-
Doppelt wirkende Kolbenpumpe, insbesondere für Hauswasserversorgungsanlagen
Die Erfindung richtet sich auf eine doppelt wirkende Kolbenpumpe, insbesondere für
Hauswasserversorgungsanlagen, die einen dreigeteilten, aus Zylindergehäuse, Ventilzwischenplatte
und Saug- und Druckwindkessel bestehenden, mit Saug- und Druckleitungen verbundenen
Pumpenkörper aufweist.
-
Es besteht sehr oft die Notwendigkeit, daß bei Pumpen, die neu in
Gang gesetzt werden, oder bei Pumpen, die längere Zeit außer Betrieb waren, dem
Zylinderraum zuerst Flüssigkeit zugeführt werden muß, um die eventuell harten Kolbenmanschetten
zum Aufquellen zu bringen und dadurch die notwendige Abdichtung zwischen Kolbenmanschette
und Zylinder zu erhalten. Das Auffüllen ist auch dann erforderlich, wenn, was des
weiteren häufig vorkommt, die Ventile ausgewechselt werden müssen. Bei Hauswassierversorgungsanlagen
ist es von Wichtigkeit, daß sowohl das Auswechseln als auch das Kontrollieren der
Ventile und das Auffüllen der Pumpe möglich ist, ohne daß die meist fest verlegten
Rohrleiitungen abgeflanscht werden müssen.
-
Bei den bekannten Kolbenpumpen besteht an sich die Mögln.chkeit, den
gesamten Zylinderraum durch vorhandene Einfüllöffnungen von außen mit der Förderflüssigkeit
aufzufüllen, nicht jedoch die gleichzeitige Möglichkeit zum Auffüllen der Saugleitung,
das
dann besonders vorteilhaft ist, wenn es sich um eine hohe Saughöhe oder um eine
lange Saugleitung handelt, weil hierdurch die Pumpe viel schneller ansaugt. Andererseits
gibt es auch schon Pumpen, bei denen die Saugleitung ohne deren Demontage oder öffnen
der Pumpe von außen aufgefüllt werden kann, jedoch läßt sich bei diesen wiederum
nicht gleichzeitig der Zylinderraum anschütten.
-
Ähnliche Nachteile zeigt eine ebenfalls bekannte doppelt wirkende
Kolbenpumpe mit einem dreiteiligen Pumpenkörper, bestehend aus einem Zylindergehäuse,
einer Ventilzwischenplatte und einem Windkessel, der hälftig als Druckwindkessel
und Saugwindkessel ausgebildet :ist, da die Saugleitung und die Druckleitung unmittelbar
mit dem Saugwindkessel bzw. dem Druckwindkessel in Verbindung stehen. Diese Pumpe
hat daher trotz der Dreiteilung die gleichen Nachteile wie die anderen vorbekannten
Pumpen. Wenn man nämlich die Ventile kontrollieren will, muß das gesamte Pumpenaggregat
durch Abflanschen der Rohrleitungen und Abnehmen der beiden zusammenge1aut:en Windkessel
so weit demontiert werden, daß man an die Ventilplatte herankommt. Diese Demontage
ist durchaus nicht einfach, da die Rohrleitungen fest verlegt sind, wie dies bei
Hauswasserversorgungsanlagen immer der Fall ist. Besonders hinderlich ist es, daß
zum Auffüllen der Pumpe die Rohrleitungen abgeflanscht werden müssen. .
-
Die Erfindung bezweckt es, diese-Nachteife zu ",Meiden und die Möglichkeit
eines schnellen Ruffüllens des Zylinderraumes vor und hinter dem Pumpenkolben sowie
der Saugleitung bis zum Fußuentil und des Saugwindkessels der Pumpe zu ermöglichen,
damit die Pumpe nach irgendwelchen Kontrollarbeiten oder auch nach längerer Betriebspause
sofort wieder betriebsbereit ist, und außerdem das Auswechseln der Ventile ohne
Behinderung durch die Druckleitung zu ermöglichen.
-
Die Erfindung geht.von der doppelt wirkenden Kolbenpumpe mit dreigeteiltem
Pumpenkörper aus und besteht darin, daß die Saugleitung und die Druckleitung sich
beide unterhalb der Ventilzwischenplatte am Zylindergehäuse befinden und daß neben
dem Druckflansch am Zylindergehäuse Einfüllöffnungen für beide Zylinderseiten und
am Druckwindkessel oberhalb der Ventilzwischenplatte eine Einfüllöffnung für den
im Zylindergehäuse enthaltenen Saugwindkessel angeordnet sind.
-
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung kennzeichnet
sich dadurch, daß in das Zylindergehäuse auf einer Seite ein Saugkanal und auf der
gegenüberliegenden Seite ein Druckkanal eingegossen sind, von denen der Saugkanal
den Saugwindkessel mit angeschlossener Saugleitung mit einem oberhalb der Ventilzwischenplatte
und der Saugventile befindlichen, durch eine Trennwand von dem Druckwindkessel abgetrennten
Raum und der Druckkanal den Druckwindkessel mit der Druckleitung verbinden. Hierbei
mündet die Einfüllöffnung zum Auffüllen des Saugwindkessels und der Saugleitung
zweckmäßig in den von dem Druckwindkessel abgetrennten Raum, und zum Zwecke des
Auffüllens der beiden Zylinderseiten sind beiderseits neben dem _ mittig am Zylindergehäuse
befindlichen Druckflansch zwei Einfüllöffnungen angeordnet, welche in auf beiden
Zylinderseiten im Zylindergehäuse angeordnete Verbindungsräume münden, die von dem
Saugwi:ndkessel abgeschlossen und durch die Druckventile mit dem Saugwindkessel
verbunden sind.
