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Verfahren und Vorrichtung zur Vergasung von festen Brennstoffen unter
stufenweiser Zugabe des Vergasungsmittels Die Vergasung von festen Brennstoffen
durch ein oxydierendes Vergasungsmittel, wie es z.B. Luft oder Sauerstoff oder eine
Mi,schung beider im Gemisch mit Wasserdampf darstellt, ergibt infolge der exothermen
Wärmetönung bei der Umsetzung des freien Sauerstoffes eine- hohe Temperatur in der
Verb#rennungs- und Vergasungszone. Die Höheder Temperatur wird in der Hauptsache
durch die Konzentration bestimmt, mit der der Sauerstoff im Vergasungsmittel vorliegt,
neben anderen Faktoren, wie z. B. Vorwä:-rmung des Vergasungsmittels und des Brennstoffes,
-Wärmeverlusten od. dgl. je nach dem Erweichungs- und Schmelzpunkt der Asche des
Brennstoffes kann es in der Verbrennungszone des Gaserzeugers zu einem Sintern,
Erweichen, Schmelzen oder Flüssigwerden der Asche kommen. Demgemäß hat sich die
Konzentration des Sauerstoffes im Vergasungsmittel vor allem danadli zu richten,
daß die Asche keine Betriebsschwierigkeiten verursacht. Wird die Asche im festen
Zustand ausgetragen, so darf sie nur leicht gesintert oder in einzelnen Stücken
leicht zusammengeschmolzen sein, damit die Schwierigkeiten beim Austrag nicht zu
groß werden. Die Konzentration des freien Sauerstoffes im Vergasungsmittel darf
also eine bestimmte obere Grenze nicht übersteigen. Bei einem Gaserzeuger mit flü#ssigem
Schlackenabsticli muß wiederum die Konzentration des Sauerstoffes im Vergasungsmittel
so hoch gewählt werden, gegebenenfaIls
unterstützt durch die Vorwärrnung
des Vergasungsmittels, daß die Asche gut zum Schmelzen kommt und der Schmelzfluß
erhalten bleibt, bis die Schlacke abgestochen ist.
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Ist somit in einem Gaserzeuger mit Austrag fester Asche ein Brennstoff
mit niedrigern Aschenerwei,chungspunkt zu vergasen, so muß man die Konzentration
des Sauerstoffes niedrig halten, was den Nachteil hat, daß der Wirkungsgrad der
Vergasung stark absinkt und ein Vergasungsgas geringer Qualität mit oft unerwünschter
Zusammensetzung gewonnen wi.rd. Bei der Schwachgaserzeugung durch ein Luft-Wasserdampf-Ge-misch
wird der Taupankt des Vergasungsmittels zwischen 5o und 6o' C gehalten, was
Sauerstoffgehalten zwischen 16,8 und 18,4"/o im Vergasungsmittel entspricht. Bei
Brennstoffen mit niedrigen AschenerNveitchungspunkten muß durch stärkeres Zumischen
von Wasserdampf der Taupunkt z. B. zwischen 70 und 75' C eingestellt
werden, entsprechend Sauerstoffgehalten zwischen 12,7 und 14,3
"/0 im Vergasungsmittel. Hiermit fällt der VergasungswiTkungsgrad. von z.
B. 82 auf 78 0/0
und dür obere Heizwert des erzeugten Gases von z.B.
1300 auf 1150 Wärrneeinheiten je NLm3 Gas (auf o' C und 76o mm QS bezogen).
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Bei der Herstellung von stickstoffaxmen Gasen, z. B. von wasserstoff-
und köhlenoxydreichen Gasen für Svnthesez,.vecke, durch die Vergasung mit Sauerstoff-Wasserdampf-Gernischenwirkt
sich eine geringe Konzentration ' des Sauerstoffes im Vergasungsmittel vor
allem durch einen gesteigerten Verbrauch an Sauerstoff, Wasserdampf und Kohlenstoff
aus. Liegen d#ie Verbrauchszahlen bei der #Tergasung mit einem Gemisch von iS Volumprozent
Sauerstoff und 82Volump-rozent Wasserdampf z. B. bei o,22 Nm3 Sauerstoff
je iNM3 H2 + CO, o,8i kg Wasserdampf je iNm3
H2 + CO,
0,39 kg Reinkdhle je Nm3 H2 + CO, so steigen
die Verbrauchszählen mit einem Gemisch von 13 Volurnprozent Sauerstoff und
87 VOlumPyOzent Wasserdampf als Vergasungsmittel unter der Voraussetzung
sonst gleicher Vergasungsbedingungen auf et-wa 0,27 Nn13 Sauerstoff
je Nni3 H2 + CO,
i,4o kg Wasserdampf je Nm3 H2 + C 0,
0,41 kg
Reinkohle je Nra3 H2 + C 0.
