DED0013793MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 6. Dezember 1952 Bekanntgemacht am 3. Mai 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Es sind selbsttätige Ei η laß Ventilsteuerungen für
Dampfmaschinen bekannt, bei denen die Einlaßventile durch den Kompressionsdruek im Arbeitszylinder
angehoben, durch den Frischdampfdruck 5 offengehalten und am Ende der Füilktngsperiode
durch die Drucksenkung während der Einströmung geschlossen werden. Der Venitilsohluß wird dadurch
herbeigeführt, daß eine im Schließ sinn wirksame Kolbenfläche des Ventils mit einem unterhalb
des höchsten Einströmdruefces liegenden einstellbaren Dampfdruck beaufschlagt wird. Wenn
der Einströmdrack um einen bestimmten Differenzbetrag gegenüber dem auf der. Schließ fläche des
Ventils lastenden Druck herabgedrosselt ist — etwa bei höchster Kolbengeschwindigkeit — so
schließt sich das Ventil. Diese Steuerungen haben den Nachteil, daß die Kompression bis auf den
!höchsten Einsitrömdruek geführt werden muß. Die Füllung kann nur bis etwa 50% betragen, da bei
weiterer Kolbenbewegung die Kolbengeschwindigkeit und damit die Einströmdroisselung wieder abnimmt.
Die die Schließkraft darstellende Druckdifferenz zwischen dem einstellbaren, selbst schon
unterhalb des Frischdampfdruckes liegenden
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Sch ließ druck und dem gedrosselten Einströmdruck
ist aber viel zu klein, um ein sicheres Schließen des Ventils zu gewährleisten. Wenn auch durch
eine Regelvorrichtung ein Einfluß auf den Füllungsgrad genommen werden soll, so ist es doch
offensichtlich.,-.daß- dies nur bis zu einer gewissen
Grenze möglich ist. Bestimmend ist die Drosselkurve des Dampfeiintrittes. Die bekannte Steuerung
bat sich daher nicht durchzusetzen vermocht.
to Es ist ferner ein selbsttätiges Auslaßventil mit Führungskolben für Kolbendampfmaschinen bekanntgeworden,
bei dem die Führungskolbenfläche über einen Kanal an die Arbeitszylinderlaufbahn
angeschlossen ist, wobei sie abwechselnd mit dem Druck vor und hinter dem Kolben in Verbindung
gebracht wird. Dieses;Auslaßventil ist wegen seiner. Konstruktion gebunden *an eine parallel zur Kolbenstange getroffene Anordnung, da es mit einem ringförmigen
Ansiatz am Arbeitskolben zusammen-
ao arbeitet, der beim Beginn der durch die Höhe dieses Ansatzes bestimmten und somit unveränderlichen
Kampressionsstrecke in einen Ringspalt zwischen einem zylindrischen Ventilfortsatz.,Und
dem Zylinderdeckel eintaucht und den Auslaß absperrt, wodurch das Ventil durch den Kompression
sd ruck -..geschlossen ; und durch den anschließenden
Friscfadampfdrudk weiter geschlossen gehalten wird. Abgesehen von der hohe Präzision
erforderlichen Gestaltung der zusammenarbeitenden Ringflächen vermittelt das bekannte Auslaßventil
auch keine Anregung zur Gestaltung eines
. ... selbsttätigen Einlaßventils
Bei einer anderen Bauart eines Einlaßventils mit einer Verbindungsleitong zwischen dem das
Ventil betätigenden Kolben und dem Arbeitsraum des Dampfmaschinenzylinders wiird bei höchster
Kompression die eine Seite des Steuerkolbens mit dem Kompressionsdruck beaufschlagt, so daß sich
das Einlaßventil dann erst unter Überwindung von Federkraft öffnet. Dies wird aus dem Gründe angestrebt,
weil mit.dem gewählten Doppelsitzventil ein verhältnismäßig großer Schadraum verbunden
ist. Der Öffnungsdruck wird durch den Frischdampfdruck, wozu ein besonderes Ventil erforderlieh
ist, unterstützt, bis durch einen Hahn, der unter dem Einfluß eines Regulators steht, ein
Dnuckausgleich zwischen den beiden Flächen des Steuerkolbens erfolgt und die Schließfeder wieder
wirksam wird.
