DE957287C - Gegen statische Entladungen geschuetzter elektrischer Zuender - Google Patents

Gegen statische Entladungen geschuetzter elektrischer Zuender

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DE957287C
DE957287C DEC11078A DEC0011078A DE957287C DE 957287 C DE957287 C DE 957287C DE C11078 A DEC11078 A DE C11078A DE C0011078 A DEC0011078 A DE C0011078A DE 957287 C DE957287 C DE 957287C
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DEC11078A
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English (en)
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Hugh Mowat Kerr
Klaus Gustav Rucker
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CANADIAN IND 1954 Ltd
PPG Architectural Coatings Canada Inc
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CANADIAN IND 1954 Ltd
Canadian Industries Ltd
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B3/00Blasting cartridges, i.e. case and explosive
    • F42B3/10Initiators therefor
    • F42B3/18Safety initiators resistant to premature firing by static electricity or stray currents

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Elimination Of Static Electricity (AREA)
  • Air Bags (AREA)

Description

AUSGEGEBEN AM 31. JANUAR 1957
Die Erfindung bezieht sich auf elektrische Zünder, insbesondere elektrische Sprengkapseln, die in einem Stück mit einem Schutz gegen vorzeitiges oder unbeabsichtigtes Zünden versehen sind, wie es infolge der Entladung statischer Elektrizität durch den Zünder hindurch vorkommt.
Elektrische Sprengzünder oder Sprengkapseln bestehen in der in der Sprengtechnik wohlbekannten Art aus einer Hülse, die eine explosive Ladung, eine Zündladung und elektrische Zündorgane führt, welche von einem nicht leitenden Stopfen getragen werden. Dieser Stopfen dient außerdem zur Abdichtung der Kapsel und macht sie wasserdicht. Diese. Zünder können ferner irgendeine Art von Verzögerungsvorrichtungen zwischen der Zündladung und der Sprengladung aufweisen, um eine Zeitverzögerung zwischen dem Durchgang des Zündstromes und der Detonation der Kapsel herbeizuführen.
Die zusammengesetzten Zündmassen sowohl bei einer Verzögerungskapsel als auch bei einer Moment-Zündkapsel sind gewöhnlich gasfrei und sind in der Gattung ausgeführt, bei der ein fester Brennstoff, z. B. Bor, und eine Sauerstoffquelle, wie z. B. Bleidioxyd, vorgesehen sind.
Die so zusammengesetzte Mischung erzeugt bei der Verbrennung eine große Wärmemenge und keine gasförmigen Verbrennungsprodukte. Diese Gattung von Zündmassen ist außerordentlich empfindlich gegen
Hitze, und es ist unbedingt notwendig, zu beachten, daß keine plötzliche Energiefreigabe innerhalb der Kapsel vor sich geht, bis der zum Zünden bzw. Abschießen der Kapsel gewünschte Strom durch die Zündorgane hindurchgeht. Ein zufälliges Zünden kann auftreten, wenn ein Funken innerhalb der Kapsel in der Nähe der Zündmasse infolge einer Entladung statischer Elektrizität entsteht.
Wie bekannt, kann eine in Gummischuhen z. B. auf ίο festem Boden stehende Person eine Kapazität von 300 Mikromikrofarad besitzen, ein Betrag, der sich auf 1000 Mikromikrofarad erhöhen kann, wenn die Person auf sumpfigem Grund steht und Teile ihrer Füße in den Grund eintauchen. Auf einer solchen Person kann sich leicht eine beträchtliche Ladung von statischer Elektrizität gegenüber Erde aufbauen, die einen Funken zwischen den elektrischen Drahtklemmen oder Drahtenden einer Sprengkapsel und der Kapselhülse hervorrufen könnten, wenn die Person entweder die blanken Drahtenden bzw. eines der Drahtenden oder die Kapsel selbst anfaßt, während der andere dieser Teile geerdet ist. Ein Funken kann leicht durch eine zwischen den Enden und der Kapselhülse bestehende Spannung von ungefähr 3 bis 5 kV hervorgerufen werden, deren Größe nach Maßgabe der physikalischen Gestalt der Enden oder Klemmen unterschiedlich sein kann.
