DE973011C - Verfahren zur Herstellung von Trockenhefe - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von TrockenhefeInfo
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- A23K—FODDER
- A23K10/00—Animal feeding-stuffs
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Description
AUSGEGEBEN AM 19. NOVEMBER 1959
Kr. 973 01 i
P10794 IVaJ6 a
Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Trockenhefe für Nähr- oder Futterzwecke,
und zwar insbesondere auf ein Verfahren, bei dem die frisch erzeugte Hefe einer Thermolyse unterworfen
und anschließend getrocknet wird.
Bei 4er technischen Erzeugung von Trockenhefe
für Nähr- und Futterzwecke, sei es durch Züchtung von Hefen, oder hefeähnlichen Mikroorganismen im
Lüftungsverfahren und anschließender Aufarbeitung der Nährlösungen oder durch Verwertung von
Abfallhefe aus Brauereien und anderen Gärungszweigen, wird die Hefe zunächst mittels Separatoren
von der Maische abgetrennt und der erhaltene Hefebrei mittels Filterpressen oder Vakuumdrehfiltern
weiter entwässert. Der hierbei anfallende Hefefilterkuchen,, dessen Trockengehalt je nach dem
Entwässerungsverfahreti verschieden sein, kann,
muß nun einer sogenannten Plasmolyse oder, besser gesagt, Thermolyse unterworfen werden, d. h. der
Hefekuchen oder die Preßhefe werden durch Erwärmung verflüssigt. Durch die Einwirkung von
Wärme werden die Hefezellen, abgetötet; dadurch wird die Zellenmembran durchlässig, und die
Zellenflüssigkeit kann nach außen treten. Die auf solche Weise verflüssigte Hefe wird dann entweder
direkt einer geeigneten Trockenapparatur (Walzen-
909 644/1
973 Oil
trockner, Zerstäubungstrockner) zugeführt oder auch vor der endgültigen Trocknung im Vakuum
weiter eingedickt.
Die Thermolyse der Hefe wird zumeist so vorgenommen, daß der Hefekuchen in einem Doppelmantelgefäß
indirekt mittels Dampf oder Heißwasser erwärmt wird, bis die Hefe verflüssigt ist.
Bei dieser Arbeitsweise dauert es geraume Zeit, bis der Inhalt eines solchen Thermolysiergefäßes durchwärmt
wird, weil sich beim Füllen des Gefäßes mit den Bruckstücken des Hefekuchens die Bildung von
Hohlräumen nicht vermeiden läßt und die Hefe nicht mit allen Stellen der Gefäßwandung in Berührung
steht, so daß die Wärmeübertragung vom Heizmantel schlecht und die Weiterleitung der
Wärme innerhalb der von Zwischenräumen durchsetzten
Hefemassen, nur gering ist. Die langsame Durchwärmung und die damit verbundene lange
Verweilzeit der Hefe bei erhöhten Temperaturen ao führen, abgesehen von dem großen Bedarf an
Thermolysierraum, zu einer Geschmacksbeeinflussung im ungünstigen Sinne und zu einer Verschlechterung
der Hefefarbe.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, die entwässerte Hefe in einem beheizten Rohr zu verflüssigen.
Erfindungsgemäß wird nun die in üblicher Weise von der Hauptmenge der Flüssigkeit befreite Hefe
kontinuierlich hohlraumfrei in ein beheiztes schwach
geneigtes Rohr von etwa 20 mm lichter Weite eingepreßt und in diesem thermolysiert. Auf diese
Weise wird die höhlraumfreie Hefemasse lückenlos mit einer großen Heizfläche in Verbindung
gebracht, so daß rasch und fortlaufend eine vollständige Thermolyse der Hefe gelingt. Das
Thermolysierrohr ist an dem dem Hefeeintritt gegenüberliegenden Ende offen und schwach geneigt,
so daß die verflüssigte Hefe ohne Schwierigkeit aus dem Thermolysierrohr frei ablaufen kann.
Die ablaufende Hefe kann unmittelbar in einen vorteilhaft kontinuierlich arbeitenden Vakuumverdampfer
geleitet oder einer anderen bekannten Trockenvorrichtung zugeführt werden.
Die Wirkung des Thermolysierrohres läßt sich weiter steigern, wenn man das Rohr mit einem
ebenfalls geheizten hohlen Kern versieht, so daß die Hefe in ringförmiger Verteilung durch das Rohr
hindurchgeschickt wird. Durch den heizbaren Kern wird die Erwärmung der Hefe von zwei Seiten aus
ermöglicht. Vorteilhaft nimmt man die Heizung mit heißem Wasser vor, dessen Temperatur dicht
unter 10001 liegt, um eine Krustenbildung durch sich
. etwa im Rohr ansetzende Hefe zu vermeiden.
