DE94601C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der eine Theil der bisher gebräuchlichen Siebtrommeln bei Dreschmaschinen bewirkt die Reinigung nur mit Luftstrom, wie dies beispielsweise bei der Maschine nach Patentschrift Nr. 22936 der Fall ist, wobei nur die leichte Spreu ausgeschieden wird, wohingegen schwerere Beimengungen, sowieAehren mit Körnern, welche bei Dreschmaschinen unvermeidlich sind, Steine und Lehmklumpen mittelst einer solchen Vorrichtung nicht beseitigt werden können; der andere Theil der bisher bekannten Siebtrommeln bei Dreschmaschinen, wie z. B. nach Patentschrift Nr. 80122, aber wirkt nur mittels Siebes, also gänzlich ohne Luftstrom. Ohne Luftstrom ist eine gründliche Reinigung des Getreides aber überhaupt nicht denkbar, da der leichte Staub und die. feine Spreu stets mit dem Korn durch die Siebe gehen werden, wenn nicht ein kräftiger Luftstrom dieselben abführt.

Im Gegensatz hierzu betrifft die vorliegende Neuerung eine mit Rundsieben und Windfege arbeitende Getreidereinigungs- und Sortirmaschine, welche die beiliegende Zeichnung in zwei Ausführungsformen im Längsschnitt und in Vorderansicht darstellt.

Die Maschine besteht im wesentlichen aus den in einander liegenden Siebtrommeln α, an deren äufsere sich der Spreuabführer b anschliefst. Dieser besitzt am vorderen Ende eine trichterförmige, die Siebtrommeln α umschliefsende Erweiterung c und wird von der Sortirtrommel d umgeben. Die Siebtrommeln a und der Ansatz c des Spreuabführers b werden durch die Versteifungen e mit einander verbunden. Der besondere Zweck des Ansatzes c besteht darin, den bei/ eingeführten Luftstrom aufzufangen, zusammenzuhalten und in den Spreuabführer b zu leiten. Die eingezeichneten Pfeile mit Doppelspitzen geben den Weg des Luftstromes an.

In dem vorderen, kegelförmig zulaufenden, die Siebe α umhüllenden, aber selbst nicht als Sieb ausgebildeten Theil d^l der Sortirtrommel d, sowie in dem als Seilscheibe ausgebildeten hinteren Ende der Trommel sind T-Eisen g befestigt, welche die Trommel der Länge nach durchziehen, und welche einerseits zu ihrer Versteifung und andererseits dazu dienen, die Reinigungstrommeln beim Herausziehen aus der Sortirtrommel zu führen. Die gebogenen Winkeleisenstücke h haben den Zweck, den Spreuabführer gegen die T-Eisen g abzustützen.

Das zu reinigende Getreide wird mittels eines oberhalb der Luftzuführung f angeordneten Zuführungsbleches i, wie durch die einfachen Pfeile angedeutet, in die Siebe α geschüttet, woselbst sich die Spreu von dem Getreide trennt und durch den Spreuabführer die Maschine verläfst, während das Getreide durch die Siebe in das kegelförmige Rohr c fällt, welches dasselbe zur Sortirtrommel führt. Der Austritt des vollkommen gereinigten Getreides aus der Sortirtrommel d findet durch die Oeffnung k statt, zu welcher das Getreide durch

das auf der Innenseite des Trommelmantels schraubenförmig angeordnete Winkeleisen / hingeführt wird, während die Beimengungen durch den Mantel der Sortirtrommel hindurchfallen.

Als neu ist bei dieser Getreidereinigungsmaschine hauptsächlich zu betrachten das trichterförmige Rohr zum Spreuauffangen mit dem Spreuabführungsrohr, da diese Theile im Gegensatz zu den bisher bekannten, dem gleichen Zwecke dienenden Maschinen sämmtliche Beimengungen abführen. Die Theile, welche zu schwer sind, um direct vom Luftstrom fortgetrieben zu werden, werden durch die beiden Siebe aufgehalten und durch diese unter fortwährender Einwirkung des Luftstromes dem Abführungsrohr zugeführt.

Die in der Fig. ι dargestellte Ausführungsform der Getreidereinigungs- und Sortirmaschine ist für Breitdreschmaschinen bestimmt und unterscheidet sich von der in Fig. 2 dargestellten, abgesehen von der Verschiedenartigkeit des Antriebes, der in dem ersteren Falle durch Rollen, im zweiten Falle durch Schnur- oder Riementrieb erfolgt, nur durch die Anordnung der kegelförmigen Verlängerung d^l des Sortircylinders d, welche lediglich den Zweck hat, die Trommel zu verlängern.

Die besonderen Vorzüge der Maschine bestehen nach Angabe des Erfinders in dem leichteren Gang infolge der Drehung gegenüber den bis jetzt bei Dreschmaschinen üblichen Schüttelsieben. Ferner kann eine mit dieser Vorrichtung ausgerüstete Dreschmaschine die gleiche Form und Gröfse behalten, wie ohne die Reinigungsvorrichtung. Es wird aber dadurch eine Leistungsfähigkeit erzielt, wie dieselbe nur bei grofsen Dampfdreschmaschinen zu finden ist. Da die Maschine nicht nur als Windfege, sondern auch mit Sieben arbeitet, so wird eine äufserst gründliche Reinigung des Getreides erzielt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Getreide-Sortirtrommel mit Vorreinigung durch Trommelsiebe und Wind, dadurch gekennzeichnet, dafs die in die Sortirtrommel (d) oder in eine Verlängerung (d¹) derselben eingesetzten Siebtrommeln (a) von einem undurchbrochenen Trichter (c) umschlossen werden, welcher sich als Rohr (b) durch die Sortirtrommel hindurch fortsetzt, zum Zwecke, den von einem Rohr ff) . zugeleiteten Luftstrom sammt Staub und Spreu durch die Sortirtrommel hindurch abzuführen.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.