DE965511C - Verfahren zum Verschliessen von Gehaeusen aus thermoplastischen Stoffen fuer elektrische Schaltelemente - Google Patents
Verfahren zum Verschliessen von Gehaeusen aus thermoplastischen Stoffen fuer elektrische SchaltelementeInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 13. JUNI 1957
S 30852 VIIId 12i c
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum dichten Verschließen von Gehäusen aus
thermoplastischen Stoffen, welche zur Isolierung und zum Schutz von elektrischen Schaltelementen
dienen, durch Erhitzen eines zwischen· den zu verbindenden
Gehäuseteilen angeordneten metallischen elektrischen Leiters.
Es ist bereits bekannt, elektrische Schaltelemente, wie z. B. Widerstände, Kondensatoren, Gleichrichter
usw., in Isolierstoffgehäuse einzubauen. Solche Gehäuse sollen das elektrische Schaltelement
nicht nur elektrisch isolieren, sondern stellen auch einen Schutz, gegen die Einwirkung
von Feuchtigkeit und anderen Stoffen dar. Da der Schutz gegen Feuchtigkeit und chemische Einflüsse
besonders wichtig ist, müssen, solche Isolierstoffgehäuse vollkommen dicht verschlossen ein.
Bisher hat man den dichten Verschluß auf die bekannte Weise, wie z. B. diurch Verschrauben, Vernieten
usw. hergestellt. Dabei ist oftmals ein zusätzliches Dichtungsmaterial zwischen den zu verbindenden
Teilen nötig. Einen besonders dichten Verschluß stellt das Umspritzen des Schaltelements
mit thermoplastischem Material, insbesondere Kunststoff, dar. Ein solches 'Umspritzen erzeugt
zwar einen vollkommen dichten Abschluß gegen Feuchtigkeit, das Verfahren ist aber infolge der
dazu benötigten Spritzformen und hohen Drücke ziemlich teuer. Einen besonders einfachen Verschluß
kann man erzielen, wenn man für die Ge-
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häuseteile Kunststoffe verwendet, die sich durch Wärme verschweißen lassen. Das Verschweißen
wird im allgemeinen so ausgeführt, daß die beiden Gehäuseteile mittels einer Flamme oder einem
heißen Gasstrom an der Berührungsstelle zum Erweichen gebracht werden, so daß sie sich durch
Zusammendrücken und Abkühlenlassen ziu einem einheitlichen Körper verbinden. Dabei muß besonders
sorgfältig auf die Durchführung der elekirischen Anschlüsse geachtet werden, da an dieser
Stelle sich leicht Undichtigkeiten ergeben können. Die Einwirkung des Erhitzungsmittels hat jedoch
nachteilige Wirkungen, auf das eingeschlossene elektrische Schaltelement. Auch läßt sich nur
schwer eine durchgehende Verschweißung auf diese Weise erzielen.
Es ist auch ein Verfahren zur Verbindung von Teilen aus thermoplastischem Kunststoff bekanntgeworden,
bei dem zwischen die zu verbindenden Teile ein diese nicht vollständig bedeckendes
Metallteil, vorzugsweise ein elektrischer Leiter, eingelegt wird:, dessen Erhitzung die Verschweißung
der Kunststoffteile bewirkt. Durch dieses Verfahren werden die Nachteile, die bei der Verwendung
einer Flamme auftreten, vermieden. Außerdem hat dieses bekannte Verfahren noch den
Vorteil, daß der zu verschweißende Isolierstoff direkt an der Verschweißungsstelle erwärmt wird.
Dieses bekannte Verfahren wird nun zum Verschließen von Gehäusen aus thermoplastischen
Stoffen für elektrische Schaltelemente benutzt. Es wird dadurch erreicht, daß außer der bekannten
vollkommeneren Verschweißung auch eine bessere Dichtigkeit des Gehäuses gewährleistet ist. Bei
Anwendung dieses bekannten Verfahrens wird nämlich auch der innere Gehäuserand verschweißt,
was bei einer Erhitzung von außen nicht möglich ist. Nach der Erfindung wird dabei der elektrische
Leiter gleichzeitig als Stromzuführung für das eingeschlossene Schaltelement benutzt. Dies bat
den Vorteil, daß ein einziger Bauteil gleichzeitig für zwei Funktionen verwendet wird', und zwar
einerseits zum Erhitzen der Kunststoffteile und andererseits als Zuleitung für das Schaltelement.
