DEA0017513MA - - Google Patents
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Description
Tag der Anmeldung: 25. Februar 1953 Bekanntgemacht am 12. Juli 1956
Essen
Um Drehzapfenlagerungen für Drehgestenfahrzeuge, insbesondere für Gelenklokomotiven,, derart
auszubilden, daß sie1 außer der Drehung des Zapfens um seine lotrechte Achse noch eine allseitige
Schwenkbarkeit des: Zapfens gegenüber der Drehpfanne
und damit der mit diesen Teilen verbundenen. Fahrzeugteile gegeneinander zulassen, hat man
bisher am Drehzapfen kugelförmig gestaltete Lagerflächien
fest angeordnet und diese in einer mit entsprechenden hohlkugelförmigen Gegenflächen versehenen
Drehpfanne gleitend geführt.
Die so gebildete reine Gleitlagerung hat den Nachteil, daß die stärksten und häufigsten Relativbewegungen
zwischen Drehzapfen und -pfanne, närnlieh die bei jeder Kurvenfahrt auftretenden
Drehungen um die Lotrechte, bei den gleichzeitig zu übertragenden verhältnismäßig großen lotrechten
und waagerechten Kräften einen erheblichen Verschleiß der Lagerflächen hervorrufen. Außerdem
sind derartige Lagerungen, besonders, wenn sie bei beengtem Raum zwischen die Rahmenwände ■ eingebaut
sind, schwer zugänglich, wodurch der zur Überprüfung oder Nachstellung erforderliche Ausbau
sehr umständlich und kostspielig wird.
Bei einer anderen bekannten Drehzapfenlagerung siind die geschilderten Mängel dadurch behoben, ■
daß für die Drehbewegung um die lotrechte Zapfenachse
Wälzlager 'und für die Schwenkbewegung um '
einen Punkt Gleitlager mit kugelförmig gestaltete Lagerflächen aufweisenden Teilen vorgesehen sind.
Dabed ist der Drehzapfen mittels Wälzlager um seine lotrechte Achse drehbar in einem Zwischen-
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A 17513 III'2Od
stück gelagert, dessen Schwenkbewegungen gegenüber der Drehpfanne von einer elastischen Gummilagerung
aufgenommen werden. Bei dieser Lagerung sind die kugelförmigen Gleitfläche.!! seitlich
angeordnet und können daher nur waagerechte ■ Kräfte übertragen, während die lotrechten Kräfte
vom Zwischenstück auf die Drehpfanne ausschließlich durch die Gummilagerung übertragen werden,
die jedoch hinsichtlich ihrer Beanspruchbarkeit
ίο einer Wälz- oder Gleitlagerung unterlegen ist.
Eine weitere bekannte Drehzapfenlagerung, bei der das Wälzlager für die lotrechte. Zapfenachse
mit der kugelförmigen Lagerung vereinigt ist, kann dagegen nur lotrechte, aber · keine waagerechten
Kräfte übertragen und ist daher praktisch nur als Spurlager, nicht auch als ,Führungslager verwendbar.
Die Erfindung schafft eine Drehzapfenlager.ung für Drehgestellfahrzeuge, insbesondere für Gelenklokomotiven,
bei der der Zapfen mittels Wälzlager um seine lotrechte Achse ,drehbar in einem
Zwischenstück gehalten ist, das seinerseits lotrechte und waagerechte Kräfte überträgt und mittels kugelförmiger
Gleitfläche gegenüber der Pfanne um waagerechte Achsen schwenkbar ist, und durch die
eine einwandfreie Übertragung aller auftretenden Kräfte ohne die erwähnten Nachteile gewährleistet
ist. Erfindungsgemäß geschieht dies dadurch, ■ daß die kugelförmige Gleitfläche des Zwischenstückes
sowohl die lotrechten als auch die waagerechten Kräfte auf angepaßte hohlkugelige Gleitflächen von
Teilen der Drehpfanne überträgt, so daß das Zwischenstück um. den Kugelmittelpunkt in zwei
Gleitlagern schwenkbar ist.
