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Förderrohr für insbesondere in stark geneigter Richtung verlaufende
Schüttgut-Förderleitungen
Zum Transport von Schüttgütern, insbesondere Versatz, werden
Rohrleitungen verwendet, bei welchen die Rohre zwecks Verminderung eines schnellen
Verschleißes aus verschleißfestem Werkstoff hergestellt oder mit Büchsen aus solchem
Material ausgefüttert sind. Bei Blasversatzleitungen hat man außerdem vorgeschlagen,
die Rohre jeweils nach einer gewissen Einsatzzeit um ihre Längsachse zu drehen,
um hierdurch die Gesamtlebensdauer des Rohres zu verlängern. Entsprechend mehreren
bereits vor Jahrze1aten gemachten Vorschlägen, die aber für die Praxis ohne nennenswerte
Bedeutung sind und bei den jetzt gebräuchlichen Leitungen keine Anwendung finden,
sollten in dem Außenman,tel der insbesondere für Blas-und Spülversatz verwendeten
Rohrleitungen Signallöcher oder Bonrunnen vorgesehen werden, die bei neuen Rohren
etwa innerhalb des Bereichs der Dicke der verschleißfesten Innenschicht des Rohres
geschlossen sind. Derartige Signalbohrungen konnten über die ganze Rohrlänge und
den Umfang des Rohres verteilt angeordnet sein Diese Signalbohrungen dienten dem
Zweck, das Erreichen der Grenze des zulässigen Verschleißes kenntlich zu machen,
und zwar durch den Austritt von Blasluft oder Spülflüssigkeit Das Rohr konnte nun
gezvendet werden, wobei zwecks Herstellung des ursprünglichen dichten Zustandes
der Leitung diese durch den Verschleiß geöffnete Bohrung verschlossen werden mußte
Mit dem Problem der
Ausbildung und Anordnung solcher Signalbohrungen
befaßt sich die Erfindung nicht. Versch.leißfeste Rohre hat man auch. aus Verbundetalil
hergestellt, wobei die härtbare Schicht des Verbundstahls die Innenwand des Rohres
bildet. Ferner hat man bei homogenen. Rohren auf dem Wege der Flammen-oder elektrisch-induktiven
Härtung die Rohirininenseite verschleißfest gemacht.
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Von der Möglichkeit der Verlängerung der Ges aintlehens dauer der
Förderrohret durch Drehen der Rohre um ihre Längsachse h.at man, bislang bei solchen,
insbesondere bei in stark geneigter Richtung verlaufen den Schüttgu.t-Förderleitunigen
keinen Gebrauch machen können, bei welchen. das Schüttgut, insbesondere der Versatz
mineralischer Beschaffenheit allein unter dem Einfluß der Schwerkraft bewegt wird
und die Rohre mit ausreichend großen Entlüftungsöffnungen versehen sind, über welche
die durch das Fördergut im Rohr verdichtete Luft entweichen kann. Diese Entlüftungsöffnungen
müssen aus naheliegenden Gründen jeweils an der Oberseite des liegenden Rohres vorgesehen
sein. Bekannt ist es, diesen. Entlüftungsöffnungen Verschließvorrichtungen, z. B.
Schieber, zuzuordnen. Die Entlüftungsöffnungen. werden gleichzeitig dazu benutzt,
um Stangen inl das Rohr einführen. zu können, falls sich da.s Fördergut in der Leitung
festsetzt. Bei der Abwärtsbeförderung von Versatzgut mittels eines rohrförmigen.
Schachtes, bei welchem der Eisen. Blerh. Zylinder einen Durchmesser in der Größenordnung
von 800 bis 1200 mm besitzen sofl und wobei dieser rohrförmige Schacht aus Schüssen
zusammengesetzt ist, sollen diese Schüsse ode.r jeweils jeder zweite, dritte oder
vierte Schuß mit über den. Umfang verteilten Prokeltaschen versehen sein, welchen
Abschluß organe zugeordnet sein können,. Das Problem des Drehens zum Zwecke eines
Ausgleichs des Verschleißes besteht bei derartigen rohrförmigen Schächten nicht.