Gemäß der weiteren Ausbildung des Verfahrens nach der Erfindung wird der zu erwärmende
Stromleiter, welcher zwischen die zu verschweißenden Teile eingebettet wird, auf induktivem
Wege erhitzt. Dies hat den Vorteil, daß keinerlei metallische Zuführungen nach außen geführt werden
müssen.
Um den Erfindungsgedanken besser zu verdeutlichen, sollen im Zusammenhang mit den Figuren
Ausfübrungsbeispiele für die Erfindung beschrieben werden.
Fig. ι stellt die Draufsicht auf ein rundes
Isolierstoffgehäuse dar, welches ein elektrisches Schaltelement enthält;
Fig. 2 zeigt dieselbe Anordnung im Aufriß mit aufgeschweißtem Deckel.
In Fig. ι ist mit 1 ein in diesem 'Falle zylindrisches»,
elektrisches Schaltelement bezeichnet, welches z. B. ein elektrischer Kondensator oder
ein Widerstand sein kann. Mit 2 ist das Isolierstoffgehäuse bezeichnet, das aus einem thermoplastischen
Kunststoff besteht. Es soll dabei angenommen, werden, daß das zylindrische Isolierstoffgehäuse
2 eine etwas größere Länge als das elektrische Schaltelement 1 hat und demgemäß, wie
in Fig. 2 dargestellt, etwas nach oben über das Schaltelement herausragt. Auf dieses Gehäuse ist
ein konzentrischer Ring 3 aus Metall aufgelegt, welcher jedoch nicht die ganze Stirnfläche des Gehäuses
bedeckt, sondern nur einen Teil davon und zwar den Teil in. der Mitte des Querschnitts.
Dieser Ring kann z. B. in einfacher Weise durch Ausstanzen aus Blech bzw. einer Folie hergestellt
werden. Es ist aber auch möglich, daß er aus einem Metall auf eine andere Weise, z. B. durch. Aufspritzen,
Aufdampfen oder durch: chemischen Niederschlag aufgebracht wurde. Wenn nun der zylindrische Gehäusedeckel 2a, der ebenfalls aus
demselben thermoplastischen Kunststoff wie das zylindrische Gehäuse 2 besteht, aufgelegt und
durch eine Vorrichtung leicht angepreßt wird, so kann man durch Erhitzen des Metallringes 3 erreichen,
daß der Deckel mit dem Gehäuse verschweißt. Es ist leicht einzusehen, daß diese Verschweißung
nicht nur am Außenrand, sondern auch am Innenrand des Gehäuses stattfindet. Um dem
Metallring 3 die erforderliche Leistung zuzuführen, kann man die Energie z. B. auf induktivem Wege
übertragen. In diesem Fall ist also- nur ein einfacher Ring nötig.
Gemäß der Ausbildung des Verfahrens nach der Erfindung ist der Metallring 3 mit zungenförmigen
Ansätzen 3a und 2>b>
die aus dem Isolierstoffgehäuse herauferagen und zum direkten Anschluß
des· Stromes dienen und mit einem weiteren Ansatz 3C versehen, der den elektrischen Anschluß zu
dem in dem Isolierstoffgehäuse 2 eingeschlossenen Schaltelement 1 darstellt. Wenn man, wie dies in
Fig. ι bei Sd dargestellt ist, den Ansatz mit einer
Sollbruchstelle versieht, so kann nach dem Verschweißen, des Kunststoffes das herausragende
Ende des Ansatzes, das in Fig. 1 mit 3;, bezeichnet
ist, abgebrochen werden.
