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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von fetthaltigen Milchprodukten
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren für die Herstellung von
fetthafi:gem Milchprodukten, wie z. B. von gesüßter oder ungesüßter konzentrierter
Fettmilch, Voll- oder HalbvoLlimilIch in Pulverform, Butter und im allgemeinen von
allen Milchumsetzungsprodukten, die Fette enthalten können. Die Erfindung betrifft
auch verschiedene Vorrichtungen zur Durchführung dieses Verfahrens.
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Es ist bekannt, daß eine Schwierigkeit 'bei der Herstellung -der genannten
Produkte durch ihr oft sehr schnelles Ranzigwerden gebildet ist. Häufig tritt noch
ein sehr unangenehmer Fischgeschmack hinzu. Außerdem wird oft eine Tailgbildung
festgestellt, durch welche die Qua!tität des Erzeugnisses sehr beeinträchtigt wird.
Die Erfindung hat sich zur Hauptaufgabe gestellt, diese Nachteile auszu.-schalten.
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Die Fettstoffe der Millch, die in -der Praxis al-De im Rahm enthaften
-sind, -bestehen aus Estern von gesättigten Fettsäuren (Buttersäure und ihre Homologe
bis zur Stearirnsäure hinauf) und aus Estern von ungesättigten Fettsäuren (hauptsächlich
Olsäure mit kleinen Mengen von Linolsäure, Li!n(ylensäure und Eillmnosensäure usw.).
Diese Stoffe treten in Form von in einen yanbel von Proteinen eingehülllten Blasen
auf, welche außer solichen Elementen, wie Milchsalz und anderen
Salzen,
noch bestimmte Enzyme (Lipase, Oxydase) und sieh in der Proteinumhüllung üefind(,iche
Phosphatide enthalten.
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Es ist festgesteht wordeiz, daß .die Ursache des Ranzigwerdens die
Freigabe von gesättigten Fettsäuren und, hauptsächllieh von Buttersäurei unter Wirkung
der Lipase ist, während der Fischgeschmack von der Hydrolyse des Lezithins und die
Talgbildung von der Oxydation der Olsäwre :in Gegenwart der Oxydase durch .den in
der Milch gelösten oder eingeschlossenen Sauerstoff kommen.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, ist schon vorgeschlagen worden,,
der Mi;leh oder dem Rahm Zusatzstoffe und insbesondere Antioxydianten, wie Ascorbinsäure,
beizufügen, welche aber nachteilig das innere Gefüge .der Milch verändern; es ist
auch schon vorgeschlagen wordien, den Rahm von der Milch zu trennen und den Ra'hin
und die Milch getrennt durch Beigabe von sauren oder alkalischen Stoffen zur Veränderung
ihres respektiven pn zu behandeEn.
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Das erfindungsgemäße Verfahren ermögLielit das scheiden der für die
obenerwähnten störenden A 'us, Reaktionen verantworflichen biologischen und
anderen Mittel durch einfache mechanische Behandlungen ohne Beigabe von irgendwelcher
Substanz, die diieZus.atnmerrsetzung oder d'as innere GeftIge der Wich schädlich
beeinflussen könnte.
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Grundsätzlich besteht das erfindungsgemäße Verfahren darin., daß der
Rahm von der Milch getrennt wird, die Miilch und der -Rahm getrennt einer Pgsteurisierung
mit anschließender teilweiser Verdampfung und Abkühlung durch Entspannung unter
Vakuum unterworfen werden und nach Behandlung des unter hohem Vakuum stehenden Rahms
mit überhitztem Dampf und Konzentrierung der entrahmten M,iIch durch Verdampfung
unter Vakuum beide vereinigt werden bzw. der Rahm allein zu Milchprodukten verarbeitet
wird.
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Es ist bekannt, daß die Pasteurisierung eine "Zerstörung der in der
entrahmten -Milch bzw. iai dem Rahm @befindlichen. Baziilfen bzw. Enzyme zur Folge
hat. Die darauffolgende Entspannung dieser beiden Produkte unter hohem Vakuum verursacht
gleichzeitig mit ihrer Abkühlung ihre Entlüftung und demzufolge das Ausscheiden
des i,n, diesen enthaltenen Sauerstoffs. Es ist außerdem zu erwähnen, insbesondere
für den. Rahm, .daß diese Bdh,an.diung unter hohem Vakuum den Rahm von den freien
flüchtigen Fettsäuren und insbesondere von d er für (las Ranzigwerden verantwortlichen
Buttersäure befreit. Die Einführung von überhitztem Dampf in den Rahm 'hat außerdem
noch zur Fdlge, d'aß die rneht flüchtigen freien Fettsäuren flüchtig werden, unter
anderem die ungesättigten Säuren der OI!-säuregruppe, so -daß sie .durch die Va.ku-umwirkung
ausgeschieden werden können..
