DE95028C - Apparat zum Entwickeln, Tonen und Fixiren von Photographien - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAM

KLASSE 57: Photographs.

in BERLIN-SCHÖNEBERG.

Bei dem durch Patent Nr. 82322 geschützten Apparat wird der sich von Papierrolle 6 abwickelnde endlose Papierstreifen durch eine Reihe von Behältern ABC... geführt, welche die verschiedenen Lösungen enthalten, mit denen das belichtete Papier behandelt werden mufs.

Das Papier wird hierbei vermittelst eines 'eigenartigen Walzen- und Leitrollensystems mit solcher Geschwindigkeit durch die Behälter hindurchgeführt, als zum Entwickeln, Tonen und Fixiren der Photographie erforderlich ist.

Reifst nun der endlose Papierstreifen, was trotz aller Vorsicht zuweilen eintritt, da derselbe durch die Lösungen, welche er passirt, vollkommen durchfeuchtet ist, so mufs der Betrieb angehalten werden, damit man die Rifsenden wieder unter einander verbinden kann.

Während dieser Zeit ruht der Transport des Papierbandes, so dafs die in die Behälter ABC... hineinhängende Papierbahn, welche während dieser Zeit der Einwirkung der Bäder ausgesetzt bleibt, verdorben wird.

Diesen unangenehmen, mehr oder weniger oft auftretenden Verlust zu vermeiden, ist Zweck vorliegender Erfindung, welche darin besteht, dafs die Antriebswelle für die Transportwalzen eine Einrichtung zeigt, welche es ermöglicht, auch bei unterbrochenem Betriebe die in den Bädern ruhenden Papierbahnen der Einwirkung der betreffenden Lösungen zu entziehen.

Diese Verbesserung des durch PatentNr. 82322 geschützten Apparates ist auf beiliegender Zeichnung dargestellt.

An irgend einer Stelle, vortheilhaft hinter dem Behälter B, welcher das Tonbad enthält, ist zum Bethätigen der Räder 0 die Schnecken N tragende Welle L¹ getheilt, und die so gebildeten getrennten Wellen sind dann wieder durch eine lösbare Kuppelung α verbunden, während das der Papierrolle 6 zugekehrte Ende der getheilten Antriebswelle den Antriebsmechanismus oder eine besondere Handkurbel b trägt.

Reifst nun das endlose Papierband, z. B. hinter dem Bade B, so wird der Antrieb (g im Haupt-Patente) unterbrochen und die Kuppelung α durch Umlegen des Hebels a^l oder durch sonst eine geeignete Vorrichtung schnell gelöst. Während nun das Ende der Welle hinter der Kuppelung ruht, wird der Wellehtheil vor der Kuppelung mit Hülfe der Handkurbel mit gleicher Geschwindigkeit gedreht, mit der sich das Papierband bei regelrechtem Betriebe durch die Bäder bewegte, gleichzeitig wird aber der von der Papiertrommel 6 abgehende Papierstreifen festgehalten. Hierbei bildet die der Rolle 6 zunächst gelegene Antriebswalze

kein Hindernifs, denn da das Papierband an dieser Stelle noch trocken ist, haftet es dieser Antriebswalze noch nicht fest an und ist noch so widerstandsfähig, dafs sich die Antriebswalze unter diesem trockenen Theile der Papierbahn ohne Beschädigung derselben drehen kann. Die Wirkung tritt erst bei den Transportwalzen ein, über welche das in den Bädern A und -B gefeuchtete Papier läuft; diese Walzen befördern dann die in den Behältern A B hängenden Papierbahnen unter Anheben der Leitrollen T aus den Bädern in derselben Zeit heraus, wie dies geschehen wäre, wenn kein Zerreifsen des Papierbandes stattgefunden hätte, und die in den Behältern A B dem Verderben ausgesetzten Papierbahnen sind aus den sie gefährdenden Lösungen herausgenommen, jedoch erst nachdem letztere sachgemäfs gewirkt haben.

Die in dem Bade C und in den hinter diesem liegenden anderen Bäder enthalten keine Flüssigkeiten, welche die Entwickelung und Tonung der Bilder schädlich beeinflussen können; es ist daher hier auch ohne Bedeutung, dafs die Papierbahn in den Behältern C etc.

während der Zeit verbleibt, in der man den abgerissenen Theil der Papierbahn aus den Behältern B und A herauswindet.

Man verbindet nun die Bruchstellen und setzt den Apparat wieder in gewöhnlicher Weise in Gang.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Bei dem durch Patent Nr. 82322 geschützten Apparat zum Entwickeln, Tonen und Fixiren von Photographien die Herstellung der zum gemeinsamen Antrieb der Transportwalzen dienenden Welle aus zwei durch eine leicht lösbare Kuppelung (a) mit einander verbundenen Theilen, zum Zweck, den Papierstreifen, bei etwaigem Bruch desselben, nach Lösung der Kuppelung der Wellenenden aus denjenigen Bädern, welche vor der Kuppelung (a) der Antriebswelle liegen, durch fortgesetzte Drehung des betreffenden Theiles der Welle herauszuholen, dagegen den hinter der Kuppelung befindlichen Theil des Bildbandes still zu setzen, um die Verbindung der Bruchstellen zu ermöglichen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.