Dieses Ventil erfordert wegen des zweiseitig beaufschlagten Steuerkolbens, der entsprechenden
Zuleitungen, des besonderen Ventils zum Frischdampf raum, das dazu noch im Kolben gelagert
ist, und des Regulierhahnes einen hohen Bauaufwand.
Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines durch den Druck im Arbeitsraum des Zylinders
einer Kolbendampfmaschine od. dgl. gesteuerten topfartigen Einlaßventils mit einem Steuerkanal
zwischen dem Ventil und der Arbeitszylinderlaufbahn, dais möglichst einfach aufgebaut ist, sicher
funktioniert und leicht auf jedes gewünschte Diagramm eingestellt werden kann. In der Erkenntnis,
daß topfartige Ventile einen geringstimöglichen Schadraum zur Folge haben, geringe Stellkräfte
benötigen und zur Aufbringung verschiedener Steuerflächen besonders geeignet sind, wird die Erfindung
dahingehend vollendet, daß bei einem derartigen Ventil der Veintilkörper mit drei verschieden
großen, vom Kompressionsdruck, vom Frischdampfdruck und vom Steuerdruck im Arbeitszylinder
beaufschlagten Arbeitsflächen versehen ist.
Das Ventil wird auf einem in Längsiriichtung durchbohrten Führungsstück geführt. Der dem
Arbeitszylinder zugekehrte und vom Druck im
Arbeitszylinder im Öffnungssinn belastete Boden ,ist verbreitert. Die durch den Durchmesser des
Führungsstückes 'gegebene , und im Schließsinn wirkende innere ■ Bodenfläche wird von einem
Steuerdruck 'beaufschlagt, während die einerseits voin Führungsstück und andererseits vom Ventilsitz
begrenzte und im Fmschdampirautn liegende
äußere Ringfläche vom Frischdampf druck belastet
wird. Das Ventil, besitzt also drei verschieden große Steuerflächen, die von verschiedenen Drücken
beaufschlagt werden und das Ventil im gewünschten Rhythmus betätigen.
Der Steuerdruck wird an einer bestimmten Stelle
der Lauffläche des Afbeitskolbens entnommen, wo- go bei die in der Lauffläche liegende Öffnung des
Steuerkanals : vom Arbeitskolben periodisch überstrichen
und damit gesteuert wird. Und zwar gelangt bei einfach wirkenden Zylindern der Auspuffdiruck,
der Atmosphärendruck oder ein sonstiger genügend niedriger statischer Druck zur Anwendung.
Bei.doppelt wirkenden Zylindern wird zweckmäßig
der"hinreichend· niedrige Druck des expandierten Arbeitsmediums aus dem jeweils gegenüberliegenden
Zylinderraum zur Steuerung herangezogen. Bei Gleichstrommaschinen schließlich oder anderein Maschinen mit Auslaßschlitzen, bei
denen gewöhnlich ein breiter Kolben verwendet wirdi, kann der Steuerdruck auch aus dem zwischen
den vorderen Und hinteren Kolbenringen befindliehen Ringraum, dessen Druck sich periodisch
durch die Auslaßschlitze vollständig entspannt, ■entnommen werden.
