DE958169C - Maschine zur Herstellung feinstzerteilter Mischungen, Dispersionen oder Emulsionen - Google Patents
Maschine zur Herstellung feinstzerteilter Mischungen, Dispersionen oder EmulsionenInfo
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Description
AUSGEGEBEN AM 14. FEBRUAR 1957
Sch 3682 III 15OC
oder Emulsionen
Zusatz zum Patent 902
Gegenstand des Hauptpatents 902 708 ist eine Maschine vom Typ der Kolloidmühlen zur Herstellung
von feinstzerteilten Mischungen, Dispersionen oder Emulsionen, bei denen das Gut zunächst
vorzerkleinert und dann feinstzerkleinert wird, wobei dieser letzte Teil der Vorrichtung aus
einem in einem innen verzahnten Gehäuse umlaufenden verzahnten Rad (Schlitzkammei·) und einem
dazu im Nebenschluß liegenden Arbeitsraum (Wälzkammer) besteht, so daß gröbere Teilchen so lange
in den beiden Kammern in eine Wirbelbewegung versetzt werden, bis ihre Teilchengröße annähernd
die Größe der feinsten austragsfähigen Teilchen hat. Eine besondere Ausgestaltung der Maschine nach
dem Hauptpatent besteht darin, daß der Gutzulaß zu der Feinstzerteilungsvorrichtung düsenförmig
ausgebildet ist. Diese Zulaßdüsen wirken wie eine Kavitationspfeife, die im Rhythmus des Kammerwechsels
gedrosselt und geöffnet werden, und ergeben eine sehr feine Aufteilung des durchströmenden
Arbeitsgutes.
Die technische Anordnung der Erfindung besteht zunächst darin, daß in den Zahnlücken des Schlitzkammersystems
den Gutstrahlen entgegengerichtete Schneiden angebracht sind. Das aus den einzelnen
Düsen des Düsensystems ausströmende Arbeitsgut
trifft auf die Schneiden und wird hierbei zerteilt. Im Augenblick des Vorbeiganges einer Düse an
einer derartig ausgestalteten Zahnlücke wirkt das System aus Düsen und Schneiden wie eine Flüssig-5.
keitspfeife.
Die Schneiden sind nach der Erfindung lageneinstelibar
angeordnet. Hierdurch kann die Wirkungsweise des Düsenschneidensystems auf die jeweiligen
Eigenschaften des Arbeitsgutes eingestellt ίο werden. Die Lageveränderung der Schneiden kann
mit beliebigen Mitteln, wie sie in der Technik allgemein gebräuchlich sind, durchgeführt werden.
Beispielsweise kann man die Schneiden in Schrägschlitzen eines ringförmigen Trägers haltern, wobei
die Lageveränderung durch eine Drehbewegung des Ringes erfolgt. Andererseits kann auch jede
Schneide für sich gesondert einstellbar sein. Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können
die das Schlitzkammer system beiderseits begrenzenden Zähne, selbst auf der Eintrittsseite schneidenförmig
ausgebildet sein. Bei dieser Einrichtung der Erfindung wird der Düsenstrahl an den Schrägflanken
der Zähne rhythmisch schwächer und stärker gedrosselt. Eine derartig ausgebildete Vorrichtung
ist erfahrungsgemäß besonders zur Herstellung von Feinstemulsionen geeignet.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht der Rotor aus einem System von wenigen, beispielsweise
vier Düsen. Bei dieser Ausgestaltung laufen die Düsen auf einem — beispielsweise kreuzförmig
ausgebildeten vierarmigen — Rotor um. In bekannter Weise können die Düsen in ihrem Abstand
zu den Schneiden variabel ausgebildet sein. Zwecks weiterer Vereinfachung des Schlitzkammersystems
kann dieses nach der Erfindung als ein Sacklochkammersystem unter Verzicht auf die seitliche Erweiterung
der Arbeitskammern durch besondere Wirbelräume ausgebildet werden.
Die Feinstzerteilungswirkung in der Zusammenarbeit von Düsen und Schneiden ist derartig, daß
diese seitliche Erweiterung der Arbeitskammer in •Fortfall kommen kann. Bei der konstruktiven
Durchgestaltung des Düsensystems hat sich besonders eine solche Anordnung bewährt, bei welcher
die Düsen einzeln oder gruppenweise am Rotorkörper oder an der Drehachse austauschbar angeordnet
sind. Hierbei kann durch verschieden stark dimensionierte Distanzstücke zwischen den einzelnen
Düsen bzw. Düsengruppen die Stellung der Düsen zur Zentrierachse genau eingehalten werden.