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Daneben steigt der Gehalt an Kohlensäure im erzeugten Gas an, was
den Aufwand bei der Entfernung der Kohlensäure aus dem Gas erhöht. Auch verschiebt
sich das Volumenverhältnis Wasserstoff zu Kohlenoxyd im erzeugten Gas von z. B.
1,4 auf :2,4, was z. B. für viele Synthesezwecke ungünstig ist.
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Wird die Vergasung unter erhöhtem Druck betrieben, so verlaufen die
Verbrennungs- und auch die '#lergasungsvorgänge viel schneller, so daß in der Verhrennungszone
des Gaserzeugers die Temperaturen erhehli-ch ansteigen -und die Asche schmelzen
wÜrden, würde nicht der Sauerstoffgehalt im Vergasungsmittel noch stärker erniedrigt
werden. Erfahrungsgemäß muß bei den üblichen Brennstoffen und einem Vergasungsdruck
von z. B. 2o atü der Sauerstoffgehalt auf 7,5 bis 12,5 Volumprozent im Vergasungsmittel
ermäßigt werden, damit Ascheschwierigkeiten vermieden werden. Dadurch werden sämtliche
-#Jerbrauchszahlen noch erheblich ungünstiger, würde nicht die mit höherem Druck
verstärkt einsetzende Methanbildung zum Teil ausgleichend einwirken.
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Das Verfahren gemäß der E rfindti#ng beseitigt die Nachteile
der Vergasung mit niedrigen Sauerstoffkonzentrationen im Vergasungsmittel und vergast
auch Brennstoffe mit niedrigen Asche-Erweilchungspunkten im Endergebnis mit hohen
Saucrstoffkonzentratiün,en des Vergasungsmittels, so daß die günstigsten Betriebsbedingungen
hinsi,chtlich niedrigster Verbrauchszahlen und bestimmter Zusammensetzung des erzeugten
Gases, dies vor allem im Hinblick auf ein bestimmtes Volumenverhältnis des Wasserstoffes
zum Kohlenoxyd, eingehalten werden können. Das Verfahren gemä der Erfindung sieht
eine stufen.weise Zugabe von Vergas-ungsmittel vor, wobei in der ersten Stufe, wie
üblizb, ein Vergasungsmittel mit einer so niedrigen Konzentration an Sauerstoff
in den Gaserzeuger eingeleitet wird, daß keine Asöheschwierigkeiten durch Sintern
oder Schmelzen auftreten. Nach der Vergasung in der ersten Stufe wird dem vorteilhaft
nicht abgekühlten so viel Sauerstoff, sauerstoffangereicherte Luft oder Luft beigemischt,
daß das' Vergasungsgas durch Teilverbrennung auf eine für die Vermeidung von Ascheschwierigkeiten
noch zulässige Temperatur erhitzt wird. Dieses erhitzte Vergasungsgas wird als reduzierendes
Vergasungsmittel im Brennstoffbett der zweiten Stufe verwendet und vergast einen
weiteren Teil des Kohlenstoffes. Nach Abklingen der Vergasungsreaktionen und der
damit verbundenen Temperaturernied,rigung des Gases kann das Gas in einer dritt-en
und gegebenenfalls in weiteren Stufen wiederum durch Beimischung von Sauerstoff,
sauerstoffangereicherter Luft oder Luft unter Teilverbren-nung aufgeheizt und duTdh
das Brennstoffbett dieser weiteren Stufen geleitet Nverden. In allen Stufen außer
der ersten wird also. Sauerstoff, sauerstoffangereicherte Luft oder Luft konzentriert
ohne Beimischung von Wasserdampf dem Gas zugemischt. Eine zu hohe Gastemperatur
wird durch die genaue Dosierung des Verhrennungsmittels verhindert. Wasserdampf
oder auch Kohlensäure od. dgl. kann dem Verbrennungsmittel in solchen Mengen zu-gesetzt
werden, wie es die Rücksicht auf die Haltbarkeit der Baustoffe, vor allem der Zuleitungskanäle
des Verbrennungsmittels verlangt. Doch empfiehlt es sich, den Zusatz von Wasserdampf
od. dgl. möglichst gering zu halten, da dadurch der beabsichtigte Effekt der stufenweisen
Vergasung durch Erhöhung der Sauerstoffkonzentration des Verga-sungsmittels tei#lweis,e
oder ganz aufgehoben wird oder mehr Stufen, als sonst notwendig, vorgesehen werden
müssen.
