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Lenkeinrichtung für einen insbesondere mit einem Anhänger kuppelbaren
Einachsschlepper Die Erfindung bezieht sich auf eine Lenkeinrichtung für einen insbesondere
mit einem Anhänger kuppelbaren Einachsschlepper, der auch beim Fahren ohne Anhänger
durch mindestens einen am Schlepper sitzenden Lenkholm mittels einer an diesem angebrachten
Lenkhandhabe lenkbar ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde; für einen Einachsschlepper
dieser an sich bekannten Art, der Lenkholme trägt, damit ein Lenken des Schleppers
ohne Anhänger möglich ist, eine solche Lenkeinrichtung zu schaffen, die ein Ausscheren
bzw. Drehen des Schleppers um 36o° ermöglicht, ohne daß die Lenkholme außer Reichweite
des z. B. auf dem Anhänger sitzenden Bedienungsmannes gelangen bzw. ohne daß die
Lenkholme bei Kurvenfahrt ihre Richtung gegenüber derjenigen, die sie bei Geradeausfahrt
einnehmen, ändern. Eine weitere Aufgabe besteht in der Anpassung der Lenkeinrichtung
an die Unebenheiten des Bodens in einer Weise, die Zwängungen in ihren Teilen ausschließt.
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Erfindungsgemäß wird die erstgenannte Aufgabe dadurch gelöst, daß
der Lenkholm mit einem auf dem Schlepper abgestützten Drehtopf drehfest verbunden
ist, der um eine aufrecht stehende, über der Mitte des Schleppertreibrädersatzes
liegende geometrische Achse mittels eines von der Lenkhandhabe getriebenen, zum
Drehtopf konzentrischen Drehschemels drehbar ist, der seinerseits drehfest am Schlepper
gelagert ist, so daß sich der Einachs-
Schlepper beim Betätigen
der Lenkhandhabe gegebenenfalls über einen Winkel von 36o° unter der Lenkeinrichtung
frei drehen kann.
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Außer dem bestimmungsgemäß erstrebten Vorteil, die Lenkung beim Anhängerfahren
in Kurven nicht ausschwenken zu müssen, erhält man den zusätzlichen Vorteil, daß
der Einachsschlepper, wenn er ohne Anhänger benutzt wird, auf Kurvenfahrt eingestellt
werden kann, ohne daß der Bedienungsmann, der am freien Ende des Lenkholmes geht,
sich mit dem Lenkrad in die neue Fahrtrichtung bewegen muß, den die Längsachse des
Einachsschleppers in der Kurve einnimmt. Ist am Einachsschlepper ein Anhänger angebracht,
kann das Lenkrad bei der Kurven- und Geradeausfahrt immer in der gleichen Reichweite
vom Bedienungsmann betätigt werden. Dies ist besonders dann wichtig, wenn sich der
Fahrersitz auf dem Anhänger befindet.
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In Weiterbildung des Erfindungsgedankens kann vorgesehen werden, daß
nicht nur der Lenkholm, sondern auch die Vorrichtung zum Anschließen des Anhängers
mit dem Drehtopf drehfest verbunden ist, der zusammen mit dem ihn führenden Drehschemel
um eine waagerechte, zum Schleppertreibrädersatz parallele Achse schwenkbar ist.
Dies hat den weiteren Vorteil, daß beim Betrieb mit Anhänger infolge der waagerechten
Schwenkachse eine Anpassung der Lenkeinrichtung an die Bodenunebenheiten gegeben
ist, also ein Verzwängen von Schlepper und Anhänger oder Anhängegerät vermieden
wird.
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Ferner kann eine der Anhängevorrichtungen am Drehtopf zur Aufnahme
eines Geräteträgerrahmens vorgesehen werden, der um eine horizontale, zur Vertikallängsebene
des ganzen Gerätes senkrechte Achse schwenkbar und in jeder beliebigen Stellung
mit dieser Vorrichtung und damit mit dem Drehtopf feststellbar ist.