Auf der gleichen Eebene der konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung liegt es, das Düsensystem
als einen Ringkörper auszubilden, der aus düsenbesetzten Segmenten und vorzugsweise düsenlosen
Distanzsegmenten von wahlweise verschiedenen Dicken zusammengesetzt ist, um durch Änderung
der Distanzsegmente und Dicke den Ringradius und damit die Weite des Arbeitsspaltes zwischen
Düsenöffnung und Kammersystem einstellen zu können.
Ferner können die Düsenkörper keilnut- oder kegelförmig ausgebildet und die Düsenkörpersitze
ebenfalls dergestalt keilnut- oder kegelförmig ausgebildet werden, daß die Düsenkörper mit der
Kegel- oder Keilspitze nach außen im Düsenkörper Platz finden. In diesem Falle saugen sich die einzelnen
Düsen unter Einwirkung der Zentrifugalkraft in ihrem Sitz selbsttätig fest. In entsprechender
Weise können auch die Schneiden und die Innenverzahnungen des Gehäuses austauschbar ausgebildet
werden, damit sie bei Abnutzung oder in Anpassung an die Eigenschaften eines bestimmten
Arbeitsgutes schnell ausgetauscht bzw. eingestellt werden können.
Die vom Behandlungsgutstrahl beanspruchten Teile, wie Düsen und Schneiden oder zumindest
ihre Köpfe, können aus hochverschleißfesten Materialien hergestellt werden.
Eine weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Maschine besteht auch darin, daß der
Träger des Düsensystems einen Ring mit keilnutförmigen Innenausdrehungen und einer Vielzahl
von radialen, zylindrischen Bohrungen aufweist, die als Düsen im Sinne der Erfindung wirken. Im
Sinne der Erfindung liegt es auch, die Schneiden auswechselbar anzuordnen. Ferner können in dem
Kammersystem resonanzfähige Schwingkörper (Membranen) vorgesehen werden.
Da die Feinstzerteilungsleistung der erfindungsgemäßen Maschine etwa von zwei Umständen,
nämlich der Durchflußgeschwindigkeit des Gutes durch die Düsen und von der Frequenz der Spannungswechsel
innerhalb des Schneidenkammersystems, abhängig ist, so kann die Durchflußgeschwindigkeit
im Wege einer Abänderung der Drehzahl des Düsensystems allein oder im Zusammenhang
mit einer Verlängerung der Dreharme, auf denen sich die Düsen befinden, variiert
werden. Die Teilung der Innenverzahnung des Schneidensystems kann im Zusammenwirken mit
der Drehzahl zu einer Abwandlung der Spannungswechselfrequenz ausgenutzt werden. Es ist in vielen
Fällen zweckmäßig, diese Frequenz der Spannungswechsel auf die Eigenschwingung (Resonanz)
des Behandlungsgutes bzw. einer seiner Komponenten abzustellen. Demgemäß können die Schneiden
auch als resonanzfähige Schwingkörper ausgebildet werden.
Die erfindungsgemäße Maschine kann so gestaltet sein, daß das Kammersystem an einem um- no
laufenden und das Düsensystem an einem ruhenden Maschinenteil angebracht ist, während andererseits
auch das Kammersystem außerhalb des Düsensystems umlaufen kann.
Bei einem stehenden Düsensystem erfolgt die Förderung des Gutes durch Eigengefälle oder unter
Druck. Das Düsensystem kann dabei außerhalb oder innerhalb des außen- bzw. innenverzahnten
umlaufenden Schneidensystems liegen. In diesem Sinne können in der Vorrichtung Mittel zur Druckförderung
des Gutes zum Düsensystem vorgesehen sein. Nach der Erfindung 'ist es auch möglich,
beide Systeme auf gegenläufigen Trägern anzuordnen.