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Durch das Verfahren der stufenweisen Vergasung gemäß der Erfindung
wird erreicht, daß auch, bei Vorliegen eines Brennstoffes mit niedrigem Aschen-Erweichungspunkt
oder auch bei der Vergasung unter höherem Druck das Vergasungsmittel in
seiner
Gesamtheit eine hohe Sauerstoffkonzentration aufweisen kann, ohne daß es zu einem
Sintern oder Schmelzen der Asche und damit zu einer Gefährdung der Betricbssicherheit
kommt. Hierdurch wird derN'ergasungswirkungsgrad verbessert, auch der spezifische
Verbrauch an Sauerstoff, Wasserdampf und Kohlenstoff reduziert und ein Gas mit höherem
Heizwert und niedrigerem Verhältnis Wasserstoff zu Kohlenoxyd gewonnen. B e i s
p i e
1
Braunkohlen-Schwelkoks wird bei :2o atü mit einem Gemisch von
7,5 Volumpro7ent Sauerstoff und
92,5 Volumprozent Wasserdampf vergast,
wobei die Asche gerade leicht sinte#rt, so# daß noch keine Schwierigkeiten bei der
Beseitigung der Asche auftreten. Unter geeigneten Vergasungsbedingungen hinsichtlich
Vorwärmung des Vergasungsmittels und des Brennstoffes, Warmeverlusten bei der Vergasung,
Reaktionsfähigkeit des Brennstoffes, Brennstoff-Schütthöhe us-,v. entsteht ein Gas
folgender Zusammensetzung:
Wasserstoff ............. 7,7 Volumprozent |
Kdhlenoxyd ............ 019 |
Kohlensäure ............. 10,5 |
Wasserdampf ........... 8o,9 |
mit einem Verbrauch von
0,83 iNM3 Sauerstoff
je
-Nm3
H.>
+ CO, 8,3 kg Wasserdampf
je Nm3 H#
+ CO, 0,7 1 kg Reinkohle
je Nm3 H2
+ CO.
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Die Gaszusammensetzung ist also sehr ungünstig, die Verbrauchszafilen
liegen sehr hoch. WiTd erfindungsgemäß ohne Abkühlung diesem Gas in zweiter Stufe
so viel Sauerstoff zugemischt, daß es sich durch Teilverbrennung um z. B.
300' erhitzt, was gerade möglich ist, ohne die Sinterungsgrenze der Asche
zu überschreiten, so sind hierzu etwa o,o27 1\Tm3 Sauerstoff
je Nm3 Vergasu-ngsmittel
der ersten Stufe erforderlich. Hiermit steigt durch Addition des Vergasungsmittels
der ersten beiden Stufen der Sauerstoffgehalt des Vergasungsmittels auf
9,9 Volumprozent. Wird das aufgeheizte Gas durch das Brennstoffbett der zweiten
Stufe geleitet, so entsteht ein Gas folgender Zusammensetzung:
Wasserstoff ............. 19,7 VOlumPrOzent |
Kohlenoxyd ............ 5,1 |
l#',(>hlensättre ............ 16,1 |
Wasserdampf ........... 59,1 |
mit einem Gesamtverbrauch von
0,35 Nn13 Sauer-Stoff
je NM3 H2 -LI
CO, 2,6 kg Wasserdampf
je
-Nm3 H2
+ C 01 0,46
kg keinkohle
je Nm3 H,
+ C 0.
Die Zusammensetzung des Gases
und die Verbrauchszahlen besserten sich also du!rch die zweite Stufe erheblich.
