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Schwingförderrinne
Die Erfindung betrifft Schwingförderrinnen u. dgl.
der Bauart, die ein Aufnahme- oder Fördergestell in Form einer Plattform, einer
Mulde oder Wanne od. dgl. aufweist, die derart vibrationsfähig angeordnet ist, daß
darauf befindliche Schüttgüter oder Gegenstände in Längsrichtung der Förderrinne
bewegt werden. Erforderlichenfalls kann die Plattform, die Mulde oder Wanne od.
dgl. als Sieb ausgebildet sein, wobei dann das Schüttgut hindurchfallen kann, während
der restliche Teil in Längsrichtung der Förderrinne weiterläuft.
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Bei Schwingförderrinnen dieser Art wurde bereits vorgeschlagen, das
Aufnahme- oder Fördergestell für die zu fördernden Schüttgüter oder Gegenstände
auf einer Anzahl Blattfedern anzubringen, die einen Winkel von beispielsweise 70
mit der Längsachse des Fördergestells bilden, so daß dieses bei Erteilung einer
hin- und hergehenden Längsbewegung bei dem Vorwärtshub, der das Schüttgut oder die
Gegenstände nach vorn und oben transportiert oder wirft, eine Aufwärtsbewegung ausführt
und während des Rückwärtshubes von der Unterseite des Schüttgutes oder der Gegenstände
her zurückzufallen bestrebt ist. Bei solchen Schwingförderrinnen war es üblich,
elektromagnetische Vibrationseinrichtungen angenähert rechtwinklig zu der Längs.seite
der Blattfedern anzuordnen, so daß die. Erregung der elektromageti-
schen
Vibrationseinrichtung eine Durchbiegung der Federn bewirkt.
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Es wurde schon vorgeschlagen, eine Schwingförderrinne zu schaffen,
bei welcher das Fördergestell von senkrecht zu diesem verlaufenden Blattfedenn getragen
wird, uffd eine erste Vorrichtung zur Erzielung einer hin- und hergehenden Längsbewegung
des Fördergestells in der gewünschten Bewegungsrichtung des Schüttgutes mittels
Durchbiegung der Blattfedern, eine zweite Vorrichtung zur Erteilung einer hin- und
hergehenden Bewegung des Fördergestells in Form einer Auf- und Abwärtsbewegung und
Vorrichtungen zur Änderung des gegenseitigen zeitlichen Verlaufs der Hin-und Hergänge
aufweist, die von der ersten und zweiten Vorrichtung erzeugt werden, um die gewünschte
Bewegungsrichtung des Schüttgutes längs des Fördergestells einstellen zu können.
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GemäB einem anderen Vorschlag weist eine Schwingförderrinne od. dgl.
auf ein Aufnahme-oder Fördergestell für die zu fördernden Schüttgüter oder Gegenstände,
eine elastische Befestigungsanordnung für das Fördergestell, die so eingerichtet
ist, daß sie die Schwingung des Fördergestells in einer Richtung ermöglicht, die
einen spitzen Winkel mit der gewünschten Längsbewegungsrichtung des Schüttgutes
oder der Gegenstände bildet, und eine elektromagnetische Vorrichtung, die dem Fördergestell
eine entsprechende schwingende Bewegung erteilt und so eingerichtet ist, daß sie
in einer Richtung wirkt, die im wesentlichen senkrecht zu der Bewegungsrichtung
des Schüttgutes oder der Gegenstände längs des Fördergestells verläuft. Es wurde
dabei vorgeschlagen, daß das Fördergestell auf Blattfedern montiert ist, die in
einem Winkel in der Größenordnung von 700 an dem Fördergestell so angebracht sind,
daß die elektromagnetische Vibrationseinrichtung so angeordnet ist, daß sie in einer
Richtung unter einem kleinen Winkel von beispielsweise 200: zu der Längsseite der
Blattfedern wirkt.
