DE974106C - Verfahren zur Herstellung von frischem und/oder regeneriertem Waschoel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von frischem und/oder regeneriertem Waschoel

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DE974106C
DE974106C DEST525D DEST000525D DE974106C DE 974106 C DE974106 C DE 974106C DE ST525 D DEST525 D DE ST525D DE ST000525 D DEST000525 D DE ST000525D DE 974106 C DE974106 C DE 974106C
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Josef Dr Schmidt
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    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/16Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with non-aqueous liquids
    • C10K1/18Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with non-aqueous liquids hydrocarbon oils

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  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von frischem und/oder regeneriertem Waschöl Bei der Auswaschung von niedrigsiedenden hohlenwasserstoffen aus Gasen mittels Waschöl tritt die Schwierigkeit auf, daß sich die benutzten Waschöle (Absorptionsöle) im Laufe der Zeit verdicken, d. h. daß sich zufolge des Waschprozesses zur Auswaschung ungeeignete, meist höhersiedende Bestandteile, Asphaltstoffe, Pech u. dgl. im Waschöl anreichern. Hierzu gehört auch eine für den Waschprozeß unvorteilhafte Anreicherung von Naphthalin im Waschöl. Demzufolge ist zur ordnungsmäßigen Weiterführung des Betriebes die regelmäßig wiederholte Ersetzung eines Teils des kreisenden Waschöls oder die Auswechselung seiner Gesamtmenge auf einmal durch frisches oder regeneriertes, d. h. von den schädlichen hoch sieelenden Bestandteilen befreites Waschöl erforderlich.
  • Für die Neuherstellung kommen als waschölhaltige Ausgangsstoffe verbrauchtes Waschöl anderer Anlagen, rohe oder entwässerte Teere verschiedener Herkunft, also z. B. solche aus der Entgasung und Vergasung von Steinkohlen und Braunkohlen, aus dem Generatorbetrieb, ferner rohe oder verarbeitete Erdöle oder Svntheseöle oder Hydrieröle, oder auch Fraktionen aller vorgenannten Stoffe bzw. andere geeignete 051e mit höhersiedenden Anteilen in Betracht.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von frischem und/oder regeneriertem Waschöl, das zur Auswaschung von Leichtöl- Kohlenwasserstoffen aus Gasen dient, wobei waschölhaltige Ausgangsstoffe der üblichen hohen Siedelage, wie verbrauchtes Waschöl, Teer, Rohöle od. dgl., mit einer verhältnismäßig großen Zusatzmenge von Leichtöl, das beim früheren Abtreiben von mit solchem Leichtöl in der Gaswäsche angereichertem Waschöl erhalten worden ist, gemischt und dieses Gemisch über eine Heizvorrichtung, z. B. einen Röhrenerhitzer, einer Fraktionierkolonne zugeführt wird. Das Mischungsverhältnis kann in weiten Grenzen schwanken, z. B. i Teil Ausgangsstoff auf 4 bis 20 und mehr Teile Leichtöl betragen, je nach der Zusammensetzung des Ausgangsstoffes und des Leichtöles, . insbesondere der Gehalte beider an höhersiedenden, als Waschölfraktionen in Betracht kommenden Bestandteilen. Die Erfindung ist dadurch charakterisiert, daß das in der Heizvorrichtung erhitzte Gemisch zunächst in einen als Kolonne mit Wasserdampfzufuhr ausgebildeten Dämpfe- und Pechabscheider und nur das in diesem abgetrennte Dämpfegemisch in die Fraktionierkolonne eingeleitet wird, in der frisches bzw. regeneriertes Waschöl als Rückstand, die niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffanteile des Leichtöls und Waschöls als Destillat und eine das Naphthalin enthaltende Ölfraktion durch einen Abzug in geeigneter Höhe mittels einer Seitenkolonne in an sich bekannter Weise gewonnen wird.