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Wird erfindungsgemäß diesem Gas in einer dritten Stufe wiederum so
viel Sauerstoff zugemischt, daß es sich durch Teilverbrennung um
300' erhitzt,
so sindhierzu etwa
0,030 Nn13 Sauerstoff
je Nra3 Vergasungsmittel
der ersten Stufe erforderlich. Resultierend steigt hiermit der Sauerstoffgehalt
des gesamt zugeführten Vergasungsmittels auf 12,5 Volumprozent. Beim Durchleiten
des aufgeheizten Gases durch das Brennstoffbett der dritten Stufe entsteht folgendes
Gas:
Wasserstoff ............. 26,9 Volumprozent |
Kohlenoxyd ............ io,4 |
Koh#le#nsäuTe ............ IS,4 |
Wasserdampf ........... 44,3 |
mit einem Gesamtverbrauch von
0,27 Nms Sauer-Stoff
je NM3 H2
+ CO' 1,54
kg Wa-sserdampf
je
Nm3 H2
+ C 0, 041
kg Reinkohle
je 1\Trn3 H,
+ C 0.
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Bei einer vierten Stufe sind etwa
0,032 iNM3 Sauerstoff notwendig,
wo-durch sich resultierend der Sauerstoffgehalt auf 15 Volumprozent im gesamt zugeführten
Vergasu.ngsmittel steigert. Das .erzeugte Gas hat die Zusammensetzung:
Wasserstoff ............. 31,1 Volumprozent |
Kohlenoxyd ............ 16,3 |
Kohlensäure ............ 18,8 |
Wasserdampf ........... 33,8 |
mit einem Gesamtverbrauch von 0,24 Nn13 Sauer-Stoff
je NM3 H2
+ C 0'
1, 1 o
kg Was ser,damp
f j e Nras H2
+ C 01 0,4o
kg Reinkohle
je Nm3 H,
+ C 0 -
Bei einer fünften Stufe ergeben
sich folgende Zahlen:
Sauerstoffaufwand ...... 0,035 NM3 |
Sauerstoffgehalt, resultie- |
rend für das gesamte |
Vergasungsmittel ..... 17,7 Volumprozent |
erzeugtes Gas:
Wasserstoff ............. 33,3 Volumprozent |
Kohlenoxyd ............ 2:2,3 |
Kohlensäure ............ 18,1 |
Wasserdiampf ........... -96,3 |
mit einem Gesamtverbrauch von
0,23 INT1n3 Sauerstoff
je INTM3 H2
+ CO, o,86
kg Wasserdarnpf
je
Nm3 H2
+ C 01 0,39 kg Reinkohle
je Nm3 H2
+ C 0-Bei diesem Beispiel wurde die Vergasung so geleitet,
daß sich keine nennenswerte Methanbildung einstellte, so daß die Methanbildung be-i
den Zafilenangaben nicht berücksichtigt zu werden brauchte. Aus den vorstehenden
Zahlen ist gut zu erkennen, daß durch stufenweises Zuführen von konzentriertem Sauerstoff
in das in der ersten Stufe erzeugte Gas im Endeffekt ein Vergasungsmittel 'hohen
Sauerstoffgehaftes geschaffen -werden kann. Hierdurch bessert sich die Zusammensetzung
des erzeugten Gases und sinken die Verbrauchszahlen erheblich. Bei niedrigen Sauerstoffgehalten
ist die Aufbesserung sehr stark und nimmt mit steigenden Sauerstoffgehalten ab,
so daß oft vorteilhaft nur mit drei bis fünf Stufen gearbeitet wird. Bemerkenswert
ist auch die Änderung des Volumenverhältnisses Wasserstoff zu Kohlenoxyd im erzeugten
Gas, welches z. B. von
8,6 auf 1,5 sinkt, dessen genaue Einstellung auf einen
hestimmten Wert für manche Synthesen wichtig ist. Durch weitere Stufen könnte dieses
Verhältnis noch weiter gesenkt werden.
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Mit den einzelnen Stufen wächst auch der Anteil des Wasserstoffes
im Gas. Da die Methanbildung
neben anderen Faktoren voll der Höhe
der Wasserstoff-Teildrücke im Gas abhängt, so kann sich auch durch das Verfahren
gemäß der Erfindung eine Steigerung der Methanbildung in den einzelnen Stufen ergeben,
wenn der Mlethanreaktion eine ausreichende Zeit, z. B. durch entsprechende Bemessung
der Brennstoffschichthöhen, gegeben wird. Hiermit steigt auch der Heizweert des
anfallenden Gases, so daß das . Verfahren der stufenweis-en Vergasung gemäß
der Erfindung mit Vorteil eingesetzt werden kann, um ein Gas hoben Heizwertes, z.
