DE954661C

DE954661C - Planscheibenlagerung fuer Karusselldrehbaenke

Info

Publication number: DE954661C
Application number: DEJ6338A
Authority: DE
Inventors: Walther Dalheimer
Original assignee: ARN JUNG LOKOMOTIVFABRIK GmbH
Current assignee: ARN JUNG LOKOMOTIVFABRIK GmbH
Priority date: 1952-09-11
Filing date: 1952-09-12
Publication date: 1956-12-20

Description

AUSGEGEBEN AM 20. DEZEMBER 1956

J 6338 Ib/4pa

Die Erfindung bezieht sich auf die Lagerung der Aufspanntische oder Plansoheiben bei Vertikaloder Karusselldrehbänken und ähnlichen Werkzeugmaschinen. Bei diesen Maschinen müssen von den Lagern erhebliche, an der Planscheibe angreifende Kippmomente dann aufgenommen werden, wenn der Schnittdruck im größeren Abstand von den Lagern der Planscheibe angreift. Es entsteht somit die Aufgabe, die Lagerung der Planscheiben so auszubilden, daß diese Kippmomente von den Lagern ohne Beeinträchtigung ihrer Rundlaufgenauigkei't aufgenommen werden.

Um die Auswirkung der Kippmomente auf die Lager gering zu halten, verwendet man Planscheiben mit einem langen Königszapfen, der einmal dicht unterhalb der Planscheibe und zum anderen an seinem Ende gelagert wird. Eine solche Lagerung bereitet aber große Schwierigkeiten bei der Herstellung der Lagersitze. Auch das Einpassen der Lager und ihr Wieder ausbau bei Überholungen wird sehr umständlich.

Es ist im Rahmen der vorbeschriebenen Lagerung bekannt, hierfür zwei Schrägkugellager zu verwenden, d. h. die Planscheibe mit einem ihr Gewicht aufnehmenden Schrägkugellager und einem weiteren am unteren Ende des Königszapfens angebrachten, von unten nach oben wirkenden Schrägkugellager zu lagern. Auch für diese Lagerung

gelten die zuvor angegebenen Nachteile und weiter der, daß die Lagerung statisch unbestimmt bleibt. Jedes Rundführungslager hat unvermeidlich eine gewisse Rundlaufungenauigkeit. Da die Lager beide in der gleichen Achse angeordnet sind, bewirkt' die Rundlaufungenauigkeit, daß die auf den Planscheiben befestigten Werkstücke zumindest um die Lagermitte des oberen Lagers pendeln, und zwar so, daß mit wachsender Höhe der Werkstücke ίο die Größe des Ausschlags zunehmen muß.

Es i,st auch bereits vorgeschlagen worden, die Planscheibe mittels eiines kurzen Königszapfens an einem Tragring zu lagern, und zwar mit Hilfe zweier Axiallager und eines die Rundführung der Planscheibe bewirkenden Radiallagers, das in einer Mittelbohrung des Tragringes angeordnet und durch die beiden Axiallager von allen axialgerichteten Kräften entlastet ist. Das eine Axiallager dient zur Abstützung der Planscheibe und dem Tragring, während das zweite zwischen diesem und einem auf dem Ende des Köniigszapfens verstellbar angebrachten Druckring angeordnet ist, der von unten her gegen den Tragring andrückbar ist und so eine beliebig wählbare Vorspannung der Axiallager gestattet. Diese Anordnung hat einmal den Vorteil, daß das Radiallager von Kippmomenten völlig entlastet ist und so eine hohe Rundlaufgenauigkeit erreicht wird, und zum anderen den, daß die Planscheibe und sämtliche Lagermittel eine bauliche Einheit von kurzer Bauhöhe ergeben, die als Ganzes mit dem Planscheibentisch verbunden werden kann.

Erfmdungsgemäß läßt sich eine erhebliche Vereinfachung der beschriebenen Lageranordnung dadurch erreichen, daß unter Fortlassung des den Königszapfen führenden Radiallagers die Planscheibe am Tragring über ein Axial- und Radialkräfte aufnehmendes Wälzlager (Halb schul ter- oder Schrägkugellager oder Schrägrollenlager) abgestützt und geführt ist. Durch die bei dieser Lageranordnung mögliche Vorspannung der Lager läßt sich jedes Lagerspiel auch bei den größten auftretenden Kippmomenten vermeiden, so daß auch mit einem axial belasteten Rundführungslager eine einwandfreie Rundführung der Planscheibe erreichbar ist. Der bisher noch zur Rundführung der Planscheibe erforderliche Königszapfen dient nur noch zur Befestigung des Druckringes zum Vorspannen der Lager.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden an Hand der Zeichnung beschrieben, die einen Schnitt durch die Achse einer Planscheibe und ihrer Lagermittel zeigt.

