DE955042C

DE955042C - Verfahren und Vorrichtung zum Abkuehlen von warmgewalztem, flachem Walzgut

Info

Publication number: DE955042C
Application number: DEF12508A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Erich Acker
Original assignee: ZF Friedrichshafen AG
Current assignee: ZF Friedrichshafen AG
Priority date: 1953-08-02
Filing date: 1953-08-02
Publication date: 1956-12-27

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Abkühlen von warmgewalztem, flachem Walzgut Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Abldihlen von warmgewalztem, flachem Walzgut.
Es ist bekannt, derartiges Walzgut, z. B. Bleche oder Bänder, durch Bespritzen mit Wasser oder durch Eintauchen in Wasser aus der Walzhitze abzukühlen. Im ersteren Fall ist die Verwendung sogenannter Wasserrollgänge bekannt, bei denen das aus dem Walzgerüst kommende Walzgut über Förderrollen läuft, zwischen denen Absp;ritzvorrichtungen eingebaut sind, die das Walzgut von beiden Seiten aus mit Wasser bespritzen. Bei diesem Verfahren ergeben sich aber häufig sehr .starke Verwerfungen des Walzgutes.
Es ist ferner bekannt, zum Entzundern dies Walzgutes, welches noch weiter gewalzt werden soll, Wasser auf das Walzgut, und zwar insbesondere auf die Ränder des Walzgutes, zu spritzen. Dabei darf aber das Walzgut nicht unter Walztemperatur abgekühlt werden.
Die Erfindung bezieht sich demgegenüber auf ein Abkühlen von fertig gewalztem, flachem Walzgut, also insbesondere fertiggewalztem Band, durch Bespritzen mit Wasser, ohne daß dabei die starken Verwerfungen des Walzgutes auftreten. Gemäß der Erfindung wird das Walzgut nach dem Fertigwalzen in seiner ganzen Breitre auf eine Temperatur unterhalb der Walztemperatur dadurch abgekühlt, d;aß die Ränder des Walzgutes tärker abgekühlt werden als der mittlere Teil des Walzgutes.. Vorzugsweise erfolgt die Abkühlung dadurch, daß die Unterseite des Walzgutes schneller gekühlt wird als seine Oberseite.
Bei der Anlage zur Ausübung dieses Verfahrens werden Spritzrohre oberhalb und unterhalb des Walzgutes in Richtung des Walzgutes und parallel zu dessen Mittelachse angeordnet; deren Spritzöffnungen so verteilt sind, daß auf die Ränder des Walzgutes erheblich mehr Wasser trifft als auf dessen mittleren Teil. Vorzugsweise spritzen diese Rohre so viel Wasser auf, da,ß ein wesentlicher Teil der Abkühlung durch die Verdampfungswärme des Wassers erfolgt. Um die gewünschte Verteilung des Wassers zu erreichen, kann die Anlage vorzugsweise so ausgebildet sein, daß das Wasser aus einem Spritzrohr unterhalb der Mittelachse :des Walzgutes mit so geringem Druck gegen die untere Fläche des Walzgutes gespritzt wird, daß es auf die Ränder des Walzgutes in einem Bogen auftrifft, dessen Tangente am Auftreffpunkt mit dem Walzgut einen sehr spitzen Winkel bildet.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht.
Fig. i zeigt schematisch eine Draufsicht auf eine Kühlvorrichtung für Blechplatinen gemäß der Erfindung; Fig. 2 zeigt einen Schnitt nach der Linie II-II der Fi!g. i.
