DE969457C - Verwendung von Metallsalzen beim Verpacken von elektrischen Entladungsgefaessen gegen das Anlaufen von versilberten Oberflaechen derselben - Google Patents

Description

• Verwendung von Metallsalzen beim Verpacken von elektrischen Entladungsgefäßen gegen das Anlaufen von versilberten Oberflächen derselben Es ist bekannt, daß versilberte Teile von Röhren) z. B. Fuß stifte, Anschlußkappen oder -ringe bei Röhren verschiedener Art, wie Verstärker- und Senderöhren, Bildröhren, Höchstfrequenzröhren, beim Lagern oder Transport durch Bildung von Silbersulfid od. dgl. angegriffen werden. Es handelt sich dabei vornehmlich um Schwefelverbindungen, z.. B. Schwefelwasserstoff, die in der atmosphärischen Luft vorhanden sind und durch ihre Einwirkung allmählich die Silberobérfläche angreifen.
• Neben dem verkaufsungeeigneten Aussehen solcher Teile kann auch die Kontaktgabe bei versilberten Anschluß stücken verschlechtert werden. Schutzüberzüge aus Lacken oder anderen isolierenden Schichten sind deswegen nicht möglich, weil dadurch Kontaktschwierigkeiten entstehen. Solche können neben einer unzulässigen Erniedrigung der Betriebsströme unter anderem uch für Hochfrequenzzwecke untragbar hohe Übergangswiderstände und Energieverluste hervorrufen.
• Es ist bereits bekannt, zur Verpackung von Silberwaren dienende Behälter, Schachteln oder sonstige Hüllen mit einer Blei-, Zink-, Kupfer-oder Eisensalzlegierung zu imprägnieren; um das Anlaufen der Gegenstände in diesen Verpackungen zu verhindern. Diese imprägnierten Packungen sind aber nicht nur teuer, sondern auch wegen der Giftigkeit der Salze für die mit der Verpackung, Lagerung und sonstigen Behandlung der Waren beschäftigten Personen gefährlich, weil hierbei stets unmittelbare Berührungen mit den giftigen Packungen stattfinden. Außerdem können derartige Verpackungen in feuchter Atmosphäre leicht, beispielsweise unter Bildung von Schwefelsäure, zerfallen und zerstört werden. Schließlich müssen bei eintretender Erschöpfung der Wirkung die teuren Verpackungen gänzlich ersetzt werden, was ihre Anwendung unwirtschaftlich macht.
• Es sind weiterhin in zur Verpackung, Lagerung oder sonstigen Aufbewahrungen von Silbenwaren dienenden Hüllen, Schachteln, Kästen, Behältern od. dgl. unabhängige und auswechselbar unterzubringende Einlages tücke bekanntgeworden, welche mit Metallsalzen in der geschilderten Weise imprägniert oder in sonstiger Weise behandelt sind.
• Bei diesen Anordnungen fanden diese losen Einlagestücke in der Verpackung keinen festen Halt und können daher nur schwer an bestimmten Stellen untergebracht werden.
• Außerdem ist ein Verfahren bekanntgeworden, bei dem Eisendoppelsalziösungen oder alkalische Eisensalzlösungen dadurch als Anlaufschutzmittel benutzt werden, daß damit das gesamte Material der betreffenden Verpackung getränkt wird. Diese Salze sind zwar nicht giftig, haben aber nur eine geringe Schutzwirkung und sind außerdem wenig beständig, so daß durch Zersetzen ihre an sich schon geringe Wirkung bald verlarengeht.
• Die Erfindung betrifft die Verwendung des gegen das Anlaufen von versilberten Oberflächen bekannten Schutzmittels, bestehend aus Metallsalzen, z. B.
• Bleiazetat, Silber-, Kupfer-, Zink- oder Cadmiumsalz, beim Verpacken von eiektnschen Entladungsgefäßen in der Art, daß das mit den Verpackungsteilen fest verbundene Schutzmittel nur an inneren Teilen der Verpackung angebracht ist, wobei die Verpackung eine Faltschachtel sein kann.
• Die mit dem Schutzmittel versehenen Flächen können in der Verpackung in an sich schon vorgeschlagener Weise als Filter angebracht sein.
• Auch können die Schutzmittelflächen an Einsatzteilen der Faltschachtel angebracht sein, wobei die Einsatzteile in bekannter Weise gleichzeitig als abfedernde Halterung der. verpackten Körper dienen.
• Die Erfindung hat nicht nur Bedeutung für elektrische Entladungsgefäße, sondern auch für Schaltschütze, Relais und andere versilberte oder aus Silber bestehende Kontakte, Bauteile oder Gegenstände feinmechanischer elektrotechnischer Art.