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Dem pasteurisierten Rafhm wird vorzugsweise vor seiner Vakuumbehandlung
destil 'iertes. Wasser heigegeben, damit er nicht ibei den niedrigen Beha'ndlungstemperaturen
zu dickflüssig wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform dies \-erfalirens wird der R@ali-in
vor oder nach der erwähnten Dampfeinführung finit destilliertem Wasser emulgiert,
und diese bis unterhalb o° C abgekühlte Emulsion wird d'el<antiert, wobei die
sich bildenden abgesetzten Schichten abgezapft werden, und zwar eine untere @@'ass:
rs@hicht, \velclie unter anderem Rückstände \ clii Prote -iiten finit hvdrolisiertem
Lezithin enthält und ausgeschieden wird, eine mittlere Schicht ati@ hahin, .die
keiner zusätzlichen 13e'hanAlung bedarf, und eine obere ölige Schicht, welche unges,`ittigte
Fettsäuren der Olsäuregruppe enthält und eiit\\ecler ausgeschieden oder .durch überhitzten
Datipf unter Vakuum selbst belliand'elt wird und dann dem Rähtn wieder beigegeben
wird. Falls der Rahin vor der Emulsion und der De.kantation bereits der Einführung
von überhitztem Dampf unterworfen wurde, hat die Anwendung dieser selben Behandlung
bei der die ungesättigten Fettsäuren enthaltenden Schicht eine noch vollkommnere
Geruchsentziehung des Rahins zur Folge.
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Bei der Herstellung \-on gesüßter oder ungesüßter konzentrierter-
Milch oder von Vollmilch in PuI.verforin wird das erfinduii@gsgeiiiaße Verfahren
derart angewendet. ciaß die entrahmte Milch nach der Pasteuri,sierting und der Abkiihlungs-
und Entliiftttngsbella:ndltrig durch Entspannung unter Vakuum 'konzentriert, z.
B. durch Verdampfung unter N'akttum, und einer nochinal-igen Abkühlung durch Entspannung
unterworfen wird, uni zunl Sehluß dem seinerseits, wie oben erwähnt, lrehandel'ten
R@ah,in wieder beiriemilsclit zu werdien.
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FürdieButterherstel.lung wird der pasteurisierte, geruchlos gemachte
und allgekühlte Rahm unmittelbar wieder aufgenommen und dem üblichen Reifungs- und
Knetprozeß unterworfen.
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Die erfindu-ngsgeniäl.ie Anlage zu-r Durchführung des obenerwähnten
Verfahrens zur Herstellung insbesondere von gesüßter oder urigesüßter Völlmi'dc'h
oder von Milchpulver weist grundsätzlich, lii Kombination mit einer Entrahmma.schine,
zur Trennung des Rahms und der -_Milch und, mit Pasteurisier-, Abkühl- und'Gertic'hdosmachapparaten
unter N'akuum, für die getrennte Behandlung des Rahms und der entrahmten Milch einen
Vorzugsweise mehrfachen Verdampfungsapparat unter Vakuum für die Konzentration der
entrahmten Milch und einen Kühlapparat durch Entspannung unter Vakuum auf, in weldiern
die konzentrierte entrahmte Milch abgekühlt und finit (lern geruchlos gemachten
Ralim wieder genii@scht wird, wobei die verschiedenen Vakuumapparate mit dein Kondeuser
des Konzentrierapparates durch Apparate verbunden, sind, die die daraus entweichenden
Dämpfe aufnehmen und sie in diesen Kondenser bei einem Druck ausstoßen, der zwischen
den @in den verschiedenen Vakuumapparaten und in deni genannten Kondenser 'herrschenden
Vakuumgraden liegt.
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Diese Einrichtung macht unter anderem eine bedeutende Ersparnis an
Dampf. wie später erklärt wird, mögl-ieh.
