DE95811C - - Google Patents
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B41—PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
- B41C—PROCESSES FOR THE MANUFACTURE OR REPRODUCTION OF PRINTING SURFACES
- B41C3/00—Reproduction or duplicating of printing formes
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Manufacture Or Reproduction Of Printing Formes (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung betrifft ein neuartiges Verfahren zur Wiedergabe oder Nachbildung von
Photographien, Zeichnungen u. s. w. und eine die Ausübung dieses Verfahrens ermöglichende
Vorrichtung. Das Verfahren besteht im wesentlichen in folgenden Mafsnahmen. Man fertigt
zunächst auf bekanntem Wege, beispielsweise mit Hülfe der Photographie, durch Aetzung
u. s. w. oder auch von Hand, eine Originalplatte an, welche das wiederzugebende oder
zu vervielfältigende Bild durch entsprechende Erhöhungen und Vertiefungen der Oberfläche
darstellt. Auf dieses Original, welches entweder die Form eines Positivs oder eines
Negativs haben kann, legt man eine mehr oder weniger schmiegsame und dünne Platte oder
Haut eines geeigneten Wiedergabematerials, beispielsweise Gelatine, Celluloid, weiches
Metall u. s. w., bringt sodann beide Theile auf einer geeigneten Unterlage einem Gravirwerkzeuge
gegenüber, und zwar so, dafs die auf dem Original liegende Platte oder Haut dem Gravirwerkzeuge
zugekehrt ist. Hierauf bewegt man entweder das Gravirwerkzeug gegenüber der Unterlage oder diese gegenüber jenem in dicht
neben einander liegenden parallelen Bahnen vorbei. Der während des ganzen Arbeitsvorganges
unveränderlich bleibende Abstand des Gravirwerkzeuges von der Gesammtoberfläche des Originals wird von vornherein so bemessen,
dafs da, wo im Original erhabene Stellen sich befinden, die Spitze des Gravirwerkzeuges entsprechend
tief in das zwischen ihr und der Originalfläche sich vorbeibewegende Wiedergabematerial
eindringt, während da, wo im Original vertiefte Stellen vorhanden sind, die Spitze des Gravirwerkzeuges weniger tief oder
gar nicht eindringt. Auf diese Weise wird das beim Vorbeigang an die Fläche des Originals
sich anschmiegende Wiedergabematerial durch das Gravirwerkzeug so ausgearbeitet, dafs dadurch
eine entgegengesetzte Nachbildung der Originalfläche und mithin des Originalbildes
entsteht. Fig. 1 der Zeichnung veranschaulicht in schematischer Weise die oben beschriebene
Wirkungsweise, wobei 1 das Gravirwerkzeug und 2 die stützende Unterlage andeuten soll,
über welch letzterer die Originalplatte A mit der oben auf dieser liegenden Schicht B des
Wiedergabematerials sich unter dem Gravirwerkzeuge vorbeibewegt.
Fig. 2 stellt im Querschnitt eine einfache Ausführungsform einer Vorrichtung zur Anwendung
des beschriebenen Verfahrens dar. Das Untergestell 6 ist mit Führungen 15 für
den Schlitten 4 ausgestattet, welcher darin durch die Vorschubschraube 5 vorbewegt wird, wobei
letztere durch eine an dem Schlitten angeordnete Mutter' 16 hindurchgeht. Die Vorschubschraube
ist in Ansätzen 17 gelagert, und am einen Ende tritt ein Wechselrad 7 mit einem
entsprechenden Zahnrade der Trommelwelle 8 in Eingriff. An dem Schlitten 4 befindet sich
ein Werkzeughalter 3, in welchem das Gravirwerkzeug ι mittelst der Stellschraube 14 befestigt
ist.