In Weiterbildung der Erfindung werden die zwei Gleitlager derart wirkungsmäßig aufgeteilt, daß
eines mit unterhalb des Kugelmittelpunktes angeordneten Lagerteilen'als Spurlager im wesentlichen
die lotrechten Kräfte (Gewichtslasten) überträgt, während das andere als Führungslager mit oberhalb
des Kugelmittelpunktes angeordneten Lagerteilen
im wesentlichen die waagerechten Kräfte (z. B. Antriebs-, Brems- und Spurkranzkräfte) aufzunehmen
vermag. Das obere Führungslager verhindert dann zugleich ein Abheben des Drehzapfens
bei während der Fahrt oder beim Verladen mit Hebezeuge!! auftretenden Gewichtsentlastungen.
Um weiterhin die Wirkung.des mit der Zeit entstehenden
Verschleißes der Gleitlager leicht ausgleichen zu können, sind zweckmäßig die die Hohlkugelflächen
aufweisenden Außenstücke als Verschleißstücke ausgebildet; dann ist ein etwa auftretender
Verschleiß durch Nachstellen des Außenstückes des oberen (Führungs-)Lagers — das zu
diesem Zweck etwa mittels eines 'nachsetzbaren Deckflansches am Drehpfannengehäuse befestigt
ist — schnell und einfach in ,gewissem Umfang auszugleichen.
Das bis oberhalb dels Führungslagers mit Öl gefüllte Gehäuse der Drehpfanne ist nach oben
zweckmäßig staubdicht abgeschlossen; die kugelförmigen Lagerfläcben können außerdem mit einem
Netz von Schmiernuten versehen sein. Die letztgenannte Maßnahme gewährleistet eine einwandfreie
Schmierung itrotz der, auf den Gleitflächen lastenden ■ \ f
hohen Flächendrücke.
In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes x eine Drehzapfenlagerung
für eine Gelenklokomotive . im Axialschnitt dargestellt. ' \ . ■'■
Der Drehzapfen 1 ist in Nähe seines Endes kegelförmig
verjüngt.. Die Drehpfanne wird zunächst durch das Gehäuse 2 und ein dort eingelassenes
Außenstück 3 des Spurlagers gebildet, das eine hohlkugelförmige Lagerfläche aufweist. Die zugehörige
kugelförmige, mit Schmiernuten 4 versehene Gegenlagerfläche des Spurlagers befindet sich an
einem Innenstück 5, das am unteren Stirnende eines hülsenförmigen Zwischenstückes 6 befestigt ist. In
entsprechender Weise ist am oberen Stirnende dieses " Zwischenstückes das Innenstück 7 eines Führungslagers
befestigt, dessen kugelförmige Lagerfläche denselben Krümmungsmittelpunkt 8 wie die des
Spurlagers besitzt. Das hierzu gehörige, mit hohlkugelförmiger Gegenfläche versehene Außenstück 9
sitzt in einem Bund der Hülse 10. Diese Hülse greift mit einem Deckflansch 11 über den entsprechend
abgebogenen Rand des Gehäuses 2 und ist an diesem über einen Beilagering 12 nachstellbar
befestigt, so daß hinsichtlich des Verschleißes der weicher als die Innenstücke 5, 7 ausgebildeten
Außenstücke 3, 9 ein gewisser Ausgleich möglich ist. Die verbleibende den vorstehenden Teil des
Drehzapfens 1 umgebende ringförmige Öffnung ist durch eine Abdichtung 13 aus Leder od. dgl. Werkstoff
nach außen staubdicht abgeschlossen. Das Gehäuse 2 ist im Betriebszustand mit Öl gefüllt und
kann durch Lösen der als Stopfen dienenden Schraube 14 entleert werden.