Die Maschine kann erfindungsgemäß ferner auch mit getrennten Gutzulässen für verschiedene Ar-
beitsgutbestandteile versehen sein, wobei jeweils einem Arbeitsgutbestandteil ein System aus einer,
oder wenigen Düsen zugeordnet ist. Diese Arbeitsweise hat sich besonders zur Überwindung der
Reaktionsschwelle bei chemischen Reaktionen bewährt. Nach der Erfindung können mehrere Emulgiermaschinen,
wie sie in den einzelnen Konstruktionen im vorstehenden behandelt wurden, in einer
gesamten Fabrikatiohsanordnung vermittels mehrerer Verbindungsleitungen so miteinander verbunden
werden, daß zunächst jeder Arbeitsgutbestandteil für sich in einer Maschine und anschließend
alle Bestandteile in einer Maschine gemeinsam behandelt werden. Durch das Arbeiten
in einer solchen Maschine kann der Ablauf chemischer Reaktionen wesentlich verbessert werden,
insbesondere können bei der Verarbeitung von einer ganzen Reihe von Mischungsbestandteilen immer
diejenigen Bestandteile getrennt miteinander in so Reaktion gebracht werden, die eine besondere
Affinität zueinander besitzen. In einer solchen Vorrichtung lassen sich vielstufige Reaktionen schrittweise
durchführen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können mehrere unterschiedliche Dispergiersätze
übereinander auf einer einzigen Welle angeordnet sein, wobei jeder einzelne Satz die Merkmale einer
der verschiedenen, vorstehend beschriebenen Konstruktionen aufweist.
Es kann auch ferner als letzte Arbeitsstufe auf der Welle der Emulgiermaschine eine Trennschleuder
beliebiger Bauart angeordnet werden. Bei einer solchen Anordnung läßt sich in einem gewünschten
Umfang die Trennung eines oder mehrerer Bestandteile des Behandlungsgutes in einem
kontinuierlichen Arbeitsablauf im Zusammenhang mit der eigentlichen Emulgier- oder Dispergierarbeit
durchführen.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsfbrmen der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt
Fig. ι eine Ausführungsform einer Maschine zur Durchführung der Erfindung in schematischer Darstellung
und teilweise im Schnitt,
Fig. 2 eine abgeänderte Ausführungsform einer solchen Maschine in gleicher Darstellung wie in
Fig.. i,
Fig. 3 eine dritte Ausführungsform einer solchen Maschine in gleicher Darstellung wie in Fig. ι
und 2,
Fig. 4 eine Teildraufsicht auf das Düsen- und Kammersystem der Maschine nach Fig. i,-
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V der Fig. 4.
Fig. 6 eine Teildraufsicht auf eine abgeänderte Ausführungsform des Düsen- und Kammersystems
der Maschine nach Fig. i,
Fig. 7 einen Schnitt längs der Linie VlI-VII der
Fig. 6,
Fig. 8 eine Teildraufsicht auf eine weitere Ausführungsform des Düsen- und Kammersystems der
Maschine nach Fig. i,
Fig. 9 einen Schnitt längs der Linie IX-IX der Fig. 8,
Fig. io eine Teildraufsicht auf eine weitere Ausführungsform
des Düsen- und Kammersystems der Maschine nach Fig. 1,
Fig. 11 einen Schnitt längs der Linie XI-XI der
Fig. 10,
Fig. 12 eine Teildraufsicht auf eine andere Ausführungsform
des Düsen- und Kammersystems der Maschine nach Fig. 1,
Fig. 13 einen Schnitt längs der Linie XIII-XIII
der Fig. 12,
Fig. 14 eine Teildraufsicht auf eine andere Ausführungsform
des Düsen- und Kammersystems der Maschine nach Fig. 2,
Fig. 15 einen Schnitt längs der Linie XV-XV
der Fig. 14,
Fig. 16 eine Teildraufsicht auf eine andere Ausführungsform
des Düsen- und Kammersystems der Maschine nach Fig. 2, ähnlich der Ausführungsform nach Fig. 10,
Fig. 17 einen Schnitt längs der Linie XVII-XVII der Fig. 16,
Fig. 18 eine Teildraufsicht auf eine andere Ausführungsform
des Düsen- und Kammersystems der Maschine nach Fig. 2,
Fig. 19 einen Schnitt längs der Linie XIX-XIX der Fig. 18.
Die dargestellten-Maschinen entsprechen in ihrem Grundaufbau den Dispergier- und Homogenisiermaschinen,
die in der Technik der Massenaufbereitung bekannt sind. Sie wurden daher aus Gründen
besserer Übersichtlichkeit nur schematisch und bezüglich derjenigen Teile dargestellt, die für die
Durchführung der Erfindung besonders ausgestaltet sind.