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Die in großen Linien oben beschriebene Apparatur kann atic.'li für
die Butterlierstellutng verwendet
werden, indem der Rahm unmittelbar
am Ausgang des geruchlos machenden Vakuumapparate; aufgenommen wird, anstatt mit
der konzentrierten entrahmten Milch gemischt zu werden, die in diesem Fall zur weiteren
Verwendung gesammelt wird. Die Erfindung sieht ebenfalls die Ausführung einer kleineren
Anlage vor,, welche speziell für die Behandlung des Rahms zur Butterherstellung
bestimmt ist und welche grundsätzlich, in Kombination mit einer Entrahmmaschine
zur Trennung des IZ:dinis und der Milch, einen Pasteurisierapparat und einen Al>kühl-
uni- Geruchlosmachapparat unter hohem Vakuum aufweist, -durch welc!lie der Rahm
hintereinander 'hindurchgeführt wird, wobei derAbkühl- undGeruchlosmachapparat mit
einem Vakuunikondenser durch Apparate verbunden ist, die die daraus entweichenden
Dämpfe aufnehmen und sie in diesen Kondenser bei. einem Druck ausstoßen, der zwischen
den in den :genannten Apparaten und in dem genannten Kondenser herrschenden Vakuumgraden
liegt.
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Die Zeichnungen veranschaulichen eirnig'e Ausführungsbeispiele vorn
Apparaten zur Durchführung des erfindungsmäßigen Verfahrens.
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Abb. i stellt schematisch eine Anlage dar, welche für die Behandlung
und die Konzentration von gesüßter und ungesi.ißter Vollmilch oder für die Herstellung
von N'ol'1nii1chpuIver besonders gecignet ist; Abb. 2 ist das Schema einer Anlage
zur Behanidlnng des Rähins für die Buttenhersbe'llung.
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In dein in der Abb. i dargestellten Ausführungsbeispiel bezeichnet
i eine Entrammmaschine, durch welche die an das `'Werk angelieferte Milch sofort
nach Sem Klären durch eine Leitung 2 geleitet wird.
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Die am Unterteil der Entrahmmaschine i abgezapfte Milch wird durch
eine,Leitung3 in einen Pasteurisierapparat 4 geführt, in welchen Dampf von destilliertem
Wasser in 5 eingespritzt wird. In dem Pasteurisierapparat wird die entrahmte Miliöh
zu einer Temperatur von etwa 95° C erhitzt und alle in ihr enthaltenen Enzyme zerstört.
Sie wird anschließend durch eine Leitung6 ini einen Entspannungskühler 7 geleitet,
welcher durch eine Leitung 8 mit einem Vakuumkondenser 9 verbunden ist, welcher
den Hauptkondenser der Anlage bildet. Dieser Kondenser weist vorzugsweise zwei Stufen
von Ejektoren auf, wie bereits in <lern französischen- Patent 926439 beschrieben
wurde. Die entrahmte -Milch wird bei io in den Küh.lier 7 eingespritzt, wodurch
ihre teilweise Verdampfung durch Entspannung und somit nach einem bekannten Prozeß
ihre Kühlung mit ihrer Entlüftung bewirkt wird. Die daraus entstehenden Dämpfe und
die Luft werden durch die Leitung 8 zum Vakuumkondenser 9 :geleitet. Die auf etwa
70° C abgekühlte 'Milch sammelt sich im Unterteil des Kühlers 7 und wird von einer
Pumpe i i durch eine Leitung 12 irr einen wärmeisolierenden Behälter 13 befördert,
wo ihre Temperatur auf ungefähr 70= C gehalten wird.
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Auf diesem Stand ist die entrahmte Milch im wesentlichen von allen
in iihr enthaltenen Enzymen und vrni dem in ihr eingeschlossenen Sauerstoff befreit,
wi" bereits erwählrt wurde.
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Aus dem Behälter 13 wird die entrahmte Mi:lich dann durch eine Leitung
14 in einen Vakuumkonzentrierapparat 15 gebraollt, welcher z. B. durch einen doppelt
wirkenden kontinuierlichen Verdampfer gebildet ist. In,der dargestellten Arnwendungsform
weist dieser Apparat einen ersten Verdampfungsraum i5a auf, welcher mit einem Rdhrheizbiindel
15b versehen ist, "in welches in 15c Dampf von etwa 9o bis ioo° C eingeführt
wird. Der am Kopf dieses ersten Raumes gebi,l,diete und sich auf einer Temperatur
von etwa 65° C befindliche Dampf wird durch eine Leitung 15d zum Rohrbündel 1,5e
des zweiten 'Verd'ampfu.ngsraumes 1,3f geleitet, in welchem er als Heizmittel wirkt.
