DE946620C - Verfahren zur stetigen Herstellung konzentrierter Alkalihydroxydloesungen durch Zersetzung von Alkaliamalgamen - Google Patents
Verfahren zur stetigen Herstellung konzentrierter Alkalihydroxydloesungen durch Zersetzung von AlkaliamalgamenInfo
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- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25B—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
- C25B1/00—Electrolytic production of inorganic compounds or non-metals
- C25B1/01—Products
- C25B1/34—Simultaneous production of alkali metal hydroxides and chlorine, oxyacids or salts of chlorine, e.g. by chlor-alkali electrolysis
- C25B1/36—Simultaneous production of alkali metal hydroxides and chlorine, oxyacids or salts of chlorine, e.g. by chlor-alkali electrolysis in mercury cathode cells
- C25B1/42—Decomposition of amalgams
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Description
AUSGEGEBEN AM 2. AUGUST 1956
S 42054 IVa112 l
Solvay & Cie., Brüssel
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Alkalihydroxydlösungen durch Zersetzung
von Amalgamen, welche durch Elektrolyse der entsprechenden Salze, ζ. B. der Chloride oder Sulfate
des Natriums oder Kaliums, erhalten werden.
Die Zersetzung dieser Amalgame erfolgt in Vorrichtungen, deren Arbeitsweise vergleichbar mit
derjenigen einer kurzgeschlossenen Säule ist, in welcher das die Anode darstellende Amalgam in
Berührung mit der Kathode zersetzt wird, welche beispielsweise durch eine Aufeinanderfolge von
Graphitrosten gebildet ist. Die Amalgamzersetzungsvorrichtung wird oft als »Säule« bezeichnet.
Bekanntlich hängt die Aktivität der Säulen von derjenigen der Kathoden ab, und deren Aktivität
nimmt fortschreitend als Funktion der Betriebszeit ab. Bei neuen Kathoden kann man in Gegenwart
von Lösungen hoher Konzentration an Alkalihydroxyd arbeiten, bei längerem Betrieb der Säulen ist
es jedoch notwendig, in Gegenwart verdünnterer Lösungen zu arbeiten, damit die Zersetzung des
Amalgams noch mit annehmbarer Geschwindigkeit stattfindet, und schließlich ist es erforderlich, die
Kathoden zu ersetzen.
Wegen des Bestrebens, immer konzentriertere Lösungen herzustellen, ist es notwendig, die Ka-
thoden immer häufiger zu ersetzen. Dieser Ersatz ruft Störungen im regelmäßigen Betrieb der Säule
hervor. Unabhängig von den 'Schwankungen -der Konzentration der Alkalihydroxydlösungen werden
dieLaugen durch die Handhabung der Roste infolge Loslösens fester Kathodenteile verunreinigt. Ein
anderer Übelstand besteht darin, daß beim völligen Ersatz der Kathoden in der Säule die Elektrolysenzelle,
welche das Amalgam für die Säule liefert, ίο außer Betrieb zu setzen ist.
Man hat versucht, diesen Übelstand zu beseitigen, indem man a-uf die Zusammensetzung der Elemente
der Kathode eingewinkt hat, um ihr eine verlängerte Aktivität mitzuteilen. Nichtsdestoweniger ist es
bisher nicht möglich gewesen, diese Störungen zu vermeiden.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren, welches in ununterbrochener und zeitlich unbegrenzter Weise
sehr reine Alkalihydroxydlosxtngen von hoher Konzentration
herzustellen ermöglicht, wobei die ganze Aktivität der Gesamtheit der Kathoden einer Säule
konstant gehalten wird.
In den Säulen von waagerechtem Typ wird die Kathodenoberfläche von Elementen dargestellt,
a5 welchen man die Form eines Rostes gegeben hat, dessen Graphitstäbe die eigentlichen Kathoden darstellen.
Diese Stäbe können in unmittelbarer Berührung mit dem zu zersetzenden Amalgam sein, sie
können aber auch in einem Abstand von der Ämal·-
gamobernäche gehalten werden. Im letzteren Falle
wird der Kurzschluß der Säule durch Kontaktstücke, vorzugsweise aus Metall, gesichert, welche
in das Quecksilber eintauchen. Diese Graphitstäbe verlieren schließMch ihre_Zersetzungsaktivi tat, sogar
bevor sie gebleicht sind oder ein metallisches Aussehen erdangt haben. Dieser Aktivitätsverlust kann
durch den Umstand erklärt werden, daß durch die Zersetzung des Amalgams nicht nur die Alkalimetallionen
befreit werden und.mit Wasser reagieren, sondern sich auch noch unter der Wirkung des
erzeugten elektrischen Stroms die in dem Amalgam anwesenden Metalle auf den Kathodenstäben absetzen und deren elektrische Eigenschaften ändern.
Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, mit einer Geschwindigkeit, welche von der Geschwindigkeit
der Aktivitätsverminderung des Graphits albhängt, die Reihe der Roste von einem Ende gegen das andere Ende der Säule zu verschieben,
einen Rost an diesem letzteren Ende herauszunehmen und einen neuen oder regenerierten
Rost in den am Anfang der Säule frei gewordenen Raum einzubringen. In der Praxis kann dieses
Verschieben in unterbrochener Weise stattfinden, · aber es ist auch möglich, eine langsame, jedoch
stetige Verschiebung zu bewirken, ohne aus dem Umfang der Erfindung herauszukommen.
Die aus dem einen Ende der Säule herausgenommenen Roste werden dann in bekannter Weise
regeneriert, z. B. in Berührung mit Wasserdampf, durch mechanische Verfahren des Abschabens der
Oberfläche u. dgl.