  • Das Verfahren der Erfindung macht sich den Umstand zunutze, daß beim Verfahren der Auswaschung niedrigsiedender Kohlenwasserstoffe mittels Waschölen in der Zeiteinheit die Menge an Waschöl, die durch Verdickung verbraucht wird und ersetzt werden muß, klein im Verhältnis zu der ebenfalls in der Zeiteinheit anfallenden und der Aufarbeitung bedürfenden :Menge an Leichtöl ist. Dadurch, daß nach dem Verfahren mit dem aufzuarbeitenden Leichtöl eine solche Menge an Waschöl-Ausgangsstoff, der gegenüber der Leichtölmenge groß ist, gemischt und der Zerlegung durch Erhitzung und nachfolgende Fraktionierung unterworfen wird, wird der bedeutsame Vorteil erreicht, daß die Erhitzungstemperatur, trotzdem hochsiedende Bestandteile aus dem Gemisch abzutrennen sind, wegen der Anwesenheit großer Anteilmengen von viel niedrigersiedendenStoffen verhältnismäßig niedrig gehalten werden kann. Beispielsweise im Falle der Benzolgewinnung aus Kohlendestillationsgas mittels Waschöl aus Steinkohlenteerfraktionen, wo das Waschöl selbst bekanntlich zum größten Teil bis zu 300° C siedet und die Verdickungsstoffe desselben zum Teil pechartige Bestandteile bis zur Siedelage von annähernd 400° C sind, genügen, auch wenn man als Waschöl-Ausgangsstoff z. B. Steinkohlenteer mit Anteilen von ebenfalls annähernd 4o0° C höchster Siedelage nimmt, Erhitzungstemperaturen des Gemisches von Leichtöl und Waschöl-Ausgangsstoff im Höchstbetrage von etwa Zoo bis 25o° C. Solche verhältnismäßig niedrigen Erhitzungstemperaturen sind leicht z. B. in befeuerten Röhrenerhitzern oder mittels Heißwasserheizung u. dgl. zu erreichen und geben Gewähr für die weitgehende Verhütung von Schädigungen sowohl des zu erhitzenden Guts als auch der Erhitzungsvorrichtungen.
  • Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird dem Gaswascher das die Hauptmenge darstellende abgetriebene Waschöl in bekannter Weise an der Austrittsstelle des Gases, d. h. an seinem obersten Punkt, und das nach dem vorbeschriebenen Verfahren erhaltene frische bzw. regenerierte Waschöl, das nur eine beschränkte Teilmenge darstellt, in gewissem Abstand vor diesem Gasaustritt zugeführt. Durch diese Einführung der frisch hergestellten bzw. regenerierten Waschölanteile in einen mittleren Teil des Gaswaschers bzw. der Wascheranlage wird erreicht, daß seine verhältnismäßig leichtsiedenden, aus dem zugemischten Leichtöl stammenden Bestandteile, soweit sie etwa von dem aufsteigenden Gasstrom aufgenommen werden, durch das am obersten Punkt des Gaswaschers zugeführte abgetriebene Waschöl, das vorwiegend aus wesentlich schwerer siedenden Anteilen besteht, zurückgehalten werden. An der am Wascherfuß befindlichen - Eintrittsstelle des zu waschenden Gases wird dann das gesamte der Gaswaschung zugeführte Waschöl als angereichertes, mit den ausgewaschenen Kohlenwasserstoffen beladenes Waschöl gewonnen und in seinem weiteren Kreislauf der Abtreibung zugeführt.
  • In der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Einrichtung schematisch dargestellt.