Der am Kopf des zweiten Raumes bei etwa 50° C gebildete Dampf fließt durch eine
Leitung. 16 in dien Vakuumkondenser 9. Dadurch, daß d'ie der Konzentration unterworfene
Milch auf einer -noch zieml'i:ch höhen Temperatur liegt, etwa 70° C, ist eine sehr
bedeutende Dampfersparniis sichergestellt, wobei alle infolge der Lagerung bei dieser
ziemlich hohen Temperatur verfügbaren Kalorien in dem Vakuum@konzentrierapparat
zurückgewonnen werden.
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Die sich im Unterteil des zweiten.Verd.ampfungsraumes 1,51 sammelnde
konzentrierte entrahmte llilCh wird durch eine Leitung 17 in einen Kühler mit Vakuumteilentspannung
18 geleitet, in welchem sie bis auf etwa 5° C abgekühlt und mit dem Rahm wieder
vermischt wird, der seinerseits, wie nachher beschrieben wird, behandelt worden
ist.
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Der Kühler 18 kann vorzugsweise nach dem Verfaliren gemäß der französischen
Patentschrift 968 985 betrieben werden. Demzufolge wird der sich am Kopf des Kühlers
i8 entwickeln:d#--Dampf von einem Thermokonmpressor i9 aufgenomnnen, dessen Darnpfeinlaß
mit 20 bezeic4h.net ist, und wird von dort aus ,bis zu einem Vakuumgrad verdichtet,
der zwischen dem in dem Kühler und in dem Kondenser 9 'herrschenden liegt, um dann
durch eine Leitung 21 :in einen Hilf skondenser 22 geleitet zu werden, d'urc'h welchen
mindesterns ein Teil des für den Hauptkondemser 9 bestimmten Wassers läuft. Dieser
Hil'fskandenser 22 isst hier als Mischkondenser ausgebildet. Wie in dem obenerwähnten
Patent beschrieben wurde, ist seine Höhe gegenüber dem Kondenser 9 derart bemessen,
daß das am Unterteil' des Hil'fskonderusers abfließende Wasser an ,den Hauptkondenser
durch eine Leitung 23 einfach durch sein Eigengewicht gelangen kann. In der dargestellten
Ausführungsform weist der Hauptkondernser noch einen Frischwassereinlaß 24 auf.
Die in dem Kondeniser 22 nicht kondensierten Anteile werden von einem Dampfejektor
25 aufgenommen, der sie zum Kopf des Kondensers 9, nach Erhöhung ihres Drucikes
:bis zum Wert des in- diesem herrschenden Vakuums, ausstößt.
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Es muß hervorgehoben werden, d:aß außer den großen. durch die besondere
Betriebsart des Kühlers
iS geschaffenen Ersparnisse die zur Kühlung
der konzentrierten entrahmten Milch notwendige Frischdampfmenge um so kleiner ist,
als die Konzentration dieser Milch stärker ist, wodurch eine bedeutende zusätzliche
Ersparnis gegenüber den bisherigen Behandlungsverfahren, bei welschen dlie Milch
bei ihrem Eintritt ins Werk abgekühlt wird, entsteht.
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Andererseits wird der oben aus der Entrahmmasc'hine i kommende Rahm,durch
eine Leitung 26 in einen Pasteurisierapparat 27 mit WasserdaTnpfinjektiorn 28 geführt.
Durch die Pasteurisnerung werden die in dem Rahm enthaltenen Bazillen und Enzyme
zerstört. Der Rahm sammelt sich im Unterteil des Pasteurisierapparates 27 und wird
von dort aus durch eine Leitung 29 in einen N'akuume.ntspannungskühler
30 geleitet, nachdem er durch eine mit einem Hahn 32 versehene Leitung
31 eine Beigabe von destilliertem Wasser erhalten 'hat, um zu vermeiden, daß der
Rahm während der darauffolgenden Behandlung zu dick wird.
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Der gewässerte Rahm wird in 33 in den Vakuumkühler 30 @hineinzerstäubt,
wodurch seine teilweise Verdampfung durch Entspannung und demzufolge seine Abkühlung
gesichert wird. Dies geschieht unter hohem Vakuum, vorzugsweise unter weniger als
5 mm Quecksilber; der am Kopf des Kühlers 30 sich entwickelnde Dampf wird von einem
ThermokOniPressOr34 wieder aufgenommen, dessen Frischdampfeinlaß mit 35 bezeichnet
ist, und durch einte Leitung 36 zu-r Saugstelle des Thermokompressors i9 ausgestoßen,
der am Kopfdes zur Kühlung der konzentrierten entrahmten Milch vorgesehenen Kühlers
angeordnet ist.