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Eine Schwingförderrinne od. dgl. nach der Erfindung weist auf ein
Aufnahme- oder Fördergestell für die zu fördernden Schüttgüter oder Gegenstände,
eine elastische Befestigungsanordnung für das Fördergestell, die aus Blattfedern
besteht, die in einem Winkel in der Größenordnung von 70'° so angeordnet sind, um
zu bewirken, daß sich das Fördergestell nach oben bewegt, wenn es in der gewünschten
Bewegungsrichtung der Schüttgüter oder der Gegenstände längs des Fördergestells
bewegt wird, und eine elektromagnetische Vorrichtung, die dem Fördergestell eine
schwingende Bewegung mittels Durchbiegung der Blattfedern erteilt, wobei die elektromagnetische
Vorrichtung so eingerichtet ist, daß sie in einer Richtung wirkt, die im allgemeinen
zu der Längsseite der Blattfedern parallel ist. Dabei ist die elektromagnetische
Vibrationsvorrichtung in einem Gehäuse angeordnet, das aus oberen und unteren Teilen
besteht, die durch einen kleinen Spalt getrennt sind, der angenähert senkrecht zu
den Ebenen der Blattfedern verläuft. Die hier benutzte 1 Ausdrucksweise »in der
Größenordnung von 700« schließt einen Winkel von etwa 45 bis 850 ein, während der
Begriff »angenähert parallel« einen Winkel bezeichnet, der nicht mehr als um.etwa
10 oder In'0' von der Parallelen zu den Blattfedern abweicht.
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Damit die gewünschte Schwingbewegung dem Fördergestell mit Sicherheit
erteilt wird, ist es erforderlich, zu gewährleisben, daß die von der elektromagnetischen
Vibrationseinrichtung ausgeübte Kraft eine Durchbiegung der Blattfedern in ihrer
Längsrichtung ergibt. Diese Wirkung kann entweder dadurch erreicht werden, daß die
Wirkungsrichtung der elektromagnetischen Vibrationseinrichtung nicht genau parallel
zu der Länge der Blattfedern eingestellt wird oder, wenn die Wirkungsrichtung der
elektromagnetischen Vibrationseinrichtung genau parallel oder unter einem sehr kleinen
Winkel von beispielsweise 5 oder weniger zu der Länge der Blattfedern verläuft,
dadurch, daß gewährleistet wird, daß die von der elektromagnetischen Vibrationseinrichtung
ausgeübte wirksame Kraft eine quer zur Feder gerichtete Komponente aufweist. Eine
ausreichende Querkomponente kann durch die. Durchbiegung der Feder eingeführt werden,
wenn sie die Belastung des Fördergestells trägt. Eine andere Möglichkeit besteht
darin, die Anordnung so zu treffen, daß der Kern und der Anker der elektromagnetischen
Vibrationseinrichtung einander nicht direkt gegenüberliegen, so daß, wenn der Kern
den Anker anzieht, die Anziehungskraft eine gewisse zu der Länge der Feder quer
verlaufende Komponente aufweist. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Anwendung
einer elektromagnetischen Vibrationseinrichtung, die eine Schwingung des Aufnahme-oder
Fördergestells aufrechterhält und erforderlichenfalls anfangs das Fördergestell
oder irgendeinen anderen geeigneten Teil der Förderrinne mechanisch, beispielsweise
von Hand, verschiebt, um die Feder ausreichend durchzubiegen, so daß eine Kraftkomponente
des Zuges der elektromagnetischen Vorrichtung in einer Richtung quer zur Federlänge
eingeführt wird.
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Eine Anordnung nach der Erfindung wird als Beispiel an Hand der Zeichnung
beschrieben.
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Fig. I zeigt eine Seitenansicht, und Fig. 2 ist ein Schaltbild, das
die elektrische Prinzipschaltung veranschaulicht.
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In der als Beispiel in Fig. I der Zeichnung dargestellten Anordnung
hat das Fördergestell 10 Seitenteile und wird von Blattfedern 12 getragen, deren
obere Enden mittels Schrauben 51 an Winkel stützen 52 befestigt sind, die fest auf
dem Fördergestell 10 angebracht sind. Die unteren Enden der Blattfedern I2 sind
mit Schrauben 53 an Teilen 54 befestigt, die auf einer Grundplatte 55 montiert und
deren Enden an Quergliedern 56 mittels Schrauben 57 befestigt sind. Die Querteile
56 ruhen auf vier elastischen Klötzen 58, so daß die gesamte Konstruktion federnd
auf einem Fundament oder Unterbau 59 ruht. Die elektromagnetische Vibrationseinrichtung
ist innerhalb eines Gehäuses montiert, das
aus oberen und unteren
Teilen 60 bzw. 61- besteht.
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Dabei ist der Anker 22 an dem Fördergestell 10 mit einem Teil 62 befestigt,
während der Kern 20 mit der Spule 45 an der Grundplatte 55 angebracht ist.
