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Verfahren zur Speicherung von Kälte oder Wärme und Einrichtungen zur
Durchführung des Verfahrens Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und Einrichtungen
zur Speicherung von Kälte oder Wärme. Bei Betrieben mit starken Spitzenbelastungen
im Kältebedarf besteht das Bedürfnis, Kälte für die Zeiten von Leistungstälern zu
speichern. Hierzu sind die verschiedensten Vorschläge gemacht worden. Vielfach wird
entweder die Flüssigkeitswärme von tiefgekühlten Flüssigkeiten (Wasser, Salzsole
u. dgl.) oder die Schmelzwärme von Wassereis oder eutektischem Eis zur Kältespeicherung
.ausgenutzt. Ein Hauptnachteil dieser Speidherung ist der große spezifische Volumenbedarf.
i 1 Wassereis besitzt zwar noch eine Kälteleistung (= Speieherleistung) von etwa
0,9 - 80 = 72 kcal, d-ie aber nur bei o° C abgegeben werden 'kann. Die Sdhmelzwärme
der bei tiefen Schmelztemperaturen verwendeten kryohyd#ratischen Sole ist beträchtlich
geringer und liegt im Durchschnitt bei 6o bis 70 kcal/l. Bei gekühlten Flüssigkeiten
ist das auf i 1 bezogene Speichervermögen noch geringer, wenn man nicht sehr tief
kühlt, was jedoch wieder im Hinblick auf den hohen Leistungsbedarf der Kältemaschine
bei einer tiefen Kühlung unwirtschaftlich ist. Die Kältespeicherung mittels tiefgekühlter
oder eingefrorener Flüssigkeit erfordert also großen Speicherraum. Es kommt noch
hinzu, daß diese Kältespeicher gerade bei Verwendung tiefgekühlter oder gefrorener
Flüssigkeit eine gute Isolierung benötigen, um die Kälteverluste während der Speicherzeit
so .gering wie möglich zu halten.
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Entsprechende Überlegungen gelten auch für den Fall, daß man eine
als Wärmepumpe betriebene Kompressionsmaschine oderAbsorptionsanlage mit
einem
Wärmespeicher verbinden will, z. B. wenn man die Wärmepumpe mit billigem Nachtstrom
betreiben und dann nachts die erzeugte Wärme speichern will.
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Auch hier kommt die Aufwärmung einer Speicherflüssigkeit (Heißwasser)
oder das Schmelzen einer geeigneten Salzlösung in Betracht, und auch hier sind.
große Speicherbehälter -erforderlich, die entsprechend isoliert werden müssen.
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Erfindungsgemäß erweist es sich nun als besonders vorteilhaft, die
Speicherung von Kälte oder gegebenenfalls auch von Wärme .in Verbindung mit einer
kontinuierlich wirkenden Absorptionskältemasch:ine vorzunehmen. Die Vorteile dieser
Art Speicherung von Kälte bzw. Wärme bestehen vor allem darin, daß das verwendete
Kältemittel (Arbeitsmittel) ein hohes spezifisches Speichervermögen besitzt. So
kann man z. B. bei Ammoniak, unter Berücksichtigung der Lösungswärme, mit einem
Speichervermögen von etwa 200 bis 4oo kca1/1 und bei Wasser sogar mit über 6oo kcal/1
rechnen. Dazu kommt noch, daß das Arbeitsmittel in dem Speicherbehälter bei Umgebungstemperatur
aufbewahrt werden kann, so daß keine Wärmeverluste entstehen und der Speicher keine
Isolierung benötigt. Somit gelingt es, aufgespeichertes Kältemittel (Arbeitsmittel)
praktisch verlustlos längere Zeit aufzubewahren. Kompressionsmaschinen üblicher
Bauart können grundsätzlich nicht das Kältemittel als kältespeicherndes Medium benutzen,
sondern bedürfen zur Kältespeicherung der Vermittlung eines Kälteträgers. Allein
die Äbsorptionskä.ltemaschine ist geeignet, Kältemittel bei geringstem Speichervolumen
verlustlos zu speichern und zu beliebigen Zeiten der Kälteerzeugung bzw. Wärmeerzeugung
nutzbar zu machen.
