DED0013169MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 18. September 1952 Bekanntgeniacht am 21. Juni 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
In Öfen od. dgl., die bei hohen Temperaturen betrieben werden, tritt an die z. B. zur Wärmeisolation
oder zur Aufnahme von elektrischen Heizleitern dienende keramische Auskleidung, wie insbesondere
Steinen, Platten oder Pronlstücken, häufig eine Beschädigung oder vorzeitige Zerstörung
durch Rißbildung ein. Die Ursache ist das erhebliche Wärmegefälle, das. innerhalb der erwähnten
Auskleidungen immer vorhanden ist, gleichgültig, ob diese als Träger oder Isolierung für
die Elektroheizkörper oder lediglich der Isolation gegen Wärmeverluste dienen. Die hierdurch entstehenden
Spannungen können selbst von Werkstoffen mit hoher Temperaturwechselbeständigkeit
nur bis zu einem gewissen Grad ohne mechanische Überbeanspruchung aufgenommen werden, wobei
zu berücksichtigen ist, daß bei sehr hohen Temperaturen die mechanische Festigkeit stark zurückgeht
und auch stoffliche Änderungen, wie z. B. Rekristallisationen, eintreten. Bisher hat man die sich
daraus ergebenden Nachteile in Kauf genommen und die beschädigten Ofenteile entweder laufend
ersetzt oder solche Wärmerisse durch Zumörteln ausgebessert. Gerade dabei entstehen jedoch leicht
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weitere Schwierigkeiten aus dem unterschiedlichen Schwundverhalten des Mörtels und der keramischen
Stoffe, wodurch die Zerstörung unter Umständen noch erheblich beschleunigt wird.
Gemäß der Erfindung werden nun die schädlichen mechanischen Wirkungen der unvermeidlichen
Wärmespannungen in einer thermisch hochbeanspruchten Ofenauskleidung dadurch wirksam
ausgeschaltet, daß diese in Formkörper kleiner Abmessungen aufgeteilt wird und die Formkörp'er zu
Gebilden, etwa in Art einer Gliedermatte, zusammengefügt werden. Erfindungsgemäß sollen die
Einzelglieder in ihren Abmessungen klein gehalten werden, wobei die Größe sich nach dem zu erwartenden
Wärmegefälle und der Zeit, in der es sich einstellt, richtet. Größere Elemente werden bei
kleinem Temperaturgefälle und langsamer Einstellung, kleinere bei rascher Erhitzung gewählt. Für
kleinere Öfen beispielsweise sollen die Einzelglieder zweckmäßig eine Größe von 8o X 5°
X 20 mm nicht übersteigen, während nach unten eine Grenze lediglich durch fertigungstechnische
Gesichtspunkte gesetzt ist. Im allgemeinen werden sich die Wärmespannungen um so weniger auswirken,
je kleiner die Einzelglieder gewählt werden können, da diese dann den thermischen Beanspruchungen
leicht folgen, ohne daß etwaige Volumenveränderungen der Einzelglieder den Zusammenhalt
des gesamten Gebildes gefährden. Bei Verwendung der Ofenauskleidung für Zwecke der
Wärmeisolation wird man die Abmessung der einzelnen Glieder auch deswegen möglichst gering
halten, um auf diese Weise durch die Entstehung einer Vielzahl von Zwischenräumen die
Isolationiswirkung des gesamten Gebildes zu erhöhen.