Die nach dem Abpressen in Kuchenform vorliegende Hefe kann beispielsweise mit Hilfe einer
Strangpreßvorrichtung in das Thermolysierrohr hineingeführt werden. Die Form des Rohres
kann beliebig gewählt werden. Es sind kreisförmige, rechteckige oder quadratische Rohrquerschnitte
möglich. Das Thermolysierrohr kann von
einem Heizmantel umgeben sein,,welcher mit einem beliebigen Heizmedium oder auch auf elektrischem
Wege oder in anderer an sith bekannter Weise auf die gewünschte, dicht unter ioo° liegende Temperatur geheizt wird. Die in das Rohr eingepreßte
Hefe wird nach Erreichung der Thermolysiertemperatur schlagartig flüssig. In, diesem Augenblick tritt
die Zellflüssigkeit aus der Hefe aus, und die flüssige Hefe läuft am Ende des Rohres ständig ab, dabei
bietet es keine Schwierigkeit, die Zuführung der Hefe am Eintrittsende des Thermolysierrohres der
Leistungsfähigkeit des Rohres anzupassen, so daß der Vorgang ohne weiteres fortlaufend gestaltet
werden kann.
In der Zeichnung ist eine zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung geeignete Vorrichtung
schematisch wiedergegeben, und zwar zeigt Fig. ι die gesamte Vorrichtung im Schnitt;
Fig. 2 ist ein Längsschnitt durch das hintere Ende der Vorrichtung in größerem Maßstab während
des Betriebes.
Die Vorrichtung besteht aus einem Rohr 1 von etwa 20 mm lichter Weite, das auf dem größten
Teil seiner Länge von einem Heizmantel 2 umgeben ist. Der Heizmantel 2 besitzt einen Zulauf 3 und
einen Ablauf 4 für das Heizmedium, im einfachsten Falle heißes Wasser. Das Rohr wird mit Hilfe
einer beliebigen Dichtung 5 an den Fülltrichter 6 einer Zuführvorrichtung angeschlossen, die im
einfachsten Falle aus einem Schneckengetriebe oder 9" einer sonstigen automatisch wirkenden Vorrichtung
bestehen kann. Das Rohr 1 ist um einige wenige Grade gegen sein Ablaufende 7 hin geneigt.
Die Durchsatzgeschwindigkeit der Hefe, die Rohrlänge, der Rohrquerschnitt und die Temperatür
des Heizmittels lassen sich leicht derart aufeinander abstimmen, daß die Hefe etwa im letzten
Drittel des Rohres sich verflüssigt und aus dem Rohr völlig homogen austritt.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, tritt das Flüssig- lot>
werden der Hefe im Thermolysierrohr, sobald die Masse die erforderliche Temperatur erreicht hat,
fast augenblicklich ein. Geringe etwa in der Masse noch enthaltene Festbestandteile werden ini letzten
Drittel des Rohres unter der Einwirkung der sie umgebenden warmen verflüssigten Hefe ebenfalls
vollständig verflüssigt. Zur Erzielung hoher Leistungen können mehrere Rohre, zu einem Bündel
vereinigt, in einem gemeinsamen Heizmedium untergebracht und durch ein gemeinsames Zufuhr- uo
organ mit Hefe beschickt werden. Die folgenden Beispiele mögen das Verfahren der Erfindung veranschaulichen
:
Das verwendete Thermolysierrohr hatte eine Länge von 25 cm bei 20 mm lichter Weite, Das aus
Glas bestehende Rohr wurde mit Hilfe des Heizmantels auf rund 900 geheizt. Die Hefe wurde mit
einem Trockengehalt von rund 20% blasenfrei in das Thermolysierrohr gepreßt, und zwar mit einer
Geschwindigkeit von etwa 650 g pro Stunde. Unter diesen Umständen trat etwa in der Mitte des Rohres
die Hefeplasmolyse ein, und die am Rohrende ablaufende Hefe erwies sich als vollständig verflüssigt.
Sie enthielt keine Klumpen oder krustenarti-
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gen Bestandteile. Die ablaufende Hefemenge betrug im Durchschnitt etwa 650 g pro Stunde, da in
dem Thermolysierrohr eine wesentliche Wasserverdampfung nicht eingetreten ist.
Das T.hermolysierrohr wurde auf 50 cm nutzbare Länge vergrößert, die übrigen Bedingungen hinsichtlich
Temperatur und Rohrdurchmesser wurden gleichgehalten. Unter diesen Umständen konnten
pro· Stunde 1550 g Hefe in das Rohr hineingeführt werden,. Nach einer Weglänge von etwa 31 cm in
dem Thermolysierrohr wurde die Hefe schlagartig flüssig. Etwa noch nicht verflüssigte Anteile wurden,
auf dem letzten etwa 19 cm langen Teil des Rohres ebenfalls in den flüssigen Zustand übergeführt.