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Bei periodisch betriebenen Absorptionskältemaschinen ist freilich
auch eine Kältespeicherung möglich und bekannt. Doch ist der periodische Betrieb
im allgemeinen nachteilig, da die Kälteapparatur während der Heizperiode nicht zur
Kälteerzeugung benutzt werden kann, wenn man nicht Einrichtungen mit zwei Austreiberabsorbern
mit versetzter Arbeitsperiode vorsieht, wodurch freilich die Anlage verteuert und
in ihrem Betrieb kompliziert wird. Auch ist das Wärmeverhältnis bei periodischem
Betrieb schlecht.
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Demgegenüber wird nach der Erfindung der Kältespeicher bzw. Wärmespeicher
mit einer kontinuierlich arbeitenden Absorptionskältetnasdhine betrieben. Hierbei
sind verschiedene Arbeitsweisen möglich. Wenn während der ganzen Betriebszeit ein
geeignetes Heizmittel zur Verfügung steht, wird die Absorptionskältemaschinv nicht
nur während der Zeit der Kältespeicherung betrieben, sondern auch in der Zeit, in
der beispielsweise stoßartig ein größerer Kältebedarf auftritt. Es gibt aber auch
den Sonderfall, daß die Absorptionskältemaschine nur während bestimmter Tages- oder
Nachtstunden betrieben werden kann, aber zu der Zeit, während, der Stoßbedarf an
Kälte vorliegt, kein Heizdampf oder Heizmittel zur Verfügung steht, so daß dann
die Absorptionskältemaschine stillgesetzt werden ruß. Das ist z. B. in Molkereien,
Brauereien und ähnlichen Betrieben oft der Fall.
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In Fig. i ist eine kontinuierlich arbeitende AbsGrptionskältemaschine
mit Kältespeicherung schematisch dargestellt, 'bei der der Lösungsmittelumlauf vorzugsweise
mit einer Differentialkolbenpumpe bewirkt wird.. Es ist aber angenommen, daß die
Absorptionskältemaschine während. der ganzen Arbeitszeit in Betrieb ist. Bei solchen
Anlagen ist es vorteilhaft, die Betriebsdaten des Absorbers (der Absorptionskältemaschine)
unabhängig von den Betriebsdaten des Kältespeichersystems zu halten. Hierdurch wird
neben der grundsätzlichen Verbesserung des Wärmeverhältnisses durch den kontinuierlichen
Betrieb der Wirkungsgrad der Einrichtung weiterhin verbessert.
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Die Anlage besteht aus der kontinuierlich arbeitenden Absorp-tionskältemaschine
A und der Speicheranlage B.
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Von der Absorptionskältemaschi-ne sind der Dephlegmator mit i, der
Kondensator mit 2, der Absorber mit 3, die Differentialkolbenpumpe mit 4 bezeichnet.
Kondensator, Absorber und. Dephlegmator sind in einem Boiler 5 angeordnet. An dem
Absorber 3 ist ein Ausgleichbehälter 6 angeschlossen.
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In dem Kältespeichersystem B zeigt 7 einen Vorratsbehälter für reines
Ammoniak, 8 einen Regenerationsbehälter, 9 einen' Gegenstromwärmeaustauscher, io
einen Milchkühler mit Ausgleichgefäß i i.
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Aus der Leitung 12 fließt vom nicht dargestellten Austreiber der Absorptionskältemaschine
arme Lösung in Richtung der Pfeile über ein Differenzdruckventil 13 zum tiefsten
Punkt 14 des Absorptionssystems 8, 9, 14, 15, 16 des Kältespeichersystems B. Die
arme Lösung verdrängt in dem Absorptionssystem infolge des kontinuierlichen Stromes
mit ihrem höheren spezifischen Gewicht die in dem Absorptionssystem befindliche
reiche Lösung geringeren spezifischen Gewichtes. Die Lösung fließt durch das Standrohr
17, die Rohrleitung 18, ein Rückschlagventil i9 in Abhängigkeit des Flüssigkeitsspiegels
im Ausgleichgefäß 6 dem Absorptionssystem der Absorptionskältemaschine zu. Im Zuge
der Leitung 18 ist ein Niveauregler 2o mit Ventil 21 angeordnet. Der Niveauregler
20, 21 hält den Flüssigkeitsspiegel. im Ausgleichgefäß 6 konstant. Eine Umgehungsleitung
22 mit eingebautem Druckregler 23 schaltet die Wirkung des Niveaureglers 2o, 21
dann aus, wenn der Absorptionsdruck im Ausgleichgefäß 6 unter einen bestimmten,
einstellbaren Wert absieht.