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Die Erfindung wird dadurch nicht berührt, daß ein Geräteanschluß an
Motorschleppern bekannt ist, bei dem durch Verdrehen des Holmes ein Verschwenken
des Schleppers herbeigeführt wird. Diese Lenkeinrichtung hat gerade den Mangel,
der erfindungsgemäß vermieden werden soll und auch vermieden wird. Außerdem ist
hierbei nur eine Schwenkung um höchstens I8o° möglich, und ferner ist der Ausgleich
um eine horizontale zu den Schlepperrädern parallele Achse zur Vermeidung der Zwängungen
nicht gegeben.
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Die Erfindung wird auch dadurch nicht getroffen, daß bei einem Fahr-
und Triebwerk für fahrend arbeitende Maschinen, insbesondere Mähmaschinen, eine
Schwenkung des Treibradsatzes um einen vollen Kreisumfang vorgesehen ist. Denn die
für die Erfindung entscheidende Voraussetzung, nämlich ein Einachsschlepper mit
Lenkholmen des Schleppers, ist nicht vorhanden. Deshalb ist dort auch keine Möglichkeit
gegeben, den Treibradsatz wahlweise als Einachsschlepper verwenden zu können. Ferner
tritt dort beim Befahren von Bodenunebenheiten eine Zwängung im ganzen System deshalb
auf, weil im Gegensatz zur Erfindung kein Verschwenken der Teile um eine horizontale,
zu den Treibrädern parallele Achse möglich ist.
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Die Erfindung wird nunmehr an Hand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert.
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Fig. I zeigt die Seitenansicht eines gebräuchlichen und bekannten
Einachsgespannes mit Lenkholmen in Geradeausfahrt.
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Fig. 2 zeigt die Draufsicht auf ein Gespann nach Fig. I, jedoch beim
Fahren einer Kurve. Die Darstellung veranschaulicht, wie der Bedienende nicht mehr
mit beiden Händen die Lenkholme des Einachsschleppers I halten kann wie bei Geradeausfahrt
und wieviel Platz schon die Außenseite der Lenkung a nach außen benötigt.
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Fig.3 zeigt die Seitenansicht eines Einachsgespannes mit Lenkholmen
und Lenkgetriebe in Geradeausfahrt. Dieses Gespann besteht aus dem gebräuchlichen
Einaehsschlepper I, der die übliche Holmenlenkung a hat, aber in der Nähe des Anhängepunktes
vorn an der Hängerdeichsel das Lenkgetriebe b aufweist, das die vom Bedienenden
über das Lenkrad c gegebenen Lenkimpulse auf den Einachsschlepper überträgt.
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Fig. 4 zeigt die Draufsicht auf ein Gespann nach Fig. 3, jedoch beim
Fahren einer Kurve. Auch dieses Bild zeigt deutlich, daß zwar der Bedienende mit
beiden Händen die Lenkung des Einachsschleppers I am Lenkrad c ausführt, jedoch
dessen Lenkholme a für ihn fast unerreichbar nach außen schwenken. Er ist auch,
wie man ersieht, nicht mehr in der Lage, die Bedienungseinrichtungen. an den äußeren
Holmenenden sachgerecht zu bedienen.
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Fig. 5 zeigt die Seitenansicht eines Einachsschleppergespannes mit
dem Beispiel einer erfindungsgemäß ausgebildeten Lenkungseinrichtung von einachsigen
Fahr- und Triebwerken und der Vorrichtung zum Anbringen von Anhängern usw. Mit I
ist das Grundgerät bezeichnet. Etwa vertikal über dessen Triebradachse befindet
sich der Drehtopf 2, an dem die Lenkholme 4 an den Stellen 3 und 3' fest angebracht
sind. Weiter ist mit dem Drehtopf a eine Vorrichtung 5 zum Anbringen von Anhängern
usw. starr verbunden. Eine Deichsel 6 des Anhängers 7 dient als Verbindung. Der
auf dem Anhänger 7 sitzende Bedienungsmann lenkt das Gespann am Lenkrad 8 über das
Lenkgestänge 9, das über Gelenke Io u. dgl. die Lenkimpulse, die vom Bedienenden
her kommen, in den Drehtopf bringt. Die Lenkholme 4 sind zwar mit dem Drehtopf a
fest verbunden, aber in den Punkten 3 und 3' höhen- und tiefenverstellbar; desgleichen
kann das Lenkrad 8 je nach Stellung und Größe des Bedienenden höhen- und tiefenreguliert
werden, wozu das Gelenk io wesentlich dient. Schließlich sei noch eine Stütze oder
Halterung i i des Lenkrades an dem oder den Holmen erwähnt.