Die erfindungswichtigen Einzelheiten wurden bei allen Ausführungsformen mit folgenden Bezugsziffern versehen: der Düsensystemträger mit 1, der
Kammersystemträger mit 2, die Düsenöffnungen mit a, die Kammern mit b, die Düsen selbst mit c,
der Arbeitsspalt mit d, die Schneiden mit e.
Die Dispergiermaschine nach Fig. 1 umfaßt den Antriebsmotor 3 in Form eines üblichen Ständermotors
und die eigentliche Dispergiervorrichtung, deren Gehäuse 4 auf dem Motorflansch befestigt ist.
Der Düsensystemträger 1 ist mit der Motorwelle direkt oder gegebenenfalls über ein festes oder
regelbares Über- oder Untersetzungsgetriebe verbunden. Im Kraftweg zwischen der Motorwelle und
dem Düsensystemträger 1 können fernerhin Schaltoder Überlastungskupplungen angeordnet sein. Derartige
Getriebe- und Kupplungsanordnungen sind an sich bekannt und wurden nicht im einzelnen dargestellt.
Im Gehäuse 4 ist ein Einsatzteil 2 vorgesehen, der das Kammersystem trägt. Auf der Maschinenoberseite
ist der Einfüllbehälter 5 für das Arbeitsgut angeordnet.
Das Dispergiersystem besteht aus den umlaufenden Düsen c und den gehäusefesten Kammern b.
Die einzelnen Düsen c bestehen aus hochverschleißfestem Material, wie Hartmetall od. dgl., und besitzen
eine schwach konische Außenform. Sie sitzen is$
gruppenweise, z. B. zu je dritt, in passenden Konus-
bohrungen eines Ringsegmentes 8. Die Unterteilung des Düsenträgers in Ringsegmente erleichtert die
Herstellung der konischen Bohrungen vom Ringinnern her und wird daher nur so weit getrieben,
als es hierfür zweckmäßig ist. Die Ringsegmente werden vorzugsweise aus einem vollen Ring ausgesägt.
Hierbei entsteht zwar Schnittverlust; dieser kann aber durch ein oder mehrere Distanzstücke
entweder vollständig oder teilweise ausgeglichen ίο werden. Im letzteren Falle tritt eine Verkleinerung
des Ringdurchmessers und damit eine beeinflußbare Änderung des Abstandes zwischen Düsenöffnung
und Kammersystem, d. h. des Arbeitsspaltes des Dispergiersystems, ein. Die mit Halteeinsätzen 9
versehenen Ringsegmente 8 werden, wie aus Fig. 5 ersichtlich ist, zwischen dem Oberteil 10 und dem
Unterteil 11 des Düsensystemträgers 1 mittels Schrauben 12 gehalten. Zwischen den Teilen 10
und Ii befindet sich der Gutzulaß. Das Kammersystem 2 umfaßt bei der Ausführungsform
nach Fig. 4 und S einen kronenverzahnten Ringkörper 2, einen winkelförmigen Abdeckringkörper
13 und einen Gegenring 14, die durch Bolzen 15 zu einem Ganzen verbunden sind,
das in nicht dargestellter Weise im Gehäuse 4 gelagert ist.
Durch die Zahnlücken des Ringkörpers 2 und den Abdeckring 13 entsteht eine Vielzahl von Kammern
b, die nach der Düse c hin offen sind. In jeder Kammer befindet sich ein Schneidenkörper e,
dessen Schaft 16 durch den Abdeckringkörper 13
hindurchragt und von außen her durch an sich bekannte Mittel, z. B. Haltemuttern, lageneinstellbar
ist. Es ist aber auch möglich, alle Schneidenkörper gemeinsam, z. B. mittels Nut und Zapfenexzenter,
einzustellen.