Unter normalen Verhältnissen können sich viel
höhere Spannungen an Sprengkapseln handhabenden Personen oder an Geräten aufbauen, die in Verbindung mit Sprengkapseln auf dem Arbeitsfeld in Gebrauch sind, wie z. B. Förderwagen und, Bohrgeräte. Die Wahrscheinlichkeit hierfür erhöht sich, wenn von den Bedienungspersonen schwere Winterkleidung oder synthetische Faserstoffe getragen werden.
In der Sprengtechnik wurde schon lange erkannt, daß man einen ausreichenden und verläßlichen Schutz gegen zufällige Entladung elektrischer Sprengkapseln braucht; die erhöhte Empfindlichkeit von Zündmassen und das Auftreten von Zufällen, die durch den Gebrauch synthetischer Stoffe hinzukommen, haben einen erhöhten Bedarf für Sicherheitskapseln mit sich gebracht. Es sind früher schon verschiedene Wege und Vorrichtungen als Schutz für elektrische Sprerigkapseln vorgeschlagen worden, von denen jedoch jeder seine besonderen Nachteile aufweist.
Die Verwendung einer unempfindlicheren Zündmasse innerhalb einer elektrischen Sprengkapsel setzte zwar die Empfindlichkeit der Kapsel gegen statische Entladung herab, jedoch bedeutete''dieser Weg eine Beschränkung im Bereich der dabei zweckentsprechend innerhalb der Kapsel verwendbaren Zündmassen. Viele hervorragende Zündmassen sind dann praktisch nicht brauchbar, und es müßten größere Zündströme zum Abschießen der Kapsel verwendet werden. Ferner sind bei manchen Kapselbauarten, insbesondere bei der Bauart mit kurzer Verzögerungszeit, die Zündmassen der mehr gebräuchlichen Art gaslos, um die Abbrenngeschwindigkeit der Verzögerungsmasse nicht zu beeinflussen, und — wie bereits erwähnt — sind diese gaslosen zusammengesetzten Massen von Hause aus notwendigerweise äußerst empfindlich.
Ein anderes schon vorgeschlagenes Schutzverfahren sieht vor, unterschiedliche Bauarten von leitenden Nebenschlüssen zwischen den zwei Leitungsdrähten parallel zu dem Brückendraht der Kapsel zu verwenden. Ein solcher Nebenschlußwiderstand kann z. B. aus einem Draht hohen Widerstandes bestehen. Statt dessen kann, wenn der die Leitungsdrähte haitende Verschlußstopfen der Kapsel aus leitfähiger Kautschuckmasse besteht, dieser Stopfen selbst den Nebenschluß bilden. Der durch solche Nebenschlußwiderstände dargebotene Schutz ist erheblich; aber die damit versehene Kapsel ist unpraktisch, weil beim Gebrauch eine große Anzahl von Kapseln miteinander in unterschiedlichen Reihen- oder Reihenparallelschaltungen und weiter mit einer Zündstromquelle verbunden werden muß. Bei neuzeitlichen Sprengverfahren können bis zu 1000 und mehr Sprengkapseln für gleichzeitiges Abschießen erforderlich sein. Die durch die Nebenschlüsse gegebene Mehrbelastung macht ungewöhnlich hohe Zündströme erforderlich. Diese Folge vermindert sich in ihrem Ausmaß, wenn man den Nebenschlußwiderstand höher wählt, aber gleichzeitig vermindert sich die Schutzwirkung des Nebenschlusses.
Wenn in diesem Zusammenhang eine große Anzahl von Kapseln, die mit leitenden Stopfen versehen sind, in Reihe geschaltet ist, so kann ein beträchtlicher Teil des Zündstromes als Verluststrom durch die geerdete Kapselhülse abfließen. Diese Verlustströme addieren sich längs der Kapselreihe und -schaltung und können dann eine solche Gesamtgröße annehmen, daß einige wenige zuerst kommende Kapseln eine große Stromstärke erhalten, aber durch die übrigen oder die letzten Kapseln der Reihe bzw. der Schaltung nur noch ein Strom fließt, der nicht mehr ausreicht, sie zu zünden. Diese Gefahr einer Fehlzündung erhöht sich, wenn die großen Ströme bei den ersten Kapseln die Brückendrähte schmelzen und den Stromkreis unterbrechen und die übrigen Kapsem ungezündet, d. h. in gefahrvoller Lage hinterlassen.
