DE954917C - Verfahren zur Herstellung von beim Erhitzen Di- oder Polyisocyanate abspaltenden Verbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von beim Erhitzen Di- oder Polyisocyanate abspaltenden Verbindungen

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DE954917C
DE954917C DEF11501A DEF0011501A DE954917C DE 954917 C DE954917 C DE 954917C DE F11501 A DEF11501 A DE F11501A DE F0011501 A DEF0011501 A DE F0011501A DE 954917 C DE954917 C DE 954917C
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polyisocyanates
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DEF11501A
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Inventor
Dr Wilhelm Bunge
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Bayer AG
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Bayer AG
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Description

  • Verfähren zur Herstellung von beim Erhitzen Di- oder Polyisocyanate abspaltenden Verbindungen Zur Herstellung von Mischungen aus Polyisöcyanaten und Polyoxyverbirndungen, die bei Raumtemperatur unbegrenzt lagerfähig sind, verwendet man bekanntlich solche Polyisocyanate, deren reaktionsfähige Gruppen durch Umsetzung mit leicht abspaltbaren monofunktionellen Verbindungen verschlossen sind und allgemein als verkappte Polyisocyanate bezeichnet werden (vgl. Liebigs Annalen der Chemie, Bd. 56z [19q.9], S. 2o5 bis a29). Höhere Temperaturen spalten diese Produkte wieder in die freien Polyisocyanate zurück, die dann ihrerseits mit den Polyoxyverbindungen zu reagieren vermögen.
  • Diese verkappten Polyisocyanate werden in der Regel aus den Polyisocyanaten durch Umsetzung mit monofunktionellen Verbindungen, wie z. B. Phenol, Kresol, Acetessigester und Malonester, hergestellt. Für den Lack- und Kunststoffsektor haben vorwiegend die bei der Umsetzung mit Phenolen entstehenden Arylurethane der Polyisocyanate Bedeutung.
  • Es wurde nun gefunden, daB man zu neuen, beim Erhitzen Di- oder Polyisocyanate abspaltenden Verbindungen gelangt, wenn man die aus Oxyalkylaminen undChlorameisensäurearylestern leicht herstellbaren Oxyalkylcarbamidsäure-arylester mit solchen bi- oder polyfunktionellen organischen Verbindungen umsetzt, die mit den Hydroxylgruppen der Oxyalkylcarbamidsäure-arylester reagieren können. Als bi- oder polyfunktionelle Verbindungen dieser Art kommen Di- oder Polyisocyanate und Di- oder Polycarbonsäuren sowie die Chloride und Ester dieser Carbonsäuren in Betracht.
  • Werden Di- oder Polyisocyanate zur Umsetzung mit Oxyalkylcarbamidsäure-arylestern herangezogen, so entstehen aus den Monoisocyanatabspaltern Alkyl-Urethan-Gruppen enthaltende Di-oder Polyisocyanatabspalter; im Falle der Verwendung von Di- oder Polycarbonsäuren oder ihrer Derivate bilden sich Di- oder Polyisocyanatabspalter, die über Estergruppen verbunden sind. In jedem Falle entstehen Di- oder Polyisocyanatabspalter, denen solche Polyisocyanate zugrunde liegen, die wegen ihres verhältnismäßig hohen Molekulargewichtes keinen nennenswerten Dampfdruck besitzen und daher keine physiologische Reizwirkung auslösen können.
  • Als Beispiele für geeignete Oxyalkylcarbamidsäure-arylester seien die Umsetzungsprodukte von Äthanolamin, 1,2- oder i, 3-Propanolamin, i, 3- oder i, 4-Butanolamin mit Chlorameisensäurearylestern genannt.