B. für Stadt,-aszweckt, durch Druckvergasung mittels Sauerstoff und Wasserd,ampf
als Vergasungsmittel zu erzeugen. Für diesen Zweck sind normal nur wenige Stufen
erforderlich, da der höchste Heizwert des Gases bei einem Vergasungsmittel miteinern
Sauerstoffgehalt zwischen 12 und 15 Volumprozent liegt.
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Das Zumisthen des Sauerstoff-es, der sauerstoffangereicherten Luft
oder der Luft zum Gas und die Teilverbrennung des Gases erfolgen vorteilhaft unter
Dächern, die im Brennstoffbett angeordnet sind. Diese Dächer bestehen aus Seitenwänden,
die geneigt zueinander oder auch parallel angeordnet sein können und über denen
mit Abständen Hauben vorgesehen sind, so daß das im B-rennstoffbett emporströrnende
Gas bevorzugt durch die Dächer nach oben strömt und unter den Hauben wieder in die
Brennstoffschüttung austriltt. Die Hauben verhindern dabei gleichzeitig, daß der
Bre#nnstoff von ob-en in die. von den Dächern gebildeten Räume gelangen kann, Die
Dächer können vollständig oder teilweise aus keramischem Material oder Stahl od.
dgl. bestehen. Sie werden bei runden Schächten vorteilhaft ringförmig angeordnet,
bei eckigen Schichten zweckmäßig parallel nebeneinandergelegt. Die Dächer der einz-elnen
Stufen sollen vorteilhaft stets versetzt zu den da;runter- und darüberliegenden
Dächern angeordnet sein, um eine gewisse Ouerströmung der Gase durch das Brennstoffbett
zu erzielen. Mit Vorteil werden als Baustoff Schamottesteine verwendet, die durch
gekühlte Stahlrohre getragen werden, wobei die Stahlroh-re als Zuleitungen für das
Verbrennungsmittel - Sauerstoff, sauerstoffangereicherte Luft oder Luft
- benutzt werden können. Bei gewissen Brennstoffen genügt es, gekühlte Stahlrohre
als Zuleitung für das Verbrennungsmittel durch das Brennstoffbett ohne weitere Ausbildung
von DächeTn zu legen, um eine ausreichend gleichmäßige Aufheizung des Gases zu eTzielen.
Als Kühlung für die Rohre können Wasser, Dampf, Luft, aber auch das zugeführte Verbrennungsmittel
selbst, dienen.
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Verschiedene Ausführungsformen der stufenweisen Vergasung zeigen beispielsweise
und schematisch die Abb. i bis 3.
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In Abb. i ist ein runder Schacht-Gaserzeuger dargestellt. i ist der
Schachtmantel, 2 die Austragvorrichtung für die Vergasungsrückstände,
3 und 4 sind die Dächer od. dgl. Einbauten für die Zuführung von Vergasungsmittel
der zweiten und dTitten Stufe. Das Vergasungsmittel der ersten, untersten Stufe
wird mit einer niedrigen Konzentration an Sauerstoff, z. B. durch die Hohlwelle
# der Austragvorrichtung 2, unter den Rost geleitet und verteilt sich über den ganzen
Schachtquerschnitt. Nach seiner Umsetzung am Brennstoff durchströmt das Gas stark
bevorzugt die Gasräume 6 der Einbaut-en 3 und wird durch Zusetzen
von all Sauerstoff konzentrierterem Vergasungsmittel z. B. durch wassergekühlt,-.