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Aus dem Kondensator 2 fließt durch die Leitung 24 verflüssigtes Kältemittel
in einen Sammelbehälter 7.
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Durch ein Heberrohr 25 strömt das Kältemittel über die Leitungen 26
und 27 ab. Im Zuge der Leitung 27 ist ein Expansionsventil 28 vorgesehen, durch
das Kältemittel dem Absorptionssystem der Absorptionskältemaschine zugeführt wird.
Die
Zwischenschaltung einer Kühlzelle 29 kann vorgesehen werden.
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Das durch die Leitung 26 fließende Kältemittel gelangt über einen
Regler 30 in den Verdampfer i o. Das verdampfte Kältemittel gelangt durch
die Rohrleitung 31 in das Absorptionssystem 8, 9, 14, 15, 16 zurück. Im Zuge der
Leitung 3i ist ein Rückschlagventi133 vorgesehen, ferner kann ein Saugdruckregler
32 eingebaut sein.
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Es` können sich folgende Betriebszustände einstellen: Es sei angenommen,
d.aß die Anlage neu in Betrieb genommen wird. In beiden Systemen A und B herrscht
gleicher Druck, gleiche Temperatur und gleiche Konzentration der Lösung. Wenn die
Pumpe 4 in Tätigkeit tritt, fließt arme Lösung, wie beschrieben, durch die Leitung
12 zum Absorptionss.ystem B. Gleichzeitig mit dem Fortschreiben der Regenerierung
des Inhalts des Behälters 8 fließt reines Kältemittel dem Speicherbehälter 7 zu.
Das Ende der Regenerierung wird im Flüssigkeitsstandro'hr 34 erkannt, wenn der Flüssigkeitsstand;
die Marke 39 erreicht. Während dieser Zeit sind Ventile 40, 41 geschlossen, so daß
der Inhalt im Absorptionssystem 8, 9, 14, 15, 16 nicht umläuft. Weiterhin tritt
bei andauerndem Betrieb der Absorptionskältemaschine durch Absinken des Absorptionsdruckes
in beiden Absorptionssystemen A und. B das Expansionsventil 28 -in
Tätigkeit, so daß eine Mindestanreicherung .imAbsorpti.onssystem A aufrechterhalten
wird. Wenn der Druck im Regenerationsgefäß 8 absinkt, kann ein Druckausgleich über
die Leitung 42 mit Rückschlagventi143 erfolgen.
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Der Zufluß der Lösung vom Behälter 8 zum Absorptionssystem A erfolgt
dann durch den geodätischen Höhenunterschied zwischen Behälter 8 und Ausgleichgefäß
6 durch das Rohr 18. Je nach Betriebsweise kann aber auch mit überflutetem Gefäß
6 gearbeitet werden, -wenn der Druckregler 23 in Tätigkeit tritt. Soll Speicherkälte
in Anspruch genommen werden, so werden die Ventile 40, 41 geöffnet, so daß Kältemittel
durch das Rohr 26 zum Verdampfer io strömt und Kältemitteldampf durch das Rohr 31
zum Absorptionssystem 8, 9, 14, 15, 16 gelangt. Durch das Einströmen von Kältemitteldampf
mittels Injektor in den Teil 16 des Absorptionssystems kommt die im System enthaltene
arme Lösung in lebhaften Umlauf in Richtung 16, 9, 8, 15, 14 (Pfeilrichtung). Unter
starker Temperaturzunahme der im System enthaltenen Lösung erfolgt die Anreicherung
mit Kältemittel, bis ein bestimmter einstellbarer Betriebsdruck erreicht ist. Das
Kühlwasserventi144, das auf diesen Betriebsdruck eingestellt ist, setzt dien Kühlwasserfluß
vorzugsweise im Gegenstrom zum Lösungsumlauf in Tätigkeit.