Die mit der Relieffläche versehene Originalplatte und die zur Wiedergabe bestimmte
Materialplatte werden über einander gelegt und an der Trommel wie folgt befestigt. An der
Trommel 2 befinden sich zwei geschlitzte Wellen 9 mit den in einander eingreifenden
Getrieben 12. Nachdem die beiden Plattend,
und B in die Schlitze 11 eingebracht worden sind, dreht man eine der Wellen 9 mittelst
eines am vierkantigen Ende 10 derselben angesetzten Schlüssels, so dafs beide fest an einander
gezogen werden. Zum Festhalten der Wellen dient dabei eine Sperrklinke, welche mit einem der beiden Getriebe 12 in Eingriff
tritt. Die Wellen 9 sind in den Kopfstücken der Trommel 2 gelagert, welch letztere nach
der Zeichnung etwa den gleichen Durchmesser wie das Treibrad 13 besitzt. Die Wechselrä'der
7 können gegen andere ausgetauscht werden, um entsprechend dem Uebersetzungsverhältnifs
der Räder zu einander jede beliebige Anzahl von Linien auf eine bestimmte Länge zu erzeugen. Nachdem man, wie beschrieben,
beide Platten A und B befestigt hat, stellt man nunmehr das Gravirwerkzeug in
vorher bestimmter Entfernung von der Unterlagfläche 2 für das Originalrelief ein, und zwar
entspricht dieser Abstand mehr oder weniger der Dicke der Plattenschicht, auf welcher das
Original nachgebildet werden soll. Indem man nunmehr die Trommel 2 in Umdrehung versetzt
, bewegt sich das zur Nachbildung bestimmte Material unter dem Gravirwerkzeug 1
hin und her, wobei dieses, entsprechend den Ungleichheiten der Relieffläche von A, Schnitte
von verschiedener Tiefe in dem Material B erzeugt, so dafs dadurch auf selbsttätige Weise
von der Relieffläche eine Gravirung hervorgebracht wird, die man entweder für Flächendruck
oder für den bei Stahlstich angewendeten Druck oder auch für Prägedruck benutzen
kann, je nachdem man ein am Ende spitzes oder ein stumpfes Gravirwerkzeug verwendet
hat. Hierbei sei bemerkt, dafs auch eine Platte mit intaglioartiger Fläche als unter
den allgemeinen Begriff einer Relieffläche fallend aufzufassen ist, weil die eine nichts
weiter als das Gegenstück der anderen ist und deshalb auf jede unebene Fläche beliebiger
Art die Bezeichnung Relieffläche Anwendung findet, einerlei ob die Ungleichheit zwischen
höchsten und niedrigsten Stellen abweicht oder nicht.
Falls ein stumpfes Gravirwerkzeug verwendet wird und die einzelnen Schnitte so dicht neben
einander erfolgen, dafs sie über einander greifen, erhält man eine Reliefnachbildung, welche man
für Prägedruck u.s. w. verwenden kann. Dünne Stahlplatten oder andere harte Materialien würde
man in der Weise zur Nachbildung eines Originals in beschriebener Weise verwenden
können, indem man ein in Umdrehung versetztes Werkzeug an Stelle eines gewöhnlichen
Gravirwerkzeuges verwendet.
Um statt eines Bildes mit Parallellinien ein solches mit Körnung oder Querstrichelung als
Nachbildung von der Originalplatte zu erzielen, wie dies insbesondere für gewöhnlichen
Zeitungsdruck und für andere Druckzwecke wünschenswerth ist, versieht man die eine Seite
des zur Wiedergabe bestimmten Materials mit parallelen Nuthen von V-förmigem oder anderem
Querschnitt. Diese Nuthen verlaufen etwa rechtwinklig zur Bewegungsrichtung des Materials. Bei vorheriger Anbringung der
Nuthen in dem Wiedergabematerial schneidet das Werkzeug, indem es alsdann über die
andere (oder auch über die gleiche) Seite des Materials hinweggeht, in gleichmäfsiger Weise
quer über diese Nuthen, ohne Rücksicht auf die Aenderungen in der Relieffläche, und es
wird auf diese Weise ein Querstricheffect hervorgebracht. Befinden sich die Nuthen auf
der Unterseite des Wiedergabematerials, dann findet auf der anderen Seite ein etwas weniger
tiefes und schmaleres Einschneiden beim Uebörgang des Werkzeuges über diese Nuthen statt,
so dafs die die Wiedergabe bewirkendien Schnitte unabhängig von dem Original regelmäfsige
Abweichungen erhalten. Befinden sich die Nuthen auf der Oberseite des Wiedergabematerials,
dann findet eine stellenweise Unterbrechung der Erhöhungen im rechten Winkel zu denselben statt, so dafs hierdurch zum
Unterschied von dem durch Anordnung der Nuthen auf der Unterseite erzielten Effect ein
solcher mit Körnung erzielt wird. Verwendet man ein stumpfes Werkzeug, dann erhält die
Wiedergabe zarte Relieflinien, entsprechend der Musterung der Unterseite. Die vorstehend
angedeuteten Wirkungen der Nuthen werden durch die übersichtlichen Darstellungen in
Fig. 3 und 4 verständlich. Fig. 3 zeigt in starker Vergröfserung eine übersichtliche Wiedergabe der Bearbeitungsweise bei Anwendung
eines an der Unterseite gemusterten Materials, während Fig. 4 eine entsprechende Ansicht ist,
wie solche sich darstellt, wenn das Material an der Oberseite gemustert ist. Fig. 5 und 6
sind Schnittansichten nach x-x und y-y der
Fig. 3, wobei % ^ gleichmäfsige Tönungslinien
und \' \' unregelmäfsige Schnittvertiefungen
andeuten.
