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Strangpresse für Metall in Blockform Die Erfindung bezieht sich auf
eine Strangpresse für Metall in Blockform mit zwei gegenläufig angetriebenen Preßstempeln
und einem in beiden Preßrichtungen durch Schublager abgefangenen Aufnehmer.
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Bei bekannten Strangpressen dieser Art bestehen die Schublager aus
Muttern, mit deren Hilfe der Halter des Aufnehmers an .den Zugankern oder Säulen
starr befestigt ist. Diese Muttern legen sich von den entgegengesetzten Seiten her
an .den Aufnehmerhalter an. Dabei gehen die Zuganker der ganzen Länge nach durch
den Aufnehmerhalter hindurch. Diese bekannte Anordnung macht es erforderlich, daB
der Aufnehmerhalter sehr kräftig bemessen ist und daher der vollen Schubkraft eines
der beiden Hauptzylinder der Presse standhalten kann. Beläuft sich diese Schubkraft
der Größenordnung nach auf mehrere tausend Tonnen, wie es bei schweren Strangpressen
der Fall ist, so fällt der Aufnehmerhalter außerordentlich schwer .aus, was seine
Herstellung, seine Beförderung und seine Montage verteuert. Auch wird .der Zusammenbau
und das Auseinandernehmen der Presse sehr umständlich, da der Aufnehmerhalter hierzu
zunächst
in die richtige Lage gebracht und dann an den Zugstangen
befestigt werden muß, und zwar noch vor den Zylindern und Kolben. Dabei ist es unmöglich,
den Aufnehmerhalter in der Achsenrichtung der Presse zu verschieben, ohne zunächst
die Muttern zu lösen, was eine umständliche Arbeit bedeutet. Ein Auswechseln des
Aufnehmers ist dadurch erschwert.
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Da bei den bekannten Anordnungen der Aufnehmerhalter an den Zugankern
oder Säulen befestigt ist, kann er sich in radialer Richtung nicht ausdehnen, wie
es indessen geschehen muß, damit er trotz der Wärmeausdehnung gegenüber den Preßstempeln
axial ausgerichtet bleibt. Darin liegt ein weiterer ernster Nachteil der bekannten
Anordnungen.
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Erfindungsgemäß werden diese Mängel dadurch vermieden, daß der den
Aufnehmer tragende Halter auf dem Pressenbett längs beweglich geführt ist, was an
sich bekannt ist, und als Schublager druckeinstellbare hydraulische Kissen hat.
Sobald der axiale Schub eine bestimmte Grenze überschreitet. geben die hydraulischen
Kissen nach, so daß sich der Aufnehmerhalter verschiebt. Zweckmäßig wird die Anordnung
so getroffen, .daß .bei Verschiebung des Aufnehmerblocks über einen Grenzbetrag
hinaus eine Sicherheitseinrichtung anspricht, die auf die Steuerventile des betreffenden
Antriebszylinders wirkt und dessen Druck herabsetzt. Dabei sind zweckmäßig die Druckkissen
auf Ansätzen der Antriebszylinder für die Preßstempel angeordnet. Denn diese Teile
sind stark genug ausgeführt, um den axialen Kräften zu widerstehen, die unter Umständen
auftreten können. Bei den meisten Strangpressen ist aber der Abstand zwischen dem
Hauptzylinder der Presse und dem Aufnehmeraggregat ziemlich groß. Man müßte daher
hydraulische Kissen von entsprechender Länge anordnen, was unerwünscht ist. Das
läßt sich nun dadurch vermeiden, daß zwischen den Kolben der Druckkissen und dein
Aufnehmerhalter Druckstelzen angeordnet sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachfolgend an Hand der
Zeichnung beschrieben. In dieser zeigt Fig. i einen Aufriß der Strangpresse; teilweise
im Schnitt, und Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-11 der Fig. i.
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Die in der Zeichnung veranschaulichte Presse besteht aus einem Pressenbett
io, aus beiderseits darauf angeordneten hydraulischen Antriebszylindern i i mit
Kolben 12 und aus dem dazwischen angeordneten Aufnehmerblock mit dem eigentlichen
Aufnehmer 16 und dessen Halter 17. Die beiden Zylinder i i haben Ansätze 13, durch
welche an ihnen befestigte Zuganker 1q. hindurchgehen. An den Kolben sitzen die
Preßstempel 15, die in die Aufnehmerkammer i 8 eintreten können. Diese Kammer geht
von der einen zur anderen Stirnseite des Aufnehmers zurr Beispiel glatt hindurch.