Das Zwischenstück 6 mit den Innenstücken 5 und 7 des Spur- bzw. Führungslagers ist mittels
zweier Wälzlager 16 und 17 am kegelförmig verjüngten
Teil des Drehzapfens 1 um dessen lotrechte Achse drehbar gelagert.' Die Wälzlager sind derart
angeordnet, daß das obere, 16, axiale und radiale Kräfte, das untere, 17, vorwiegend radiale Kräfte
zu übertragen vermag. Damit auch bei Gewichtsentlastung der Lagerung ein spielfreies Arbeiten
der Wälzlager gewährleistet ist, sind diese durch Anziehen einer Mutter 18 vom Stirnende des Drehzapfens
ι aus gegeneinander verspannbar. Um ein Verklemmen der Wälzlager bei Kippbewegungen
auszuschließen, schneiden außerdem die Senkrechten auf den Wälzlagerlaufflächen (in der Zeichnung
durch Pfeile dargestellt) die Zapfenachse in möglichst weit voneinander und vom Krümmungsmittelpunkt
8 der Gleitlagerflächen entfernt liegenden Punkten (vgl. die Strecken A1, A2 in der Zeichnung).
Anspruch 1 schützt ausschließlich die Gesamtkombination
seiner sämtlichen Merkmale. Die Ansprüche 2 bis 6 sind echte Unteransprüche, die
nur in Verbindung mit Anspruch 1 gelten.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Drehzapfenlagerung für Drehgestellfahrzeuge, insbesondere für Gelenklokomotiven, bei549/155A 17513 II/2Odder der Zapfen mittels Wälzlager um seine lotrechte Achse drehbar in einem Zwischenstück gehalten ist, das ,seinerseits lotrechte und waagerechte Kräfte überträgt und mittels kugelförmiger Gleitfläche gegenüber der Pfanne um waagerechte Achsen schwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die kugelförmige Gleitfläche des Zwischenstückes (6) sowohl die lotrechten als auch die waagerechten Kräfte auf angepaßte hohlkugelige Gleitflächen von Teilen (3, 9) der Drehpfanne (2) überträgt, so daß das Zwischenstück um den Kugelmittelpunkt (8) in zwei Gleitlagern (3, 5 bzw. 7, 9) schwenkbar ist.
- 2. Drehzapfenlagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das eine (3, 5) der Gleitlager als im wesentlichen lotrechte Kräfte übertragendes. Spurlager mit unterhalb des gemeinsamen Kugelmittelpunktes (8) angeordneten Lagerteilen und das andere (7, 9) als im wesentlichen waagerechte Kräfte übertragendes Führungslager mit oberhalb des Kugelmittelpunktes angeordneten Lagerteilen ausgebildet ist.
- 3. Drehzapfenlagerung nach den Ansprüchen 1 und. 2, dadurch gekennzeichnet, daß die kugelförmigen Lagerflächen der Innenstücke (5 bzw. 7) der Gleitlager verschleißfester sind als die hohlkugelförmigen Gegenflächen der Außenstücke (3 bzw. 9).
- 4. Drehzapfenlagerung nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Auße'nstück (9) des Führungslagers am DrehpfannengehäU'Sie (2) zwecks Verschleißausgleich nachstellbar befestigt ist.
- 5. Drehzapfenlagerung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehpfannengehäuse (2) bis oberhalb des Führungslagers (7, 9) mit Öl gefüllt und — vorzugsweise staubdicht — abgeschlossen ist.
- 6. Drehzapfenlagerung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spur- und Führungslagerflächen der Innen- oder der Außenstücke mit einem Netz von Schmiernuten (4) verseben sind.In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschriften Nr. 593 507, 792 165; französische Zusatzpatentschrift Nr. 54 957;
deutsche Patentschrift Nr. 654401;
britische Patentschrift Nr. 373761;
österreichische Patentschrift Nr. 81 675;
Meineke: »Die Dampflokomotive«, 1949, Verlag Springer, S. 476, Abb. 515, Schnitt A-B.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 609 549/155 7. 56
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