DEC0007700MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 8. Juni 1953 Bekanntgemacht am 28. Juni 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
PA TENTANMELD UNG
KLASSE 65c GRUPPE 1 C7700XIl65c
Albert Meyer, Ravensburg ist als Erfinder genannt worden
Chem. Phys. Forschungslaboratorium,
Inhaber Albert Meyer, Ravensburg, und Max Schreyögg,
Holzbearbeitungswerk', Ollarzried bei Ottobeuren
Bootshaut
Im Bootsbau hat sich am Bauprinzip selbst, aus Kiel, Spanten und Planken Boote herzustellen, bis
vor wenigen' Jahren nichts geändert. Neben der Tatsache, daß bei diesem Bauverfahren fast aus-
S schließlich nur ausgesuchte und .astfreie Hölzer ■—. meistenteils wertvolle Edelhölzer — verwendet
werden mußten, erforderte der Bau ausgesuchte Fachkräfte, die die einzelnen Bauelemente zu einem
,Ganzen vereinigten. Diese beiden Punkte waren
ίο maßgebend daran beteiligt, daß man — um. die
damit verbundenen hohen Gestehungskosten zu senken — nach Verfahren suchte, die gestatteten,
auf einfache Art und Weise mit billigen. Materialien ohne Fachkräfte dichte und feste Bootskörper
zu bauen. Solche Verfahren wurden dann auch gefunden, weil Kunstharzwerkstoffe (Formteile,
Platten, Leime usw.) neben die klassischen ■ Konstruktionswerkstoffe Holz und Metall getreten
waren und gegenüber diesen besonders für den Bootsbau günstige Eigenschaften wie z. B. Wasser-
609' 547/94
C 7700 XI165 c
festigkeit, Bakterienfestigkeit, Schalldämpfung, Wärmeisolierung usw. aufwiesen. Unter anderem
ist es bekanntgeworden,. Boote im ganzen oder in zusammengesetzten Teilstücken aus hitzehärtbaren
Kunstharzmaterialien, z. B. aus Phenolharzen, in Formen zu pressen. Die Herstellungskosten solcher
Boote sind sehr gering, da infolge der kurzen Herstellungszeit der Lohnanteil nur klein ist. Die
großen Preßgesenke aber sind sehr teuer, da Gesenke solcher Größe nicht verzugfrei gehärtet
werden können und demzufolge aus gehärtetem Stahl herausgearbeitet werden müssen. Die Presse
selbst würde ebenfalls große Kapitalsanlagen erfordern. Da von einem Bootstyp wohl kaum einmal
so große Stückzählen; erforderlich sind, wie sie
erforderlich wären, um allein die Gesenkkosten zu decken, dürfte in absehbarer Zeit die Bootsher stelilung
aus wärmehärtbaren Kunstharzen unrentabel bleiben.
Die Herstellung von Booten durch Verleimung
von mehreren Lagen dünnen Sperrholzes oder Furnierblättern über oder in einer Form hat wohl
einige Bedeutung erlangt, bleibt j edoch noch recht teuer, da die Sperrhölzer oder. die Furniere aus
«5" Edelholz hergestellt, komplizierte Spannvorrich-
' tüngen und Wärmeöfen' Und außerdem Fachkräfte
erforderlich sind.
Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß bei einer Bootshaut aus einzelnen über ein Modell
gebogenen, in Bootslängsrichtung oder im Winkel dazu verlaufenden, miteinander verleimten Bauelementen
diese Bauelemente Stabf orm von annähernd quadratischem Querschnitt haben, biegsam
und in ihren Längenabmessungen von den Bootsabmessungen unabhängig sind, aus Holz minderwertiger
Qualität oder aus Kunststoff bestehen und in ein oder mehreren? Lagen übereinander angeordnet und mit einer Deckschicht versehen sind,
wobei zur Verleimung und für die Deckschicht in an sich bekannter Weise ein wasserfestes, kalt in
wenigen Minuten abbindendes Kunstharzprodukt verwendet wird. '
Das Bootsbauverfahren gemäß der Erfindung hat gegenüber den bisher bekanntgewordenen folgende
Vorteile:
1. Als Baumaterial kommen vorzugsweise in Automaten zu mehr oder weniger dünnen Stäben
zugeschnittene Hölzer billiger Qualität oder auch Stäbe aus Kunstharz oder Schaumwerkstoffen,
sämtliche in Verbinidung mit einem kalt polymerisierbaren Kunstharz zur Verwendung;
2. die Längenausdehnung der zum Bau vorgesehenen Materialien ist von untergeordneter Bedeutung,
da dieses Verfahren selbst die Verwendung von kurzen Äbfällstücken noch zuläßt, ohne daß
die Festigkeit darunter leidet;
3. dadurch, daß die Materialien in verhältnismäßig
dünne Stäbe : auf geteilt, auf oder in einer Form in .Kunstharz eingebettet bis zur Auspolymerisierung
des Kunstharzes mittels Nadeln festgehalten; -und -anschließend1 nochmals mit einer
Kunsthiarzsch'icht überzogen werden, erreicht man
;■.■ hohe Festigkeit und Formstabilität;
4. die oberste Schicht. Kunstharz (etwa 1 bis
3 mm stark) enthält bereits die Farbpigmente, so daß sich ein Anstrich erübrigt.
