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Anordnung zur. L7bertragung von Gleichstromsignalen Bevor die Telegrafiesignale
bei Wechselstrom-und Gleichstromtefegrafie dem Empfangsrelais zugeführt werden,
müssen sie im allgemeinen vorverstärkt und durch eine Regelanordnung derart korrigiert
werden, daß sich minimale Verzerrungen der Zeichen ergeben. Für eine Verstärkungsregelung
kann die notwendige Regelgröße nicht aus dem Signal direkt gewonnen werden, sondern
muß aus einer geeigneten Größe des gleichgerichteten Signals bzw. bei Gleichstromtelegrafie
aus dem Gleichstromsignal selbst abgeleitet werden. Beim Arbeitsstromverfahren,
bei dem während des Anstiegs des Telegrafiezeichens ein für eine Regelung geeigneter
Wert noch nicht erreicht ist, gewinnt man die Regelgröße z. B. aus dem Differentialquotienten
der Flanken des Telegrafiezeichens, wie es beispielsweise in der deutschen Patentschrift
836 ¢95 beschrieben wird.
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Dem Gleichstrom des Originalzeichens (Fig. r a: S) wird jedoch dabei
am Zeichenbeginn bzw. -ende ein Gleichstrom umgekehrter Polarität (Fig. z a: R)
so.überlagert, daß das resultierende Zeichen nicht mehr aus einem Strom einer Polarität
besteht (Fig. z b). Das würde zwar bei einer nachfolgenden
Gleichstromverstärkung
nicht wesentlich stören; da aber die Gleichstrom- bzw. Gleichsp.anm,ungsverstär-'
kung auf beträchtliche Schwierigkeiten stößt, wie z. B. in den deutschen Patentschriften
861404 und 672 792 dargelegt wird, umgeht man die Gleichstromverstärkung dadurch,
daß man einen Wechselstromverstärker mit der zu verstärkenden Gleichspannung steuert.
Die hierzu erforderliche Wechsel-Spannung kann man entweder einem getrennten Generator
entnehmen oder durch Rückkopplung des Verstärkers gewinnen. Im letzteren Falle muß
jedoch dafür- gesorgt werden, daß die Schwingungen sehr schnell einsetzen und bei
Zeichenende sehr schnell wieder abklingen, um eine Verzerrung des Telegrafiezeichens
zu vermeiden.
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Eine ähnliche Steuerung einer Wechselspannung mit einer Mödulatorschaltung
bekannter Bauart ist für Sendezwecke in der deutschen Patentschrift 851 359 beschrieben.
Ein rückgekoppelter Schwingungserzeuger wird hier mit Hilfe eines als Phasendreher
wirkenden Ringmodulators durch das Telegrafiezeichen frequenzmäßig umgetastet.
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Würde man bei der vorliegenden Aufgabe eine fremde Wechselspannung
mit dem durch die Regelgröße veränderten Telegrafiezeichen gemäß einer solchen Schaltung
i modulieren, so erhielte man am Verstärkerausgang eine Spannung mit einer Hüllkurve,
wie sie schematisch in Fig. 2 a dargestellt ist. Bei einer sehr steilen Flanke des
Telegrafiezeichens und einem dementsprechend, hohen Regelimpuls könnte das nach
Gleichrichtung zu einem falschen Ansprechen des Empfangsrelais- führen. Es muß also
dafür gesorgt werden, daß dieser störende Impuls am Ausgang des Verstärkers nicht
erscheint.
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Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Unterdrückung der negativen
bzw. positiven Anteile bipolarer Gleichstromsignale extrem geringer Leistung, insbesondere
für Wechselstromtelegrafie, bei der eine Wechselspannung mit den Gleichstromsignalen
moduliert und anschließend verstärkt wird. Die Unterdrückung von Zeichenströmen
unerwünschter Polarität geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß der am Ausgang mit
Phasensprung auftretende Träger auf den Modulatoreingang derart rückgekoppelt wird,
daß die Übertragung der Signaleingangsenergie mit unerwünschter Polarität durch
Gegenkopplung unterdrückt wird, während für die Eingangsenergie mit der gewünschten
Polarität Mitkopplung bis zur Selbsterregung eintritt, so daß die fremde Wechselspannung
nicht mehr benötigt wird und nach Gleichrichtung ein Zeichen entsprechend Fig. 2
b zum Relais gelangt.
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Fig. i und 2 wurden bereits erläutert, während Fig. 3 eine Anordnung
gemäß der Erfindung darstellt, die im folgenden näher erläutert wird; in Fig. q.
Ü.t eine spezielle Modusatoranordnung als Anwendung der Erfindung gezeigt, die besonders
günstige Eigenschaften aufweist.
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In Fig. 3 stellt V eine Verstärkerröhre dar, in deren Gitterkreis
ein auf die gewünschte Frequenz abgestimmter Schwingkreis L, C liegt. Durch Rückkopplung
über den Übertrager Ui, den Modulator M und den Übertrager U1 wird der Verstärker
zu Schwingungen mit der durch L und C bestimmten Frequenz angeregt. M ist ein Doppelgegentaktmodulator
üblicher Art, beispielsweise ein Ringmodulator. Die Rückkopplungswicklung; die in
bekannter Weise mit einem Begrenzer verbunden ist, liegt im Anodenkreis der Verstärkerröhre,
der gleichzeitig - den Ausgangsübertrager U" enthält. Das. Telegrafiezeichen wird
bei L, dem Modulator zugeführt, die verstärkte, mit dem Gleichstrom modulierte Wechselspannung
wird über L" ausgekoppelt.
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Bei der Modulation mit Trägerunterdrückung, wie sie hier erforderlich
ist, würde eine Ausgangsspannung nach Fig. 2 a entstehen. Wie aus den Grundlagen
der Hochfrequenztechnik bekannt ist, macht diese Wechselspannungskurve an der Stelle
des Nulldurchganges des Telegrafiezeichens einen Phasensprung von I8o°-, der gemäß
der Erfindung dazu verwendet wird, die Rückköpplung für den unerwünschten Teil des
resultierenden Telegrafiezeichens als Gegenkopplung wirken zu lassen, die die Selbsterregung
unterbindet, während für den zu übertragenden Teil des resultierenden. Telegrafiezeichens
Mitkopplung bestecht.
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Mit dem über der Rückkopplungswicklung liegenden Begrenzer wird erreicht,
daß die Wechselspannungsamplituden nicht über einen optimalen Wert ansteigen.. '
Am Ausgang des Verstärkers erscheint infolge der Unterdrückung des unerwünschten
Stromanteils mit zum Originalzeichen umgekehrter Polarität eine modulierte Wechselspannung,
deren Hüllkurve in Fig. 2 b dargestellt ist.
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Ein sehr schneller Schwingungseinsatz gelingt bei üblichen Trockengleichrichtern
nur, wenn die Amplitude der zugeführten Steuerspannung einen gewissen Mindestwert
überschreitet. Um die Schwingungen auch für sehr kleine Eingangsspannungen schnell
genug einsetzen zu lassen, wird nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgeschlagen,
den Arbeitspunkt der Gleichrichter durch eine Vorspannung entsprechend zu verschieben.
Zu dem Zweck wird nach Fig. q. der Eingangsübertrager Ui ' des Modulators
aufgetrennt und die Vorspannung an die Mttelanzapfung der Teilwicklungen gelegt.
Das Telegrafiesignal wird einerseits über Widerstände R1 und R2 ebenfalls den Mittelanzapfungen
zugeführt und andererseits der Mittelanzapfung des Ausgangsübertragers U1 .