  • Das mit den auszuwaschenden Kohlenwasserstoff en beladene Gas gelangt bei i von unten her in den stehenden Gaswascher 2 hinein, den es oben bei 3 verläßt. In diesen Gaswascher wird das zu seiner Berieselung dienende Waschöl von oben her aufgegeben, und zwar wird am obersten Punkt, bei dem Gasaustritt 3, durch die Zuleitung 4 gewöhnliches abgetriebenes Waschöl und in gewissem Abstand vor diesem Gasaustritt, durch die Zuleitung 5, das nach dem Verfahren der Erfindung hergestellte bzw. regenerierte Waschöl zugeführt. Am Fuß des Gaswaschers 2 fließt durch die Leitung 6 das mit Kohlenwasserstoffen beladene Waschöl in einen Behälter 7 ab. Aus diesem entnimmt es die Pumpe 8, treibt es über die Druckleitung 9 zunächst durch den Röhrenwärmeaustauscher io, in welchem es durch heißes abgetriebenes Waschöl vorgewärmt wird, und weiter durch die Verbindungsleitung i i in den Waschölerhitzer 1a hinein, der die mit hochgespanntem Frischdampf beschickte Heizschlange 13 enthält. Das auf die erforderliche Temperatur, bei der Benzolgewinnung beispielsweise 15o° C, erhitzte Waschöl gelangt durch die Leitung 14 in die Abtreibekolonne 15 hinein, welche an ihrem Fuß die Brause 16 für direkte Wasserdampfzufuhr besitzt, und wird hierin durch Abtreibung vollständig von den aufgenommenen niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffen befreit. Das abgetriebene dampfförmige Destillat, das mit Wasserdampf gemischte Leichtöl, gelangt durch die Dämpfeabgangsleitung 17 in den Röhrenkühler 18, in dem es vollständig verdichtet wird; das Kondensat wird in dem als Kühlerunterteil ausgebildeten Scheider i9 in Wasser, das bei 2o abgezogen wird, und in obenauf schwimmendes Leichtö121 geschieden. Dieses Leichtöl enthält, bei gut durchgeführter Abtreibung, außer den eigentlichen zu gewinnenden niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffee (Benzol, Benzin) ansehnliche Mengen, bis zur Hälfte und mehr, an mit übergegangenen, hauptsächlich leichtersiedenden Bestandteilen des Waschöls. Dieses Leichtöl wird durch die Pumpe 22 entnommen und über die Druckleitung 23 in den Sammel- und Mischbehälter 24 übergeführt.
  • Das in der Kolonne 15 abgetriebene, in ihrem Fußteil sich sammelnde Waschöl wird durch die Rohleitung 25 zunächst in den Wärmeaustauscher ro, worin es das zur Abtreibung bestimmte angereicherte Waschöl vorwärmt, und weiter in den als Berieselungskühler ausgebildeten Wärrrreaustauscher 26 zu seiner vollständigen Abkühlung geführt, worauf es in den Sammelbehälter 27 hineingelangt. Aus diesem entnimmt es die Pumpe 28 und führt es über die Druckleitung 29 nach der Zuleitungsstelle 4 an der Spitze des Gaswaschers 2 zurück, in dem es erneut als Waschmittel dient.
  • Von der Rohrleitung 25 zweigt die Rohrleitung 30 ab, welche an den Behälter 31 angeschlossen ist. In beiden Rohrleitungen 25 und 30 sind hinter der Verzweigung Absperr- und Regelungsorgane 32, 33 angeordnet. Hiermit wird ermöglicht, durch die Abzweigleitung 30 eine beliebig einregelbare Teilmenge des abgetriebenen und weiter durch die gesamte Gaswascher- und Abtreibungsanlage kreisenden Waschöls abzuziehen und dem Behälter 31 zuzuleiten. Ferner ist für diesen Behälter noch die Zufuhrleitung 34 vorgesehen, durch welche. ihm zusätzliche Mengen eines geeigneten Fremdgutes