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Fig. 6 zeigt die Draufsicht auf ein Gespann nach Fig. 5 beim Fahren
einer Kurve. Es ist deutlich gezeigt, daß die Lenkholme q. nach wie vor die gleiche
Richtung wie bei der Geradeausfahrt haben und sich nach wie vor in der gleichen
Stellung zum Lenkrad 8 und der Anhängerdeichsel 6 befinden.
Das
gleiche gilt vom Drehtopf 2, während das Grundgerät I den Lenkeinschlag für die
Kurve vollzogen hat. Es zeigt sich deutlich, daß der Bedienende auch bei Kurvenfahrt,
gleichgültig welche Einschlagstellung das Grundgerät I einnimmt, alle Lenk- und
Bedienungselemente in der gleichen Reichweite wie bei Geradeausfahrt zur Hand hat.
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Fig. 7 zeigt schließlich noch die Draufsicht auf ein Gespann nach
Fig. 5 mit Einstellung von etwa 9o° des Grundgerätes I, wie es z. B. für das Wenden
des Anhängers auf der Stelle um eine Wendeachse 12, die durch die Mitte seiner gedachten
Radachse geht, notwendig und auch ohne weiteres erreichbar ist. Gezeigt ist hier
auch nochmals die Lenkradhalterung II an den Holmen 4.
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Fig. 8 zeigt einen Längsschnitt (in Fahrtrichtung geradeaus gedacht)
durch eine auf einem einachsigen Grundgerät (Fahr- oder Triebwerk) befindliche,
erfindungsgemäß ausgebildete Lenkeinrichtung mit Vorrichtung für das Anbringen von
Anhängern USW.
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Mit I 'ist das einachsige Grundgerät bezeichnet, mit 2 der Drehtopf
(der Deutlichkeit halber ist dieser an mehreren Stellen bezeichnet) ; 3' deutet
den einen der Anlenkpunkte an, an denen die Lenkholme 4 zwar höhenverstellbar, aber
fest mit dem Drehtopf 2 verbunden sind. 5 bezeichnet die Vorrichtung zum Anbringen
eines Anhängers, Sitzkarrens usw., die starr mit dem Drehtopf 2 verbunden ist. Das
Lenkrad 8 oder die Lenkstange oder der Lenkbügel sitzt auf dem Lenkrohr 9, das im
Halter II gelagert ist und die Lenkimpulse des Lenkradbedienenden über das Kardan
oder Doppelkardan oder ein ähnliches Gelenk auf das. Ritzel 12' überträgt. Das Ritzel
12' ist auf dem Schaft 13 im Drehtopf gelagert und wirkt auf den Zahnkranz des Drehschemels
14. Der Drehschemel 14 ist um die waagerechte Achse 15 schwenkbar, aber fest verbunden
mit den mit dem Grundgerät I starr verbundenen Stützen 16. Die Lenkachse 17, nämlich
die Drehachse des Drehtopfes 2 um den Drehschemel I4, führt etwa durch die Triebachse
des Grundgerätes I und ist annähernd eine Lotrechte (wenn das Grundgerät I waagerecht
steht), kann aber auch leicht geneigt gegen diese Lotrechte je nach Erfordernissen
gewählt werden. Die Achse 15, um die der Drehschemel 14 gegen das Grundgerät I seitlich
schwenkbar ist, läuft ungefähr horizontal, bei ebener Stellung des Grundgerätes
gedacht, kann aber auch je nach Erfordernis etwas geneigt zur Horizontalebene verlaufen.
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Fig. 9 zeigt eine Draufsicht auf die erfindungsgemäß ausgebildete
Lenkeinrichtung mit Vorrichtung für das Anbringen von Anhängern usw. Der Lenkholm
4 ist in den Punkten 3' und 3 fest, jedoch höhenverstellbar mit dem Drehtopf 2 verbunden.