Statt durch Anwendung einer mit Parallelnuthen versehenen Wiedergabeplatte kann man
auch auf die nachstehend beschriebene und durch Fig. 7 veranschaulichte Verfahrungsweise
ein Bild mit Körnung oder Querstrichelung als Nachbildung von . der Originalplatte erzielen:
Man klebt die Originalplatte g (bezw. eine besondere Platte oder Haut f, auf welcher
die Originalplatte g ihrerseits aufgeklebt
ist) an ihren Ecken e gegen das Wiedergabematerial h und läfst, nachdem man das Wiedergabematerial
an seinen Rändern α auf die Walze oder die Unterlage aufgeklebt .hat, das
Gravirwerkzeug zunächst in der durch den Pfeil b angedeuteten Richtung sich darüber
hinweg bewegen. Hierauf nimmt man das Ganze von seiner Unterlage ab, dreht es um
einen rechten. Winkel herum und befestigt es nunmehr mit den Rändern c genau an den
gleichen Stellen, an denen zuvor die Ränder a befestigt waren, so dafs die bei dem ersten
Arbeitsgang eingravirten Nuthen jetzt quer zur Bewegungsrichtung des Gravirwerkzeuges liegen.
Das Gravirwerkzeug bewegt sich nunmehr in der Richtung des Pfeiles d gegenüber dem
Wiedergabematerial und bringt dadurch Nuthen hervor, die quer zu den vorher ausgearbeiteten
Nuthen verlaufen. Ein genaues Registerhalten wird dadurch gesichert, dafs in der um einen
rechten Winkel verdrehten Lage des Wiedergabematerials und der daran festgeklebten
Qriginalplatte g die Ecken genau an den gleichen Stellen auf die Unterlage geklebt werden,
an denen zuvor die entsprechenden anderen Ecken befestigt waren. Natürlich ist darauf zu achten, dafs die Stellen e, an denen
die Originalplatte angeklebt wird, aufserhalb der in der Zeichnung durch Parallellinien angedeuteten
Breite der Bewegungsbahn des Gravirwerkzeuges bleiben.
Das Verfahren ist ein vollkommen selbstthätiges und ungemein rasch wirkendes. Die
Relieffläche kann wiederholt verwendet werden. Ein Hauptvortheil der Erfindung liegt
in der Möglichkeit, innerhalb weniger Minuten von einem Original eine Gravirung neu herzustellen,
so dafs Correcturen mit Leichtigkeit vorgenommen werden können. Durch Aendern der Einstellung des Werkzeuges hinsichtlich
der Arbeitstiefe lassen sich die Wiedergaben nach Art gewöhnlicher Druckplatten verwenden.
Es können von denselben Stereotypen, Galvanos u. s. w. unmittelbar erzeugt werden,
oder man kann die dünne Platte oder Haut auf eine geeignete Unterlage bringen und zum
Drucken verwenden. Bei Anwendung eines stumpfen Werkzeuges kann man die Wiedergaben
auch für Prägedruck verwenden.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Druckflächen behufs Nachbildung von Photographien,
Zeichnungen u. s. w., darin bestehend, dafs man auf ein das wiederzugebende Bild
durch Erhöhungen und Vertiefungen darstellendes Original eine schmiegsame, dünne
Platte oder Haut als Wiedergabematerial bringt und das Original sammt der Platte
oder Haut unter einem in solchem Abstande vom Original angebrachten Gravirwerkzeuge
(oder umgekehrt) vorbeibewegt, dafs letzteres, indem es an den erhabenen Stellen des Originals tiefer und an den
vertieften Stellen desselben weniger tief in das im Wege befindliche Wiedergabematerial
eindringt, dieses so ausarbeitet, dafs dadurch eine entgegengesetzte Nachbildung
der Originalfläche entsteht,
2. Das Verfahren nach' Anspruch ι dahin erweitert,
dafs man das Wiedergabematerial auf der vorderen oder hinteren Fläche mit Parallelnuthen versieht und das Gravir^
werkzeug quer zu diesen Nuthen wirken läfst, um dadurch quergestrichelte oder gekörnte
Nachbildungen erzeugen zu können.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE95811C true DE95811C (de) |
Family
ID=367014
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
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0
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