Die beschriebene Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes läßt Abwandlungen des
Arbeitsvorganges der Kunstharze usw. offen, ohne den Rahmen der Erfindung zu durchbrechen. Eine
beispielsweise Ausführüngsform des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung dargestellt und
wird im nachfolgenden erläutert:
Es wird vorzugsweise eine Kernform a, die ent- ·
weder ein Ganzes darstellt oder öfter sowohl in Längs- oder auch in Querrichtung teilbar ist, aus
Holz oder anderen Materialien hergestellt, deren Form und Masse den Innenmassen des zu bauenden
Bootskörpers entspricht. Die unteilbare oder zusammengesetzte Form wird kieloben auf eine
geeignete Unterlage, z. B. Böcke, gelegt. Die Oberfläche der Form wird glatt geschliffen und mit
einem Tsoliermittel getränkt. Anschließend wird der Formkörper mit einer dünnen Schicht
flüssigem, also heißem Paraffin überzogen. Nachfolgend wird das mit Härter versetzte Kunstharz
aufgesprüht, und zwar 1 bis 4 mim stark. Nach
etwa 10 Minuten hat das Harz teigigen Zustand angenommen, und es werden dann dicht bei dicht
die* quadratisch zugeschnittenen Stäbe b aus den einzelnen Materialien entweder in Längsrichtung
.quer, oder diagonal über die Form gebogen und in das Küristharz eingedrückt. Die Stoßstellen der
einzelnen Stäbe werden zugleich mit Kunstharz c ausgefüllt. Nachdem das Kunstharz so weit polymerisiert
ist, daß es sich gummiartig anfühlt, wird eine ' "zweite ' Schicht 'Kunstharz aufgetragen und
wiederum stabförmige Materialien b möglichst gekreuzt oder in einem Winkel zu den vorhergehenden
Materialien bzw. Lagen eingebettet. Die Fixierung der Einzelstäbe nach dem Biegen erfolgt
durch Einschlagen von dünnen Stahlnadeln in die Stabenden und Formkörper. Nachdem die
letzte Schicht Stäbe aufgebracht ist und das Harz wiederum gummiartigen Charakter hat, wird die
Deckschicht aus mit Farbpigmenten versetztem Kunstharz etwa 1 bis 4 mm stark aufgetragen, d.
Nach dem Aushärten sämtlicher Kunstharzschichten kann der Bootskörper von der Form getrennt
werden. Die Praxis hat gezeigt, daß es auf diese Art und Weise möglich ist, einwandfreie
Bootskörper herzustellen. '
Claims (2)
- Patentansprüche:ι. Bootshaut aus einzelnen über ein Modell gebogenen, in Bootslängsrichtung oder im Winkel dazu verlaufenden, miteinander verleimten Bauelementen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bauelemente Stabform von annähernd quadratischem Querschnitt haben, biegsam und" in ihren Längenabmessungen von den Bootsabmessungen unabhängig sind, aus Holz minderwertiger Qualität oder aus Kunststoff bestehen und in ein oder mehreren Lagen über-547/94C7700 XI/65ceinander angeordnet und mit einer Deckschicht versehen sind, wobei zur Verleimung und für die Deckschicht in an sich bekannter Weise ein wasserfestes, kalt in wenigen Minuten abbindendes Kunstharzproidukt verwendet wird.
- 2. Bootshaut nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als äußere Deckschicht pigmentiertes Kunstharz in größerer Stärke aufgespritzt wird.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 360 525, 359 022, 343568, 707467;USA.-Patentschrift Nr. 2 348 010.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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