zugeleitet werden können, das als Ausgangsstoff für die Herstellung von frischem Waschöl dienen kann, also z. B. verbrauchtes Waschöl von anderen Anlagen, Teer, Erdöle oder Erdölfraktionen u. a. Je nach Wunsch und Bedarf kann das im Behälter 31 gesammelte Gut das durch die Rohrleitung 30 aus der Anlage selbst abgezogene gebrauchte Waschöl oder das durch die Leitung 34 zugeführte Fremdgut oder ein Gemisch sein, das aus beiden in beliebigere Verhältnis zusammengesetzt ist. Aus dem Behälter 31 wird nun über die Saugleitung 35 durch die Pumpe 36 das flüssige Gut, das in der Hauptsache aus schwersiedenden Bestandteilen zusammengesetzt ist, durch die Druckleitung 37 in den obenerwähnten Sammelbehälter 24 übergeführt. Es wird dabei stets so verfahren, daß die Anteilmenge des durch Leitung 23 zugeführten Leichtöls groß ist im Verhältnis zu der in der gleichen Zeit durch die Leitung 37 zugeführten Menge an schwersiedendem Ausgangsstoff für die Neuherstellung bzw. Regenerierung von Waschöl. Dieses Flüssigkeitsgernisch, in welchem also das Leichtöl stark überwiegt, wird nun über die Saugleitung 4o durch die Druckpumpe 41 aus dem Behälter 24 entnomrnen und durch die Rohrschlangen 42 und 43 eines Röhrenerhitzerofens 44 getrieben, der beispielsweise durch den Gasbrenner 45 beheizt wird. In diesen Rohrschlangen wird das Flüssigkeitsgernisch so weit erhitzt, daß es weitgehend verdampft wird, und gelangt in diesem Zustand durch die Verbindungsleitung 46, die mit einem Absperr-und Druckregelungsorgarr 47 ausgestattet ist, in den Dämpfeabscheider 48. Die Erhitzung in den Rohrschlangen 42 und 43 kann bei Bedarf unter gewissem Überdruck, beispielsweise von etwa i bis atü oder auch mehr, vorgenommen werden, wobei das druckhaltende Organ 47 als Entspannungsvorrichtung wirken kann. In der Kolonne 48 wird entweder wesentlich Atmosphärendruck, wie auch in den übrigen Apparaten, oder ein Überdruck aufrechterhalten, der dem Überdruck im Röhrenerhitzer 42, 43 entspricht oder auch, bei teilweiser Entspannung durch 47, beliebig niedriger als letzterer sein kann. Der Dämpfeabscheider 48 ist als Kolonne vorgesehen, in deren mittleren Höhenteil das vorerhitzte Gut eingeleitet wird. Im Fußteil dieser Kolonne ist eine Brause 49 für direkte Wasserdampfzufuhr vorgesehen, die den Zweck hat, aus dem sich unten sammelnden, unverdampft bleibenden flüssigen Rückstand von schwerstsiedenden Bestandteilen gewisse Restmengen von niedrigersiedenden Bestandteilen zu verflüchtigen und auszutreiben. Dieser Rückstand stellt die das Waschöl verdickenden und schädigenden Anteile dar; er wird vom Fuß der Kolonne 48 durch die Rohrleitung 5o, die das gegebenenfalls druckhaltende Ventil 51 besitzt, in den Behälter 52 abgelassen. Die den Därnpfeabscheider bzw. die Kolonne 48 all der Spitze dampfförmig verlassenden Leichtöldämpfe werden durch die Rohrleitung 53 über das gegebenenfalls drucklraltende Ventil 54 in die Fraktionierkolonne 55 etwa in ihrem unteren Drittel der Höhe eingeleitet. Diese Fraktionierkolonne 55 wird im allgemeinen immer unter wesentlich atmosphärischem Druck betrieben. Wenn in der vorangehenden Kolonne 48 Überdruck gehalten wird, schafft das Ventil 54 die entsprechende Entspannung. An der Spitze der Kolonne 55 ziehen die Dämpfe durch die Rohrleitung 56 in den Kühler 