Duft-, Geschmacks- und Aroma liefernde Zusatzstoffe, wie solche, die in den USA.-Patentschriften 2 766 145, 2 905 575, 2 905 576, 2 978 365 und 3 041 211 beschrieben weiden, können gewünsehteifalls in den Tabak oder andeie rauchbare Zusammensetzungen mit den erfindungsgemäßen Tabakerzeugnissen eingeaibeitet werden.

Die Verwertung der Erfindung Kann durch gesetzliche Bestimmungen, insbesondere durch das Lebensmittelgesetz, beschränkt sein.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Mit Alkylpyridinderivaten aromatisiertes Tabakerzeugnis, dadurch gekennzeichnet, daß als geschmacksverbessernder Zusatzstoff mindestens ein Mono-, Di- oder Trialkylpyridin in einer Menge von 0,00001 bis 0,05, vorzugsweise 0,0001 bis 0,001 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Tabaks enthalten ist, dessen Alkylgruppe oder Gruppen Methyl- und oder Äthylgruppen sind.