• Weiterhin beschränkt sich die Erfindung nicht unbedingt auf die Verwendung solcher Metallsalze, welche ein Anlaufen von Silber verhindern, sondern bezieht sich in ähnlicher Weise auch auf solche Stoffe, welche zum Schutz anderer Metalle dienen Zum Schutze von Silberteilen sind besonders Metallsalze geeignet, z. B. Bleiazetat, Silber-, Kupfer-, Zink-, Cadmiumsalze od. dgl., welche Schwefelwasserstoff oder andere Schwefelverbindungen binden.
• An Hand der Zeichnung sei die Erfindung näher erläutert. Die Figuren zeigen Ausführungsbeispiele in ihren für die Erfindung wesentlichen Teilen in vereinfachter Darstellung.
• In Fig. I ist eine Faltschachtel veranschaulicht, bei der die gesonderten schraffierten Materialteile I, 2, 3 und 4, welche mit der Verpackung verbunden sind, mit Blei azetat imprägniert sind. Beim Verschließen der Schachtel liegen diese innen in der Verpackung und werden durch die Lappen 5 und 6 abgedeckt, so daß sie gegen Berührung von außen gesichert sind. Sie liegen so, daß an den Offnungsschlitzen, an welchen die schädlichen Gase eindringen, diese sofort zunichte gemacht werden, so daß sie eine chemische, gegebenenfalls auch mechanische Filterwirkung hervorrufen.
• In Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel veranschaulicht, bei dem eine Faltschachtel mit ausgebogenen. Seitenteilen veranschaulicht ist.
• Diese Faltschachtel, welche ohne Vorderwand und ohne Verschluß teile dargestellt ist, kann auch als Einsatzkörper in eine äußere Umhüllung benutzt werden. Die schraffierten Teile 7, 8, 9 und IO sind aus den Seitenwänden herausgeschnitten, aus ihnen herausgedrückt und nach innen gebogen. Sie dienen zur Halterung der Röhre 11 in der Verpackung.
• Durch ihre Imprägnierung mit Bleiazetat oder ähnlichen Stoffen bewirken sie infolge unmittelbarer Nähe zur Röhre einen erheblichen Schutz gegen Anlaufen der versilberten Teile. Wenn die Schachtel in der dargestellten Form nicht als Einsatzkörper, sondern als Faltschachtel selbst verwendet wird, so können die Öffnungen in den Wänden der Verpackung durch Überkleben mit Banderolen oder Betriebsangaben von Werten geschlossen werden.
• In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel veranschaulicht, bei dem die Röhre 12 gleichfalls durch abgebogene Lappen I3 und I4, welcheschraffiert dargestellt sind, gestützt wird. Es handelt sich hierbei um eine Röhre für sehr hohe Frequenzen, bei der die äußeren, zur Hochfrequenzkontaktgabe dienenden Metallringe aus Silber bestehen oder zumindest mit einer Silberschicht versehen sind.
• In Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel veranschaulicht, weiches vornehmlich zur Aufnahme einer größeren Röhre, z. B. einer Senderöhre, dient, die innerhalb der Verpackung federnd gelagert ist. Die Faltschachtel ist wiederum ohne Vorderwand und ohne Verschlußteile dargestellt.
• Der schraffiert gezeichnete Teil 15 ist mit Bleiazetat oder ähnlichen Stoffen getränkt und dient in an sich bekannter Weise zur federnden Aufhängung der Röhre. Seine Schutzwirkung ist durch unmittelbare Nähe der Röhre gesteigert. Alle diese Behälter können zur Aufbewahrung von Röhren od. dgl. oder auch als Transportbehälter verwendet werden.

Claims (3)

1. PATENTANSPROCHE: I. Verwendung des gegen das Anlaufen von versilberten Oberflächen bekannten Schutzmittels, bestehend aus Metallsalzen, z. B. Blei- azetat, Silber-, Kupfer-, Zink- oder Cadmiumsalz, beim Verpacken von elektrischen Entladungsgefäßen in der Art, daß das mit den Verpackungsteilen fest verbundene Schutzmittel nu; an inneren Teilen der Verpackung angebracht ist.
2. 2. Verpackung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzmittelflächen in bekannter Weise Teile einer Faltschachtel sind.
3. 3. Verpackung nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzmittelflächen an Einsatzteilen der Faltschachtel angebracht sind, wobei die Einsatzteile in bekannter Weise gleichzeitig als abfedernde Halterung der verpackten Körper dienen.

   In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 719 362, 886996