57 ab und werden darin vollständig zu Flüssigkeit verdichtet. Das Kondensat wird teils durch die Leitung 58 als Fertigerzeugnis weggeleitet, teils durch die Abzweigleitung 59 in regelbarer Menge, die durch das Ventil 6o eingestellt werden kann, als Rücklauf auf die Spitze der Kolonne zurückgegeben. Der flüssige Rückstand der Kolonne wird all ihrem Fuß durch die Rohrleitung 61 in den Behälter 62 abgeleitet. Er stellt das durch das Verfahren erzeugte frische oder regenerierte Waschöl und die rriedrigsiedenden Waschölanteile des Leichtöls dar. Man kann sich für den Betrieb der Fraktionierkolonne 55 mit der vorbeschriebenen Zerlegung in ein dampfförmiges Spitzendestillat und in ein flüssiges Bodenprodukt, den Rückstand, begnügen. In diesem Fall stellt das Spitzendestillat die Gesamtheit der durch den Waschprozeß aus den Gasen gewonnenen niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffe in hochkonzentrierter bzw. hochgradig reiner Forrn dar. Beispielsweise im Falle der Gewinnung von Benzolkohlenwasserstoffen aus Kohlendestillationsgas könnte dieses Destillat ein sogenanntes hochprozentiges Benzolvorerzeugnis sein, das etwa bis iäo° C Siedepunkt 99% übergehen läßt. Man kann jedoch auch, um eine weitergehende Fraktionierung herbeizuführen, die Fraktionierkolonne 55 mit beliebig vielen Nebenkolonnen 63, 64 ausstatten, in deren jeder eine Zwischenfraktion, die aus dem Kolonnenrücklauf durch verschieden hoch liegende Seitenabzüge entnommen ist, in flüssiger Form rein gewonnen wird. Nach der Erfindung wird die unterste Seitenkolonne 64 dazu ausgenutzt, um eine das Naphthalin in hoher Konzentration enthaltende Ölfraktion zu gewinnen und dadurch das Naphthalin ganz aus dem Betrieb herauszuschaffen. Hierdurch wird für ein dauernd naphthalinarmes Waschöl in der Anlage gesorgt und dadurch zugleich eine hochgradige Entfernung des Naphthalins aus dem zu waschenden Gas gesichert. Das im Behälter 62 gesammelte, frische oder regenerierte Waschöl wird über die Saugleitung 65 durch die Pumpe 66 entnommen und über die Druckleitung 67 bei 5 in den Gaswascher 2 eingeleitet. Da dieses Waschöl zufolge seiner Herstellungsweise erhebliche Anteilmengen von Bestandteilen des in der Kolonne 55 fraktionierten Leichtöls enthält, die größtenteils verhältnismäßig niedr igsiedende Körper darstellen, so ist mit der Möglichkeit zu rechnen, daß diese leichtersiedenden Waschölanteile bei der Berührung mit dem Gas im Wascher 2 durch dieses teilweise wieder aufgenommen werden. Da sich jedoch diese Zuleitungsstelle in gewissem Abstand vor dem oberen Gasaustritt 3 des Waschers befindet, welchem durch 4 die Hauptmenge des eigentlichen Durchschnittswaschöls von größtenteils höherer Siedelage zugegeben wird, so ist auf dem Gasweg zwischen 5 und 4 Sicherheit dafür geboten, daß die etwa ins Gas übergetretenen leichtersiedenden Anteile des Waschöls zurückgehalten werden und wieder in den Waschölkreislauf und damit zur Abtreibung gelangen. Man erkennt hieraus, daß es keine nachteilige Bedeutung haben würde, wenn im Bodenrückstand der Fraktionierkolonne 55 neben dem gewünschten frischen Waschöl noch gewisse Teilmengen von niedrigstsiedenden Kohlenwasserstoffen vorhanden sein sollten, weil die letzteren in jedem Fall später in der Gaswaschung wiedergewonnen werden.