Die aus dem Walzgerüst ausgetretene Blechplatine i, welche eine Temperatur von beispielsweise $5o bis goo° hat, liegt auf Rollen 2, die paarweise angeordnet sind, -und von denen mehrere Paare in größerem Abstand, beispielsweise einem Abstand von 2 m, angeordnet sind. Die Anzahl der Paare richtet sich nach der Größe des gewalzten Bleches. Zwischen den beiden Rollen eines Paares kann die Platine vom Schlepper erfaßt und forttransportiert werden. Oberhalb und unterhalb der Mittelachse A-A liegt ein Spritzrohr 3 bzw. 3', dessen Spritzöffnungen q. so verteilt sind, daß die Ränder der Platine i wesentlich mehr Wasser erhalten als die Mitte der Platine. In dem unteren Rohr 3' sind mehr oder größere Spritzöffnungen vorhanden als in dem oberen Rohr 3, so daß die Fühlung :der Platine von: unten stärker ist als von oben, im übrigen aber die Ränder der Platine wesentlich stärker gekühlt werden als die Mitte. Es empfiehlt sich im übrigen, die Wassermenge nur so groß zu halten, daß ein wesentlicher Tei.1 der Abkühlung durch die Verdampfungsw ärme des Wassers erfolgt. Es hat sich gezeigt, daß der Zunder bei diesem Vorgehen wesentlich besser gelöst wird. Tatsächlich gelingt es auf diese Weise, auch stärkere Platinen in 6o Sekunden auf 5oo° verzugsfrei abzukühlen.
Der stärkeren Abkühlung der Ränder der Platinen kommt die Tatsache entgegen, daß bei der dargestellten Anordnung die Wasserstrahlen an den Rändern unter einem spitzeren Winkel auftreffen als in der Mitte und somit die Berührungsfläche der einzelnen Strahlen an den Rändern größer ist. Das gilt in noch größerem Maße, wenn man den Druck des Wassers so gering wählt, daß der Strahl des aus dem unteren Rohr 3' austretenden Wassiers bereits einen merkbaren Bogen beschreibt.
Bei der dargestellten Anordnung empfiehlt es sich, die Platine während des Bespritzens um mindestens so viel hin und her zu bewegen, wie die Breite der Rollenpaare ist. Bei Bandmaterial kann die Behandlung fortlaufend bei einer Transportgeschwindigkeit erfolgen, die der Walzgeschwindigkeit entspricht.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum fortlaufenden Abkühlen warmgewalzten flachen Walzgutes in seiner ganzen Breite nach dem Walzen auf eine Temperatur unterhalb der Walztemperatur, dadurch gekennzeichnet, daß die Ränder des Walzgutes stärker abgekühlt werden als der mittlere Teil des Walzgutes.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite :des Walzgutes schneller gekühlt wird als die Oberseite.
3. Anlage zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch i oder 2 unter Verwendung von Wasser als Kühlmittel und von Spritzrohren, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzrohre oberhalb und unterhalb des Walzgutes in Richtrang des Walzgutes und parallel zu dessen Mittelachse angeordnet sind, deren Spritzöffnungen so verteilt sind, daß auf die Ränder des Walzgutes erheblich mehr Wasser trifft als auf dessen mittleren Teil. q..
Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Spritzrohre nur so viel Wasser aufspritzen, daß ein wesentlicher Teil der Abkühlung durch die Verdampfungswärme des Wassers erfolgt.
5. Anlage nach den Ansprüchen 3 und q., dadurch gekennzeichnet, daß das Spritzrohr das Wasser unterhalb der Mittelachse des Walzgutes mit so geringem Druck gegen die untere Fläche des Walzgutes spritzt, daß es auf die Ränder des Walzgutes in einem Bogen auftrifft, dessen Tangente am Auftreffpunkt mit dem Walzgut einen sehr spitzen Winkel bildet.
6. Anlage nach den Ansprüchen 3, q. und 5, gekennzeichnet durch eine Einrichtung, die das Walzgut während des Bespritzens so hin und her bewegt, daß auch die Stellen des Walzgutes, die gegenüber dem Wasser durch die Tragrollen bei stillstehendem Blech abgedeckt sind, dem Wasser ausgesetzt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 870 537; USA.-Patentschriften Nr. 2 648 241, 2 296 7i5.