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Durch diese Anordnung wird eine Abstufung der Vakuumgrade zwischen
denn Kühler 3o, der Saugstelle des Ihermokompressors i9, dem Zwisc'henkondenser
22 und dem Hauptkondensor 9 ermöglicht, wodurch in dem Kühler 30 mit einem
sehr schwachen Frischdampfverbrauch des Thermokompressors 34 ein sehr hohes Vakuum
erreicht werden kann. Durch diese Arbeit wird der Rahm his unter o° C, z. B. auf
-5° C, abgekühlt; dladurah, daß er in fein verteiltem Zustand einem hohen `' a:kuum
unterworfen ist, wird er geruchlos und praktisch von dem .in ihm eingeschlossenen.
Sauerstoff und von in ihm enthaltenen freien flüchtigen Fettsäuren, insbesondere
von der Buttersäure und von den anderen flüchtigen gesättigten Fettsäuren, befreit.
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Der abgekühlte Rahm sammelt sich für Unterteil des Kühlers
30 und kann .dort durch eine von einem Hahn 38 gesteuerte Leitung 37 einer
Frischdampfinjektion unterworfen werden. Dadurch werden die normalerweise urflüchtigen
freien Fettsäuren, und insbesondere die freie Ölsäure flüchtig gemacht und können
durch das im Kühler 30 herrschende hohe Vakuum ausgeschieden werden.
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Der so behandelte Rahm kann unmittelbar aim Unterteil des Kühlers
30 durch eine Pumpe 39 aufgenommen und durch eine Leitung 40 zum Kühler 18
geleitet «-erden. Er wird dort mit der konzentrierten entrahmten Milch vermischt.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird der -im Unterteil des Kühlers
30 gesammelte Rahm mit destilliertem Wasser emulgiert, z. B. mit Hilfe eines
durch einen Motor 42 angetriebenen Fhigelschüttlers 41, und zwar entweder vor der
obenerwähntern Einfülhrung von überhitztemDampf oder .nach dieser. Die dadurch gebildete
Emulsion wird dekantiert. Es bilden sich dann drei Hauptschichten, @un d zwar eine
untere Schicht aus mehr oder weniger enzyrnha'ftigem und saurem Wasser, die gleichzeitig
aus der Umhüllung der Fettprod ulkte stammende proteische Rückstände und liydrolisiertes
Lezithin enthält, eine mittlere, durch den Rahm gebildete Schicht und eine obere
ölige Schicht, die anscheinend alle ungesättigten Fettsäuren der Ülsäuregruppe enthält.
Zuerst wird die untere wäßrige Schicht abgezapft und ausgeschieden. Anschließend
wird,die Rahmschicht abgezapft und von der Pumpe39 durch die Leitung4o zum Mischkühler
18 geleitet. Der in dem Kühler 30 verbleibende ölige Anteil kann gegebenenfalls
in dieserri durdhln 37 eingeführten überhitzten Dampf geruchlos gemacht werden,
um anschließend d'urc'h die Leitung 4o zum Mischkühler 18 geführt zu werden, wo
er dann 'hinter dem Rahm der konzentrierten entrahmten Milch wieder beigemischt
wird. Dieser ölige Anteil kann auch ganz ausgescliied@en werden.
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Der Kühler 18, in welchem die konzentrierte entrahmte Mifäh mit dem
Rahm wieder vermischt wird, weist vorzugsweise ein Rdhrbündel@43 auf, durch welches
die konzentrierte entrahmte Mi'lc'h und der Rahm zur besseren Vermischung durch
eine Pumpe 44 gedriickt werden. Dieses Bündel kann gegebenenfalls gleidizeitig zu
einen Wärmeaustauschmit einem Heiz- bzw. Kühlmittel benutzt werden, damit das Gemisch
je nach Bedarf aufgewärmt oder albgekühlt wird.