Die Verbindung der Einzelglieder kann in vielfältiger
Weise erfolgen. Man kann die Formkörper beispielsweise jeweils mit Nasen oder Haken und
entsprechenden Vertiefungen, etwa nach Art von Nut und Feder, versehen. Besonders vorteilhaft gestaltet
sich jedoch die Ausbildung der erfindungsgemäßen Auskleidung, wenn die Einzelelemente jeweils
mindestens zwei Bohrungen tragen, durch die Stäbe oder Drähte aus hitzebeständigem Material
geführt werden. Auf diese Weise lassen sich die Einzelglieder zu ein- oder mehrschichtigen Gebilden
beliebiger Größe und Abmessung zusammenfügen. Der Vorteil eines solchen Aufbaues liegt.
neben der Möglichkeit einer leichten Anpassung an die jeweils erforderliche Form oder Größe der Auskleidung
vor allem auch darin, daß die entstehenden Gebilde flexibel ausgebildet werden können, da
die einzelnen Glieder um die verbindenden Drähte oder Stäbe beweglich sind. Wenn die Verbindungs-·
elemente, also Drähte oder Stäbe, und die zu deren Aufnahme dienenden Bohrungen nicht rund,
sondern eckig ausgeführt werden, so läßt sich dadurch der Auskleidung in allen Richtungen eine
höhere Stabilität verleihen. Eine gewisse Beweglichkeit der Glieder gegeneinander bleibt dabei
zwar gewahrt, der Grad der Flexibilität wird dadurch jedoch etwas verringert.
Die Ofenauskleidung gemäß der Erfindung kann nicht nur die bisher für die Isolierung von Ofenauskleidungen
verwendeten Steine oder Platten ersetzen, sondern eignet sich bei Zusammenfassen
einer genügenden Anzahl von Einzelgliedern zu großen Gebilden auch für den Aufbau von Decken,
Böden und Seitenwänden von Ofenräumen oder als Isolierschicht in großrä.umigen öfen. Gerade
hierbei ergeben sich besondere Vorteile in der Konstruktion und dem Einbau, da es leicht möglich ist,
die Auskleidung infolge ihrer Flexibilität oder durch entsprechende Formgebung der Einzelglieder
allen Profilierungen des Ofenraumes auch dann anzupassen, wenn Ecken, Rippen, Nuten oder ein-
oder ausspringende Winkel vorhanden sind. Dabei können einzelne Glieder auch mit Halte- oder Aufhängevorrichtungen
versehen sein, die derVerankerung an der Ofenwand oder Decke dienen. Es ist
überhaupt nicht unbedingt erforderlich, die Glieder einer solchen Ofenauskleidung in Form und Abmessung
alle übereinstimmend auszubilden, doch wird man bevorzugt schon aus fertigungstechnischen
Gründen im allgemeinen einheitliche Formkörper zum Aufbau der Auskleidung benutzen.
Neuartige und vielseitige Konstruktionsmöglichkeiten für den Bau von Öfen oder anderen thermischen
Geräten und Vorrichtungen unter Benutzung des Grundgedankens der Erfindung ergeben
sich dann, wenn als Verbindung für die einzelnen Glieder Drähte aus Werkstoffen benutzt
werden, die auf Grund ihrer Zusammensetzung zugleich, als Heizleiter für eine Elektrowiderstandsheizung
verwendbar sind. Auf diese Weise entstehen Heizkörper in Form flexibler Gebilde, die
weit besser als bei der bisherigen Ausführung, bei der die Heizdrähte, -bänder oder -spiralen in
starren Isolierrohren, Steinen od. dgl. geführt werden mußten, den jeweiligen Konstruktionserfordernissen angepaßt werden können. Die Heizleiter
können auch in diesem Fall als Drähte, Spiralen oder auch Bänder jeweils nach den elektrischen
Erfordernissen verwendet werden.
Die Auswahl des Werkstoffes für die Glieder zum Aufbau der Ofenauskleidung richtet sich im
wesentlichen nach der jeweiligen Zweckbestimmung und den an die Auskleidung gestellten Anforderungen.