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Nunmehr erfolgt die weitere Anreicherung der Lösung bei konstantem
Druck durch Abkühlung der Lösung: Die Arbeitsperiode ist beendet, wenn der Inhalt
des Sammelgefäßes 7 erschöpft ist. Dies wird am Flüssigkeitsstandanzaiger 34 des
Behälters 8 erkannt, wenn die obere Marke 45 erreicht ist. Während dieser Arbeitsperiode
des Kältespeichersystems B wird der Betrieb der Absorptionskältemaschine nicht b@eeinflußt.
Wenn die AnreÄcherung während der Arbeitsperiode des Kältespeichersystems nach den
eingestellten Betriebsbedingungen so stark vorgenommen wird, daß während der Regeneration
durch das Zuströmen der reichen Lösung über die Leitung 18 zum Absorptionssystem
A eine Drucksteigerung erfolgt, ist die Anordnung automatischer in Wechselwirkung
stehender Ventile 46 und 13 vorgesehen. Bei Druckanstieg imAbsorptionssystem A öffnetVentil
46 und leitet einen Teilstrom armer Lösung aus der Leitung 12 zum Absorptionssystem
A, wodurch der unerwünschte Druckanstieg ausgeglichen wird. - Ein besonderer Vorteil
der Erfindung besteht auch darin, daß eineIsolierung weitgehend entfällt.
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Die in Fig. i dargestellte Absorptionsanlage A mit Speichersystem
B kann auch als Wärmepumpe, etwa zur Aufwärmung von Heizungswasser, ;in Verbindung
z. B. mit einer Strahlungsheizung für Wohn- undBüroräume, betrieben werden. DerVerdampfer
io wird dann als Wasserkühler ausgehildet, in dem z. B. Grundwasser oder Flußwasser
durch das verdampfende Kältemittel abgekühlt wird. Bei geringem Wärmebedarf, z.
B. während der Nacht, wird nur eine geringe Menge Kältemittel über Leitung 26 und
das geöffnete Ventil 4o dem Verdampfer io zugeführt,-verdampft dort und gelangt
über Leitung 31, S.augdruckregler 32 und Ventil 41 in das Umlaufsystem 16, 9, 8
und 15 c:es Zusatzabsorbers. Im übrigen verläuft die Regenerierung der Lösung im
Behälter 8 in entsprechender Weise, wie oben beschrieben, nur mit dem Unterschied,
daß - wie schon erwähnt - die Ventile q.o und 41 geöffnet sind und ein kleiner Strom
Kältemittel über den Verdampfer in den Absorber 9 gelangt. Der größte Teil .des
aus der Regenerierung gewonnenen Kältemittels wird im Behälter? gespeichert. Das
Ende der Regenerierung wird etwa am frühen Morgen erreicht sein, sö daß der
Speicherbehälter 7 mit Kältemittel gefüllt ist. Wenn nun am frühen Vormittag der
größere Wärmebedarf einsetzt, wird Ventil 40 entweder von Hand oder automatisch
in Abhängigkeit von der benötigten Vorlauftemperatur mehr geöffnet und, damit der
volle Kältemittelstrom in den Verdampfer gegeben, der dann in Form von Dampf über
Leitung 31, Saugdruckregler 32 und Ventil 41 in das Umlaufsystem des Absorbers 9
gelangt. Die bei der Absorption entstehende Wärme wird an das umlaufende Heizungswasser
abgeführt, so daß der Wärmebedarf gedeckt wird. Das Ventil 44 wird. jetzt in Abhängigkeit,
beispielsweise von der Ablauftemperatur des Heizungswassers, so betätigt, daß die
gewünschte Vorlauftemperatur eingehalten wird. Im übrigen werden die schon obere
beschriebenen Regelgeräte in sinngemäßer Anwendung betätigt.