Die Versetzung der Prokeltaschen dient lediglich dem Zweck, bei diesen im Durchmesser
sehr großen Eisen-Blech-Zylindern von der jeweils geeigneten Stelle an eine insbesondere
bei der Bunkerung von Gut entstehende Verstopfungsstelle leichter herangelangen
zu könnten.
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Bei einer bereits vor vielen Jahrzehnten vorgeschlagenen, von den
gebräuchlichen Bauarten ganz erheblich abweichenden Biasvers atz anlage, bei welcher
waagerechte Rohre von Ringdüsen umschlossen sind, über welche Blasluft in das Förderrohr
eingeführt wird, soll unmittelbar hinter der Ringdüse das Rohr mit einer oder mehreren
Entlüftungsöffnungen versehen werden, über welche die das Ansaugen des Bla,sgutes
störende, sich im Rohr stauende Luft austreten kann. Es ist hierbei vorgesehen,
den Gesamtquerschnitt dieser Austrittsöffnung durch Drosselorgane oder andere Hilfsmittel
veränderlich auszubilden um sich den jeweiligen Verhältnissen anpassen. zu können,,
Die Erfindung bezieht sich nicht auf derartige, zur Beeinflussung der Blasluft dienende
Regeleinrichungern, welche außerdem für die Zwecke der Erfindung ungeeignet sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die mit wahlweise verschließbaren.
Entlüftungsöffnungen, ausgerüsteten Förderrohre für insbesondere ini stark geneigter
Richtung verlaufende Schüttgut-Fördierleitungen. zu verbessern, und zwar derart,
daß ohne Schwierigkeiten und unter Aufrechterhaltung der n,otweiidigen Betriebssicherheit
ein Drehen des Rohres jeweils nach einer gewissen Einsatzzeit zum Zwecke der Erzielung
einer Verlängerung der Gesamtlebensda,uer des Rohres durchführbar ist. Die Erfindungsaufgabe
wird dadurch in besonders vorteilhafter Weise gelöst, daß jeweils mehrere Öffnungen,
in einem von einem umsetzbaren Gehäuse umschlossenen Längenbereich des Rohres -
vorzugsweise gleichmäßig zueinander versetzt - angeordnet sind und daß in der Gehäusewand
mindestens eine Öffnung vorgesehen ist, welche die Offenstellung einer der Entlüftungsöffnungen
ermöglicht. Durch dieses nach Bedarf versetzbare, das Rohr nach Art einer Bandage
umschließende Gehäuse wird. erreicht, daß jeweils nur eine oder zumindest die nicht
im Bereich d.es gleitenden Föfdergutes liegenden En.tlüftungsöffnungen geöffnet
sind. Die übrigen Offnungen sind sicher geschlossen un.d können auch nicht durch
Unachtsamkeit oder sonstige Einflüsse in Offenstellung gelangen. Das Gehäuse kennzeichnet
durch seine Lage die genaue Stellung, in welcher das Rohr in die Leitung einzubauen
ist, wodurch die Montage erleichtert ist. Sobald der Rohrverschleiß bis zur Grenze
der Zulässigkeit fortgeschritten ist, wird das Rohr nach. vorherigem Öffnen. des
Gehäuses um seine Längsachse gedreht.
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Hierbei wird der bislang offene Ausschnitt in den Bereich des gleitenden
Fördergutes gebracht und gewissermaßen automatisch durch. das Gehäuse verschlossen.
