DE958328C - Antioxydationsmittel fuer Isolieroele - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 14. FEBRUAR 1957

S 31412 IVc j23c

Die in der Elektrotechnik verwendeten Isolieröle neigen bekanntlich bei Luftzutritt und erhöhter Temperatur stark zur Oxydation. Um die Oxydation zu vermeiden oder wenigstens zu verlangsamen, wurden schon verschiedene Wege beschriften. So wurden die Isolieröle schon in vollkommen gegen die Außenluft abgeschlossenen Behältern eingebracht, wobei über dem ölspiegel gegebenenfalls noch ein aus inertem Gas bestehendes Gaspolster vorhanden sein konnte, oder es wurden dem Isolieröl sogenannte Inhibitoren, die die Aufgabe hatten, die Oxydation zu verlangsamen, beigemischt. Da die Oxydation bekanntlich über eine Peroxydstufe verläuft und die dabei entstehenden Stoffe auf Cellulose enthaltende Stoffe, z. B. Papier, Baumwolle, die in der Elektrotechnik meist als Isoliermaterial Verwendung finden, schädlich einwirken, können die vorgenannten Maßnahmen im praktischen Betrieb wenig befriedigen, da doch eine langsame Zerstörung der Cellulosestoffe eintritt.

Auch Antioxydantien, die die im Isolieröl entstehenden Peroxyde zerstören sollten, konnten in der Praxis nicht voll befriedigen, weil mit ihnen keine ausreichenden Ergebnisse erzielbar waren. So wurde beispielsweise bei Verwendung von Ferrosulfat als Antioxydans in Form einer Paste stets eint, Verseifungszahl festgestellt, die noch sehr hoch lag. Demgegenüber noch weit ungünstiger erwies sich Ferrisulfat, das gleichfalls schon a's Antioxydans vorgeschlagen wurde, weil durch diesen StoT die Ölalterung geradezu begünstigt wurde. Damit nun bei Verwendung von

Ferrosulfat als Antioxydans dieses unter der Einwirkung der im Isolieröl vorhandenen Peroxyde sich nicht in das nachteilige Ferrisulfat umwandelt, wird gemäß der Erfindung die Verwendung einer bei 120 bis ijo° C getrockneten Paste aus ioo Gewichtsteilen Ferrosulfat, 50 Gewichtsteilen Eisenpulver und 30 Gewichtsteilen elektrischem Isolieröl als Antioxydans für Isolieröle empfohlen. Da bei diesem Antioxydans das Ferrosulfat in ständiger inniger Berührung mit dem Eisenpulver steht, wird das Vorhandensein von Ferrosulfat auf lange Zeit, nämlich bis zur völligen Aufzehrung des Eisenpulvers sichergestellt. Die innige dauernde Aneinanderbindung von Ferrosulfat und Eisenpulver wird durch den verwendeten Isolierölzusatz bewirkt. Da durch die erfindungsgemäße Trockenbehandlung eine eventuell anteilige Feuchtigkeit ausgetrieben ist, ist die bei der durchgeführten Trockenbehandlung erhältliche Masse nicht nur be-

ao sonders wirksam, sondern vor allem auch bequem verwendbar, da sie unschwer an einer geeigneten Stelle im Isolieröl, ζ. B. in einem Transformatorkessel unterbringbar ist. Die für den jeweiligen Verwendungszweck erforderliche Beimengungsmenge ist in einfacher Weise durch Versuche feststellbar.

Die Überlegenheit des erfindungsgemäßen Antioxydans gegenüber Ferrosulfat allein zeigt die nachstehende Gegenüberstellung:

Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Paste, bestehend aus 183 g FeSO₄ 7aq+5og Ferrum reductum + 30 g Transformatorenöl, bei i6o° C 4 Stunden unter Stickstoff getrocknet, wurde nach Durchführung des bekannten Baader-Alterungstestes eine Verseifungszahl von 0,08 mg KOH/g Öl gemessen. Demgegenüber wurde bei Verwendung von 183 g FeSO₄ · 7 aq, das in gleicher Weise getrocknet wurde, eine Verseifungszahl von 0,22 festgestellt. Damit steht fest, daß die für die Oxydation primär im Isolieröl vorhandenen Peroxyde sowie die laufend gebildeten Peroxyde mit der erfindungsgemäßen Paste unschädlich gemacht wurden. Beachtenswert ist noch, daß weitere Oxydationsprodukte durch die Verseifungszahl nicht nachweisbar waren.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verwendung einer bei 120 bis 170⁰ C getrockneten Paste aus 100 Gewichtsteilen Ferrosulfat, 50 Gewichtsteilen Eisenpulver und 30 Gewichtsteilen elektrischem Isolieröl als Antioxydationsmittel für Isolieröle.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschrift Nr. 425 051; schweizerische Patentschrift Nr. 109 188;
   USA.-Patentschriften Nr. 2 321 307, 2 115 781; französische Patentschriften Nr. 806 840,
   777390, 977 9⁶⁶. 575 611;

   britische Patentschrift Nr. 269 242;

   Kalichewsky: Chemical Refining of Petroleum (1942), S. 391 und 4S0.