Der die Planscheibe aufnehmende, aus einem Gußstück bestehende Gehäuseteil 1 hat rohrförmige Gestalt. Der Innenraaim ist in der oberen Hälfte des Gehäuses durch einen Boden 2 unterteilt. An diesem Boden ist ein aufwärts gerichteter ringförmiger Flansch 3 angegossen, seine obere Ringfläche bildet die Sitzfläche für den Tragring 4, an dem die Planscheibe 5 gelagert ist. Zur Befestigung des Tragringes 4 mit Ringflansch 3 dienen Schraubenbolzen 6.

Die Planscheibe 5, deren Aufspannfläche in beliebiger und bekannter Weise ausgebildet sein kann, ist in ebenfalls bekannter Weise mit einem Zahnkranz 7 fest verbunden, der eine Kegelverzahnung trägt. Sie steht im Eingriff mit einem nicht dargestellten Zahnritzel, das vom Motor über ein ebenfalls nicht dargestelltes Getriebe angetrieben wird. Diese Mittel sind, da bekannt, nicht dargestellt worden.

Die Planscheibe 5 trägt einen mit ihr aus einem Stück bestehenden, verhältnismäßig kurzen Zapfen 8, dessen unterer Teil 9 im Durchmesser stark abgesetzt ist. Hierauf ist ein Außengewinde 10 aufgeschnitten. Es dient zur Aufnahme einer scheibenartigen Mutter 11, auf die später noch eingegangen ist.

Zur Lagerung der Planscheibe 5 auf dem Tragring 4 dient ein Halbschulterkugellager, dessen Kugeln mit 12 und dessen Laufringe mit 13 und 14 bezeichnet sind. Der äußere Lagerring 13 ist an der Planscheibe 5, der innere Laufring 14 am Tragring 4 befestigt bzw. gelagert. Das Lager dient einmal zur Abstützung der Planscheibe am Tragring und andererseits zur Rundführung der Planscheibe. Es kann infolge seiner Ausbildung als Schrägkugellager sowohl axial wie radial gerichtete Kräfte auf-. nehmen, wobei der große Durchmesser des Lagers bewirkt, daß auch bei verhältnismäßig großen, an der Planscheibe angreifenden Kippmomenten die Lagerbeanspruchungen gering bleiben.

Am Tragring 4 und an der Mutter 11 sind die Lagerringe 15 und 16 eines Axialdrucklagers befestigt, dessen Kugeln mit 17 bezeichnet sind. Durch Anspannen der Mutter 11 wird eine Vorspannung dieses Lagers und des Halbschulterlagers 12 erreicht, so daß jedes Lagerspiel ausgeschaltet und die Lager unter eine solche Vorspannung geseitzt werden können, daß auch bei den größten auftretenden Kippmomenten ein Lagerspiel nicht entstehen kann.

Zur Sicherung der Stellung der Mutter 11 dient eine auf dem Zapfenende 18 befestigte Scheibe 19 mit Schrauben 20.

Wie die Zeichnung erkennen läßt, bilden Planscheibe 5, Tragring 4 und beide Lager baulich eine Einheit, die mit dem Maschinengestell 1 lediglich durch die Schraubenbolzen 6 verbunden ist. Die Planscheibe kann also nach Lösen dieser Bolzen leicht aus dem Gehäuse herausgenommen werden, falls ein Nachspannen 'der Axiallager erforderlich sein sollte. Ebenso kann bei Beschädigungen der Scheibe diese schnell durch eine zweite Planschei'benein'heit ausgewechselt oder auch bei Bedarf die Planscheibe gegen eine größere oder kleinere ausgewechselt werden.

Claims

PATENTANSPRUCH:

Lagerung einer Planscheibe mit Königszapfen: für Drehbänke, insbesondere Karussell- drehbänke, an einem vorzugsweise lösbar mit

dem Maschinengestell verbundenen Tragring, an dem die Planscheibe radial und axial abgestützt ist und gegen den sie durch einen auf dem Ende des Königszapfens verstellbar angebrachten Druckring über ein ausschließlich Axialkräfte übertragendes Lager von unten her andrückbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Planscheibe am Tragring über ©in Axial- und Radialkräfte aufnehmendes Wälzlager (Halbschulter- oder Schrägkugellager oder Schrägrollenlager) abgestützt und geführt ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschrift Nr. 703 438.

Entgegengehaltene ältere Rechte: Deutsche Patentanmeldung J 4396^/49 a (940744).

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

I 609715 12.56