Die in dem verschlissenen. Bereich der Rohrwand liegenden Ausnehmungen gelangen
dabei außerhalb, der Förderbahn. des Fördergutes, wobei diese Öffnung dann mit derjenigen
des Gehäuses in korrespondierender Lage steht. Entsprechend dem Maß der Versetzung
der Entlüftungsöffnungen in Umfangsrichtung des Rohres kann man das Rohr zwei odeT
mehrere Male um einen Umfangsabschnitt innerhalb des Gehäuses drehen und damit erreichen,
daß stets mit Sicherheit ein noch nicht verschlissener Abschnitt des Rohres in.
den den stärksten Beanspruchungen ausgesetzten unteren Bereich. gelangt.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird das umsetzbare Gehäuse
mit Verschlußlaschen ausgerüstet, welche in die zu verschließen.den Öffnungen der
Rohrwand eingreifen. und diese in ihrer Gesamtheit sowie auch in bezug auf die Stärke
der Rohrwandung ausfüllen. Diese Verschlußlaschen können aus hochwertigem Werkstoff.
hergestellt sein, so daß der Verschleiß langsamer fortschreitet als der der Rohrwand.
Hierdurch wird ein Erneuern der Verschlußlaschen; erst nach mehrmaligem Umsetzen
des Rohres erforderlich. Vorzugsweise werden die Verschlußlaschen aus wechselbar
befestigt. Durch dieseVerschlußlasch,en wird ein stärkerer Verschleiß im Bereich
der den:
Gutstrom ausgesetzten Öffnungen verhindert. Auch die Rohrwand
bleibt durch diese Verschllußla,sch.en im wesentlichen glatt. Ein, weiterer Vorteil
d.ieser Verschlußlaschen besteht darin, daß heim Umsetzen des Rohres bzw. des Gehäuses
die neue Stellung in einfachster Weise gesichert wird. Das Gehäuse ist gleichzeitig
gegen Axialbewegung und einer solchen in Umfangsrichtung d.es Rohres geschützt.
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Das mit den Verschlußlaschen ausgerüstete Gehäuse wird erfindungsgemäß
längs geteilt, und zwar vorzugsweise derart, daß zwei Halbschalen gebildet sind,
die miteinander durch lösbare Verbindungselemente gekuppelt werden können. Hierbei
wird weiterhin die untere Gehäuseschale mit den Verschlußlaschen ausgerüstet, während
die obere Schalenhälfte mit einer unverschließbaren Öffnung versehen wird und außerdem
mit Traggriffen versehen sein kann.
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Während bei den bekannten Bauarten infolge der unveränderlichen Lage
der Entlüftungs- und Kontrolllöffnungen die Verbindungselemente zwischen den benachbarten
Rohren sowie die an, den Rohren vorzusehenden Traggriffe fest angeordnet wurden,
werden nunmehr im Hinblick auf das Drehen des Rohres die Verbindungselemente.
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Handgriffe usw. derart ausgebildet und angeordnet daß ohne Schwierigkeiten
das Drehen der Rohre erfolgen kann und außerdem auch die Handhabung der betreffenden
Teile den jeweiligen Verhältnissen entsprechend leicht durchführbar ist. Gerade
d.ie Anordnung der Handgriffe an dem Gehäuse ermöglicht die Einhaltung der stets
günst.igsten. Stellung dieser Handgriffe zur Lage des Rohres.
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Die Versetzung der Öffnungen in der Rohrwand um etwa I200 hat noch
den Vorteil, daß die Verschlußlaschen außerhalb des höchstbeanspruchEten unteren
Teiles des Rohres zu liegen kommen, wodurch gerade der Verschleiß der Verschlußlaschen
gering gehalten wird.
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In der Zeichnung sind an zwei Ausführungsformen zwei kurze Abschnitte
eines Förderrohres dargestellt sowie bezüglich einer Ausführungsform ein mit Verschlußlaschen
ausgerüstetes umsetzbares Gehäuse.
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Gemäß Fig. 1 sind im gleichen Längenbereich eines Förderrohres I
zwei Öffnungen 2 und 3 vorgesehen, die um I800 gegeneinander versetzt sind.