Nach einem anderen Vorschlag besteht ein Leitweg zwischen einem der Leitungsdrähte und der Kapselhülse. Diese Kapselbauart zeigt gleichfalls den Mißstand, daß das Abschießen in Gruppen Übelstände aufweist und unzulänglich vor sich geht und daß ein vorzeitiges Zünden durch Leckverluste am Kraftleitungsstrom und Erdströme auftreten kann, wie sie gelegentlich in der Nähe eines großen Erzkörpers oder -lagers festzustellen sind und von dem galvanischen Aufeinandereinwirken zwischen unterschiedlichen Erzen herrühren.
Ferner ist vorgeschlagen worden, nicht lineare oder halbleitende Nebenschlüsse zu verwenden, die aus bei geringen Spannungen schlechte Leiter bildenden Werkstoffen hergestellt sind, aber zu ausgezeichneten Leitern werden, wenn die Spannung auf einen hohen Wert ansteigt. Unter solchen Werkstoffen sind unter iao anderem metallische Anstriche bzw. Anstrichfarben und mit gepulvertem Metall imprägnierte Wachse zu verstehen. Dabei gibt aber der Trägerstoff bei dieser Bauart von Halbleitern zu Bedenken Anlaß, da nicht alle Anstriche oder Wachse die gewünschte Aufgabe rfüllen. Außerdem stellt die Anbringung dieser
Werkstoffe während der Herstellung der Kapseln vor neue Aufgaben. Das Anbringen oder Aufstreichen ist schwierig, und es muß dabei ein Zeitspielraum vorgesehen werden, in welchem das aufgebrachte HaIbleitermaterial trocknen und sich verfestigen kann; ferner ist die Überwachung der Güte dieser Anbringung und Bauart schwierig. Außerdem sind diese Werkstoffe in ihrem chemischen und elektrischen Verhalten nach langer Lagerzeit unbeständig. Diese Verfahren ίο eignen sich daher nicht für mit großer Schnelligkeit erforderliches Zusammenbauen von elektrischen Sprengkapseln.
Somit besteht offensichtlich seit langem ein Bedarf an elektrischen Sprengkapseln, die mit den Anforderungen entsprechend arbeitenden Entladungsvorrichtungen für statische Elektrizität versehen sind, und zwar Vorrichtungen, die in einem Stück mit der Kapsel während ihrer eigentlichen Fertigung hergestellt werden können und die ohne Verluste an Wirksamkeit aμch mit den normalen· gebräuchlichen Zündströmen betrieben werden können.
Gegenstand der Erfindung ist es, einen elektrischen Zünder in einer verbesserten Bauweise zu schaffen, die praktisch sicher gegen zufällige Entladung statischer Elektrizität innerhalb des Zünders zwischen den Leitungsdrähten und der inneren Hülsenwandung in der Nähe der Zündmasse ist. Ferner bezweckt die Erfindung, einen Schutz bzw. eine Sicherung gegen Entladung statischer Elektrizität in Verbindung mit einem Sprengzünder zu schaffen, und zwar in einer einfachen und leicht zu fertigenden Bauweise, die hohe Empfindlichkeit mit Schutzmitteln vereinigt, welche eine Elektrizitätsleitung erst eintreten lassen, wenn eine ganz bestimmte vorgegebene Spannung erreicht wird, und dabei keine Sonderbelastung des üblichen Zündgerätes mit sich bringen.
Weitere Ziele und Vorteile der Erfindung .ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung.
Die vorstehend gestellten Ziele werden bei einem mit Entladungsschutz gegen statische Elektrizität versehenen elektrischen Zünder erreicht, der in an sich bekannter Weise in Kombination miteinander folgende Teile aufweist: eine kappenförmige äußere Metallhülse, eine explosive Ladung innerhalb des geschlossenen Endes dieser äußeren Hülse, ein im offenen Ende dieser Hülse gelagertes und gehaltenes Zündaggregat und eine (zusammengesetzte) Zündmasse zwischen dem Zündaggregat und der explosiven Ladung, wobei dieses Zündaggregat mit einem Widerstandsbrückendraht versehen ist, der an den Enden (oder Klemmen) von zwei Zuleitungsdrähten liegt, welche ihrerseits von einem Verschlußstopfen aus isolierendem Werkstoff gehalten werden.