Die Festlegung der einzelnen Steuerpunkte,- nämlich Voreintritt und Füllungsschluß, wird durch
die Bemessung der wirksamen Flächen an den Einlaßventilen, die WaJhI des Raumes mit einem für
die Entlastung geeigneten Druck und. die Lage der Steuerkanäle zur Zylinderlauffläche beeinflußt und
kann für das gewünschte Arbeitsdiagramm bestimmt werden. Die Öffnung des Einlaßventils
(Voreintritt) erfolgt bei einem 'bestimmten Druck (Eröffnungsdruck), dier auch wesentlich unter dem
F riechdampf druck liegen kann; der Ventilschluß erfolgt bei einer durch die Lage des Steuerkanals
festgelegten Kolbenstellung (Schließstellung).
Das Ventil kann leicht in der Zylinderwand angeordnet
werden, so daß der Zylinderdeckel ohne Behinderung abgenommen werden kann. Dies ist
ohne Vergrößerung des Schadraumes nur bei einem Topfventil möglich.
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Der Ventil'Seihkiß kann durch eingebaute Scihließfedern
unterstützt werden.
In der Zeichnung ist der Erfindüngsgegenstand
an einem Ausführungsbeispiel sühematisdh dargestellt. ..-■.■.·
Abb. i. zeigt das topfförmige Einlaßventil, das
einzeln oder auch zur Erzielung größerer Querschnitte in Gruppen ^angeordnet werden kann.
Das Ventil besitzt einen Führungsbölzen 2, der ίο in Längsrichtung durchbohrt ist. Der Führungsdurdhmesser
des Bolzens 2 ist kleiner als der Sitzdurchmesser des dem Arbeitszylinder zugekehrten
Ventilbodens 4, so daß die wirksame Kolbenfläche im Steuerraum 3 kleiner ist als die vom Sitz begrenzte
Fläche 4 und eine Restfläche für Belastung durch den Druck im Frischraum 8 übrigbleibt. Der
Steuerraum 3 ist über die Steuerleitung 5, die an eine bestimmte Stelle der Arbeitszylinderlaufbahno
angeschlossen ist, mit dem Arbeitsraum 9 des Zylinders verbunden. Dadurch stellt sich im Steuerraum
der jeweils im Arbeitsraum des Zylinders herrschende Druck ein. Außerdem besitzt der
Führungsbolzen 2 ein gestrichelt angedeutetes Federnest, in dem eine von innen auf den Ventilboden
drückende und im Ventilsühließsinn wirksame Feder 7 untergebracht ist.
Abb. 2 zeigt eine Darstellung eines Zylinderkopfes mit der selbsttätigen Einlaßventilsteuerung
und einem, hier beispielsweise zwangläufig gesteuerten Auslaßventil 10. Der Kalben 11 steht nach
der Zeichnung in seiner Totpunktlage. Das Einlaßventil ι ist in dieser Stellung vom Zylinderkopf
her mit dem Kompressionsdruck belastet. Im Steuerraum 3 des Ventils herrscht ein Druck, der
dem an der Einmündungsstelle der Steuerleitung S in die Zylinderwand 6 entspricht. Dieser Druck ist
beispielsweise bei einfach wirkenden Zylindern der atmosphärische Druck.
Das Ventil 1 ist bei der gezeichneten Kolbenstellung
allseitig vom Frischdaimpfdruck umgeben und nur über die wirksame Kolbenfläche im Steuerraum
3 entlastet, so daß eine im Öffnungssinne wirksame Kraft, von. der nur die Federkraft abzuziehen
ist, das Ventil geöffnet hält, damit Frisdhdampf in den Zylindferraum auf der Kopfseite einströmen
kann. Dieser Zustand bleibt bei Bewegung des Kolbens nach rechts so lange bestehen, bis der
■ Kolben die Mündung des Steuerkanals 5 überfahren hat. Dies ist der Fall bei der im Diagramm
nach Abb. 3 mit Schließstellung bezeichneten Kolbenstellung. Bei dieser Schließstellung wird
der Steuerraum 3 über die Steuerleitung 5 ebenfalls mit Frisdhdampfdruek angefüllt. Die im öffnungs-
und Schließsinne wirksamen Drücke ' gleichen sich aus, so daß die Schließfeder das
Ventil schließen kann.