  • Di- oder Polyisocyanate, die sich für die Verknüpfung der Oxyalkylcarbamidsäure-aryles,ter eignen, sind z. B. aliphatische, aromatische und hydroaromatische Di- und Triisocyanate, wie Tetramethylendiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat, p-Phenylendiisocyanat, Toluylendi.isocyanat, i, 5-Naphthylendiisocyanat, 4, 4'-Diphenylmethandiisocyanat, 4, 4'-Dicyclohexylmethandiisocyanat, i-Methyi-benzol-2, 4, 6-triisocyanat. Ferner kommen für die Umsetzung mit den Oxyaikylcarbamidsäureacrylestern Di- oder Polyisocyanate in, Frage, die aus Polyalkoholen oder hydroxylgruppenhaltigen Polyestern und einem Überschuß an Diisocyanaten erhältlich sind.
  • Als Di- oder Polycarbonsäuren, die für die Verknüpfung der Oxyalkylcarbamidsäure-arylester brauchbar sind, seien Oxalsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Methyladip:insäure, Sebacinsäure, Thiodiglykolsäure, Maleinsäureanhydrid, Phthalsäure, TerephthalsäuTe, Citronensäure, deren Chloride und Ester genannt.
  • Zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geht man in den meisten Fällen so vor, daß man berechnete Mengen der Komponenten in einem geeigneten Lösungsmittel erwärmt.
  • Die Erfindung gestattet es, Di- oder Polyisocyanate abspaltende Verbindungen auf einfache Weise herzustellen. Es ist bereits bekannt, Diamine mit Chlorameisensäurearylestern zu ähnlichen, Di-oder Polyisocyanate abspaltenden Verbindungen umzusetzen.
  • Die erfindungsgemäß herzustellenden Polyisocyanatabspalter bieten den genannten Verbindungen gegenüber mehrere Vorteile sowohl hinsichtlich ihrer Herstellung als auch ihrer Eigenschaften. Die neuen Verbindungen sind infolge der Vielzahl der in ihnen enthaltenen Urethangruppen bzw. Urethan-und Estergruppen leichter löslich als die bisher bekannten Verbindungen. Zu ihren Gunsten spricht auch, daß sie ein höheres Molekulargewicht und somit einen niedrigeren Dampfdruck besitzen, Eigenschaften, die für die Technik außerordentlich wertvoll sind. Wollte man entsprechend hohe Molekulargewichte nachdem bekannten Verfahren der Umsetzung von Diaminen mit Chlorameisenarylsäureestern erzielen, so müßte- man längerkettige Diamine verwenden, die technisch nur schwer zugänglich sind. Beispiel i In die Lösung von 181 Gewichtsteilen Oxäthylcarbamidsäurephenylester in go Gewichtsteilen Benzol läßt man unter Rühren bei 7o bis 8o° 87 Gewichtsteile Toluylendiisocyanat einfließen und ersetzt zur Beendigung der Reaktion die Lösung nach 2 Stunden unter Rückfluß. Aus der erkalteten Benzollösung kristallisiert das Reaktionsprodukt zum größten Teil aus. Versetzt man die auf 8o° erwärmte Lösung des Produktes in Methylglykolacetat mit einer auf die abspaltbaren Isoeyanatgruppen berechneten Menge eines freie Hydroxylgruppen besitzenden Polyesters aus Dicarbonsäure und Polyalkoholen, so entsteht eine bei Raumtemperatur unbegrenzt lagerfähige Lacklösung.
  • Werden daraus hergestellte Lackaufträge bei Temperaturen etwa oberhalb 15o° eingebrannt, so werden unlösliche und chemikalienbeständige Überzüge erhalten. Die Zugabe geringer Mengen von tertiären Aminen beschleunigt die Filmbildung.
