DE945439C - Wasserkraftanlage mit Heberturbine - Google Patents

Description

• Bei Wasserkraftanlagen für kleine- Gefälle und große Wassermenge sind in den meisten Fällen Einlauf, Heberkammer, Turbine und Saugrohr innerhalb des Staudammes angeordnet. Dabei befindet sich das Turbinenrad in Strömungsrichtung unmittelbar oder auch in einem gewissen Abstand hinter der Heberkammer. Zur Unterbringung des verhältnismäßig langen Saugrohres ist eine bestimmte Breite und; insbesondere bei senkrechter Anordnung der Turbinenwelle, weiterhin noch eine große Tiefe des Staudammes erforderlich, was natürlich sehr kostspielige Bauten zur Folge hat.
• Um die Baukosten zu senken, ist bereits vorgeschlagen worden, lediglich den Einlauf innerhalb des Staudammes anzuordnen. Die Turbine befindet sich hierbei oberhalb des Dammes, und das Turbinengahäuse dient gleichzeitig als Heberkammer. Das Blechsaugrohr verläuft frei in geneigter oder senkrechter Richtung bis zum Unterwasserspiegel. Bei derartigen Ausführungen bestehen. jedoch gewisse Schwierigkeiten in der Unterstützung und Führung des Blechsaugrohres. Nach einem anderen Vorschlag wird ein reiterartiges Gehäuse über einer Gefällstufe, z. B. einem Wehr, aufgehängt. Dieses Gehäuse besteht aus zwei parallelen Rohren, einem Steigrohr mit Turbine und einem Saugrohr: Beide Rohre sind durch ein kastenförmiges, horizontales Mittelstück verbunden. Der Nachteil dieser Ausführung besteht .darin, daß es sich hierbei um eine sehr große Metallkonstruktion handelt und daß zur Aufhängung des Gehäuses eine Tragkonstruktion, z. B. ein Kran, erforderlich ist.
• Nach der Erfindung wird nun bei einer Wasserkraftanlage mit Einlauf, Turbine, Heberkammer und Saugrohr innerhalb des Staudammes eine wesentlich gedrungenere Bauweise dadurch erreicht, daß die Turbine in Strömungsrichtung vor dem Hebertotpunkt angeordnet wird und das Saugrohr zur Horizontalen geneigt verläuft. Dadurch wird die Heberkammer hinter der Turbine zu einem Bestandteil des Saugrohres, und das Saugrohr kann im wesentlichen diagonal durch den Staudamm zum Unterwasserspiegel geführt werden. Die erforderliche Breite des Staudammes und die Länge der wasserführenden Teile werden verringert. Weiterhin wird der Einlauf vereinfacht und gegenüber den Anlagen mit stehender Turbine die erforderliche Tiefe des Dammes vermindert. Die Baukosten werden gesenkt, und es können sehr kleine Gefälle noch wirtschaftlich ausgenutzt werden.
• In der Zeichnung ist als Beispiel eine Ausführungsform der Erfindung in einem Längsschnitt dargestellt.
• Der Staudamm eines Flußkraftwerkes ist mit i bezeichnet. Das Wasser strömt vom Oberwasserspiel a durch den Einlauf 3 in das Turbinengehäuse q. und weiterhin durch das Saugrohr 5 zum Unterwasserspiel 6. Dabei ist der vordere, an die Turbine anschließende Teil 7 des Saugrohres 5 als Heberkammer ausgebildet. Das Turbinenrad 3 treibt über die Welle 9 und das Getriebe io den Generator ii an. Bei einer derartigen Anlage kann sowohl eine Francisturbine als auch eine Kaplanturbine verwendet werden. Zum Absaugen von Luft bei Inbetriebsetzung der Turbine kann eine übliche Pumpe vorgesehen sein.
• Durch die Anordnung der Turbine vor dem Hebertotpunkt und durch den Verlauf des Saugrohres in geneigter Richtung ist die Gesamtbreite des Staudammes und die Länge der wasserführenden Teile wesentlich verringert.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Wasserkraftanlage mit Heberturbine, bei der die Turbine mit ihrem Einlauf, ferner die Heberkammer und, das Saugrohr innerhalb des Staudammes angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Turbine in Strömungsrichtung vor denn Hebertotpunkt liegt und daß das Saugrohr zur Horizontalen geneigt verläuft.