DE965481C

DE965481C - Verfahren und Vorrichtungen zum Filtrieren von Aufschlaemmungen mit feinstkoernigen Beimengungen

Info

Publication number: DE965481C
Application number: DESCH15648A
Authority: DE
Inventors: Kurt Schueler
Original assignee: Schuechtermann und Kremer Baum AG fuer Aufbereitung
Current assignee: Schuechtermann und Kremer Baum AG fuer Aufbereitung
Priority date: 1954-06-22
Filing date: 1954-06-22
Publication date: 1957-06-13

Description

Verfahren und Vorrichtungen zum Filtrieren von Aufschläm-mungen mit feinstkörnigen Beimengungen Die Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtungen zum Filtrieren von Aufschlämmungen. deren Feststoff eine weite Kornspanne und einen hohen Prozentsatz an Feinstkorn aufweist.
Schlamme dieser Art, z. B. Kohlen- und Bergeschlamme aus der Kohleaufbereitung, lassen sich mit den normalen Filtrierverfahren sehr schlecht filtrieren. Der gröbere Kornanteil sinkt durch Schwerkraft in die unteren Zonen des Filtertroges, so daß sich beim Eintauchen des Filtermediums in die Aufschlämmung nur die feinstkörnigen Feststoffbestandteile auf dem Medium ablagern. Dort hilden sie schnell eine dünne unsdurchlässige Schicht, die die Poren des Piltermediums verstopft und damit das Anfließen weiterer Feststoffe verhilldert. Die bekannten Rührwerke im Filtertrog vermögen hierbei nur geringfügige Abhilfe zu schaffen. Ihre Rührleistung ist beschränkt, weil zu starke Flüssigkeitsbewegungen im Filtertrog den Filterkuchen vom Filtermedium wieder abspülen.
Es ist bei Trommelfiltern bekannt, der Ansaugzone eine Spülzone vorzuschalten. Diese Spülzone hat den Zweck, das Filtermedium von anhaftenden Resten des unmittelbar vorher in dler Abnahmezone abgenommenen Filterkuchens zu befreien.
Gemäß der Erfindung wird so verfahren, daß die sich während des Durchlaufens des Filtermediums durch die obere, vornehmlich die feinstkörnigen Feststoffe enthaltende Zone des Filtertroginhaltes auf dem Filtermedium absetzende feinstkörnige Kuchenschicht im Bereich der unteren, vornehmlich die grobkörnigen Feststoffe enthaltenden Zone des Filtertroginbaltes wieder vom Filtermedium abgeblaslen wird, worauf in dieser unteren Zone der eigentliche Filtervorgang beginnt. Es werden somit die feinstkörnigen Feststoffe zwangläufig aus der oberen Trogzone in die untere befördert und durch den Abblasvorgang mit den dort befinldlichen gröberen Bestandteilen vermischt. Dieses Gemisch ist sehr gut filtrierhar und setzt sich während des eigentlichen Filtriervorganges in dicker poröser Schicht auf dem Filtermedium ab. Mit dem neuen Verfahren sind lieistungssteigerungen um 40 bis 6o 0/o erzielbar. Das Verfahren ist besonders gut in Verbindung mit Trommeldrehfiltern anwendbar.
Zur Durchführung des Verfahrens bei zellenlosen oder mit vielen kleinen achsparallelen Zellen besetzten Trommelfiltern, die von innen durch ortsfeste auf dem inneren Trommelmantel schleifenden G1eitschuhen, gesteuert werden, wird erfindungsgemäß unterhalb des das Abblasen des Filterkuchens vornehmenden Gleitschuhes mit Abstand von diesem ein weiterer Gleitschuh vorgesehen, der in der unteren Zone des Filtertroginhaltes Druckluft durch das Filtermedium bläst. -Bei Trommelfiltern, deren Filterzellen zentral durch einen Steuerkopf auf der Welle der Filtertrommel gesteuert werden, ist die Saugzone des Steuerkopfes erfindungsgemäß durch eine kurze Druckzone unterbrochen, längs der den Filterzellen im Bereiche der unteren Zone des Filtertroginhaltes Druckluft zugeführt wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes in Verbindung mit einem Kleinzellen-Trommelfilter im Schnitt dargestellt.