  • Beispiel e 181 Gewichtsteile Oxäthylcarbamidsäurephenylester werden in 15o Gewichtsteilen Essigsäu,reäthylester gelöst und auf Rückflußtemperatur erhitzt. in diese kochende Lösung läßt man unter Rühren ioi Gewichtsteile Phthalylchlorid einfließen, wobei lebhaft Chlorwasserstoff entbunden wird. Nach dem Abdestillieren des Essigesters wird ein Weichharz erhalten, das sich in jedem Verhältnis in Äthylalkohol, Essigester aus Methylglykolacetat löst. In der Hitze reagiert das Produkt unter Abspaltung von Phenol wie ein Diisocyanat. Beispie13 Werden an Stelle von ioi Gewichtsteilen Phthalylchlorid, wie im Beispiel e beschrieben, 77 Gewichtsteile Bernsteinsäuredichlorid verwendet, so entsteht ein zähes C51, das sich in jedem Verhältnis. in Essigester und Methylglykolacetat löst und in Kombination mit hydroxylgruppenhaltigenPolyestern elastische Einbrennlacke liefert. Beispie14 36o Gewichtsteile Toluol-2, 4, 6-triisocyanat werden mit einer 5C/aigen Essigesterlösung aus go5 Gewichtsteilen Oxäthylcarbamidsäurephenylester versetzt und aÜf 7o bis 8o° erwärmt. Nach 2 Stunden Erhitzen unter Rückfluß wird der Essigester im Vakuum entfernt. Es hinterbleibt ein springhartes Harz mit guter Löslichkeit in Essigester, Aceton und Methylglykolacetat.
  • Beispiel s Zu der 5od/oigen Essigesterlösung von 9o5 Gewichtsteilen Oxäthylcarbamidsäurephenylester werden bei 70° q.2o Gewichtsteile i, 6-Hexandiisocyanat gegeben. Nach 6stündigem Erhitzen unter RückfluB wird der Essigester abdestilliert. Das vom Lösungsmittel befreite Produkt stellt ein in Essigester, Aceton und Methylglykolacetat in der Wärme lösliches Weichharz dar, das eine starke Kristallisationstendenz zeigt.
  • Beispie16 In die Lösung von q.oo Gewichtsteilen Toluylendiisocyanat in ioo Gewichtsteilen Essigsäureäthylester wird die Lösung von 132 Gewichtsteilen Tr.imethylolpropan in 77 Gewichtsteilen Essigsäureäthylester bei 70° im Verlaufe von 2 Stunden eingetragen. Die homogene Lösung wird nach 3 Stunden bei 7o bis 75° nachbehandelt. Das darin enthaltene Polyisocyanat besitzt 12,3 0/a N C O.
  • Dann werden 3o4 Gewichtsteile Oxäthylcarbamidsäurekresyleste@r und 473 Gewichtsteile Ess.igsäureäthylester zu der Polyisocyanatlösung gegeben. Nach i2stündigem Nacherhitzen wird eine klare 6oo/aige Lösung eines Polyisocyanatabspalters in Essigsäureäthylester erhalten.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von beim Erhitzen Di- oder Polyisocyanate abspaltenden Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daB Oxyalkylcarbamidsäurearylester mit solchen bi- oder polyfunktionellen organischen Verbindungen umgesetzt werden, die mit den Hydroxylgruppen zu reagieren vermögen.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß als bi- oder polyfunktionelle Verbindungen Di- oder Polyisocyanate verwendet werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch ge= kennzeichnet, daB als bi- oder polyfunktionelle Verbindungen Di- oder Polycarbonsäuren bzw. deren Abwandlungsprodukte, insbesondere ihre Chloride und Ester, verwendet werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 869 2q.3.
DEF11501A 1953-04-03 1953-04-03 Verfahren zur Herstellung von beim Erhitzen Di- oder Polyisocyanate abspaltenden Verbindungen Expired DE954917C (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR869243A (fr) * 1940-01-17 1942-01-27 Ig Farbenindustrie Ag Procédé de préparation de polyesters contenant des groupes d'amides de poids moléculaire élevé

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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FR869243A (fr) * 1940-01-17 1942-01-27 Ig Farbenindustrie Ag Procédé de préparation de polyesters contenant des groupes d'amides de poids moléculaire élevé

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