  • An Stelle der im Beispiel beschriebenen Anordnung eines Röhrenerhitzers 42, 43 und eines ihm nachgeschalteten, als Kolonne mit Dampfzufuhr ausgebildeten Dämpfe- und Pechabscheiders 48 kann man diese beiden Vorrichtungen auch in eine einzige vereinigen. In diesem Fall wird das Flüssigkeitsgemisch ebenfalls in mittlerer Kolonnenhöhe zugeführt und die dem Röhrenerhitzer entsprechende Heizvorrichtung in dem unterhalb dieser Zufuhrstelle gelegenen Kolonnenteil angeordnet. Das Flüssigkeitsgemisch durchschreitet dann von seiner Zufuhrstelle aus abwärts diese Heizvorrichtung und wird dabei in wesentlich derselben Weise, wie wenn es einen vorgeschalteten Röhrenerhitzer od. dgl. durchströmen würde, weitgehend verdampft. Die Dämpfe durchschreiten nicht nur, wie bei einem vorgeschalteten Erhitzer, die oberen über der Flüssigkeitszufuhrstelle befindlichen Kolonnenböden, sondern zu einem wesentlichen Teil auch den unter ihr gelegenen Kolonnenteil, in dem sich die Heizvorrichtung befindet. In diesem Vorgang liegt, neben der Vereinfachung der gesamten Vorrichtung, ein die Zerlegung begünstigender Vorteil gegenüber der oben beschriebenen Zusammensetzung aus zwei einzelnen hintereinander folgenden Vorrichtungen. Beispiel In einer Benzolgewinnungsanlage einer Kokerei wird das Koksofengas mit dem üblichen aus Steinkohlenteer erzeugten Benzolwaschöl gewaschen, wovon im frischen Zustand 9o % zwischen Zoo und 300° C sieden, und durch Abtreibung des angereicherten Waschöls je Stunde eine Menge von 2ooo kg Benzolleichtöl gewonnen, das zu 5o0/0= iooo kg aus Bestandteilen bis i8o° C Siedepunkt, d. h. Benzol und Homologen und zu den restlichen 5o 0/a aus über 18o° C siedenden Waschölanteilen und aus .'Naphthalin besteht. Es sei angenommen, daß das kreisende Waschöl nur wenig verbraucht sei, derart, daß es noch etwa 85 °/a bis zu 300° C 'siedender Bestandteile aufweist. Es enthält dann noch etwa i5'°/o Verdickungsstoffe und Naphthalin, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herausgeschafft werden sollen. Es werden nun von diesem Waschöl Zoo kg mit den obenerwähnten 2000 kg Benzolleichtöl gemischt, das Gemisch in dem Röhrenerhitzer 42, 43 auf etwa 25o° C erhitzt und dem nachgeschalteten als Kolonne ausgebildeten Dämpfeabscheider 48 zugeleitet, der am Fuß eine mäßige Zufuhr von direktem Wasserdampf erhält. Im Dämpfeabscheider wird durch das Entspannungsventil 54 ein Überdruck von i atü gehalten, dem im vorgeschalteten Röhrenerhitzer ein wesentlich gleicher, nur um seine Strömungswiderstände größerer Überdruck entspricht, während hinter dem Entspannungsventil, in der Fraktionierkolonne 55, wesentlich atmosphärischer Druck herrscht. Die schädlichen hochsiedenden Bestandteile des in das Gemisch eingesetzten Waschöls einschließlich des Naphthalins, im ganzen etwa I5"/0=-30 kg, werden zum größeren Teil als flüssiger Rückstand in den Sammelbehälter 52 des Dämpfeabscheiders 48, zum kleineren Teil in dem naphthalinhaltigen Ablauf der Seitenkolonne64 derFraktionierkolonne55 erhalten und aus dem Betrieb herausgeschafft. Die verbleibenden 85 °/o= i 7o kg des beim Zusammenmischen eingesetzten Waschöls erscheinen in dem Ablaufbehälter 62 der Fraktionierkolonne 55 als regeneriertes Waschöl und kehren in den Gaswascherbetrieb zurück. In denselben Vorrichtungen 64 und 62 fallen außerdem die jeweils gleichartigen Bestandteile aus dein fraktionierten Benzolleichtöl an, im ganzen iooo kg, wovon der größere Teil niedrigsiedendes Waschöl und der kleinere Teil Naphthalin ist.
  • Bei der vorbeschriebenen Beispielsdurchführung, wobei ausschließlich Waschöl der Anlage selbst regeneriert wird, geht dem Betrieb, wie vorgerechnet, eine Menge von stündlich 3o kg aus dem Waschölkreislauf verloren. Damit auch diese Verlustmenge regelmäßig ausgeglichen wird, wird den eingangs erwähnten 200o kg Benzolleichtöl stündlich, außer den obigen Zoo kg Waschöl der Anlage, noch 15o kg entwässerter und dadurch von seinem Leichtöl befreiter Steinkohlenteer zugesetzt, der 20°/o=3okg als Waschöl geeignete Bestandteile enthält. Diese letzteren werden dann in dem Ablaufbehälter 62 mitgewonnen und von da aus dem Waschölkreislauf der Anlage zugesetzt, so daß hiermit die Konstanz des Waschölvorrates gewährleistet ist.