Die Filtertrommel 1 ist an ihrem Umfang mit einer Vielzahl schmaler, achsparalleler Filterzellen 2 versehen, die über Bohrungen 3 mit dem Trommelinnern in Verbindung stehen. Über die Filterzellen 2 ist am äußeren Trommelumfang das Filtermedium 4, z. B. ein feinmaschiges Draht-oder Stoffgewebe, gespannt. Im Innern der Filtertrommel sind die ortsfesten Gleitschuhe 5, 6 angeordnet, die dichtend im Bereiche der Bohrungen 2 auf der Innenfläche der Filtertrommel schleifen und den Bohrungen 3 über Kanäle 7, 8 von der hohlen Trommelachse g her Druckluft zuführen.
Die Filtertrommel I steht unter Unterdruck und dreht sich in Pfeilrichtung in dem Filtertrog 10, der mit der zu filtrierenden Aufschlämmung gefüllt ist. Während der Drehung taucht der Trommelumfang zunächst durch die obere Zone des Troginhaltes, in der sich fast ausschließlich feinstkörnige Feststoffe befinden, und bedeckt sich längs des Weges a am Umfang mit einer feinstkörnigen Filterkuchenschicht r, die bald so dicht wird, daß sile das Anfließen weiterer Feststoffe verhindert.
Sobald diese Filterkuchenschicht x im weiteren Verlauf der Trommel drehung in den Bereich des Gleitschuhes 6 gelangt, wird sie längs des Weges b durch die von letzterem in die Filterzellen 2 geblasen Druckluft vom Filtermedium abgeblasen und dabei innig mit den gröberen Feststoffen in der unteren Zone des Filtertroges vermischt. Während des anschließenden eigentlichen Filtriervorganges c wird somit dem Filtermedium ein Gemisch von feinsten und gröberen Feststoffen dargeboten, das einen porösen Filterkuchen z von großer Dicke entstehen läßt und damit die Filterleistung erheblich verbessert. Dieser Filterkuchen gelangt im weiteren Verlauf der Trommeldrehung in den Bereich des Gleitschuhes 5 und der Abnahmevorrichtung I I, wo er durch die Druckluft des Gleitschuhes 5 vom Filtermedium angehoben und durch die Abnahmevorrichtung ohne Rückstände vom Filtermedium abgenommen wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zum Filtrieren von Aufschlämmungen mit feinstkörnigen Bestandteilen, insbesondere von Kohlen- und Bergeschlammen auf Drehfiltern, dadurch gekennzeichnet, daß die sich während des Durchlaufens des Filtermediums durch die obere, vornehmlich die feinstkörnigen Feststoffe enthaltende Zone des Filtertroginhaltes auf dem Filtermedium absetzende feinstkörnige Kuchenschicht im LBereich der unteren, vornehmlich die grobkörnigen Feststoffe enthaltenden Zone des Filtertroginhaltes wieder vom Filtermedium abgeblasen wird; worauf in dieser unteren Zone der eigentliche Filtriervorgang beginnt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I in Verbindung mit einem von innen durch ortsfeste Gleitschuhe gesteuerten zellenlosen oder mit vielen kleinen achsparallelen Zellen besetzten Trommelfilter, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des das Abblasen des Filterkuchens vornehmenden Gleitschuhes (5) mit Abstand von demselben ein weiterer Gleitschuh (6) vorgesehen ist, der in der unteren Zone des Filteftroginhaltes Druckluft durch das Filtermedium (4) bläst.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 in Verbindung mit einem Trommelfilter, dessen Filterzellen zentral durch einen Steuerkopf auf der Welle der Filtertrommel gesteuert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugzone des Steuerkopfes durch eine kurze Druclizone unterbrochen ist, längs der den Filterzellen im Bereiche der unteren Zone des Filtertroginhaltes Druckluft zugeführt wird.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 528 8 I 8, 292 754; Kufferath, »Filtration und Filter«, 1942, S. I27, Abb. 45; Trommelfilter-Schaubilfd der Fa. Westfalia Dinnendahl Gröppel A. G.