Zur Veranschaulichung der Druckverhältnisse im Zylinder dient das in Abb. 3 dargestellte Diagramm.
Hiernach expandiert bei weiterem Rechtsgang des Kolbens der im Arbeitsraum des Zylinders
eingeschlossene Dampf, bis der Kolben die Ends te llung erreicht hat und das Auslaßventil geöffnet
wird. Bei Rückwärtsgang des Kolbens wird der Dampf durch das Auslaß ventil ausgeschoben,
bis- dieses geschlossen wird und die Kompression einsetzt. · '
Das Einlaßventil wird inzwischen über die auf dier Rückseite des Kolbens wieder freigegebene ■
Steuerleitung entlastet. ■ Infolge der teilweisen Belastung
durch den Frischdampfdruck bleibt es jedoch so lange geschlossen, bis der Koimpressionsdruck
die notwendige Höhe zum Aufheben der im Schließsinne wirksamen Kräfte erreicht.
Bei dem mit Eröffnungsdruck bezeichneten Zyl'inderinnendiruck
öffnet. sich das Ventil. Die öffnungskraft wird durch den Frischdampf, der in
den Zylinder einströmt, unterstützt.
Der besondere Vorteil der Steuerung besteht darin, daß einmal ein sicherer Füllungsabschluß
bei jeder gewünschten Kolbenstellung erreicht werden kann, zum anderen, daß für die Öffnung
des Ventils jederzeit ausreichend große Kräfte zur Verfügung gestellt werden können und schließlich,
daß der Öffnungsdiruck genau vo-rausbestimmt und wesentlich niedriger als der Einströmdruck so gewählt
werden kann, wie es für ein wirtschaftliches Diagramm notwendig ist.
Claims (7)
1. Durch den Druck im Arbeitsraum des Zy- go !■anders einer Kolbendampfmaschiine od. dgl. gesteuertes,
topfartiges Einlaßventil mit einem Steuerkanal zwischen dem Ventil und der Arbeitsizylinderlaufbahn,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkörper mit drei verschieden großen, vom Kompressionsdruck, vom Frischdampfdruck
und vom Steuerdruck im Arbeitszylinder beaufschlagten Arbeitsflächen versehen
ist.
2. Einlaßventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Einlaßventil in der Wand des Arbeitszylinders angeordnet ist.
3. Einlaßventil nadh Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Einlaßventil mit einer im Schließsinn wirkenden Feder ausgestattet
und in seinen Arbeitsflächen so bemessen ist, daß die Dampfdrücke unter Überwindung
des Sehliießfederdruckes die Öffnung1 des Ventils, bei einem bestimmten Druck im
Arbeitszylinder bewirken.
4. Selbsttätige Einlaßsteuerung für Kolbendampfmasehinen
und andere Gasexp ans ionsmaschinen mit Einlaßventilen nach den Ansprüchen
ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerraum (3) des Einlaßventils über den
vom Arbeitskolben gesteuerten Steuerkanal (5)
mit einem Arbeitszylinderraum geeigneten Druckes verbindbar ist.
5. Selbsttätige Einlaß ventilsteuerung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Steuerkanal (5) mit verschiedenen Stellen der Arbeitszylinderlaufbahn verbindbar ist und
jeweils nur die Verbindung hergestellt ist, die der gewünschten Füllung entspricht.'
6. Selbsttätige Einlaßventilsteuerung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeich-
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net, daß ein die Füllungsänderung bewirfcender von außen betätigter Schieber od. dgl. vorgesehen
ist.
7. Kolbendampfmaschine öder andere Gaisexpansionsmaschine,
gekennzeichnet durch die gruppenweise, insbesondere reihenweise und ringförmige Anwendung von gesteuerten Einlaßventilen
nach den Ansprüchen 1 biis 3.
Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 208 390, 624 381,
311, 251 822.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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