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Uhrentriebfräsvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung
zum Fräsen der Zahnung von Trieben für Kleinuhren, wie Taschen- und Armbanduhren.
Bei hierfür bekannten automatischen Maschinen besteht der Mangel, daß an der Seite
der Triebzahnungen, aus welcher der Fräsen herausläuft, Grate entstehen.
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Zum Fräsen von Zahnrädern ist eine Fräsmaschine bekannt, die einen
Vorfräser (von einer der Fertigform der Zahnung angenäherter Gestalt) und einen
gleichgerichteten Fertigfräsen auf einer gemeinsamen, axial unbeweglichen Fräswelle
aufweist sowie eine Einspann-. und Schaltvorrichtung zum zahnweisen Weiterschalten
des Zahnrades. Hiermit wird erreicht, daß der Vor- und der Nachfräsen nacheinander
an den gleichen Zahnlücken in gleicher Richtung zur Wirkung kommen. Die bekannte
Fräsmaschine ist für das Fräsen von Zahnrädern von Maschinen bestimmt. Solche Zahnräder
haben eine Größe, bei welcher Fräsgrate für den Gang der Maschine nicht hinderlich
sind und daher der selbsttätigen Abnutzung beim Einlaufen der Maschine überlassen
werden können. Bei der Größe und der in der Regel geringen Anzahl von Maschinenzahnrädern
können Fräsgrate an den Zahnkanten auch leicht mit einem Schaber von Hand entfernt
werden.
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Beim Erfindungsgegenstand handelt es sich jedoch um eine Fräsv orrichtung
für die Triebe von Klein- und Kleinstuhren, wie Taschen- und Armbanduhren. Bei den
hierfür bekannten Fräsautomaten war bisher nur ein Fräsen vorhanden. Derselbe genügt,
weil er aus höchstwertigem Werkzeugstahl und die Zahntriebe aus diesen kaum abnutzendem
Messing
bestehen, für lange Zeit zum genauen Fräsen der Zahnungen. Es besteht aber der Mangel,
daß an der Seite der Triebzähnung, ,aus welcher der Fräser herausläuft, Grate entstehen.
Schon aus Gründen der sauberen Herstellung solcher Feinzahntriebe können die Grate
nicht belassen werden. Es ist auch nicht möglich, das Entgraten durch das Laufen
des Uhrwerkes zu bewerkstelligen, weil dessen Kräfte zu gering sind und abgestoßene
Grate ohnehin Ganghemmungen bewirken würden. -Durch Bearbeitung der Triebe im Schüttelfaß
können die Grate auch nicht mit Sicherheit entfernt werden. Man hat die Grate .bisher
dadurch beseitigt, daß man die Triebe einzeln ,an der die Grate aufweisenden Planseite
überfräste. Das ist aber wegen dies. erneuten Einspannens und des besonderen Fräsarbeitsganges
umständlich und teuer.
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Es hätte auch keinen Erfolg, Uhrtriebe mit der eingangs als bekannt
aufgeführten Vor- und Nachfräsvorrichtung zu bearbeiten, weil der vom Vorfräser
erzeugte Grat durch den in gleicher Richtung austretenden Fertigfräser nicht beseitigt,
sondern noch ein Feingrat hinzugefügt würde.
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Bei der Uhrtriebfräsvorxichtung gemäß der Erfindung sind der Vorfräser
und der Fertigfräser mit entgegengesetzt gerichteter Fräszahnung auf der Antriebswelle
angeordnet, diese um den axialen Fräse-rabstand verschiebbar und in wechselndem
Drehsinn getrieben, während die Haltevorrichtung für das Werkstück im gleichen Takt
axial hin- und herbeweglich ist, so daß die Fräser gegenläufig und mit umgekehrter
Drehrichtung wirksam werden.
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Bei dieser Bauart und Bewegungsweise der Uhrtriebfräsvorrichtung wird
der durch den Vorfräser erzeugte Grat durch den darauffölgenden, in das Werkstück
hineinlaufenden fein greifenden Nachfräser weggenommen. An der Auslaufseite des
N achfr äsers entsteht kein Grat, weil durch den stark greifenden Vorfräser die
Kante an der Auslaufseite des Nachfräsers ein wenig gebrochen ist. Das Vor- und
Nachfräsen in entgegengesetzter Drehrichtung unter wechselndem Verschieben der Fräswelle
um den Axialabstand der Fräser hat den Vorzug, daß die Haltevorrichtung des Triebes
erst nach beiden Fräsarbeitsgängen zahnweise weitergeschaltet zu werden braucht
und daß die Vor- und Nachfräser symmetrisch gestaltet sein können.
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In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der neuen
Vorrichtung schemätisch dargestellt. Es zeigt Abb. i einen teilweise im Schnitt
gezeichneten Aufriß, Abb. z einen in derselben Weise ausgeführten Grundriß.
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Über der im Sinne der Pfeile a und b axial hin-und herbeweglichen
und in einer Drehrichtung, z. B. in Richtung des Pfeiles c, entsprechend der Zahnteilung
des Triebes d absatzweise drehbaren Triebhaltevorrichtung e sind ein der Fertigform
der Triebzahnung angenäherter Vorfräser f' und ein der Fertigform entsprechender
Nachfräser f" bei entgegengesetzter Fräszahnung in seitlichem Abstand voneinander
auf einer quer zur Triebhaltevorrichtung e angeordneten und mit derselben im Gegentakt
um den Fräserabstand axial hin- und herbeweglichen Welle g angeordnet. Auf der Welle
g sitzen zwei Riemenscheiben 1a und i fest, von welchen die eine, h, mit
ungekreuztem Riemen k,
die andere, i, mit gekreuztem Riemen
l mit je einer Festscheibe und Losscheibe m', yi bzw. m", W'
einer zur Welle g parallelen Antriebswelle o zusammenwirken, wodurch die Drehrichtung
der Fräser f', f"
abwechselnd umgekehrt wird. Es können, abweichend von der
Darstellung in der Zeichnung, statt Flachriemen auch Rundriemen in Verbindung mit
Fest- und Losscheiben entsprechend flach gekehlten Umfanges Verwendung finden. Zur
Unterstützung der Riemenumlegung von den Festscheiben m-', ni' auf die Losscheiben
n', n" kann auch eine Riemenumlegevorrichtung p in Verbindung mit der Welle
g entsprechend beweglich angeordnet sein.
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Mit der beschriebenen Vorrichtung wird in einem ersten Arbeitsgang
durch Längsbewegung der Triebhaltevorrichtung e in Richtung des Pfeiles a unter
dem annähernd der Fertigform entsprechenden Fräser f' die Zahnlücke des Triebes
d
vorgefräst. Danach wird die Fräserwelle g samt ihren Riemenscheiben
h und i und ihren Riemen k
und L und den Fräsern
f', f" um deren Abstand axial verschoben, so daß nunmehr der Fertigfräser
f" über der Mittelachse der Triebhaltevorrichtung e steht und gleichzeitig die Drehrichtung
der Fräserwelle umgekehrt ist. Dann wird die @ Triebhaltevorrichtung e axial rückwärts
unter dem Fräser f" durchbewegt. Dadurch wird zunächst der von der Vorfräsung an
der vorherigen Fräserauslaufseite etwa vorhandene grobe Grat ab-und die Triebzahnung
fertiggefräst. Etwa an der Auslaufseite des Fertigfräsers f" entstehender Grat ist
so fein, daß er durch Nzchbearbeitung der Triebe im Schüttelfaß sicher entfernt
werden kann.