DE948193C - Verfahren zur Herstellung reissfester, elastischer Massen auf bituminoeser Basis - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung reißfester, elastischer Massen auf bituminöser Basis Es ist bekannt, flächenhafte Gebilde, wie Folien, Platten, Schläuche, Decken, Planen usw., aus kunststoffartigen Stoffen auf bituminöser Basis herzustellen.
• Diese Herstellungsverfahren bauen vorzugsweise auf Teeren auf, wobei diese beispielsweise in Gegenwart von Sauerstoff, oxydierenden Körpern (Metalloxyde oder Metallsalze) oder gegebenenfalls auch von reduzierenden Substanzen (z. B. Metallen wie Zink oder Silicium) behandelt und anschließend nach Zugabe von weichmachenden Verbindungen mit hochpolymeren Stoffen vorwiegend auf der Basis von Polyvinylverbindungen (z. B. Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polyvinylcarbazol) zusammen geliert werden. Diesem chemisch physikalischen Vorbereitungsprozeß folgt dann die endgültige Verformung des gewonnenen Produktes zu Folien, Platten und beliebigen anderen Formen, die hauptsächlich auf dem Gebiete des Korrosionsschutzes, der Abdichtung und des Bautenschutzes verwendet werden.
• Während die ursprünglich nach diesen Verfahren hergestellten Materialien hauptsächlich von Hochtemperaturteeren ausgingen, hat sich inzwischen auch die Verwendungsmöglichkeit von Teeren erwiesen, die bei der Schwelung von Steinkohle, Braunkohle, Torf, Ölschiefer und sonstigen, Kohlenwasserstoffe enthaltenden Rohmaterialien entstehen.
• Diese Tatsache war überraschend, da die bei den ersten Versuchen hergestellten Produkte auf der Basis von Schwelteeren und =Polyvinylchlorid immer wieder zu nur begrenzt elastischen und sogar teilweise brüchigen Körpern führten.
• Erfindungsgemäß ist es nun gelungen, diese Nachteile zu überwinden, indem durch den Zusatz von Isocyanaten eine hochelastische, verformbare Masse entsteht. Dieses Verfahren bietet darüber hinaus auch beim Ausgang von Eochtemperaturteeren Vorteile, indem es die Reißfestigkeit des Endproduktes steigert und außerdem einen geringeren Weichmacherzusatz als beim ursprünglichen Verfahren erforderlich macht. Gemäß der Erfindung kann die Qualität beider Produkte, sowohl der aus Tieftemperaturteeren wie auch aus Hochtempe-Taturteeren gewonnenen, noch weiter dadurch verbessert werden, daß geringe Mengen von feinstgemahlenen natürlichen oder künstlichen Kautschukarten zugesetzt werden (z. B. chlorhaltige Polybutylene, Silikonkautschuk, Thioplaste oder Mischpolymerisate aus Butadien und Acrylnitril, Butadien und Styrol, Butadien und Isobutylen).
• Dabei ist eine weitere Vernetzung z. B. durch Vulkanisation unter der üblichen Zugabe von Schwefel möglich. Endlich wurde gefunden, daß die Elastizität und Schmiegsamkeit des Endproduktes erforderlichenfalls durch geringe Zusätze von Butyraldehyd weiter gesteigert werden können. Es kann so ein sehr reißfestes und elastisches Material gewonnen werden, das den verschiedenartigsten Verwendungszwecken, sei es zur Abdichtung, Umhüllung, Korrosionsschutz, Verpackung, Verkleidung, als Behälter u. dgl., dienen kann. Einige Ausführungsbeispiele zeigen die vielseitigen Möglichkeiten des erfindungsgemäßen Verfahrens.
• Ausführungsbeispiel I 50 Gewichtsteile eines Steinkohlenteers aus der Tieftemperaturschwelung werden in Gegenwart von Sauerstoff und unter Zugabe von 5 Gewichtsteilen Bleimennige und I Gewichtsteil Siliciumstaub verkocht, unter ständigem Rühren bis auf Raumtemperatur abgekühlt und während der Abkühlung oder nachher mit 25 Gewichtsteilen Hexamethylen-I, 6 -diisocyanat und 5 Gewichtsteilen eines Thioplasten unter Zugabe von 5 Gewichtsteilen Butyloctyladipat innig vermischt, bei I400 2 Stunden lang geliert und nach der Zwischenverarbeitung auf dem Mischwalzwerk durch Spritzen, Pressen, Kalandern od. dgl. in die gewünschte Form gebracht.
• Ausführungsbeispiel 2 50 Gewichtsteile eines Braunkohlenschwelteers werden mit 20 Gewichtsteilen Polyvinylchlorid, IO Gewichtsteilen Pheny-n-I, 3-diisocyanat, 5 Gewichtsteilen feinpulverisiertem Butylkautschuk, 2 Gewichtsteilen Zinnricinolat (oder Bleistearat), 5 Gewichtsteilen Schwefel, 5 Gewichtsteilen Dioctylphthalat sowie 1 Gewichtsteil Butyraldehyd im Rührwerk bei Raumtemperatur vermischt und 2 Stunden lang bei etwa I30 bis I500 geliert. Das gewonnene elastische Fell wird auf der Mischwalze vorbehandelt und dann durch Pressen, Spritzen od. dgl. in die gewünschte Form gebracht. Anschl.ießend wird die Masse bei einem Druck von etwa 250 bis 350 atü und einer Temperatur von 120 bis 2000 gepreßt.

Claims (4)

1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Herstellung reißfester, elastischer Massen auf bituminöser Basis, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter Weise, vorzugsweise in Gegenwart von Sauerstoff und unter Zugabe von Metallen und Metalloxyden oder Metall salzen, verkochte bituminöse Stoffe, insbesondere Teere, bei Temperaturen unter 500 mit Weichmachern und Diisocyanaten zu einer homogenen Masse vermischt werden, und die so gewonnene Masse bei einer Temperatur von IIO bis I600 geliert und verformt wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Masse vor deren Verformung Polyvinylchlorid, Polyacrylsäureester, Thioplaste, natürlicher oder künstlicher Kautschuk und/oder Silikone beigemischt werden.
3. 3. Verfahren nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Masse Butyraldehyd zugesetzt wird.
4. 4. Verfahren nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffe, Kautschuk usw. vor der Gelierung der Masse zugesetzt werden.