In Fig. ι und 2 ist als Beispiel der Verschluß der Umhüllung eines Wickelkondensators nach dem'
erfindungsgemäßien Verfahren dargestellt. Der Kondensatorwickel 1 ist auf seiner Stirnseite teilweise
mit einem Metallüberzug 4 versehen, der den Anschluß zu den Windungen der einen Belegung
darstellt. Auf dem ihn umgebenden Isolierstoffgehäuse 2 aus thermoplastischem Kunststoff liegt
der Metallring 3, der noch die Ansätze 3a, 36 und 3C
aufweist. Der Ansatz 3C wird z. B. mit der Metallschicht
4 durch Löten oder auf eine andere Weise elektrisch gut leitend verbunden, wie dies bei 5
dargestellt ist. Wie in Fig. 2 zu sehen ist, ist der Ansatz 3C etwas nach unten gebogen, da in diesem
Fall der Kondensatorwickel 1 etwas kürzer ist als das ihn umgebende Gehäuse 2. Dies ist aber nicht
unbedingt erforderlich. Der Ansatz 36 ist mit einer
Sollbruchstelle 2>a versehen. An dieser Stelle wird
der Ansatz nach dem Verschweißen abgebrochen.
Um an der Sollbruchstelle keine zu große Erhitzung aufkommen zu lassen, ist der Anschluß am
Ende etwas breiter gehalten. Es ist aber nicht unbedingt nötig, eine solche Sollbruchstelle vorzusehen,
man kann vielmehr den zweiten Ansatz gleichfalls zum Anschluß des Schaltelements verwenden.
Wenn der Metallring 3 auf die Stirnseite des Kondensatorgehäuses aufgelegt ist und der
Ansatz 3,. elektrisch leitend gut mit dem Schaltelement
verbunden ist, wird mittels der Anschlüsse 3a und 3Ö durch den Ring 3 ein elektrischer
Strom von solcher Stärke geschickt und dabei gleichzeitig der Deckel 2a (Fig. 2) auf das Gehäuse
2 aufgepreßt, daß der Isolierstoff in der Umgebung des Ringes erweicht und Deckel 2a und Gehäuse
2 miteinander dicht verschweißt werden. Zweckmäßig wird man die Breite des Ringes 3 und
die Randdicke des Gehäuses 2 so dimensionieren, daß eine durchgehende Verschweißung über die
ganze Wandstärke des Gehäuses erhalten wird. In Fig. 2 ist die Verschweißung zwischen Deckel und
Gehäuse bei 6 dargestellt. Nun kann z. B. der eine Ansatz an der Sollbruchstelle 3d abgebrochen oder
abgeschnitten werden. Wie bereits erwähnt wurde, ist es nicht unbedingt nötig, einen Strom direkt
durch den Ring zu schicken, vielmehr ist es auch möglich, ihn auf induktivem Wege zu erhitzen.
Dies birgt jedoch die Gefahr in sich, daß in der Ebene des Ringes liegende metallische Flächen,
wie z. B. die Metallschicht 4, ebenfalls in unerwünschter Weise erhitzt werden. Gegebenenfalls
kann jedoch eine solche Erhitzung von Vorteil sein, wenn man gleichzeitig das Anlöten der Stromzuführung
an dem Schaltelement 1 an. der Stelle 5 damit erzielen will. Es ist auch ohne weiteres einzusehen,
daß die Durchführung der Metallstreifen 3U und 3f, durch die Gehäusewand vollkommen
dicht ist, da sich ja auch diese Metallteile erhitzen und in der Nähe der Isolierstoff besonders
gut verschweißt. Es soll noch l>esonders betont werden, daß zur Ausführung des Verfahrens in an
sich bekannter Weise keine besonderen Apparate oder Vorrichtungen benötigt werden. Der Metallring
3 kann samt Ansätzen sehr leicht aus einem entsprechenden Blech ausgestanzt werden, und zur
Erhitzung des Ringes ist lediglich wie bei den bekannten Verfahren eine entsprechende Stromquelle
nötig, die die erforderliche Stromstärke liefern kann. Bekanntlich kann dieser Strom ohne weiteres
aus dem Wechselstromnetz durch einen Transformator bezogen werden. Es ist bei der Ausbildung
des Ringes 3 und der Ansätze 3a, 3& und $c darauf
zu achten, daß die Erhitzung in umgekehrtem Verhältnis zum Querschnitt des Bleches steht. - Man
hat es also in der Hand, durch entsprechende Verbreiterungen oder Einschnürungen eine geringere
oder größere örtliche Erhitzung zu erzielen.