Das Arbeitsgut, z. B. ein zu emulgierendes Flüssigkeitsgemisch, tritt aus dem Einfüllbehälter 5
durch den Gutzulaß zwischen den Rotorteilen 10 und 11 in die Düsen, c, die es unter dem Einfluß der
Zentrifugalkraft mit hoher Geschwindigkeit durchströmt. Solange die Düse einem Zahnkopf des
Kammersystems 2 gegenübersteht, kann das Arbaitsgut nur unter starker Stauung durch den
engen Arbeitsspalt d hindurch in die ringförmige Sammelrinne 17 und von dort in den Austragkanal
bzw. -stutzen 18 strömen. Sobald die Düse in den Bereich einer Zahnlücke, d. h. einer Kammer b, gelangt,
verringert sich der Staudruck in der Düse c 5P zunehmend, und das Arbeitsgut trifft aui die
Schneide e, wobei Düse c und Schneide e die Wirkung
einer Flüssigkeitspfeife ausüben. Die günstigste Wirkung dieses Systems wird dabei durch
Einstellung des Abstandes zwischen Schneide und Düsenöffnung eingeregelt. Bei geeigneter Ausbildung
oder Materialwahl des Schneidenkörpers kann dieser dabei in Resonanzschwingungen gebracht,
d. h. als Membranschwinger ausgenutzt werden. Gleichzeitig wird das Arbeitsgut durch den periodisehen
Wechsel des Staudruckes wie in einer Kavitationspfeife behandelt. Die Druckwelleufrequenz
kann dabei durch die Umlaufgeschwindigkeit geregelt und bei ausreichender Unterteilung des
Kammersystems bis in das Frequenzgebiet des Ultraschalls gesteigert werden.
Die Ausführungsform nach Fig. 2 unterscheidet sich von derjenigen nach Fig. 1 prinzipiell dadurch,
daß der Düsensystemträger 1 im Gehäuse fest angeordnet und der Kammersystemträger 2 mit
der Antriebswelle des Ständermotors 3 direkt oder über Getriebe od. dgl. verbunden ist. Der sonstige
Aufbau der Maschine kann der gleiche wie bei der Maschine nach Fig. 1 sein.
Die Dispergiermaschine nach Fig. 3 weist zwei AntriebsständermotO'ren 3 und 3„ auf, zwischen
denen das eigentliche Dispergiergerät angeordnet ist. Der Fußmotor 3 treibt — direkt oder über
Zwischenelemente — den Düsensystemträger 1 und der Kopfmotor 3S in entsprechender Weise den
Kammersystemträger 2 an. Das Arbeitsgut tritt aus dem Einfüllbehälter 5 von der Seite her durch eine
unter dem Kopfmotor 3a hindurchführende Leitung
19 in die Einfüllkammer 20 und von dort über die
mit Nocken 6 besetzte Vorzerkleinerungskammer in das Düsen- und Kammersystem ein, das beispielsweise
entsprechend der Ausführungsform nach Fig. 4 und 5 ausgestaltet sein kann. Das Fertiggut
verläßt die Maschine durch den Auslaßstutzen 18.
In den Fig. 6 und 7 ist ein Düsen.- und Kammersystem
dargestellt, das im wesentlichen die Merkmale des im Hauptpatent beschriebenen Aufbaues
zeigt. Vor dem Düsen- und Kammersystem befindet sich das Vorzerkleinerungssystem, das aus teils am
Düsensystemträger 1, teils am Kammersystemträger 2 befestigten und in den zwischen den beiden
Trägern gebildeten, kegeligen Arbeitsraum reichenden Nocken 6 besteht. An das Vorzerkleinerungssystem
schließt sich ein als Leit- oder Hcmogenisierspalt wirkender enger Gutzulaß 7 an. Das Dispergiersystem
umfaßt, wie bei der Ausführungsform des Hauptpatentes, eine mit Nocken bzw.
Zähnen besetzte Schlitzkammer und eine darüberliegende, arbeitsmittelfreie Wälzkammer. Die
Düsen c bestehen aus in Träger 1 schräg eingebohrten Kanälen mit verengter Öffnung α. Das Gut
durchströmt den Arbeitsspalt d, nachdem es in oben beschriebener Weise periodischen Stauspannungen
unterworfen war.
Die Ausführungsfarm des Dispergiersystems nach Fig. 8 und 9 entspricht in ihrer Wirkung derj
einigen von Fig. 4 und 5. Der — gegebenenfalls aus Segmenten zusammengesetzte — Düsensystemträgerring·
1 weist auf seiner Innenseite eine keilnutförmige Ausdrehung und eine Vielzahl von
radialen zylindrischen Bohrungen auf. Keilnut und Bohrungen bilden zusammen das Düsensystem; sie
lassen sich auch ohne Aufteilung des Trägerringes auf der Drehbank bzw. Bohrmaschine unschwer
herstellen. Der Düsenring 1 wird, wie bei der Ausführungsform nach Fig. 4 und 5, zwischen dem
Oberteil 10 und dem Unterteil 11 des Düsensystemträgers
mittels Schrauben od. dgl. festgeklemmt Das Gut gelangt von der Achse her zwischen den
Teilen 10 und 11 hindurch zu den Düsen. Das
Kammersystem weist im Gegensatz zu der Ausführungsform nach Fig. 4 und 5 keine Zahnköpfe
auf, sondern eine durchgehende Keilverzahnung, so daß die Schneiden e bis an den Arbeitsspalt d heranwagen.