Sofern es sich um eine thermische Isolation handelt, können in erster Linie solche
Werkstoffe benutzt werden, die ein geringes Wärmeleitvermögen aufweisen, wie z. B. Spinelle
oder auch geeignete silikatkeramische Massen. Besonders vielseitig verwendbar sind jedoch Gebilde,
deren Glieder aus hochschmelzenden Oxyden, wie z. B. Zirkonoxyd, Titanoxyd, Berylliumoxyd und
insbesondere Aluminiumoxyd oder deren Gemischen, bestehen. Die Herstellung der als Einzelglieder
dienenden Formkörper aus Oxydmassen erfolgt zweckmäßig nach den Arbeitsmethoden der
sogenannten Oxydkeramik. Die zuletzt genannten Werkstoffe sind beständig gegen sehr hohe Temperaturen
und erlauben einen Ofenbetrieb bei Temperaturen noch oberhalb von 18000 C. Sie besitzen
zwar im Vergleich zu Spinell eine wesentlich
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höhere Wärmeleitfähigkeit und sind deswegen besonders für den Aufbau von Heizkörpern nach dem
Grundgedanken der vorliegenden Erfindung geeignet. Sie können jedoch auch als Werkstoff für
solche Auskleidungen in Hochtemperaturöfen Verwendung finden, in denen sie nur der thermischen
Isolation dienen sollen, da die Aufteilung in kleine Einzelglieder durch die entstehenden Zwischenräume
ein hinreichendes Isoliervermögen gewährleistet. Da man Formkörper aus derartigen Werkstoffen
durch Verwendung von bei der Sinterung herausbrennenden Zusätzen oder durch Gastreibung
auch porös ausbilden kann, läßt sich durch den Aufbau der Auskleidung gemäß der Erfindung aus
solchen porösen Einzelgliedern das Isoliervermögen auch bei den an sich gut wärmeleitenden oxydkeramischen Werkstoffen auf Bestwerte steigern. Durch
Kombination von porösen und dicht gebrannten keramischen Gliedern ergeben sich vielfältige Abänderungsmöglichkeiten
in den thermischen Eigenschaften der Ofenauskleidung.
Für besonders hohe thermische Beanspruchungen ist es zweckmäßig, auch für die Verbindungselemente
die gleichen hochfeuerfesten Werkstoffe zu verwenden und die Glieder mit Hilfe von Stäben
oder Rohren aus Aluminiumoxyd, Berylliumoxyd od. dgl. zusammenzufügen.
Man hat die vorgenannten hochschmelzenden Oxyde in Form von Steinen oder Platten bereits
für den Aufbau und die Auskleidung von Hochtemperaturöfen verwendet. Allerdings waren bisher
der Ausnutzung der günstigen Eigenschaften dieser hochschmelzenden Oxyde für solche Zwecke durch
den Preis des Werkstoffes gewisse Grenzen gesetzt, im Hinblick darauf, daß die bei hohen thermischen
Belastungen unvermeidliche Beschädigung oder Zerstörung solcher Formsteine durch Rißbildung
eine häufige Auswechslung und Erneuerung notwendig machte. Gerade in dieser Hinsicht kommen
die Vorteile der Ofenauskleidung gemäß der Erfindung voll zu Geltung, da hier, falls Beschädigungen
eintreten, nur einzelne Glieder ausgewechselt werden müssen und die Aufteilung in
Formkörper kleiner Abmessungen die Durchfüh-
H5 rung von Umbauten oder Änderungen außerordentlich
erleichtert, da die Einzelteile von auseinandergenommenen Auskleidungen jederzeit wieder verwendet
werden können.
Die Zeichnung stellt den Aufbau der Ofenauskleidung aus Einzelgliedern gemäß der Erfindung
in Abb. ι bis 4 dar.
Abb. ι 'zeigt ein solches Gebilde, das aus einzelnen
Gliedern 11 besteht, von denen jedes zwei Bohrungen senkrecht zu seiner größten Ausdehnung
aufweist. Die Bohrungen 12 nehmen die Verbindungselemente 13 auf, die entweder als Stäbe oder
Drähte ausgebildet sein können.
Abb. ι a stellt die gleiche Anordnung in Seitenansicht
dar.