  • Wenn der zuzusetzende Teer nicht entwässert wäre, also auch Benzolleichtöle enthielte, würden diese letzteren in der Kolonne 55 als dampfförmiges Destillat mit gewonnen werden.
  • Die vorerläuterten Vorschriften des Beispiels genügen, um das in der Anlage arbeitende Waschöl ständig in hohem Gütegrad zu erhalten.
  • An Stelle von zuzusetzendem Teer als Fremdgut könnte man beispielsweise auch verbrauchtes Waschöl von anderen Anlagen nehmen. Wenn solches zuzusetzendes Waschöl beispielsweise nur noch 6o°/o unterhalb 300° C siedender Bestandteile enthält, was schon einen sehr schlechten Gütezustand bedeutet, so müßte man, um die der Anlage fehlenden 3o kg frischen bzw. regenierten Waschöls zu beschaffen, v 6n dem genannten verbrauchten Benzol-Waschöl stündlich etwa 5o kg zusetzen. In diesem Falle wäre die gesamte, den 2ooo kg Benzol-] eichtöl zuzusetzende Waschölmenge 20o kg aus der Anlage selbst und 5o kg von fremd her, zusammen 25o kg. Diese Menge ist gegenüber der Leichtölmenge immer noch so klein, daß man sie im ganzen noch beträchtlich erhöhen dürfte, z. B. durch Zufuhr noch größerer Mengen von fremdem verbrauchtem Waschöl. In letzterem Falle würde man nach dem Verfahren, wenn man es dauernd betreiben würde, ständig einen Überschuß an Waschöl erzeugen, der an irgendeiner Stelle des Kreislaufes, beispielsweise in dem Sammelbehälter 27 für abgetriebenes Waschöl, weggenommen werden könnte, um anderweitig verwertet zu werden.
  • In allen vorstehenden Rechnungsbeispielen ist auf die im Verfahren entstehenden geringfügigen Verluste an Einsatzgut im einzelnen keine Rücksieht genommen worden, um die Übersichtlichkeit nicht zu beeinträchtigen.

Claims (3)

  1. PATRNTANSPRÜcHI3: i. Verfahren zur Herstellung von frischem und/oder regeneriertem Waschöl, das zur Auswaschung von Leichtöl-Kohlenwasserstoffen aus Gasen dient, wobei waschölhaltige Ausgangsstoffe der üblichen hohen Siedelage, wie verbrauchtes Waschöl, Teer, Rohöle od. dgl., mit einer verhältnismäßig großen Zusatzmenge von Leichtöl, das beim früheren Abtreiben von mit solchem Leichtöl in der Gaswäsche angereichertem Waschöl erhalten worden ist, gemischt und dieses Gemisch über eine Heizvorrichtung, z. B. einen Röhrenerhitzer, einer Fraktionierkolonne zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Heizvorrichtung (q.4) erhitzte Gemisch zunächst in einen als Kolonne mit Wasserdampfzufuhr ausgebildeten Dämpfe- und Pechabscheider (48) und nur das in diesem abgetrennte Dämpfegemisch in die Fraktionierkolonne (55) eingeleitet wird, in der frisches bzw. regeneriertes Waschöl als Rückstand, die niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffanteile des Leichtöls und Waschöls als Destillat und eine das Naphthalin enthaltende Ölfraktion durch einen Abzug in geeigneter Höhe mittels einer Seitenkolonne (6q.) in an sich bekannter Weise gewonnen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem Gaswascher (2) das abgetriebene Waschöl in bekannter Weise an der Austrittsstelle (q.) des Gases und das erzeugte frische bzw. regenerierte Waschöl in gewissem Abstand vor diesem Gasaustritt bei (5) zugeführt wird.
  3. 3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizvorrichtung (4q.) für das in mittlerer Höhe des als Kolonne mit Dampfzufuhr ausgebildeten Dämpfe- und Pechabscheiders (48) zugeführte Flüssigkeitsgemisch in dem unterhalb seiner Zufuhrstelle gelegenen Kolonnenteil angeordnet ist.
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