Das Kammersystem besteht aus dem innenverzahnten Ring 21 und den Abdeckwinkelringen
22 und 23, die durch Bolzen, Klammern od. dgl. zusammengehalten werden. Das Düsensystem
als Ganzes ist im Gehäuse gelagert.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 10 und 11
sind auf der Antriet>smotorwelle nur wenige, z. B.
— wie dargestellt — nur vier Düsen angeordnet. Der Düsenträger besteht aus vier im Kreuz angeordneten Rohren 24, auf deren Außengewinde der
Düsenkopf 25 lageneinstellbar aufgeschraubt ist, um die Breite des Arbeitsspaltes d einregeln zu
können·. Das Kammersystem besteht bei dieser Ausführungsform aus einem — vorzugsweise aus Segmenten
zusammengesetzten — Ring, auf dessen Innenfläche eine Vielzahl von vorzugsweise halbkugeligen Höhlungen bzw. Kammern b angeordnet
ist. Dieses Dispergiersystem wirkt in der Hauptsache wie eine Kavitationspfeife; durch entsprechende
Ausbildung der Zwischenstege und durch die Kammerzahl können Wirkungen wie bei
einer Flüssigkeitspfeife oder wie bei einer Ultraschallpfeife erzielt werden.
Bei dieser Ausführungsform macht es keine besonderen baulichen und betrieblichen' Schwierigkeiten,
das Arbeitsgut unter Druck, z. B. aus einem unter Druckgas stehenden Vorratsbehälter, zuzuführen.
Falls das Düsensystem im Sinne der Maschine nach Fig. 2 stillsteht, kann man auch das
Arbeitsgut mittels Pumpe fördern. Es ist insbesondere auch möglich, jedes Düsenorohr mit einem
unabhängigen Vorratsbehälter zu vereinigen, so daß gewünschtenfalls verschiedene Stoffe ohne
primäre Vormischung verarbeitet werden können. Diese Möglichkeit ist beispielsweise für den Fall
bedeutsam, daß chemische Reaktionen in feinster Verteilung und unter Erzeugung entsprechend
feinstverteilter Reaktionserzeugnisse durchgeführt werden sollen.
Die Fig. 12 bis 19 zeigen verschiedene Ausführungsformen
der Dispergiermaschine nach der Erfindung, bei denen durch entsprechenden Aufbau
derjenige Teil der z. B. in Form von Zentrifugalkraft aufgewendeten Energie, der als Strömungsenergie
des Arbeitsgutes auftritt, wenigstens zum Teil in Bewegungsenergie umgewandelt und damit
z. B. unter Rückführung ins Antriebssystem wiedergewonnen werden kann. Die Halterung und der
sonstige Aufbau der Maschinenteile entsprechen den vorher beschriebenen Ausführungsformen und
wurden daher nur schematisch gezeichnet.
Die Ausfühirungsform nach Fig. 12 und 13 unterscheidet
sich von derjenigen nach Fig. 8 und 9 dadurch, daß sowohl die Düsenkanäle als auch die
Mittelachsen der Kammern b von innen nach außen der durch Pfeil dargestellten Drehrichtung nachlaufen, um den Rückstoßeffekt des ausströmenden
Gutes als Bewegungsenergie in Drehrichtung des Düsenträgeirs 1 auswirken zu lassen. Zwecks günstigster
Ausnutzung dieses Effektes werden die Kammerwände vorzugsweise derart ausgestaltet,
daß sie als Leitflächen wirken, Die Kavitation- und/oder Flüssigkeitspfeifenwirkung werden hierdurch
im wesentlichen nicht beeinflußt.