In Abb. 2 ist ein Beispiel für die \^erwendung
einer Auskleidung für einen gewölbten Ofenraum wiedergegeben. Hierbei können die Einzelglieder
14 entweder durch gekrümmte Flächen begrenzt oder gemäß Abb. 2 a und 2 b so abgeschrägt oder
verrundet sein, daß sie sich infolge der Flexibilität des Bauelementes einer gekrümmten Fläche anpassen
lassen.
Bei der Verwendung der Auskleidung als Heizkörper wird der die Verbindung der Einzelglieder
15 bewirkende Heizleiter 16 zweckmäßig haarnadeiförmig
durch die einzelnen Bohrungen 17 geführt, wie es in Abb. 3 in Aufsicht dargestellt ist. ·
In Abb. 3 a und 3 b sind die Einzelglieder mit den Bohrungen und dem durch diese hindurchgeführten
Heizdraht nochmals unter Verwendung der gleichen Bezugszeichen gesondert dargestellt.
Zur Befestigung solcher Elemente an den Ofenwandungen können, wie Abb. 3 c zeigt, zusätzlich
noch ein oder mehrere Löcher 18 senkrecht zu den Bohrungen 17 vorgesehen sein.
Eine andere Form für die Einzelglieder der Ofenauskleidung ist in Abb. 4 dargestellt. Die
Glieder bestehen hier im wesentlichen aus Stahlabschnitten 19, die jeweils mit zwei Längsboh-'
rungen 20 für die Führung der Verbindungselemente 21 versehen sind.
Selbstverständlich können insbesondere dann, wenn es sich um die Auskleidung von Wänden mit
den Auskleidungen, etwa gemäß Abb. 2, handelt, die einzelnen Glieder auch mit Fugen und Vor-Sprüngen,
insbesondere mit Nut und Feder, ineinandergreifen, um dadurch die Geschlossenheit der
Fläche noch zu erhöhen.
Claims (6)
1. Hochhitzebeständige Ofenauskleidung aus keramischem Werkstoff, dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus einer Vielzahl von vorzugsweise nach Form und Abmessung gleichartigen
Formkörpern (11, 14, 15, 19) nach Art einer
Gliedermatte ohne Verwendung von Bindemitteln, wie Mörtel od. dgl., zusammengesetzt
ist. '
2. Ofenauskleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Formkörper mit
z. B. senkrecht zur größten Ausdehnung der Körper angeordneten Bohrungen (12, 17, 20)
versehen sind, die als Aufnahme für die die einzelnen Formkörper verbindenden Elemente (11,
15, 19), wie z. B. Stäbe oder Drähte, aus hitzebeständigen
Werkstoffen dienen.
3. Ofenauskleidung nach Anspruch 1 oder 2, n5
dadurch gekennzeichnet, daß die Formkörper (z.B. 11) und gegebenenfalls auch die Verbindungselemente
(z. B. 13) aus hochschmelzenden feuerfesten Oxyden, wie z. B. Berylliumoxyd,
Zirkonoxyd, Titanoxyd und insbesondere Aluminiümoxyd,
oder deren Gemischen oder Verbindungen bestehen.
4. Ofenauskleidung nach einem der Ansprüche ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
als Verbindungselemente für die Formkörper (z.B. 15, 19) durchlaufende Widerstandsheiz-
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drähte (ζ. B. ιό, 2ΐ) oder andere Widerstandsheizkörper, ζ. B. Kohle- oder Graphitstäbe,
dienen.
5. Ofenauskleidung nach einem der Ansprüche ι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
poröse Formkörper verwendet werden.
6. Ofenauskleidung nach einem der Ansprüche ι bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
teils poröse, teils dichte Formkörper verwendet
werden. .
Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 585617, 317048,
209399;
schweizerische Patentschriften Nr. .179706,
93186; französische Patentschrift Nr. 937 622.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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