Die Strangpreßwerk'zeuge, von denen nur das eine, ig, in der Mitte der Kammer 18
sichtbar ist, sind zur Pressenachse radial angeordnet. Wenn die beiden Preßstempel.
15 in die Kammer des Aufnehmers 1;5 von dessen Stirnseiten her eintreten, wirken
sie in entgegengesetzter Richtung auf das in der Kammer befindliche Preßgut und
pressen es durch das Werkzeug i9 hindurch aus der Kammer in Querrichtung zum Strang
aus.
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Pressen dieser Art eignen sich besonders zum Ummanteln elektrischer
Kabel mit Leichtmetall. Der Aufnehmerhalter 17 ruht frei verschiebbar mit Füßen
2o auf parallel zur Pressenachse verlaufenden Führungsflächen 21 des Pressenbetts
io. In den Zwischenräumen zwischen dem Au'fnehmerblock 16, 17 und den Antriebszylindern
i i befinden sich druckeinstellbare hydraulische Kissen, welche die auf den Aufnehmer
wirkenden Axialkräfte auszugleichen vermögen. Diese Kissen bestehen je aus einem
Zylinder 22 und einem Kolben 23. Die Zylinder 22 sind auf den Zylindern i i derart
angebracht, daß sich die Kolben 23 parallel zur Pressenachse verschieben können.
Zwischen dem Kolben 23 und dem Halter 17 des Aufnehmers sind Stelzen 24 angeordnet,
die in Lagern 25 gleitend geführt sind. Diese Lager sind an den Zugankern 1q. der
Presse befestigt. Wie Fig. 2 erkennen läßt, .befinden sich beiderseits des Aufnehmerblocks
je zwei Druckkissen, die einander diametral gegenüberliegen. Eine exzentrische Belastung
des Aufnehmerblocks ist dadurch vermieden. In Wirklichkeit sind die Stelzen 24 gegenüber
dem Aufnehmerhalter 17 derart gelegen, daß zwischen ihnen und dem Aufnehmerhalter
ein kleiner Zwischenraum bleibt. Während des Strangpreßvorganges werden die auf
den Aufnehmerblock 16, 17 über die Preßstempel. wirkenden axialen Kräfte ausgeglichen,
so daß sich dabei der Aufnehmerblock auf den Führungen 21 nicht verschiebt.
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Wenn indessen eine unausgeglichene axiale Kraft auf den Aufnehmerb.lock
16, 17 wirkt, beispielsweise wenn beim Rückzug eines Preßstempels eine Hemmung auftritt,
oder wenn der Rückstand eines Preßblocks oder ein unverpreßter Preßblock ausgestoßen
werden muß, dann verschiebt sich der Aufnehmerblock in Achsrichtung und gelangt
dadurch zur Anlage an das eine Paar von Stelzen 24.. Der unausgeglichene axiale
Druck wird dann auf die Kolben 23 deer Druckkissen übertragen. Ist der Druck, unter
dem diese Kissen stehen, groß genug, um den unausgeglichenen axialen Kräften zu
widerstehen, dann kommt der Aufnehmerblock zum Stillstand und verschiebt seich nicht
weiter. Für die meisten praktischen Zwecke genügt es daher, den Druck auf die Druckkissen
etwas größer zu bemessen als die von dem betreffenden Preßstempel 1 5 auf sie ausgeübte
Rückzugskraft. Für gewöhnlich werden nämlich die auftretenden unausgeglichenen Kräfte
nicht größer als diese Kraft.
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Gelegentlich kommt es aber zu Störungen, welche zur Folge haben, daß
der Aufnehrnerblock 16, 17 unausgeglichenen axialen Kräften ausgesetzt ist, welche
die Druckbelastung der Kissen übersteigen. Um in diesem Falle eine Verschiebung
des Aufnehmerblocks
zu verhindern und die Teile der Presse vor
einer Überlastung zu schützen, kann eine zum Beispiel hydraulische Sicherungseinrichtung
in Form einer Ventilsteuerung vorgesehen sein, die anspricht, sobald der Aufnehmerblock
über den Zwischenraum hinaus verschoben wird, der zwischen dem Aufnehmerblock und
den Stelzen 2.4 für gewöhnlich vorhanden ist und den die unausgeglichene Kraft auf
den Aufnehmerblock ausübenden Zylinder i i von der Quelle der Druckflüssigkeit abschaltet.
Bei weiterer Verschiebung des Aufnehmerblocks wird :dann der betreffende Zylinder
i i durch die Sicherungseinrichtung auf AbfluB geschaltet, so daß der Druck im Zylinder
abfällt.