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Bildkontrolleinrichtung am Kabinenfenster von Vorführräumen in Lichtspieltheatern
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß bei der Projektion von Stereo-Halbbildern
diese -gleiche Helligkeit besitzen müssen und daß. sie keine gegenseitige Höhenversetzung
aufweisen dürfen, wenn ein einwandfreier Raumeindruck ohne Schmerzempfindung ermöglicht
werden soll.
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Bei der Projektion von Steh- und Laufbildern muß daher der Vorführer
darauf achten, daß die Halbbilder der Höhe nach nicht voneinander abweichen. In
Durchführung dieser Höhenkorrektur darf die zur Herbeiführung des Raumeindrucks
benötigte Brille nicht benutzt werden, da der Höhenfehler mit Brille bestenfalls
in Form eines Augenzwangs erkannt werden kann, der nicht ausreicht, um den Fehler
seiner Lage und Größe nach zu beseitigen. Der Vorführer ist daher gezwungen, zur
Durchführung der Höhenkorrektur die Brille abzunehmen.
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Neben der Überwachung des Projektionsbildes bezüglich der Höhenversetzung
der Halbbilder
muß auch die Schärfe des projizierten Bildes kontrolliert
werden, was nur bei Beobachtung mit einer Brille erfolgen kann. Die dabei festgestellten
Fehleinstellungen müssen am Projektor behoben werden. Bei Vorführung von Stereofilmen
nach dem Zweibandverfahren ist eine zusätzliche Überwachung der Helligkeit der beiden
Halbbilder erforderlich. Festgestellte Unterschiede in der Helligkeit machen Nachstellungen
am Lampenhaus beider Projektoren erforderlich. Die Beobachtung des Raumbildes erfolgt
bekanntlich durch eine Brille mit unterschiedlich polarisierenden oder färbenden
Filtern, je nachdem die Bildprojektion nach dem Polärisations- oder Anaglyphenverfahren
durchgeführt wird. Beide Filterarten bedingen an sich infolge ihrer stets vorhandenen
Absorption eine Helligkeitsverminderung. Bei Verwendung von Polarisationsfiltern
tritt ein weiterer Nachteil ein. Bekanntlich bilden die Durchlaßrichtungen bei-.
der Filter einen Winkel miteinander. Das hat zur' Folge, daß beide Filter den Glanzeffekt
unterschiedlich beseitigen. Den Augen " wird daher ein Bild unterschiedlichen Aussehens
(Helligkeit) vermittelt, wodurch Schmerzempfindungen hervorgerufen werden, die die
Reaktionsfähigkeit des Vorführers beeinträchtigen können.
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Nach dem Gesagten ist der Vorführer also gezwungen, für einzelne Einstellungen
sich einer Brille zu bedienen, für andere, sie abzusetzen. Dieser dauernde Wechsel
wird begreiflicherweise als lästig empfunden.
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Gegen die Verwendung einer Brille sprechen ferner folgende Gesichtspunkte.
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Da bekanntlich die Lage des Kabinenfensters für den neben dem Projektor
sitzenden Vorführer ausgerichtet ist und der Vorführer beim Einrichten des Films
und beim Beginn seiner Vorführung neben dem Projektor stehen muß, ist er gezwungen,
bei Durchsicht durch das Kabinenfenster seine Beobachtungen mit geneigter Kopfhaltung
vorzunehmen. Dabei erfahren die Durchlaßrichtungen der beiden Polarisationsfolien
der Brille eine solche Neigung, daß sie die ihnen zugedachte Funktion nicht mehr
ausüben können. Um dies zu vermeiden, wäre der Vorführer. gezwungen, die Beobachtung
des Projektionsbildes in gebückter Haltung mit nicht geneigtem Kopf vorzunehmen.
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Unabhängig von den aufgezählten Nachteilen wird bekanntlich das Brillentragen
von Personen, die dies nicht gewohnt sind, durch die dabei auftretende Gesichtsfeldbeschränkung
als lästig empfunden. Bei Brillenträgern stört in der Regel die. zusätzliche Fassung
der Filterbrille.
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Die aufgezählten Nachteile werden dadurch vermieden, daß gemäß der
Erfindung für die Projektion von Stereo-Halbbildern mit Analysationsfiltern im Bereich
der Fensteröffnung wenigstens zwei zueinander verschieden polarisierende bzw. färbende
Filterfolien angeordnet sind, die für die Bildbeobachtung unter Freilassung eines
Abschnittes für den Durchtritt des Projektionslichtbündels das Kabinenfenster teilweise
bedecken. Damit entfällt sowohl das Erfordernis der Filter-Brille als solcher wie
auch die Notwendigkeit des umständlichen Aufsetzens und Abnehmens einer Brille bei
den verschiedenen Einstellungen.
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Welcher Bereich der Kabinenöffnung abgedeckt wird, ergibt sich aus
der Stellung des Vorführers zum Projektor und zum Kabinenfenster.
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Da bekanntlich die Augen durch zwei benachbarte Flächen nur dann getrennt
hindurchsehen können, wenn diese in unmittelbarer Nähe der Augen liegen, wird in
weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, die Trennfuge der verschiedenen
Folien durch einen nach dem Kabineninnern hin sich erstreckenden Steg zu verlängern,
der vorzugsweise zu einem Doppellichtschacht ergänzt werden kann, dessen eine Seite
als Kopfstütze ausgebildet ist.
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Da in der Regel ein und derselbe Projektor außer zur Vorführung von
Stereofilmen auch für übliche Flachfilme benutzt werden- soll und dabei in der teilweisen
Abdeckung des Kabinenfensters mit den genannten Filterschichten eine vermeidbare
Gesichtsfeldbeschränkung gesehen werden kann, wird in weiterer Ausgestaltung der
Erfindung vorgeschlagen, die beiden Filterfolien, erforderlichenfalls gemeinsam
mit der Trennwand bzw. dem Lichtschacht, aus dem Bereich des Kabinenfensters entfernbar,
z. B: ausschwenkbar anzuordnen.
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Die Zeichnung stellt zwei Ausführungsbeispiele dar. Gemäß den Fig.
r und i a können die beiden Polarisationsfolien i und 2, deren Durchlaßrichtungen,
wie die Schr'affur zeigt, rechtwinklig zueinander und in V-Stellung stehen, auf
dem Kabinenfenster 3 derart aufgebracht werden, daß sie sein oberes Drittel abdecken.
Der allgemeinen Regel, daß zwischen der Polarisationsfolie und der Bildwand keine
die polarisierenden Eigenschaften beeinflussenden Mittel zwischengeschaltet werden
sollen, z. B. keine Glaskörper, die innere Verspannungen aufweisen, kann dadurch
Rechnung getragen werden, daß die beiden Folien mit der Außenfläche des Kabinenfensters,
die dem Projektionsschirm benachbart ist, verkittet werden.
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Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2 und 2,a setzt voraus, daß
das Kabinenfenster q. mittels einer spannungsfreien Glasplatte 3' abgedeckt ist.
Die Polarisationsfolien i und 2 sind in dem Schwenkarm 5 eingespannt, der an der
Kabinenwand drehbar gelagert ist. Die Stoßfuge beider Filterfolien i und 2 ist durch
den Steg 6 in Augenrichtung verlängert, um zu verhüten, daß die Augen durch nicht
zugeordnete Filter hindurchsehen können. Die Kopfstütze 7 unterstützt die erforderliche
Stellung der Augen zu den ihnen zugeordneten Filtern. m