Bei beiden Versuchen zeigte sich, daß der in das Thermolysierrohr gepreßte Hefestrang sich glatt
ao und gleichmäßig an die Rohrwandung anlegte, so daß eine äußerst günstige Wärmeübertragung von
der Rohrwandung auf die Hefemasse gewährleistet ist. Unter den in den Beispielen angegebenen. Bedingungen
trat in dem Thermolysierrohr weder ein Festbacken noch ein Verkrusten der Hefe ein. Auch
bei längerem Betrieb ergab sich keine wesentliche Temperatursteigerung am Mundstück der die Hefemasse
liefernden Strangpresse.
Wie aus den, Beispielen ersichtlich, wird durch eine Verdoppelung der Rohrlänge die Leistung der Vorrichtung um mehr als das Doppelte gesteigert. Dies rührt zum Teil daher, weil das Rohrende, welches von dem Augenblick des Zusammenschmelzens der Hefe bis zu ihrer völligen Verflüssigung benötigt wird, stets annähernd das gleiche sein muß, während die Schnelligkeit der Hefezufuhr um so größer sein kann, je größer die zum Anheizen der Hefe zur Verfügung stehende Fläche ist.
Wie aus den, Beispielen ersichtlich, wird durch eine Verdoppelung der Rohrlänge die Leistung der Vorrichtung um mehr als das Doppelte gesteigert. Dies rührt zum Teil daher, weil das Rohrende, welches von dem Augenblick des Zusammenschmelzens der Hefe bis zu ihrer völligen Verflüssigung benötigt wird, stets annähernd das gleiche sein muß, während die Schnelligkeit der Hefezufuhr um so größer sein kann, je größer die zum Anheizen der Hefe zur Verfügung stehende Fläche ist.
Soll die verflüssigte Hefe vor dem Trocknen durch Vakuumeindampfung weiter konzentriert
werden, so kann die Thermolysierröhre mit dem kontinuierlich arbeitenden Verdampfer verbunden
werden. Die Leistung der Thermolysierröhre und des Verdampfers werden dabei zweckmäßig aufeinander
abgestimmt.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist eine Reihe von Vorteilen auf. Durch die Vergrößerung
der ^Heizfläche in Verbindung mit der hohlraumfreien
Packung der Hefe wird die Hefe sehr rasch verflüssigt. Die Folge davon ist eine wesentliche
Verkleinerung des erforderlichen Thermolysierraumes. Die Anschaffungskosten für die Thermolysieranlage
werden erheblich gesenkt und der Raumbedarf für die Apparatur auf ein Minimum
heruntergedrückt. Die vollkontinuierliche Fahrweise bedingt gegenüber der Chargenarbeit Einsparung
von Arbeitskräften und ermöglicht eine hygienische einwandfreie Behandlung der Hefe in
dieser Fabrikationsstufe. Die kurze Verweilzeit der Hefe unter Thermolysierbedingungen und der Fortfall
der langen Aufheizzeit wirken sich sehr vorteilhaft auf. Farbe und Geschmack der Trockenhefe
aus.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen von Trockenhefe,
bei welchem die von der Hauptmenge der anfallenden Flüssigkeit befreite Hefe in einem
beheizten Rohr kontinuierlich verflüssigt und dann einer Trockenvorrichtung zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Hefe hohlraumfrei in ein beheiztes, schwach geneigtes
Rbhr von etwa 20 mm lichter Weite eingepreßt und in diesem verflüssigt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Mundstück (6) einer kontinuierlichen Fördervorrichtung, beispielsweise einer
Strang- oder Schneckenpresse, einem mit Heizmantel (2) umgebenden Heizrohr (1) angeschlossen
ist, welches gegen sein offenes Ende (7) hin ein wenig geneigt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Thermalysierrohr (1) mit
einem heizbaren Hohlkern versehen ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 899 780;
»Wood Yeast For Animal Feed«, Bulletin Nr. 12; Northeastern Wood Utilization Conncil P. O. Box 1577, November 1946, S. 150 und 151.
Französische Patentschrift Nr. 899 780;
»Wood Yeast For Animal Feed«, Bulletin Nr. 12; Northeastern Wood Utilization Conncil P. O. Box 1577, November 1946, S. 150 und 151.
Hierzu i Blatt Zeichnungen
© 509 698/110 3. (909 644/1 11.59)
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP10794A DE973011C (de) | 1953-11-11 | 1953-11-11 | Verfahren zur Herstellung von Trockenhefe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP10794A DE973011C (de) | 1953-11-11 | 1953-11-11 | Verfahren zur Herstellung von Trockenhefe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE973011C true DE973011C (de) | 1959-11-19 |
Family
ID=582748
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP10794A Expired DE973011C (de) | 1953-11-11 | 1953-11-11 | Verfahren zur Herstellung von Trockenhefe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE973011C (de) |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR899780A (fr) * | 1942-11-25 | 1945-06-11 | Waldhof Zellstoff Fab | Procédé d'obtention de levure sèche après déshydratation préalable |
-
1953
- 1953-11-11 DE DEP10794A patent/DE973011C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR899780A (fr) * | 1942-11-25 | 1945-06-11 | Waldhof Zellstoff Fab | Procédé d'obtention de levure sèche après déshydratation préalable |
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