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Einrichtung zur sichtbaren Empfangsanzeige bei Consol-Peilungen und
Verfahren zur Meßauswertung unter Verwendung dieser Einrichtung Die Erfindung bezieht
sich auf eine Einrichtung zur sichtbaren Empfangs anzeige bei solchen Peilungen
(sogenanntes Consol-Peilprinzip), bei denen sendeseitig ein Leitstrahlfächer durch
Phasenumtastung eines Zweistrahlersystems erzeugt, durch einen rundstrahlenden Mittelstrahler
auseinandergezogen und durch kontinuierliche Phasendrehung der Außenstrahlerströme
in Umdrehung versetzt wird und bei denen empfangsseitig die Tastzeichen von der
Ausgangsstellung des Leitstrahlfächefs an getrennt nach Punkten und Strichen gezählt
werden.
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Im allgemeinen ist bei der Consol-Peilung ein Hörempfang üblich.
Bekanntlich liegt aber die Schwierigkeit der gehörmäßigen Aufnahme der Consolzeichen
darin, daß das Peilergebnis subjektiven Hörfehlern unterworfen ist, die erhebliche
Streuwerte aufweisen können. Dies ändert sich auch dann nicht wesentlich, wenn in
an sich bekannter liVeise der Hörempfang einfach durch eine Instrumentenablesung
ersetzt wird.
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Es sind auch bereits verschiedene Verfahren bekanntgeworden, bei
denen die gehörmäßige Auszählung der Consolzeichen durch eine Automatik ersetzt
wird. In fast allen Fällen ist dabei jedoch Voraussetzung, daß vor der automatischen
Auszählung eine einwandfreie Trennung der Zeichen nach Punkten und Strichen erfolgt,
was nur mit einem mehr oder minder großen technischen Aufwand erreicht werden kann.
Denn im Gegensatz zu ähnlichen auf derBasis derDrehfunkfeuer arbeiten-
den
Verfahren ist bei Consol die Unterscheidung der Punkt-bzw. Strichsignale nicht nach
der Polarität der Zeichen, sondern nur nach ihrer Zeitdauer möglich. Dies hängt
mit der Bildung des Leitstrahlfächers zusammen. Damit scheiden bereits alle Systeme
aus, welche die Polarität der Zeichen als Unterscheidungsmerkmal vorsehen.
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Es ist vorgeschlagen worden, die Gesamtzahl der eintreffenden Consolzeichen
entsprechend der Zeichenart durch ein Differenzzählwerk zu erfassen, was naturgemäß
die Trennung der Punkt- und Strichsignale voraussetzt. Daß diese Trennung gewisse
Anforderungen an den apparativen Teil stellt, geht schon daraus hervor, daß Zählfehler
durch atmosphärische Störungen ausgeschaltet werden müssen. Es besteht ferner die
Möglichkeit, nicht die Consolzeichen als solche zu erfassen, sondern die nach einer
Differentiation entstehenden Nadelimpulse dem Differenzzählwerk zuzuführen, so daß
eineDoppelwertigkeit entsteht, die den prozentualen Einfluß von Störimpulsen auf
die Hälfte verkleinert. Auch hier ist jedoch die Unterscheidung von Punkt- und Strichsignalen
bzw. die Steuerung des Zählwerks nur durch eine geeignete Anordnung, z. B. über
ein abgestimmtes Zeitglied, möglich, wenn nicht durch Hörempfang eine Kontrolle
erfolgt und von Hand umgeschaltet wird.
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Bei einem anderen bereits vorgeschlagenen Verfahren wird statt der
Anzeige eine Registrierung vorgesehen, bei der die differenzierten Consolzeichen
so aufgezeichnet werden, daß an der größten Einschnürung der umhüllenden Kurve der
Leitstrahldurchgang ohne weiteres sichtbar wird.
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Nachteilig an dem Registrierverfahren ist der relativ hohe apparative
Aufwand und die Tatsache, daß derartige Schreib- und Registrieranordnungen den Verhältnissen
an Bord von Flugzeugen bzw.
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Schiffen angepaßt werden müssen, was besonders bei Schiffen im Hinblick
auf Schlinger- und Stampfbewegungen nicht einfach ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Sichtanzeige der Consolzeichen
derart auszubilden, daß sie ohne großen apparativen Aufwand und ohne Zeitglied eine
Unterscheidung der Punkte und Striche ermöglicht. - Erfindungsgemäß sind Schalt-und
Anzeigemittel vorgesehen, welche die aus den Consolzeichen durch Differentiation
gewonnenen Nadelimpulse getrennt nach ihrer Polarität in erkennbarer Zuordnung optisch
anzeigen, derart, daß aus der Reihenfolge der Anzeigen eine Unterscheidung der Punkt-
bzw. Strichzeichen möglich ist. Es wird dabei Gebrauch gemacht von der differenzierenden
Umsetzung der Consolzeichen in Nadelimpulse, wie sie bei normalen Drehfunkfeuern
in Verbindung mit einer anderen Art der weiteren Auswertung bekannt ist.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann die bei hohem Störpegel
besonders schwierige Erfassung des Leitstrahldurchgangs dadurch erleichtert werden,
daß von dem üblichen Bestreben abgegangen wird, mit der Erfassung der Punkte bzw.