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Die geschilderte Arbeitsweise der als Wärmepumpe betriebenen Absorptionsanlage
mit Wärmespeicher hat den Vorteil; daß - ähnlich wie bei der Kältespeicherung -
die eigentliche Absorptionsanlage
fü@- eine Durchschnittsleistung
und nicht für die Höchstleistung ausgefühirt werden kann, so daß die Anschaffungskosten
herabgesetzt werden. Da gerade der Heizbetrieb sehr große Schwankungen im Wärmebedarf
aufweist und ferner die als Wärmepumpe- arbeitende Absorptionsanlage möglichst billig
sein muß, bietet diese Art der Wärmespeicherung große wirtschaftliche Vorteile.
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Schließlich ist noch darauf aufmerksam zu machen, daß man .eine derartige
Absorptionsanlage sowohl zur Kälteerzeugung wie zur Wärmeerzeugung benutzen kann.
Da vielfach cler Kältebedarf wie auch der Wärmebedarf großen Leistungsänderungen
und zeitlichen Schwankungen unterworfen sein kann, ist durch die erfindungsgemäße
Anwendung der Kälte- und der Wärmespeicherung mit Hilfe * einer kontinuierlichen
Absorptionsanlage eine fast unbegrenzte Anpassung an die gegebenen Verhältnisse
möglich.
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Eine andere erfindungsgemäße Ausführung der Kältespeicherung ist nach
Fig. a möglich, in der ebenfalls eine kontinuierlich arbeitende Absorptionskälteanlage
mit normaler Lösungspumpe dargestellt ist, die mit zusätzlichen Einrichtungen zur
Kältespeicherung ausgestattet ist. DieAbsorptionskälteanlage besteht aus dem beispielsweise
mit Dampf beheizten Austreeiber 5o, mit darüber angeordneter Trennsäule und Dampfkühler
51 (Dephlegmator), dem Verflüssiger 52, einem große Speicherbehälter 53 für
das Kältemittel, einem Kälteaustausches 5q., in dem das flüssige Kältemittel durch
die kalten Dämpfe unterkühlt wird, dem Drosselventil 55, demVerdampfer 56 und der»
Absorber 57 sowie der normalen Lösungspumpe 58, dem Temperaturwechsler 59 und dem
Lösungs= regelventil 6o. Dde zusätzliche Einrichtung zur Kältespeicherung besteht
aus dem schon erwähnten Speicherbehälter 53, einem großen Lösungsmittelspeicher
61, mit einem zusätzlichen Absorberkühlsy stem 62 und einer besonderen Umlaufpumpe
63 Diese Absorptionskälteanlage kann, solange Heizdampf zur Verfügung steht, wie
eine normale Anlage betrieben werden, während zur Zeit des Heizdampfausfalles die
Kälteerzeugung mit Hilfe der Speicherbehälter des Zusatzabsorbers und der Zusatzpumpe
bewirkt wird. Wenn Heizdampf (AD-dampf) zurVerfügung steht; wird dieAbsorptions
kälteanlage in Betrieb genommen und der Austreiber 5o beheizt. Das ausgetriebene
und im Verflüss.iger 52 niedergeschlagene Kältemittel gelangt. in den Kältemdttelspeicher
53, dort verbleibt ein Teil als Vorrat, während ein anderer Teil über den Kälteaustausches
54 und das Regelventil 55 in den Verdampfer 56 strömt und dort die gewünschte Kälte
leistet.
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Anschließend werden die Kältemitteldämpfe im Absorber 57 absorbiert
und dann in Form* der angereicherten Lösung von der Lösungspumpe 58 abgesaugt
und über das Dampfkühlersystem 51 und den Temperaturwechsler 59 in den Austreiber
zurückgefördert. Bei Beginn dies Kältebetriebes ist in dem Lösungsspeicherbehälter
61 eine große Menge stark konzentrierter Kältemittellösung ent-'halten. Die Lösungspumpe
58 wird daher eine größere Lösungsmittelmenge, als sie der vom Verdampfer zum Absorber
strömenden Kältemittelmenge entspricht,. absaugen und zum Austreiber befördern.