In dem Drehtopf :2 ist um die annähernd vertikale Achse 17 drehbar gelagert der
Drehschemel I4, der vom Drehtopf 2 durch das in diesem Drehtopf mittels des Schaftes
13 gelagerte Ritzel 12' angetrieben wird. Die Schwenkachse 15 des Drehschemels 14
verbindet diesen mit den an dem Grundgerät I starr befestigten Stützen 16. Die Darstellung
veranschaulicht noch die mit dem Drehtopf starr verbundene Vorrichtung 5 zum Anbringen
eines Anhängers, Sitzkarrens usw. Die Figur zeigt weiterhin die Lenkradstange 9
mit dem Gelenk Io und ihre Lagerung II im Lenker 4 sowie das Lenkrad B.
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Aus dem Ausführungsbeispiel von Fig. 8 und 9 ergibt sich, daß auch
ein einziger rohrartiger Holm 4, in welchem die Lenksäule oder die Lenkstange oder
der Lenkhebel gelagert ist oder welcher gleichzeitig selbst das Lenkrohr sein kann,
um eine waagerechte Achse 3, 3' höhen- und tiefenverstellbar mit dem Drehtopf 2
verbunden sein und an seinem Bedienungsende außer den normalen Bedienungshebeln
ein Lenkrad, ein Lenkgestänge, einen Lenkkranz oder ähnliche Lenkmittel tragen kann,
welche gleichzeitig nach erfolgter Feststellung des Drehschemels 14 gegenüber dem
Drehtopf 2 als normale Einachsschlepperlenkung benutzt werden können.
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Fig. Io zeigt ein einachsiges Triebwerk I mit der erfindungsgemäß
ausgebildeten Einrichtung, eingebaut in einen Geräteträger 18, der im Punkt I9 einer
Anhängevorrichtung 5 für Geräteträger mit dem Drehtopf 2 fest verbunden ist. Erfindungsgemäß
ist es durchaus möglich, das Triebwerk um eine horizontale Drehachse I9 in der Neigung
gegenüber dem Geräteträger 18 zu verstellen, so daß z. B. ohne weiteres eine hinten
am Triebwerk an der Zopfwelle sitzende Fräse 2o in Arbeitsstellung und außerhalb
dieser gebracht werden kann.
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Weiter ist noch in der Fig. Io der Sitz 21 des Bedienenden, wenn er
den Geräteträger fährt, sowie ein zweites Lenkrad 22, mit welchem die Vorderräder
23 des Geräteträgers der Fig. Io lenkbar sind, zu ersehen. Um mit dem Triebwerk
stärke Lenkeinschläge ausführen zu können und das Triebwerk um 9o° oder mehr, je
nach Arbeit, im übrigen auch bis 36o° herumschwenken zu können, muß der Geräteträgerrahmen
entsprechende Ausbuchtungen 24 aufweisen, die dem Triebwerk freien Durchgang gewähren.
Der Geräteträger kann in seinem Arbeitsgeräteraum einen Pflug 25 sowie einen Grubber
26 aufnehmen.
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Fig. i i zeigt die schematische Seitenansicht eines Geräteträgers,
der aus einem lenkbaren Vordergestell 27 mit den vorderen Lenkrädern 23 gebildet
ist, die durch das Hilfslenkrad 22 gesteuert werden. Das Gerät ist im Punkt i9 mit
dem Drehtopf 2 der erfindungsgemäß ausgebildeten Lenkvorrichtung fest verbunden.
An Stelle der Lenkholme q. ist an dem Drehtopf 2 der Fahrersitz 2i angebracht, der
auch ein Bestandteil des Rahmens 27 sein kann, da beide mit dem Drehtopf fest verbunden
sind. Das Lenkrad 8 ist ansonsten in gleicher Weise wie in den Fig. 8 und 9 beschrieben
mit dem Drehtopf 2 verbunden.
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Ähnlich geartete Abänderungen von Einachsgrundgeräten bzw. Einachstriebwerken,
ausgerüstet mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Lenkeinrichtung mit Vorrichtung
für das Anbringen von Anhängern usw., bei denen z. B. auch der Bedienende mit seinem
Sitz etwa über der Triebradachse des Grundgerätes oder sich gar vor
derselben
befindet, lassen sich beliebig auch zum Antrieb von Geräteträgern oder ähnlich gearteten
Landmaschinen verwenden.