-
Die Erfindung ermöglicht eine leicht zugängliche und bessere Auffüllung
für den Pumpenzylinder und außerdem für die Saugleitung, wobei das Auswechseln der
Ventile ohne Schwierigkeiten erfolgen kann, da sich außer den Einfüllöffnungen für
den Zylinderraum auch der Druckflanschanschluß am Zylindergehäuse befindet. Hierdurch
wird eine Behinderung durch die Druckleitung beim Auswechseln der Ventile ausgeschaltet.
Der Druckflanschanschluß erfolgt demzufolge nicht am Druckwindkessel, sondern durch
entsprechende konstruktive Ausbildung des Druckkanals am Zylindergehäuse. Hierdurch
ist der Zugang zu den Saug- und Druckventilen äußerst günstig, weil beim Auswechseln
der Ventilzwischenplatte keine Behinderung vorhanden und auch nicht vor dem Abnehmen
derselben eine Demontage der Druckleitung erforderlich ist. Diese drei Momente also,
daß jederseit bei einer fertigen Pumpenanlage mit fest montierter Pumpe und starren
Saug- und Druckleitungen die Saugleitung bis zum Fußventil und dem Saugwindkessel
der Pumpe, ferner der gesamte Zylinderraum vor und hinter dem Pumpenkolben aufgefüllt
werden kann und außerdem ein bequemes Auswechseln der Saug- und Druckventile unabhängig
von der Druckleitung möglich ist, stellen insbesondere für Hauswasserversorgungsanlageri
einen großen Vorteil dar und tragen wesentlich dazu bei, daß ein schnelles Ansaugen
der Förderflüssigkeit durch die Pumpe gewährleistet ist und die Betriebssicherheit
wesentlich erhöht wird und jederzeit eine Kontrollmöglichkeit der. Ventile ohne
Demontage der Rohrleitungen gegeben ist.
-
Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i den senkrechten Schnitt A-F durch das Pumpengehäuse, Fig:2
das Pumpengehäuse nach Fig. i im Grundriß mit abgenommenem Druckwindkessel und abgenommener
Ventilzwischenplatte.
-
In Fig. i und 2 stellen i den Zylinderraum, 2 den Kolben, 3 die Kolbenstange,
4 die Verbindungsräume zwischen dem Zylinderraum .und den. Einfüllöffnungen, 5 die
Einfüllöfl'nungen für den Zylinderraum, 6 die Einfüllöffnung für die Saugleistung
und für den -Saugwindkes@sel, 7 den Saugflanschanschluß, 8 den Saugwindkess_-el,
9 den Saugkanal, io die Ventilzwischenplatte, I i :die Saugventile, 12 die
Druckventile, 13 das Zylindergehäuse, 14 den Druckflanschanschluß, 14' den
Druckkanal, 15 den Druckwindkessel, 15' die
Trennwand, 15" den durch
sie vom Druckwindkessel 15 abgetrennten Raum und 16 die Halteschrauben dar.
-
Das Auffüllen der verschiedenen Räume des Pumpengehäuses und der Saugleitung
sowie das Auswechseln der Ventilzwischenplatte geschieht in folgender Art: Der Zylinderraum
i, in welchem sich der Kolben :2 mit Kolbenstange 3 hin- und herbewegt, steht durch
den Raum q. in Verbindung mit den beiden Einfüllöffnungen 5 (Fig. 2). Durch Lösen
eines Verschlußstopfens (in Fig. i -und 2 nicht gezeichnet) kann von außen durch
die Öffnungen 5 die Förderflüssigkeit eingefüllt werden, und somit ist die Möglichkeit
für das Aufquellen' der Kolbenmanschetten gegeben. Die Saugflanschanschlüsse 7,
die ein wahlweises Anschließen der Saugleitung an der einen oder anderen Seite des
Pumpengehäuses ermöglichen, stehen in unmittelbarer Verbindung mit dem Saugwindkessel
8, dem Saugkanal 9- und der Einfüllöffnung 6, die auch durch Verschlußstopfen verschließbar
ist.
-
Durch die Einfüllöffnung 6 besteht also eine direkte Verbindung mit
der Saugleitung bis zum Fußventil. Das zu fördernde Medium kann hierdurch leicht
von außen in den Saugwindkessel8 und in die Saugleitung eingefüllt werden.
-
Die Ventilzwischenplatte io, die je zwei Saug-und je zwei Druckventile
i i und 12 aufnimmt, liegt, wie Fig. i zeigt, auf dem Zylindergehäuse 13, das zwischen
den beiden Einfüllöffnungen 5 (in Fig. 2) den Druckflanschanschluß 14 aufweist.
-
über der Ventilzwischenplatte io sitzt der Druckwindkessel 15.
-
Um zu den Ventilen zu gelangen, sind nur die vier Halteschrauben 16
zu lösen, und der Druckwindkessel 15 sowie die Ventilzwischenplatte io können ungestört
abgenommen werden, da sich der Druckleitungsanschluß, wie bereits erwähnt, unterhalb
der Ventilzwischenplatte io am Zylindergehäuse 13 befindet.