Die Lösungspumpe muß daher in ihrer Förderleistung in einem großen Bereich regelbar
sein, was beispielsweise bei Verwendung von Kreiselpumpen mittels des Drosselschiebers
65 in der Druckleitung der Pumpen geschehen kann. Das zusätzlich aus dem Speicherbehälter
in den Austreiber beförderte und dort ausgetriebene Kältemittel wird dann, wie schon
geschildert, in den Kältemittelspeicher 53 verlagert, so daß gegen Ende der Betriebsperiode
ein größerer Kältemittelvorrat vorhanden ist.
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Bei Ausbleiben des Heizmittels wird die Heizdampfleitung geschlossen
und die Lösungspumpe 58 abgestellt, die Ventile 6q. und 65 an der Lösungspumpe geschlossen,
ebenso das Regelventil 55 und gegebenenfalls auch das Kühlwasser für Verflüssigerund
Absorber abgestellt. Wenn nun Kälte aus der Speicherung benötigt wird, isst die
Umlaufpumpe 63 .in Betrieb zu nehmen, wobei die Ventile 66, 67 und 68 geöffnet werden
und das Kühlwasser für dien Absorber angestellt wird. Jetzt kann das Regelventil
55 geöffnet werden, so daß Kältemittel aus = dem Speicherbehälter 53 in den Verdampfer
gelangt, dort verdampft und anschließend im Absorber 57 und im Lösungsspeicherbehälter
61 absorhiert wird. Die im Absorbersystem 57 und 61 umlaufende Lösung reichert
sich .immer stärker mit dem Kältemittel an, bis sie die vorgesehene. Endkonzentration
erreicht hat. Um eine möglichst hohe Endkonzentration zu erzielen rund die Absorptionswärme
rasch abzuführen, ist der Speicherbehälter mit einem zusätzlichen Absorberkühlsystem
62 ausgestattet.
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Durch diese Speicherung von Kältemittel und Lösungsmittel in den Behältern
53 und 61 ist auch bei Ausfallen des Heizmittels ein Kältebetrieb möglich.
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Ähnlich wie bei der Schaltung nach Fig. z kann diese Absorptionskälteanlage
auch so betrieben werden, d.aß bei durchgehender Beheizung desAustreibers 50 die
normale Absorptionsanlage dauernd durcharbeitet und die in Zeiten geringeren Kältebedarfes
im Behälter 53 aufgespeicherte Kältemittelmenge für die Deckung der Leistungsspitzen
zu :bestimmten Betriebszeiten benutzt wird.. Bei dieser Betriebsweise ist es zweckmäßig,
während der Zeiten geringeren Kältebedarfes und nachdem die im Lösungsspeicherbehälter
zusätzlich vorhandene Kältemittelmenge durch Absaugen, Austreiben und Verflüssigen
in den Kältemittelspeicher 53 verlagert worden ist, den Lösungsspeicherbehälter
durch Schließen der Ventile 69 und 65 abzuschalten und die im Absorber 57 angereicherte
Lösung über Ventil 7o der Lösungspumpe 58 zuzuführen. Beim Auftreten des Kältebedarfes
wird dureh stärkeres öffnen des Regelventils 55 dem Verdampfer mehr Kältemittel
aus dem Speicherbehälter 53 zugeführt, die Umlaufpumpe 63 nach
Öffnen
der Ventile 66, 67 und 68 angestellt, Ventil 65 geöffnet und 70 geschlossen.
Die vermehrte Kältemittelmenge wind durch die im Speicherbehälter 61 enthaltene
große Menge armer Lösung zusätzlich absorbiert, ohne daß die Absorptionskälteanlage
größere Leistungen :hergeben muß.
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Auch bei der Schaltung nach Fig. 2 lassen sich in zweckentsprechender
Weise Niveauregler, Druckregler, Saugdruckregler und sonstige Regelgeräte zum selbsttätigen
Betrieb der Anlage anwenden. Ebenso kann man diese Anlage zur Speicherung von Wärme
benutzen, wenn man sie als Wärmepumpe betreibt.
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Es ist auch möglich, die hier beschriebene Kältespeicherung mit einer
zusätzlichen Kältespeicherung durch Eisansatz in einem Süßwasserkühler zu kombinieren.