Die Äusführungsfarm nach Fig. 14 und 15 weist,
wie die Maschine nach Fig. 2, ein feststehendes Düsensystem und ein angetriebenes, umlaufendes
Kammersystem auf. Ein Unterschied im Aufbau besteht darin, daß das Düsensystem als Außenkranz
und das Kammersystem als Innenkranz angeordnet sind. Die Düsen α und die Mittelachsen
der Kammern b sind derart schräg angeordnet, daß sie in bezug auf die Maschinenachse von innen
nach außen der durch Pfeil gekennzeichneten Drehrichtung nachlaufen. Das durch Pumpe, Preßgas
od. dgl. aus. dem Einlaßringkanal 5 durch die Düsen α geförderte Arbeitsgut beaufschlagt die
Kammern wie in einer Turbine, so daß die Druckenergie zum Teil als Maschinenbewegungsenergie
wiedergewonnen wird.
Der grundsätzliche Aufbau der Ausführungsfarm nach Fig. 16 und 17 entspricht demjenigen der
Maschine nach Fig. 10 und 11 mit einem kleinzahiligen,
umlaufenden Düsensystem α und feststehenden (Außenkranz-) Kammersystem b. Durch
passende Schrägstellung der Düsenbohrungen und der Mittelkammern wird auch hier der Rückstoßeffekt
des unter Zentrifugalkraftwirkung ausströmenden Arbeitsgutes zur Energieeinsparung ausgenutzt.
Die Ausführungsform nach Fig. 18 und 19 zeigt
die kinematische Umkehrung der Maschine nach Fig. 16 und 17: Die einzelnen Düsen α stehen fest,
und das Kammersystem b läuft um. Die Schrägstellung der Düsenbohrungen und der Mittelachsen
der Kammern ist derart, daß bei Umlauf im Uhrzeigersinn (s. Pfeil) die Strömungsenergie des
unter Druck zugeführten Arbeitsgutes zum Teil in Antriebsenergie für das Kammersystem umgewandelt
wird.
Claims (19)
1. Maschine zur Herstellung feinstzerteilter
Mischungen, Dispersionen oder Emulsionen mit strahlenförmigem Gutaustritt aus einem Düsensystem
in ein gegenüberliegendes Schlitz- no kammersystem nach Patent 902 708 bei Relativdrehung
der Systeme zueinander, gekennzeichnet durch in den Zahnlücken des Schlitzkammersystems
angeordnete, den Gutstrahler entgegengerichtete Schneiden (e, Fig. 4). u5
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneiden (e) lageneinstellbar angeordnet sind (Fig. 4 und 5).
3. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneiden (e) auswechselbar angeordnet sind (Fig. 5).
4. Maschine n?ch Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die die Schlitzkammersysteme
(b) beiderseitig begrenzenden Zähne (<?) selbst auf der Eintrittsseite schneidenförmig
ausgebildet sind (Fig. 6 und 7).
5- Maschine nach Anspruch ι bis 4, gekennzeichnet
durch vereinfachte Ausbildung des Schlitzkammersystems als ein Sacklochkammersystem
unter Verzicht auf die seitliche Erweiterung der -Arbeitskammern durch besondere
Wirbelräume (Fig. 8).
6. Maschine nach Anspruch 1 oder folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor aus einem System von wenigen, beispielsweise vier
Düsen besteht (Fig. 10).
7. Maschine nach Anspruch 1 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (α) einzeln oder
insbesondere gruppenweise am Rotorkörper oder an der Drehachse austauschbar angeordnet sind
(Fig. 5).
8. Maschine nach Anspruch 1, 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Düsensystem aus
einem Ringkörper besteht, der aus düsenbesetzten Segmenten (c) und vorzugsweise
düsenlosen Distanzsegmenten (8) von wahlweise verschiedener Dicke zusammensetzbar ist,
um durch Änderung der Distanzsegmentdicke den: Ringradius und damit die Breite des
Arbeitsspaltes (d) zwischen Düsenöfrnung und Kammeirsystem einstellen zu können (Fig. 5).
9. Maschine nach Anspruch 1 und 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Düsenkörper (c) keilnut- oder kegelförmig ausgebildet und
die Düsenkörpersitze dergestalt ebenfalls keilnut- oder kegelförmig ausgestaltet sind, daß die
Düsenkörper mit der Kegel- oder Keilspitze nach außen im Düsenkörper Platz finden (Fig. 6 und 7).
10. Maschine nach Anspruch 1 und 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Düsensystemträger einen Ring (1) mit keilnutförmiger
Innenausdrehung und einer Vielzahl von radialen, zylindrischen Bohrungen (a) aufweist
(Fig. 6 und 7).