Gemäß der Erfindung ist bei einem solchen oder ähnlichen elektrischen Zünder jeder Zuleitungsdraht des Verschlußstopfens durch einen Kanal mit der Hülsenwandung verbunden, wobei in den Kanälen leitfähige Organe mit einem den Kanalquerschnitt nur teilweise ausfüllenden Querschnitt derart angeordnet δο sind, daß zwischen ihnen und Zuleitungsdraht einerseits und/oder Hülsenwand andererseits Luftspalte bestehen, deren gesamte Länge wesentlich kleiner ist als der Abstand zwischen Zuleitungsdraht und Hülsenwand.
Die Luftspalte schaffen einen selbsttätigen Schutz für die Kapsel, da sie erlauben, daß eine Spannung zwischen der Kapselhülsenwandung und den Leitungsdrähten bis zu einer Größe auftritt, wie sie als wesentliches und dennoch sicheres Spannungsniveau bei Kraftleitungsspannungen vorliegt. Wird dieses Niveau überschritten, so springt ein Funken über den Luftspalt über und kann die Spannung zu der geerdeten Kapselhülse abfließen. Die negative Stromspannungscharakteristik ist bei dem Luftspalt durchaus anders als die Charakteristik eines Halbleiters, bei dem die Größe des fließenden Stromes in Abhängigkeit von der Spannung nach Maßgabe der Leistung zunimmt (F-= k-Va). Der Luftspalt überträgt überhaupt keinen Strom, bis eine bestimmte wählbare bzw. gewählte Spannung erreicht ist, worauf ein Lichtbogen^ entsteht und ein Strom durch den Spalt fließt. In' diesem Falle bringt eine Zunahme des Stromes eine Abnahme der Spannung über dem Spalt mit sich, und diese Charakteristik strebt zu einem sehr schnellen Verbrauch großer Potentialdifferenzen, wie statischer Ladungen, hin.
Die Ausführung der Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung veranschaulicht, und z'var zeigt Fig. ι einen Längsschnitt durch eine Ausführungsform der Erfindung,
Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie H-II der Fig. i,
Fig. 3 einen Querschnitt nach der Linie IH-III der Fig. ι und
Fig. 4 und 5 je einen Querschnitt zur Darstellung unterschiedlicher Ausführungen der leitfähigen Organe.
Gemäß Fig. 1, 2 und 3 ist eine explosive Ladung 11 in das geschlossene Ende einer Metallhülse 12 eingepreßt. Eine lose bzw. lockere Zündladung 13 ist zwischen einem Zündbrückendraht 14 und der explosiven Ladung 11 vorgesehen. Der Brückendraht 14 ist an j e einem Ende der beiden Leitungsdrähte 15 bzw. 16 angelötet oder angeschweißt. Diese Drähte sind mit einem Isolierstoff 17 überzogen oder abgedeckt. Ein Stopfen 18 aus Formgummi führt die beiden Drähte 15 und 16 und schließt das offene Ende der Hülse 12 dicht ab. In Bohrungen 19 und 20 des Stopfens 18 sind hoch leitfähige Organe .21 und 22 untergebracht; diese Organe sind von dem jeweils zugehörigen Draht mittels eines Luftspaltes 23 bzw. 24 und von der Hülsenwandung mittels eines Luftspaltes 25 bzw. 26 getrennt.
Die stark leitfähigen Organe 21 und 22 besitzen nach Fig. I1 2 und 3 quadratischen Querschnitt, während die Bohrungen 19 und 20 des Stopfens 18 kreisförmigen Querschnitt haben.
Abweichende Querschnitte sind in den Fig. 4 und 5 dargestellt, und zwar in Fig.. 4 ein stark leitfähiges Element 27 mit Kreisquerschnitt in einer Bohrung 28 von quadratischem Querschnitt und in Fig. 5 ein stark leitfähiges Element 29 von kreisförmigem Querschnitt in einer Bohrung 30 von gleichfalls kreisförmigem Querschnitt, wobei das Organ Längsnuten oder -schlitze 31 aufweist. Statt dessen können die stark leitfähigen Organe die Form einer Kugel haben, die keine Nuten besitzt, wenn sie an Stelle des Organs
der Fig. 4 verwendet wird, jedoch zwei oder mehr umlaufende Schlitze bzw. Nuten aufweist, wenn sie an Stelle des Organs nach Fig. 5 verwendet wird.