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Die mit dem Rahm wieder vermischte und abgekü'h'lte konzentrierte
Milch wird schließlilch, aus dem Unterteil des Mischkühlers 18 durch eine Pumpe
45 abgezogen und durch eine Leitung 46 in einen wärmeisolierten Lagerungsbehälter
47 leitet, in welchem ihre Temperatur auf etwa 5° C gehalten wird. Von dieseln Behälter
aus kann die Milch .durch eine Leitung 48 entweder einer Sterilisier- und Einfüllanlage,
falls ungesüßte konzentrierte Mil'dli erzeugt werden muß, oder einem Mischer zur
Beigabe von Zucker, falls gesüßte konzentrierte Milch erzeugt wird, oder auch einem
Atomisier- und Trockenapparat zur Herstellung von Milchpulver zugeleitet werden.
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In der veränderten Ausführungsform der A'bb. 2, die sich auf eine
Anlage zur einfachen Rahmbehandlung für die Butterherstellung bezieht, ist mit i
die Entrahmmaschime bezeichnet, in welche die vorher gereinigte Milch in 2 eingefüllt
wind. Die entralhmte Milch wird am Unterteil 3 der Maschine abgeführt. Der aus dem
oberen Teil der Maschine kommende Rahm wird, wie vorher, durch eine Leitung 26 in
einen Pasteurisierappanat 27 geführt, in welchen Destilherwasserdämpf eingelassen
wird. Von dort aus Nvird der Rahm durch eine
Leitung 29 einem Vakwumentspannung.sküh'ler
30 zugeleitet, nachdem ihm durch die Leitung 31 destilIiertes Wasser beigegeben
wurde. Der Kühler 30 ist unter 'hohem Vakuum, entweder durch einen oder durch
zwei hintereinandergeschaltete Thermo-, 'k gehalten, welche die s,idli am -oml)ressore"49,50
21 Kopf des Kühlers 30 entwickelnden Dämpfe aufnehmen und sie durch eine
Leitung 36' in einen Vakuumkondenser 9' ausstoßen, der vorzugsweise desselben Typs
ist wiie der Kondenser 9 der oben beschriebenen Anlage, tia(@hdem der bzw. die Tliermokompressoren
diese Dämpfe bis zu einem Druck wieder gepreßt haben, der zwischen den in dem Kiilhler
30 und dem Kondenser 9' herrschenden \"aktiu@ingra(ieii liegt. Der Kühler
30 weist unten, :ilrii'lic;li wie in Abb. i, einen Ennlaß 37 für ül>enhitzten
Dainpf auf. 1?s ist ebenfalls ein Schaufel@sc:hüttler.Ii zur Einul'sion des Rahms
mit destilliertem Wasser vor oder nach der Einspritzung von iil)erhitztem Dampf
vorgesehen. I)urch eitle 1'tinilre 39 \vird derRa'hni aufgenommen und in einen v@>rrugsweise
mit einer Riihrvorricbtung 52 versf@lienen Behälter 51 ausgestoßen, in welchem der
Rahin nach dem bekannten Prozeß 'bei einer Temperatur von 15 bis i8° C reift. Dieser
Behälter trägt einen doppelten Mantel 53, in welchen in 54 auf Reiftemperatur oder
auf höherer Temperatur gehaltenes Wasser eingelassen wird'; ili 55 wird <lie#c@
Wasser abgelassen. Das Innere des Behälters, 51 und (las Innere des doppelten Mantels
53 ist durch Leitungen 56 bzw. 57 mit der Saugseite des Thermokompressors 5o verbunden,
wobei die Thermokompressoren 49 und 5o derart bemessen sind, daß durch eine Abstufung
der Vakuumgrade mit Hilfe von nicht dargestellten Ventilen entweder (las Innere
des Behälters 51 oder (las Innere des doppelten Mantels 53 oder beide auf einem
der gewünschten Temperatur des RaIims entsprechenden Vakuumgrad gehalten wird. Nach
seinem Reifen wird der Rahm aus dem Behälter 51
durch eine Pumpe 58 abgezogen
und den übliclhen Behandlungen der Butterherstelllung unterworfen.
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Selbstverständlich ist die Erfindung sowohl in ihren Anwendungsmöglichkeiten
als auch in ihren Ausführungsformen durch die beschriebenen und gezeichneten Beispiele
nicht begrenzt. Sie kann insbesondere für die llerstel1,ung anderer -Milchprodukte
als konzentrierte Milch oder Milchpulver oder Butter verwendet werden. Andererseits
könnte die in Abb. i dargestellte Anlage zur Butterherstellung verwendet werden,
indem der Rahm ganz oder teilweise am Ausgang des Kühlers 3o aufgenommen wird und
anschließend' den üblichen Behandlungen der Butterherstellung unterworfen wird.