Zuführungsrohre 7 und Teilverbrennung vorteilhaft auf eine Temperatur dicht
unter dem Erweichungspunkt der Asche aufgeheizt. Die Einbauten 3 sind im
runden Schacht ringförmig gebaut. Sie bestehen z. B. aus Schamottesteinen, diedurch
wassergekühlte Rohre 8
und gegebenenfalls durch die Zuführungsrohre
7
getragen werden. Die Einbauten besitzen Dachhauben 9, z. B. aus Schamottesteinen,
die das Gas ungehindert abströmen, jedoch den Brennstoff nicht in die Gasräume eindringen
lassen. Das aufgeheizte Gas strömt unter den Dachhauben 9 hervor in die zweite
Vergasungsstufe io und vergast weiteren Brennstoff, wobei seine Temperatur entsprechend
den endothermen Vergasungsreduktionen abnimmt. Anschließend streicht es durch die
Einbauten 4, die in ähnlicher Art wie die Einbauten 3, jedoch zu diesen versetzt,
aufgebaut sind, wird durch Zugabe von an Sauerstoff konzentrierterern Vergasungsmittel
aus den wassergekühlten Rohren i i unter Teilverbrennung wieder aufgeheizt und vergast
in der dritten Stufe 12 weiteren Brennstoff..je nach Bedarf können sich der dritten
Stufe noch weitere Stufen anschließen.
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Abb. 2 stellt einen eckigen Schacht-Gaserzeuger dar mit zwei Reihen
13 und 14 von vier parallel nebeneinanderliegenden Einbauten, um jeweils das Gas
aus der Brennstoffschi,cht zusammenzufassen und im frei-en Raum 15 der Einbauten
durch Zugabe, von an Sauerstoff koii7entri,e,rt"-rem Vergasungsmittel durch die
-#7ert-eilerrob,re 16 und Teilverhrennung wieder aufzuheizen. Die Austragvorrichtung
für die Asche und die erste untere Vergasungsstufe sind nicht gezeichnet, ferner
sind in der Zeichnung alle weiteren Einzelheiten, die, wie an sich bekannt, ausgebildet
sein können, fortgelassen.
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Abb. 3 gibt eine vereinfachte Ausführungsform der neuen Stufenvergasung
wieder, wie sie vorteilhaft bei kleinkörnigen Brennstoffen anwendbar ist. 17 stellt
den runden oder eckigen Schuchtmantel des Gaserzeugers dar, bei dem die Beschickeinrichtung,
Austragvorrichtung und die Zuführung des Vergasungsra,ittels der ersten Vergastingsstufe
ebenfalls fortgelassen sind. Die Rohre 18 der unterste#n Reilhe sind -wassergekühlte
Zuleitungsrohre für das an Sauerstoff konzentriertere Vergasungsmittel der zweiten
Stufe. Das Verggasungsmittel wird, zweckmäßig -nach unten oder seitlich, in die
Brennstoffschicht eingeblasen und mischt sich unter Teilverbrennung des Gases und
teilweiser Verbrennung des Brennstoffes, so daß das Gas als reduzierendes Vergasungsmittel
der zweiten Stufe ig dienen kann. Nach der zweiten Stufe befindet sich, vorteilhaft
versetzt angeordnet, einee zweite Reihe:2o für
die Zuführung des
Vergasungsmittels zur dritten Stllf,-21. Durch (las zugeführte Vergasungsmittel
wird das Gas wiederurn unter Teilverbrennung aufgebeizt. je nach Bedarf können noch
weitere Rolirreihen für weitere Stufen angeordnet sein. Die Rohre jeder Rohrreihe
werden vorteilhaft eng zusammengelegt, z. B. auf einen lichten Abstand von 5o bis
ioo mm, um eine ausreichend,- und schnell,- Mischung des n-cu zugeführten Vergasungsmittels
mit dem Gas zu ermöglichen.
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Erheblich einfacher ist die Durchführung der stufenweisen Vergasung
gemäß der Erfindung bei staubförmigen Brennstoffen im Schweebezustand. Die Zuführung
des Verbrennungsmittels zur Aufbeizung des Gases in den einzelnen Stufen kann bierhei
durch ein einfaches Einblasen des Verbrennungsmittels in das staubbeladtne Gas,
welches normal einen von Einbauten freien Schacht durchströmt, erfolgen. An sich
ist die stufenweise Zufübrung von Vergasungsmittel bei der Vergasung von staubförmigen
Brennstoffen im Schwcbezustand bekannt, jedoch hat man hierbei in den der ersten
Stufe folgenden Stufen nicht mit konzentriertem Verbrennungsmittel gearbeitet und
nicht die Wi#rkung eines Vergasungsmittels erzielt, welches resultierend mit den
Stufen eine höhere Konzentration an Sauerstoff aufweist.