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Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher Schlitze 2, 3 und 4
vorgesehen sind, die um I200 gegeneinander versetzt sind. Es ist aber auch möglich,
vier oder mehrere Öffnungen bzw. Schlitze in Umfangsrichtung gleichmäßig zu verteilen,
falls dieses unter Berücksichtigung des Durchmessers des Förderrohres zweckmäßig
erscheint.
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Fig. 3 zeigt ein in Verbindung mit der Ausführungsform nach Fig.
I zu verwendendes umsetzbares Gehäuse, welches aus den HalbSchalen 5 und 6 gebildet
ist. Die Halbschalen sind durch die Schrauben 7 miteinander gekuppelt, jedoch können
diese Verbindungselemente auch durch andere, z. B. durch Keile ersetzt sein. Die
obere Schale 5 trägt eine taschenförmige Entlüftungs- und Kontrollöffnung g sowie
die Handgriffe IO, die aus quer zur Rohrachse.gerichteten Bügeln gebildet sind.
Die untere Schale 6 besitzt eine Verschlußlasche 8. Die Lasche 8 ist in ihren Abmessungen
so gewählt, daß sie den Schlitz 2 bzw. 3 des Rohres I ausfüllt. Die Lasche 8 kann
fest, z. B. durch Anschweißen an der unteren Halbschale befestigt sein. Es ist aber
auch möglich, die Lasche 8 durch Anschrauben, Verkeilen oder in sonstiger Weise
auswechselbar an der Halbschale zu befestigen. Außerdem wird die Lasche 8 möglichst
aus besonders verschleißfestem Werkstoff hergestellt, so daß ihre Lebensdauer größer
ist als die des Rohres I.
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Beim Verlegen der aus den Rohren I bestehenden Förderleitung wird
das aus den Halbschalen 5, 6 gebildete Gehäuse auf das Rohr I aufgesetzt, wobei
die Lasche 8 beispielsweise in den Schlitz 3 eingreift und diesen ausfüllt. Die
obere Öffnung 2 des Rohres liegt dann im Bereich der von einer trichterförmigen
Tasche umschlossenen Öffnung 9 der oberen Halbschale 5, so daß die Luft aus dem
Rohr I nach außen durchtreten kann. Ist der Verschleiß im unteren Bereich des Rohres
bereits bis zur Grenze der Zulässigkeit fortgeschritten, dann wird nach Lösen der
Schrauben 7 und Drehen des Rohres 1 um I800 die Verschlußlasche 8 in den Schlitz
2 eingesetzt, so daß nunmehr die Öffnung 3 oben zu liegen kommt und mit der Öffnung
g des Gehäuses korrespondiert.
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Bei Verwendung des in Fig. 3 im Prinzip dargestellten Gehäuses 5,
6 mit Rohren gemäß Fig. 2 werden in der unteren Schalenhälfte 6 zwei Leisten 8 in
Umfangsrichtung versetzt zueinander angeordnet, so daß jeweils die beiden in der
unteren Hälfte des Rohres liegenden Schlitze 3, 4 ausgefüllt bzw. verschlossen werden.
Nur der jeweils obenliegende Schlitz, beispielsweise der Schlitz 2, bleibt mit der
Offnung g der oberen Halbschale 5 in Verbindung.
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Nach eingetretenem Verschleiß wird in der gleichen Weise, wie bezüglich
in Fig. 1 beschrieben, das Gehäuse gelöst, das Rohr - diesmal aber nur um I20° -
gedreht und anschließend das Gehäuse wieder aufgesetzt und verspannt.
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Die Verbindung der aufeinanderfolgenden Rohre I geschieht zweckmäßig
mit einer drehbaren Kupplung, z. B. mit einer Schalenkupplung. Ist das Rohr nach
ein- oder mehrmaligem Drehen unbrauchbar geworden, so kann das Gehäuse 5, 6 abgenommen
und in Verbindung mit einem neuen Rohr weiter verwendet werden. Sofern Verschlußlaschen
8 verschlissen sind, werden diese durch neue ersetzt.