Es ist ersichtlich, daß es auf die genaue Einstellung der Lage der beiden stark leitfähigen Organe 21 und 22 nicht ankommt, da eine Verringerung der Länge des einen ' Luftspaltes - lediglich eine Vergrößerung des anderen mit sich bringt; und wenn wirklich ein Fehler in der Einstellung vorläge, durch den der eine Spalt ganz verschwände, d.h. daß das eine Organ den einen der Leitungsdrähte oder die Hülse berühren würde, so würde immer noch der andere Luftspalt bestehen und der Erfindungsgegenstand bei nahezu der gleichen Entladungsspannung arbeiten. Tatsächlich kann sich
aus einer Fehleinstellung niemals eine Verringerung der Schutzwirkung oder ein Kurzschluß zwischen den Leitungsdrähten und der Kapselhülse ergeben. Es ist wichtig, daß das leitfähige Organ geschützt oder genutet ist oder mit rechteckigem Querschnitt in einem runden Loch sitzt oder mit rundem Querschnitt in einem rechteckigen Loch. Dies ist notwendig, um zu verhindern, daß irgendeine Erhöhung des Luftdruckes in dem inneren Spalt auftritt, wenn der Leiter während des Zusammenbaues eingeschoben wird. Würde der Leiter mit vollständiger Passung in dem Loch des tragenden Stopfens sitzen, so daß Luft beim Zusammenbau nicht entweichen könnte, so würde, wie ersichtlich, die Zunahme des Luftdruckes in dem kleinen Spalt so groß sein, daß, die Entladungsspan-
nung sich auf einen über die Sicherungsgrenzen hinausgehenden Wert gemäß dem Gesetz von Paschen erhöhen würde, wonach die Lichtbogen- oder Entladungsspannung dem Luftdruck proportional ist. Der Zünder gemäß der Erfindung kann auf Fertigungsmaschinen bekannter Bauart zweckentsprechend zusammengebaut werden, wobei eine Vorrichtung zum genauen Bohren der Löcher des Haltestopfens von außen her bis zur Grundmetallschicht der Leitungsdrähte hindurch hinzukommt. Auf diesen Vorgang folgt das Einführen der beiden leitfähigen Organe in die gebohrten Löcher. Auf diese Weise wird die Fertigung eines Zünders gemäß der Erfindung verhältnismäßig einfach und billig, und das Erzeugnis kann leichter in gleichbleibender Weise wieder hergestellt werden. Diese genaue Reproduzierbarkeit beruht ausschließlich auf dem Vorgang des Zuschneidens der beiden Leiter-auf genau gleicheLängen in allen Einzelfällen. Eine genaue Einstellung ist in den Fällen auch leichter zu bewerkstelligen, in denen die leitfähigen Organe von einem längen Vorratsstück, z. B. Drahtstück, abgeschnitten werden.
Beispiel
Es wurden einige elektrische Sprengkapsem gemäß der Erfindung hergestellt und mit ähnlichen Kapseln verglichen, die 'aber keinen Schutz hinsichtlich Empfindlichkeit gegen statische Entladung besaßen. Ein 570-Mikromikrofarad-Kondensator wurde abwechselnd geladen und über die Enden von miteinander verdrehten Leitungsdrähten und zu den Kapselhülsenwandungen hin zur Entladung gebracht. Die dabei verwendeten Spannungen erreichten bis zu 17 kV, eine Größe, die weit über die im Sprenggelände festgestellten Spannungen hinausgeht. Die dabei erhaltenen Resultate sind in der nachstehenden Zahlentafel aufgeführt:
Übliche Kapsel davon
durch
geschla
gen,
d.h. ge
nicht
durch
geschla
gen, d.h.
nicht
Kapsel mit tzvorric]
durch
geschla
gen,
d.h. ge
ltung
davon
nicht
durch
geschla
Angelegte
Spannung
ge
prüfte
Anzahl
zündet ge
zündet
Schu
ge
prüfte
Anzahl
zündet gen
I 21 O 38
2000 22 5 16 38 O 38
3000 21 13 3 38 O 38
4000 16 3 O 38 O 38
5000 3 38 O 38
6000 — - 38 O 38
7000 38 O 38
8000 38 O 38
9000 . 38 O 38
IO 000 38 O 38
II000 38 O 38
12000 38 O 38
13000 38 O 38
14000 —" 38 O 38
15000 38 O 38
16000 38 O 38
17000 38
Diese Zahlentafel zeigt klar die Schutzwirkung, die sich durch die Verwendung von elektrischen Sprengzündern gemäß der Erfindung ergibt.