- - 11. Maschine nach Anspruch 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß im Kammersystem reso^ nanzfähige Schwingkörper, insbesondere Membranen
(21), angeordnet sind (Fig. 8).
12. Maschine nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schneiden als resonanzfähige Schwingkörper (21) ausgebildet sind
(Fig. 9)-
13. Abänderung der Maschine nach Anspruch ι oder folgenden, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kammersystem (2) an einem umlaufenden und das Düsensystem (1) an
einem ruhenden Maschinenteil angeordnet sind (Fig. 2).
14. Maschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kammersystem (2) außerhalb des Düsensystems (1) umläuft (Fig. 2).
15. Maschine nach Anspruch 13 oder folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß sie mit Mitteln zur Druckförderung des Gutes zum Düsensystem
versehen ist.
16. Maschine nach Anspruch 1 oder folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß sie mit getrennten Gutzulässen für verschiedene Arbeitsgutbestandteile
versehen ist.
17. Maschine nach Anspruch 6 bis 9 und 16,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Emulgiermaschinen nach den Ansprüchen 1 bis 16 so
miteinander verbunden sind, daß zunächst jeder Arbeitsgutbestandteil für sich in einer aus
einem System von einer oder wenigen Düsen bestehenden Maschine und anschließend alle Bestandteile
in einer Maschine gemeinsam behandelt werden (Fig. 5, 7 und 10).
18. Maschine nach Anspruch 1 und folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere der in den Ansprüchen 1 bis 17 behandelten unterschiiedlichen
Dispergiersätze übereinander auf einer. einzigen Welle angeordnet sind, wooei
jeder einzelne Satz die Merkmale eines der vorhergehenden Ansprüche'aufweist.
19. Maschine nach Anspruch 1 oder folgenden,
dadurch gekennzeichnet, daß als letzte Arbeitsstufe auf der Welle der Emulgiermaschine
eine Trennschleuder beliebiger Bauart angeordnet ist.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
© €09579/297 8.56 (609 797 2.57)
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH3682A DE958169C (de) | 1950-08-10 | 1950-08-11 | Maschine zur Herstellung feinstzerteilter Mischungen, Dispersionen oder Emulsionen |
GB31522/54A GB755912A (en) | 1950-08-10 | 1950-10-25 | Apparatus for the production of very finely divided mixtures |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE755912X | 1950-08-10 | ||
DESCH3682A DE958169C (de) | 1950-08-10 | 1950-08-11 | Maschine zur Herstellung feinstzerteilter Mischungen, Dispersionen oder Emulsionen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE958169C true DE958169C (de) | 1957-02-14 |
Family
ID=27664336
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DESCH3682A Expired DE958169C (de) | 1950-08-10 | 1950-08-11 | Maschine zur Herstellung feinstzerteilter Mischungen, Dispersionen oder Emulsionen |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE958169C (de) |
GB (1) | GB755912A (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1271041B (de) * | 1961-02-06 | 1968-06-20 | U T A Patentverwaltungs G M B | Zerstaeubungseinrichtung fuer einen Trocknungsturm |
DE1284267B (de) * | 1957-11-06 | 1968-11-28 | Forsch Inst Ing Chem Peter Wil | Apparatur zum Feinstzerkleinern und Homogenisieren von Stoffen und Gemischen sowie der dispersen Phase in fluessigen, kolloidalen und dispersen Systemen |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
IT1075218B (it) | 1975-12-12 | 1985-04-22 | Dynatrol Consult | Apparecchio per il miscelamento di fluidi |
-
1950
- 1950-08-11 DE DESCH3682A patent/DE958169C/de not_active Expired
- 1950-10-25 GB GB31522/54A patent/GB755912A/en not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1284267B (de) * | 1957-11-06 | 1968-11-28 | Forsch Inst Ing Chem Peter Wil | Apparatur zum Feinstzerkleinern und Homogenisieren von Stoffen und Gemischen sowie der dispersen Phase in fluessigen, kolloidalen und dispersen Systemen |
DE1271041B (de) * | 1961-02-06 | 1968-06-20 | U T A Patentverwaltungs G M B | Zerstaeubungseinrichtung fuer einen Trocknungsturm |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB755912A (en) | 1956-08-29 |
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