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Striche möglichst nahe an den Leitstrahldurchgang zu kommen. Es wird
nämlich bewußt nur die Größe der durch Differentiation gewonnenen Nadelimpulse bis
außerhalb des möglichen Störpegels auf der Punkt- und Strichseiteerfaßt. Dabei wird
eine entsprechend einstellbare Amplitude der differenzierten Zeichen als Grenzwert
zugrunde gelegt. Alle innerhalb dieses Grenzwertes liegenden Zeichen, deren Zahl
sich aus der gegenüber dem Sollwert verringerten Gesamtzahl der gemessenen Punkt-und
Strichzeichen ergibt, können je zur Hälfte der Punkt- und Strichseite zugezählt
werden.
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Der Erfindungsgedanke kann in der Form verwirklich werden, daß die
in je zwei Einzelimpulse entgegengesetzter Polarität zerlegten Consolzeichen einem
elektromagnetischen oder elektronischen Schalter für Doppelstrombetrieb zugeführt
werden, der alle Einzelimpulse nach Polarität und Amplitude bis zu einem Grenzwert
in Schwarzweißimpulse umformt, wobei jeder Polarität ein Anzeigesystem zugeordnet
ist. Durch - die auf der Punkt- und Strichseite verschiedenen Impuls-Pause-Verhältnisse
ist die Unterscheidung der Zeichen möglich.
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Da bei den üblichen Consolsendern der Zeichenrhythmus nach dem Dauer
strich mit einer Pause beginnt, kann der durch die Unterbrechung des Dauerstrichs
entstehende Ausschaltnadelimpuls als Achtungssignal verwendet werden.
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Die Anzeige kann bei der optischen Zählapparatur z. B. so ausgebildet
werden, daß für den Beobachter lediglich zwei Signallampen in Erscheinung treten,
die im Rhythmus der Consolzeichen aufleuchten und damit eine einfache Zählung ermöglichen.
Ähnlich einer Laufschrift ist die Reihenfolge des Aufleuchtens durch das jeweilige
Impuls-Pause-Verhältnis verschieden, je nachdem, ob Punkte oder Striche empfangen
werden. Auf diese Weise kommt das komplementäre Verhalten der Zeichen nach dem Nulldurchgang
eindeutig zum Ausdruck. In der einfachsten Form kann die Zählung der in optische
Impulse umgesetzten Consolzeichen wie beim Hörempfang erfolgen.
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Eine wesentliche Vereinfachung für den Benutzer des erfindungsgemäßen
Consolzählers liegt gemäß einer Weiterbildung der Erfindung in einem Auswerteverfahren,
das als Zählorgan eine oder mehrere Stoppuhr(en) bzw. eine Doppelstoppuhr benutzt.
Die Zählung der Punkt- bzw. Strichzeichen erfolgt dabei in Form einer Zeitmessung.
Es genügt dann schon, Beginn und Ende der Zeichen vor dem Leitstrahldurchgang und
Wiederbeginn der komplementären Zeichen nach dem Leitsfrahldurchgang zu stoppen.
Der Mittelwert beider Zeigerstellungen gibt den genauen Leitstrahldurchgang an.
Damit ist es nicht mehr erforderlich, den gesamten Zeichenzyklus zu erfassen. Vielmehr
wird nur der Teil bis kurz nach dem Leitstrahldurchgang ausgewertet.
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Dadurch ergibt sich eine bis zu 50°/oigeVerkürzung der Peilzeit. Die
Feststellung der Einzelwerte wird dadurch überflüssig, und nur das Ergebnis tritt
in Erscheinung.
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Für den vorgesehenen Zweck wird am besten eine Doppelstoppuhr mit
entsprechenden, eventuell verschiedenfarbigen Teilungen benutzt, um ohne Um-
rechnung
eine direkte Ablesung für »schnelle« und »langsame« Consolsender zu ermöglichen.
Als weitere Verbesserung kann auf der Uhr ein von Hand einstellbarer Meßwertzeiger
zur Markierung eines bestimmten Peilwertes (Sollwertes) vorgesehen werden.
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PATENTANSPRUCME-I. Einrichtung zur sichtbaren Empfangsanzeige bei
solchen Peilungen (sogenanntes Consol-Peilprinzip), bei denen sendeseitig ein Leitstrahlfächer
durch Phasenumtastung eines Zweistrahlersystems erzeugt, durch einen rundstrahlenden
Mitteistrahler auseinandergezogen und durch kontinuierliche Phasendrehung der Außenstrahlerströme
in Umdrehung versetzt wird und bei denen empfangsseitig die Tastzeichen von der
Ausgangsstellung des Leitstrahlfächers an getrennt nach Punkten und Strichen gezählt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß Schalt- und Anzeigemittel vorgesehen sind, welche
die aus den Consolzeichen durch Differentiation gewonnenen Nadelimpulse getrennt
nach ihrer Polarität in erkennbarer Zuordnung optisch anzeigen, derart, daß aus
der Reihenfolge der Anzeigen eine Unterscheidung der Punkt- bzw. Strichzeichen möglich
ist.