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Die Blattfedern I2 sind unter einem Winkel von angenähert 706 zu
der Horizontalen geneigt, wobei die Anordnung so getroffen ist, daß die Durchbiegung
der Blattfedern 12 bewirkt, daß sich das Fördergestell 10 nach oben bewegt, wenn
es in Richtung des Pfeiles I8 verschoben wird. Der Neigungswinkel des von der elektromagnetischen
Vibrationseinrichtung ausgeübten Zuges ist unter einem kleinen Winkel zu der Länge
der Blattfedern geneigt. Wie in Fig. I gezeigt, ist die Achse des Kernes 20 unter
einem Winkel von ungefähr 600 gegen die Horizontale .geneigt, so daß sie unter einem
Winkel von ungefähr ro°l zu der Länge der Blattfedern 12 verläuft, wobei die Länge
der Blattfedern in diesem Fall der Ebene entspricht, in der die Durchbiegung auftritt.
Die elektromagnetische Vibrationseinrichtung übt jedoch keinen geraden Zug aus,
wobei der Anker 22 in geringem Maße gegen den Kern 20 versetzt ist, so daß zusätzlich
zu dem Bestreben des Anker 22, sich nach dem Kern 20 hin zu bewegen, auch eine quer
verlaufende Kraft ausgeübt wird und sich somit der Anker relativ zu dem Kern 20
nach unten bewegt. Wie obenerwähnt, besteht das Gehäuse aus den Teilen 60 und 6I,
die durch-einen schmalen Luftspalt 63 getrennt sind. Wir haben gefunden, daß bei
einer Anordnung, in welcher die Zugrichtung der elektromagnetischen Vibrationseinrichtung
einen kleinen Winkel mit der Ebene bildet, in der die Durchbiegung der Blattfedern
stattfindet, die Bewegungsamplitude des Ankers 22 in bezug auf den Kern 20 SO klein
ist, daß es möglich ist, ein Gehäuse dieser Art zu schaffen, in dem der Spalt zwischen
den beiden Teilen in der Größenordnung von 0,25 mm ist, d. h. innerhalb der erlaubten
flammsicheren Grenzen liegt, während zugelassen wird, daß eine Schwingungsamplitude
in der Größenordnung von I,59 mm dem Fördergestell für die zu fördernden Schüttgüter
oder Gegenstände erteilt wird. Diese Möglichkeit, ein Gehäuse für die elektromagnetische
Fördervorrichtung zu schaffen, das einen kleinen Spalt zwischen zwei beweglichen
Teilen hat, erlaubt, daß der Apparat in entflammbaren oder explosiven Atmosphären
benutzt werden kann. Eine solche Verwendurig war bisher infolge der großen Schwingungsamplitude,
die bislang zwischen dem Anker und dem Kern der elektromagnetischen Vibrationseinrichtung
für erforderlich gehalten wurde, bei den üblichen Anord'-nungen nicht möglich, bei
denen die Zugrichtung der elektromagnetischen Vibrationseinrichtung einen beträchtlichen
Winkel zu der Ebene der Blattfedern hat, in der die Durchbiegung auftritt.
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Die Verminderung der Bewegungsamplitude des Ankers in bezug auf den
Kern setzt auch den Energieverbrauch des Apparates herab.
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Eine geeignete elektrische Schaltung für den Betrieb dieses Apparates
ist in Fig. 2 der Zeichnung dargestellt. Die Spule 45 der elektromagnetischen Vibrationseinrichtung
ist in Reihe mit einem Gleichrichter 65, einem veränderbaren Widerstand 66 und einem
doppelpoligen Schalter 67 an die Wechselstromnetzklemmen 68 geschaltet. Wenn der
Schalter67 geschlossen ist, wird ein pulsierender Strom an die Spule 45 angelegt,
wodurch der Kern 20 den Anker 22 periodisch mit einer Frequenz anzieht, die gleich
der Frequenz der Wechselstromquelle ist. Bevorzugt ist die Anordnung der Blattfedern
I2 so getroffen, daß die Eigenschwingungsperiode des Fördergestells auf seinen Montageteilen
angenähert gleich der Frequenz ist, mit der die elektromagnetische Vibrationseinrichtung
erregt wird; Beispielsweise kann bei einer -Wechselstromquelle von 50 Hz, mit der
die Spule der elektromagnetischen Vibrationseinrichtung über einen Gleichrichter
gespeist wird, wie in Fig. 7 dargestellt, die Eigenschwingungsfrequenz des Fördergestells
in der Größenordnung von 5I bis 53 Hz liegen. Falls jedoch der Gleichrichter 65
weggelassen wird, wird die Erregungsfrequenz verdoppelt.