Für den Fachmann auf dem Gebiet der Sprengkapseln versteht es sich, daß im Rahmen des Erfindungsgedankens die dargestellten Teile zweckentsprechend durch gleichwertige Teile bzw. Organe ersetzt werden können. Die leitfähigen Organe können aus Schlitzdraht, Rechteckprofildraht oder einzelnen kürzeren Drahtstücken und zwei oder drei Stücken von Kugeln bzw. Schrotkugeln bestehen, die mit einer Art von Schütz oder Nut versehen sind.
Dabei ist notwendig, daß die Gesamtlänge eines einzelnen Leitweges (eines solchen leitenden Organs), aus welchen Teilen er auch gebildet sei, nicht so groß ist, daß das Organ den Leitungsdraht mit dem benachbarten Teil der Hülsenwandung verbindet. Der die leitenden Organe führende Stopfen kann aus Gummi oder Schwefel oder gleichwertigem Stoff bestehen und um die Leitungsdrähte herumgeformt sein, und zwar in einem Stück oder mehrteilig aufgespalten, in unterschiedlicher Art und Weise. Die Kapselhülse selbst kann aus irgendeinem Werkstoff, wie Messing, Kupfer, Aluminium und deren Legierungen, Eisenmetallen und deren verschiedenen Legierungen bestehen. Die Leitungsdrähte können aus Kupfer, Aluminium oder Eisen bestehen und mit einem beliebigen geeigneten Werkstoff, wie Gummi oder thermoplastischem oder sonstigem Kunststoff, isoliert sein. Es ist vorzugsweise zu empfehlen, daß das Zündaggregat aus einem Widerstandsbrückendraht und einer ungeformten bzw. losen Ladungszusammensetzung besteht; die Erfindung umfaßt aber las ebenso auch Kapseln von der Streichholzkopf-Bauart,
bei denen die Zündmasse in an sich bekannter Weise in Streichholzkopfform auf dem Brückendraht sitzt. Die Explosivladung im Zünder kann aus einer einzelnen Ladung eines empfindlichen hochexplosiven Stoffes bestehen oder eine Vorladung anschließend an die eigentliche Zündladung aufweisen.
Die leitenden Organe und die entsprechenden Luftspalte brauchen nicht genauso angeordnet zu sein, wie die Zeichnungen beispielsweise zeigen, sondern sie ίο können zweckentsprechend irgendwo in dem Stopfen angebracht sein, sofern nur keine Gefahr besteht, daß der Spalt durch eine Einkerbung in der Kapselhülse zerstört wird..
Somit können Sprengkapseln im Rahmen des Erfindungsgedankens in vieler Hinsicht abgeändert werden.

Claims (6)

  1. Patentansprüche:
    i. Gegen statische Entladungen geschützter elektrischer Zünder, insbesondere elektrische Sprengkapsel, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Zuleitungsdraht innerhalb des Verschlußstopfens durch einen Kanal mit der Hülsenwandung verbunden ist, wobei in den Kanälen leitfähige Organe mit einem den Kanalquerschnitt nur teilweise ausfüllenden Querschnitt derart angeordnet sind, daß zwischen ihnen und Zuleitungsdraht einerseits und/oder Hülsenwand andererseits Luftspaite bestehen, deren gesamte Länge wesentlich kleiner ist als der Abstand .zwischen Zuleitungsdraht und Hülsenwand.
  2. 2. Zünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die stark leitfähigen Organe (21, 22) aus in der Länge bestimmt bemessenen Stücken von Metalldraht bestehen.
  3. 3. Zünder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die stark leitfähigen Organe (21, 22) aus in der Länge bestimmt bemessenen Stücken von in der Längsrichtung genutetem Draht bestehen.
  4. 4. Zünder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die stark leitfähigen Organe {21, 22) aus in der Länge bestimmt bemessenen Drahtstücken mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt bestehen.
  5. 5. Zünder nach einem der Ansprüche 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der die leitfähigen Organe (21, 22) bildende Draht Kupferdraht ist.
  6. 6. Zünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die stark leitfähigen Organe aus Gruppen von zweckentsprechend genuteten metallischen Kugeln, insbesondere Schrotkugeln, bestehen.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
    © 609 548/106 6.56 (609777 1.57)
DEC11078A 1954-04-15 1955-04-15 Gegen statische Entladungen geschuetzter elektrischer Zuender Expired DE957287C (de)

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