Es wurde festgestellt, daß man durch Anwendung dieses Verfahrens Alkalihydrpxyde von einem höheren
Reinheitsgrad, als sie die bekannten Verfahren ergeben, erhalten kann.
Das Verfahren ist auf Alkaliamalgame aus beliebiger Quelle anwendbar. Wenn diese aus einer
elektrolytischen Zelle, welche mit einer Zersetzungssäule gekuppelt ist, besteht (d. i. die übliche Anordnung
in der Praxis der Elektrolyse wäßriger Lösungen), auch selbst wenn die Zelle eine Anordnung
zum Ausgleich der Abnutzung der Anoden während des Betriebs besitzt, muß der Betrieb der
Säule unterbrochen werden, sobald der Ersatz der abgenutzten Anoden erforderlich ist. Demgegenüber
ist, wenn eine gleiche Säule Amalgam von zwei oder mehr Zellen erhält, der stetige Betrieb der
Säule möglich. Dieser ununterbrochene Gang kann übrigens sichergestellt werden, wenn die Säule
gemäß der Erfindung mit einer elektrolytischen Zelle von der Art gekuppelt ist, wie sie in der belgischen
Patentschrift 499 224 beschrieben ist, wonach die Anoden nacheinander in dem Maße ihrer
Abnutzung erneuert werden können.
Die Erfindung umfaßt, gleichfalls eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens in einer
Säule vom waagerechten Typ, welche im wesentlichen darin besteht, die Säule mit einem Abteil
zur Einführung frischer Kathoden und einem Abteil zur Entfernung der am wenigstens aktiven
Kathoden zu versehen, wobei das Abteil an der Eintrittsseite des an Alkalimetall konzentrierten
Amalgams vorteilhafterweise mit einer Führung ausgerüstet ist, welche die Berührung zwischen
der Kathode und dem konzentrierten Amalgam verhindert.
Die Zeichnung stellt schematisch eine solche Anordnung dar, wobei die Figur einen Längsschnitt
von einer als Beispiel gegebenen Säule darstellt.
Der Trog ι der Säule besitzt einen Amalgameinlaß
2, einen Quecksilberauslaß 3, einen Lauge-.einlaß 4 und einen Quecksilberverschluß 5. Der
Trog ist mit einem Deckel 6 verschlossen, welcher .Gasauslässe 7 aufweist. Das Abieil für Amalgamzersetzung
ist von zwei Sperren 8, 9 begrenzt, welche gasdicht sind und in die Lösung 10 des
Alkalihydroxyde eintauchen. Das Zersetzungsabteil liegt zwischen zwei anderen Abteilen, davon dient
das erste, 11, zur Einführung frischer Kathoden .··:.
und das zweite, 12, zur Herausnahme inaktiv ge- νιο
wordener Kathoden.
Da die Einführung frischer Kathoden während des Betriebs der Säule stattfindet, handelt es sich
darum, im Augenblick der Einführung dieser Kathoden die Berührung zwischen ihnen und dem
Amalgam zu verhindern. Zu diesem Zweck ist das Einführungsaibtail und gegebenenfalls auch das Abteil
zum Herausnehmen der Roste mit Rutschen 13, 20 versehen, welche die Kathoden über dem Amalgam
halten und sie unmittelbar in das Zersetzungsabteil führen. Mit der Einführung einer frischen
Kathode 14 verschiebt sich die ganze Reihe der Kathoden 15 um einen Platz, wobei die älteste
dieser Kathoden 16 zuvor entfernt worden ist, um die Verschiebung der anderen längs der Amalgam- 145.
schicht 17 zu ermöglichen. Das Eingangs- und Aus-
gangsabteil sind mit aufklappbaren Deckeln i8, 19
versehen. Die Vorrichtung besitzt auch noch einen nicht gezeichneten Einlaß für Wasser in die Säule.
Die gewonnene konzentrierte Lauge wird bei 21 abgezogen.
Die Zeichnung ist nicht in dem Sinne einschränkend, daß man nicht eine beliebige Form einer
Säule yon waagerechtem Typ verwenden kann, welche man mit einem Einlaß- und Auslaßabteil für
die Kathoden versehen kann, und bei welcher man das Abteil an der Seite des konzentrierten Amalgams
auch mit einer Anordnung ausrüsten kann, welche die Berührung zwischen der frischen
Kathode und dem Amalgam so lange verhindert, wie diese Kathode sich außerhalb der Zersetzungskammer befindet. Das Einlaßventil kann sich auch
am anderen Ende der Säule befinden, ahne aus dem Rahmen der Erfindung herauszufallen.
Claims (4)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur stetigen Herstellung sehr konzentrierter Alkalihydroxydlösungen von sehr hoher Reinheit durch Zersetzung von Alkaliamalgamen mittels Wassers und Graphitkathoden in Zersetzungszellen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathoden allmählich gegen das eine Ende der Zersetzungsvorrichtung verschoben werden und daß die sich an diesem Ende einfindende Kathode aus der Vorrichtung entfernt wird, während eine frische Kathode in den am anderen Ende frei gewordenen Raum eingesetzt wird.
- 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 in einer Säule von waagerechtem Typ, dadurch gekennzeichnet, daß die Säule mit einem Abteil für das Einführen frischer Kathoden und einem Abteil für das Entfernen der unwirksamsten Kathode ausgerüstet ist.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das an der Eingangeseite für das an Alkalimetall konzentrierte Amalgam angeordnete Abteil mit einer Führung versehen ist, welche die Berührung zwischen der Kathode und dem konzentrierten Amalgam verhindert.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Einführungs- und Entleerungsabteil für die Kathoden von dem zwischen ihnen angeordneten Amalgamzersetzungsabteil mittels zweier gasdichter Sperren getrennt ist, welche in die Alkalihydroxydlösung eintauchen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen609 568 7.56
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