Der Verdampfer 46 wird dann als Süßwasserkühler ausgebildet, wobei das Rohrschlangensystem
dieses Kühlers mit reichlicher Fläche versehen ist, damit sich während' des normalen
Kältebetriebes an den Rohrschlangen in bekannter W eise ein Eisansatz bilden kann,
der dann bei Auftreten von erhöhtem Kältebedarf aber abschmilzt und dadurch eine
zusätzliche Kälteleistung abgibt. Dieses Verfahren ist natürlich nur dann möglich,
wenn die benötigte Kälte bei Temperaturen über o° C erzeugt werden soll. Die Arbeitsweise
einer solchen Absorptionskälteanlage mit der beschriebenen Kältespeicherung und
zusätzlichen Kältespeicherung durch Eisansatz an Süßwasserkühler vollzieht sich
dann derart, daß bei Beginn des Kältebetriebes in dem Lösungsspeicherbehälter eine
große Menge stark konzentrierter Ammoniaklösung enthalten ist. Zunächst wird die
Absorptionsanlage unter-diesenUmständen bei verhältnismäßig hoher Verdampfungstemperatur
arbeiten, so daß auch der Druck im Verdampfer .und Absorber verhältnismäßig hoch
ist. Mit zunehmender Eisbildung an den Rdhrschlangen geht die Verdrampfungstemperatur
und damit der Verdampferdruck herunter, und damit wird auch die Konzentration der
Lösung vermindert. Es wird daher in zunehmendem Maße mehr Ammoniak ausgetrieben
und verflüssigt als der Süßwasserkühler verarbeiten kann, so daß sich im Ammoniaksammelbehälter
53 nach und nach ein kleiner Vorrat an flüssigem Ammoniak speichert. Gegen Ende
der Betriebsperiode wird in diesem Speicherbehälter ein größerer Kälternittelvorrat
vorhanden sein: Wenn nun die Absorptionsanlage infolge Dampfmangels abgestellt wird,
kann die erforderliche Kälteleistung zunächst aus dem Speichervorrat der Eisschicht
an dem Rohrschlangemsystem des Verdampfers 56 entnommen werden. Ist diese Eisschicht
abgeschmolzen und die Süßwassertemperatur .in dem Kühler auf etwa 3 bis 4° C angestiegen,
so wird entweder von Hand oder automatisch das Regelventil 55 wieder geöffnet, so
daß flüssiges Kältemittel in den Verdampfer gelangt und dort verdampft. Dann werden
- wie oben beschrieben - die Umlaufpumpe 63 und das Kühlwasser für den Absorber
angestellt und der zusätzliche Kältespeicherbetrieb aufgenommen. Das Verfahren zur
Speicherung von Kälte oder Wärme nach Fig. 2 ist nicht nur auf Absorptionsanlagen
beschränkt, die mit Ammoniak als Kältemittel und wäBrigerAmmoniaklös.ung als Lösungsmittel
arbeiten, sondern auch mit anderen Stoffpaaren ausgeführt werden. Insbesondere gilt
das für Absorptionsanlagen, die mit Wasser als Kältemittel bzw. Arbeitsmittel und
entweder mit wäßrigen Salzlösungen (Lithiumbromid oder Lithiumchlorid) oder alkalischen
Lösungen (Natronlauge, Kalilauge) als Absorptionslösung betrieben und vor allem
für Süßwasserkühlung und für Klimatisierung benutzt werden. Hierbei sind für die
Ausführung der einzelnen Apparate zweckentsprechende Konstruktionen zu verwenden,
die von den in Fig. i bzw. 2 gezeigten Bauarten abweichen können, ohne an dem Erfindungsgedanken
etwas zu ändern. Auch können andere Regelgeräte in anderen Kombinationen verwendet
werden. Der Vorteil der Anwendung von Wasser als Arbeitsmittel oder eines sonstigen
Niederdruck-Arbeitsmittels (z. B. bestimmte Freone) besteht darin, daß die Speicherbehälter
53 und 61, wie auch die übrigen Apparate der Anlage, als drucklose Gefäße ausgeführt
werden können und daher sowohl billig wie auch ungefährlich sind:.