Die Erfindung ist nicht auf die Verwendung von zylindrischen Gehäusen, wie dies in Fig. 1 und 2
beispielsweise dargestellt ist, beschränkt. Vielmehr kann der Ring je nach dem Querschnitt des zu
verschweißenden Gehäuses eine beliebige Form annehmen. Auch ist es nicht unbedingt erforderlich,
daß die Verschiweißung in einer Ebene stattfindet, wenn nur der Blechring entsprechend der Oberfläche
des Gehäuses angepaßt ist.
Claims (10)
- PATENTANSPRÜCHE:I.Verfahren zum Verschließen von Gehäusen aus thermoplastischen Kunststoffen für elektrische Schaltelemente durch Erhitzen eines zwischen den zu verbindenden Gehäuseteilen angeordneten metallischen elektrischen Leiters. dadurch gekennzeichnet, daß dieser gleichzeititr als Stromzuführung für das eingeschlossene Schaltelement dient.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Erhitzung beim Verschweißen der Gehäuseteile gleichzeitig das Anlöten der Stromzuführung am eingeschlossenen Schaltelement bewirkt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der metallische Leiter aus Blech bzw. einer Folie besteht.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der metallische Leiter durch Aufspritzen auf den Kunststoff aufgebracht wird. 9c
- 5. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der metallische Leiter durch Aufdampfen auf den. Kunststoff aufgebracht wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der metallische Leiter durch chemischen Niederschlag auf den Kunststoff aufgebracht wird.
- 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der metallische Leiter auf induktivem Wege erhitzt wird.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der metallische Leiter zungenförmige Ansätze besitzt.
- 9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Ansatz mit einer Sollbruchstelle versehen ist.
- 10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der metallische Leiter längs seiner Ausdehnung verschiedenen Querschnitt aufweist.In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 853 820, 863 255.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 609 710/256 11.56 (709 534/110 6. 57)
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---|---|---|---|
DES30852A DE965511C (de) | 1952-10-26 | 1952-10-26 | Verfahren zum Verschliessen von Gehaeusen aus thermoplastischen Stoffen fuer elektrische Schaltelemente |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE965511C true DE965511C (de) | 1957-06-13 |
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ID=7480302
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DES30852A Expired DE965511C (de) | 1952-10-26 | 1952-10-26 | Verfahren zum Verschliessen von Gehaeusen aus thermoplastischen Stoffen fuer elektrische Schaltelemente |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE965511C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1075189B (de) * | 1960-02-11 | Meersburg Walter Holzer (Bodensee) | Wasserdichter Schalter |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE853820C (de) * | 1949-06-14 | 1952-10-27 | P & F Schneider Maschb Ges M B | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von zerreissfesten und verstaerkten thermoplastischen Kunststoffolien bzw. -platten |
DE863255C (de) * | 1951-01-22 | 1953-01-15 | Chem Fab Knoell K G | Verfahren und Vorrichtung zum Zusammenschweissen der Stosskanten von thermoplastischen Kunststoffolien bei deren Verwendung als Fussbodenbelag |
-
1952
- 1952-10-26 DE DES30852A patent/DE965511C/de not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE853820C (de) * | 1949-06-14 | 1952-10-27 | P & F Schneider Maschb Ges M B | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von zerreissfesten und verstaerkten thermoplastischen Kunststoffolien bzw. -platten |
DE863255C (de) * | 1951-01-22 | 1953-01-15 | Chem Fab Knoell K G | Verfahren und Vorrichtung zum Zusammenschweissen der Stosskanten von thermoplastischen Kunststoffolien bei deren Verwendung als Fussbodenbelag |
Cited By (1)
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DE1075189B (de) * | 1960-02-11 | Meersburg Walter Holzer (Bodensee) | Wasserdichter Schalter |
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